Sind Pianisten eigentlich häufig arrogant?

Nein, nicht die Pianisten sind arrogant, sondern es sind die Möchtegern-Dreikäsehoch-Pianisten, wie dieser Beitrag es mal wieder sehr anschaulich macht:

@mick, Du bist immer noch so vorlaut wie früher. Ganz ehrlich: ein Dreiviertelstündchen mit mir, und Deine Probleme mit der Beethoven Sonate seinerzeit wären Geschichte gewesen. Die Du trotz (angeblich) guter KL und (angeblich) intelligenten Methoden nicht hingekriegt hast. Und das bei einer Pipifax-Stelle...
Worin liegt heutzutage eigentlich die Qualifikation in der Bezeichnung "gute(r) KL"..? Im Nicht-Hinkriegen schwieriger Stücke und Passagen...? :-D Und solche Leute wollen dann anderen etwas über Klavierübemethodiken erzählen...? :-D

Ich hab schon mehrere Leute mit der DKMM beglückt, und das mit Erfolg. Mit dem Nicht-Hinkriegen von Beethoven usw. war es dann schnell vorbei. Und vor allen Dingen auch in klanglich gut kontrollierter Qualität, und da hapert es doch bei den meisten Klavierspielern und -Schülern. Die Tasten halbwegs zu treffen, ist auch bei schweren Stücken nämlich keineswegs genug.
 
Deswegen müssen doch nicht alle, die den zitierten Satz gut finden, auch Beethovens Musik gut finden oder sogar ein Fan davon sein.
 
Deswegen müssen doch nicht alle, die den zitierten Satz gut finden, auch Beethovens Musik gut finden oder sogar ein Fan davon sein.
Beim Autor des Buches geh ich davon aus. Beethoven war in allen seinen Büchern ein Thema und er hat ihn in alle Himmel gehoben. Ich selbst verehre ihn auch. Kenne keinen, der sonst so klare und kühne Konstrukte geschaffen hat, die das menschliche, kleingeistige überwinden.
 
Gerade in diesem Buch geht es darum, warum Musik eine höhere Offenbahrung ist als alle Musik und Philosophie. Nicht zuletzt darum, weil der Autor ein grosser Beethoven Fan ist.

Welches Buch? Wo habe ich etwas überlesen?

Ich habe die Kindle-Version von "Beethoven. Der einsame Revolutionär". Da Jan Caeyers als Beethoven-Spezialist gilt meinst Du vermutlich dieses Buch.

Aber Deiner Aussage zufolge sollte ich als Signatur vielleicht "Ich bin eine Grenze, ein Gipfel. Ich bin Gott.“ wählen.
;-)
 

Welches Buch? Wo habe ich etwas überlesen?

Ich habe die Kindle-Version von "Beethoven. Der einsame Revolutionär". Da Jan Caeyers als Beethoven-Spezialist gilt meinst Du vermutlich dieses Buch.

Aber Deiner Aussage zufolge sollte ich als Signatur vielleicht "Ich bin eine Grenze, ein Gipfel. Ich bin Gott.“ wählen.
;-)
Nein, ich meine exact das, das ich meine und kein anderes. Das was du meinst, das meinst du. Von daher. Mt 7,6
 
Warum müssen denn Leute singen die es ned können?
Der Zweck ist des gemeinsamen Singens (in der Kirche, aber auch im Fußballstadion, etc.) ist nicht, großartige Kunst zu schaffen, sondern ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen. Daher sollten möglichst alle mitmachen.
Dass vielen ein paar Gesangsstunden sehr gut tun würden, ist eine andere Geschichte.
 
Meine Erfahrung dahingehend war bisher: die wirklich guten Leute haben keine Arroganz nötig. Die wissen was sie können, ruhen in sich und begegnen anderen respektvoll.
Da möchte ich vorsichtig widersprechen. Man kann durchaus richtig gut sein und sich trotzdem arrogant verhalten. Und längst nicht alle wirklich guten Leute ruhen in sich.

Wenn ich das herauslasse..., dann BIN ich nicht arrogant, ich VERHALTE mich arrogant - und das ist ein Fehler, denn der andere hat vielleicht eine Knarre, ein Messer...., oder die besser trainierten Fäuste.
Ich hätte es anders forumuliert *): "... dann BIN ich nicht nur arrogant, dann VERHALTE ich mich auch so." :-D

*) Den Vertipper lasse ich jetzt mal stehen und behaupte ganz arrogant, das war so gewollt.
 
@Stefan379 und @cwtoons Evtl. habt ihr mal Lust, in meine Blogs reinzulesen - einen über Musik und das Musikerleben starte ich gerade neu, einen über mein Studium in NYC gibt's noch im "Archiv" (wird nicht mehr erweitert).
 
Da möchte ich vorsichtig widersprechen. Man kann durchaus richtig gut sein und sich trotzdem arrogant verhalten. Und längst nicht alle wirklich guten Leute ruhen in sich.
Ich denke auch, das mit dem "gut kann nicht arrogant" ist tendenziell schon richtig. Aber es gibt eben auch diejenigen, für die eine innere Unruhe, Zerrissenheit oder auch Selbstzweifel eine starke Antriebsfeder in ihrem künstlerischen Tun sind.

Arroganz ist ja meist eine Abwehrreaktion. Es spielt gewiss auch eine Rolle, wie oft man in seinem Metier Kraft und Aufwand dafür spendieren muss, sich mit Kritik oder gar massiven Angriffen auseinanderzusetzen.

Einem Hochstapler, wenn in die Enge getrieben, bleibt oft wenig anderes, als gerechtfertigten Angriffen mit Arroganz oder Drohungen zu begegnen.

Bei ungerechtfertigten Angriffen ist es oft nicht so einfach.
Nicht jedem Kommunikationsbedarf kann man immer Genüge tun. Das kann sehr zeitraubend sein, manchmal erlaubt es einfach die Situation nicht, man ist nicht entsprechend vorbereitet, oder irgendwelche Voraussetzungen beim Gegenüber scheinen nicht vorhanden.

Als arrogant zu gelten, ist immer imageschädigend, aber man muss einfach abwägen, was letztendlich schädlicher ist. Verlorene Arbeits- und Lebenszeit lässt sich nicht wieder hereinholen. Und nicht jeder sieht sein Wohl in einem "erklärenden" Beruf und findet sein größtes Glück darin, Groschen fallen zu lassen. Das ist gewiß anerkennenswürdig als Tätigkeit, aber dann wird man eben genau dafür auch bezahlt.

Bei den meisten Berufen liegt ja der Focus mehr darauf, ordentliche Arbeit in Form eines Produktes oder einer Dienstleistung abzuliefern. Da bin ich auch manchmal dann eher misstrauisch, wenn die vermittelnde Kommunikation allzu glatt und geschliffen ist.
 
"Sind Pianisten eigentlich häufig arrogant?"
Nein, ich bin häufig nicht arrogant, kann aber nichts dafür, wenn mich gerade dann erwischt, wenn ich mal zufällig arrogant bin.

Nee, im Ersnt: Die meisten(!) Musiker (Pianisten eingeschlossen), die ich kenne, sind es nicht.

Grüße
Häretiker
 
Auch ich denke, Arrogante gibt es überall da, wo das Selbstwertgefühl unter Versagensängsten leidet. Schnell versucht man sich dann, auf ein höheres Treppchen zu stellen, damit das keiner merkt. Abhängig vom Instrument ist das ganz und gar nicht.
Pianisten jedenfalls sind es seltenst. Sie werden ja eigentlich immer kleingemacht. ;-)
Sie müssen immer sitzen, wenn andere sich stehend dem Publikum zuwenden (Der fröhliche Geiger setzt sich nur, wenn er mit einem Cello im Duo spielt...). Sie haben die meisten Töne, werden aber gerne "Begleiter" genannt.
Ein offener Flügel erschreckt alle Mitmusiker und er muss geschlossen bleiben, schön klingen darf ja nur die Geige...
Nein, gerade Pianisten lernen von kleinauf, devot zu sein...
Das ist nicht ganz ernst gemeint, soll nur erklären, dass unser Beruf weniger Gelegenheit gibt, sich aufzuspielen, als der des Sängers.
Nur um mal ein Beispiel zu nennen.
 
Ich kenne auch keine Musiker, die wirklich arrogant rüberkommen, aber einige Witzbolde, die auf einen Arroganzvorwurf wie folgt antworten würden:
"Ich bin nicht arrogant, sondern einfach überlegen :lol: " (der Smiley gehört definitiv dazu).
Die sind aber auch nicht arrogant, sondern haben einfach einen etwas speziellen Humor.
 

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