Dass es schade ist, wenn der Albertibass (weiß eigentlich garnicht was das ist) nach der Dominante stehenbleibt, kann ich so nicht empflinden (Takt 68-75).
Albertibässe sind Begleitungen wie c-g-e-g, diese Figur ist geradezu typisch; natürlich lässt sich das variieren (g-c-e-c, c-e-g-e, e-g-c-g usw usw) - Du findest typische Beispiele am beginn von Mozarts "Sonata facile" oder beim Seitenthema im Finale von Beethovens Mondscheinsonate.
Deine Variante ist wegen der Tonrepetition wirklich hübsch und ich finde halt, dass diese Variante verdient hätte, dass ein wenig mehr mit ihr hätte veranstaltet werden können (Intervalle ändern: aus b-d-f-b mal b-f-d-b machen; oder die Klaviatur rauf oder runter laufen lassen und immer hübsche Tonrepetitionen einbauen)
Die Überbindungen in den Takten 422-424 finde ich gerade gut!
die muss man sehr stark akzentuieren, damit sie sinnvoll durchklingen - das hättest Du doch mit einem sfz klarmachen können - ohne das
sehen sie unmotiviert aus und man muss meinen (vom lesen, Anblick), dass die nicht so wichtig sind. Die Chopinsche Regel "Synkopen betonen" ist nicht allgemein geläufig, also ist es bei solchen Stellen besser, wenn man sie möglichst genau notiert.
Die Dezimen in 443-445 fallen mir auch nicht leicht, sie müssen dort aber, finde ich, sein und ein Pianist würde das auch schaffen (Schumann hat noch viel Schlimmeres gemacht was Weitgriffigkeiten betrifft).
sei mir bitte nicht gram, aber Dezimen bei Schumann, Chopin, Liszt, Brahms tauchen nicht gänzlich unmotiviert auf (übrigens sind Dezimen auch kein pianistisches Steigerungsmittel - sie sind halt lästigerweise weitgriffig) - Deine Dezimenstelle will als Steigerungseffekt kommen, aber den merkt man gar nicht, weil das unten in der l.H. ist. Und eine bloße grifftechnische Schikane ist kein Steigerungseffekt.
wegen solcher pianistischer/klaviersatzmäßiger "Spezialitäten": schau Dir mal die Dezimen bei Chopin (Finale Ballade op38 ), bei Liszt (2. Teil ungar. Rhapsodie Nr.6) und Brahms (Seitenthema Sonate f-Moll) an
Jetzt zu den Tonarten: Beginn mit c-moll, Ende auf d-moll. Dass das problematisch ist, war mir voll bewusst, ganz ehrlich! Erklärungsversuch: Das 2. Thema ist das bedeutendere! Es wird auch im Finale massiv wieder aufgegriffen. Und das steht in d-moll (d-moll wurde vorher sozusagen durch c-moll und e-moll umkreist.) Sowohl das Einleitungsmotiv (anfangs in c-moll) als auch das 1. Thema (anfangs in e-moll) landen in der Reprise bzw. in der Coda ebenfalls in d-moll. (Später ist das Hauptthema des Finales auch in d-moll und die Schlusshymne dann in D-dur
Wenn d-Moll / D-Dur das tonale Zentrum ist, dann hättest Du problemlos die Vorzeichen von d-Moll am Anfang wählen können - Chopin läßt mit g-Moll Vorzeichen seine erste Ballade in As-Dur beginnen.
Habt ihr eigentlich die komplette Sonate entdeckt?
ja, hab ich gesehen, und auch hier wären mir die Noten lieber.