Sexuelle Belästigung bei Bewerbung

Wenn Du richtig gelesen hättest, würde sich Dir diese Frage nicht stellen. Ich habe die "unechte Empatie" an keinem speziellen Thema festgemacht.
Aber noch mal für Dich:
Ich habe als "gleichwertige" Beispiele Mordopfer, Verkehrstode, Verhungernde... gebracht, mit deren Schicksal man sich ebenso sekündlich beschäftigen könnte, wenn man denn so empathisch wäre, wie man nach außen tut.*

mal davon abgesehen, ob das tatsächlich der Fall ist
Natürlich ist es das, in meinen Augen.
Mönsch, sonst legste jedes Wort auf die Goldwaage aber wenn Dinge eindeutig beschrieben sind überlieste es einfach? ;-)


*) Nur zur Klarstellung: Das ist mein persönliches (Un)verständnis von öffentlicher Empathie. Braucht sich gar keiner angesprochen fühlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe als "gleichwertige" Beispiele Mordopfer, Verkehrstote, Verhungernde... gebracht, mit deren Schicksal man sich ebenso sekündlich beschäftigen könnte, wenn man denn so empathisch wäre, wie man nach außen tut.
Was auch hübsch ist bei diesen Netz-Empathiebekundungs-Ritualen: die lauernde Bereitschaft der Hochempfindsamen, über den Nächstbesten herzufallen, der in Wortwahl und Tonfall von den vorgestanzten Formulierungen abweicht.
 
Die "Mee-too"-Debatte hat eine alte Grundsatzfrage neu gestellt - die nach der Vereinbarkeit und (gutem) Werk und (schlechtem) Leben. Ich habe schon in meinem ersten Beitrag wie in dem beanstandeten Gedicht gesagt: Wenn man der Argumentation der "Mee too"-Hardcore-Fraktion folgt, müßten jetzt alle Loos-Häuser abgerissen werden. Das schlechte Leben kontaminiert die künstlerische (wissenschaftliche, humanitäre) Arbeit komplett; die damnatio memoriae wäre die einzig mögliche Reaktion darauf.
würde es denn die Kulturwelt am Beispiel
sehr treffen, wenn dieser und
keinerlei Erwähnung mehr fände?
...also der ist nun nicht das günstigste Beispiel für die alte Grundsatzfrage.

Das ist mein persönliches (Un)verständnis von öffentlicher Empathie. Braucht sich gar keiner angesprochen fühlen.
wie dem auch sei, du hältst das (höchst gewitzt als "IchBotschaft" verpackt) für mitteilenswert...

in Wortwahl und Tonfall von den vorgestanzten Formulierungen abweich(en).
wer gibt diese Wortwahl und den Tonfall der Formulierungen vor? Gibt es da ein allgemein akzeptiertes Gremium, welches vorschreibt, was man wie zu formulieren hat?
 
Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.

Ich bitte den biblischen Kontext zu beachten und die Frage zu reflektieren, ob nicht gerade dieses Zitat in gerade diesem Zusammenhang besonders unpassend ist.

Was ich aber noch viel weniger verstehe ist diese grenzenlose Entrüstung, Empörung und öffentlich gezeigte Empathie mit den Opfern von Unbeteiligten.

Es gibt halt deutlichst mehr Opfer von "sexuell motivierten" Übergriffen als Überlebende von Selbstmordflugzeugcrashs.

Vermutlich gibt es keine einzige Frau, die nie Objekt solcher Übergriffe wurde (sei es verbal, sei es körperlich). Ganz automatisch gibt es daher viele Frauen, die aus mehr oder weniger gruseliger Eigenerfahrung sprechen. Ihr runtergeschluckter Ärger, ihre ohnmächtige Wut oder ihre veritable (Todes)Angst gegen ihre(n) eigenen, meistens fröhlich davongekommenen Täter branden bei so etwas wieder auf, mühsam bewältigte Traumata werden getriggert ... und weil es der Objekte männlicher Übergriffe (vulgo Opfer) so viele gibt, wird einer, den es tatsächlich dingfest zu machen gelingt, vergeblich auf Sympathien hoffen.

Wer seine Kohle und seinen Ruhm von der Öffentlichkeitsdarstellung seiner Person zieht, steht halt auch persönlich im Mittelpunkt eines öffentlichen Shitstorms. Der "kleine Vergewaltiger um die Ecke" tut das (leider) nicht. Ein wichtiger Mensch von der BILD formulierte mal: "Wer mit uns rauf fährt, fährt mit uns auch wieder runter." Wer von Publicity profitiert, muss sich davor hüten, "erwischt" zu werden. :022: Niemand wird gezwungen,sexuell übergriffig zu werden. Das ist eine eigene freie Entscheidung. "Ich bin reich, mächtig und berühmt, ich mach das jetzt einfach weil ich es kann".

Die bitteren Spätfolgen des "Objekts" (ein Mensch mit Würde und dem Recht auf Unverletztheit) haben wir hier im Forum in Gestalt von Lotus schon einmal mit der gebotenen Deutlichkeit vor Augen geführt bekommen. Äußerst befremdlich, dass für die Täter ein "Werkbonus" eingefordert wird.

Von Gomez habe ich natürlich keine Antworten auf meine wohldifferenzierten Fragen in #85 bekommen, sondern eine "poetisch" maskierte Verharmlosungshymne (ich weiß, welche ... irritierend zum Thema passenden Assoziationen bei Dir, Gomez, beim Wort "Hymne" geweckt werden, Stichwort "fixe Idee").

Übrigens würde ich mich mit keinem Mann treffen, von dem ich wüsste, dass er die von Dir vorgetragenen Auffassungen vertritt. Creepy. Ich würde alle Frauen in meinem Bekanntenkreis vor ihm warnen.
 
wie dem auch sei, du hältst das (höchst gewitzt als "IchBotschaft" verpackt) für mitteilenswert...
Nicht gewitzt sondern bewust so gewählt, weil der Blick auf so ein Thema und der Umgang damit sehr unterschiedlich ist.
Und ja, mitteilenswert. Das "Gedicht" wurde gemeldet und für uns Mods ist es schwierig, damit umzugehen. Daher haben 3 der Mods ihre Sichtweise dargelegt, die sich an solchen Themen normalerweise gar nicht beteiligen.
 
das unterschiedliche Ausmaß an Leid, mit dem beide bis an ihr Lebensende leben müssen, zusammenzudenken

Der Täter ist gleichermaßen Opfer wie das Opfer ... und das sollte keine Verharmlosung sein?

Der grausamste Satz zu diesem Thema (natürlich in provokanter Absicht den Feministinnen entgegengeschleudert) stammt von einer Frau, Brigitte Lahaie: "Es gibt Frauen, die dabei zum Orgasmus kommen".

Warum kommt ausgerechnet von Dir in ausgerechnet diesem Gesamtzusammenhang die "Meinung" ausgerechnet einer Pornodarstellerin? :konfus: Verstörend, von welchen Einzelpersonen Du Zitate auf Lager hast.


Es ist natürlich ausgeschlossen, dass Du selbst mit Deiner "Diskussion" auch nur eine Pissmarke zu setzen beabsichtigst. Oder bist Du selbst betroffen?

Unter Maskulinisten wirst Du natürlich auch Deine "Daumen-hochs" abfischen. Gratuliere dazu. Du betreibst gerade in zwei einschlägigen Threads ganz dezidiert ein bestimmtes Imaging. An uns liegt es zu mutmaßen, was Dich dazu antreibt. Fragen über Fragen.

Für die nicht unmittelbar Betroffenen in einer Netzdiskussion wird die Empathiebekundung (ob sie's wollen oder nicht) zum Gemenschel

Es mag nicht in Deinen Kopf gehen, aber es gibt tatsächlich zahllose Opfer sexueller Übergriffe unterschiedlicher Schweregrade. Ich wette, >99% aller weiblichen Personen sind auf die eine oder andere Art "Betroffene". Wie viele Opfer es auf der männlichen Seite gibt, weiß ich nicht, aber sexuelle Übergriffe sind und bleiben gleichermaßen schlimm, egal ob das Opfer weiblich ist oder männlich. Die Täter sind jedenfalls in der überwältigenden Mehrzahl Männer.

TANT PIS.

Da es so ein riesiges Reservoir an Opfern gibt (auch wenn es Jahrzehnte zurück liegt, vergisst man es nicht), ist die Masse derjenigen groß, die sehr wohl aus Eigenbetroffenheit agieren. Das als "Pissmarke" zu verhöhnen, finde ich sehr unangebracht.
 
Ich habe als "gleichwertige" Beispiele Mordopfer, Verkehrstode, Verhungernde... gebracht, mit deren Schicksal man sich ebenso sekündlich beschäftigen könnte, wenn man denn so empathisch wäre, wie man nach außen tut.*

Was ich aber noch viel weniger verstehe ist diese grenzenlose Entrüstung, Empörung und öffentlich gezeigte Empathie mit den Opfern von Unbeteiligten.

Lieber Peter,

die Beantwortung der Frage liegt aus meiner Sicht darin, was Barratt schon sagte. Es sind eben die meisten beteiligt!

In diesem Artikel wird eine Studie von 2014 zitiert, dass jede dritte Frau in Europa körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren hat. In Deutschland 35%.

Jede Frau kennt also im Familien- und Freundeskreis Frauen mit solchen Erfahrungen. Ich z.B. kenne gleich mehrere Frauen, deren Schilderungen mich sehr berührt haben (weswegen ich mich hier einbringe). Auch der weitreichende Missbrauch der kath. Kirche, der Odenwaldschule, der Regensburger Domspatzen zählt dazu.

Zudem sind Frauen und Kinder durch ihre meist körperliche Unterlegenheit anfälliger für körperliche Übergriffe als Männer, wobei natürlich auch Männer Opfer sein können.

Wenn nun eine Frau sich die Schilderung ihrer Schwester, ihres Bruders oder ihrer Freundin anhört, ist sie selbstverständlich persönlich betroffen. Sie liebt diese Menschen und will, dass so etwas möglichst nie mehr passiert. Wahrscheinlich berührt diese Schilderung auch eigene Wunden, die gar nicht sexuell motiviert sein müssen. Fast jeder von uns hat in seinem Leben schon mal körperliche Überlegenheit zu spüren bekommen.

Frauen solidarisieren sich also und das erklärt auch die Reaktionen, die du schilderst. Betroffenen fällt es oft schwer, sich öffentlich zu äußern oder sich in Diskussionen wie dieser zu beteiligen. Deshalb äußern sich Frauen wie ich, die quasi für die Opfer sprechen, zu denen sie eine sehr persönliche Beziehung haben.

Du siehst diese Reaktionen vorwiegend als (vermeintliche) Empathie, ich sehe da auch viel Zorn, Wut, Angst, Scham. Im Falle des Flugzeugsunglück habe ich auch erst über die Reaktionen gestaunt - ich verstehe deine Verblüffung und deine Abneigung. Wenn man sie aber als eine Reaktion auf Angst sieht, wird es wieder klarer, zumindest für mich. Es hätte niemand für möglich gehalten, dass ein Pilot so etwas macht und wie wird es sein, wenn man selbst dann demnächst im Flugzeug sitzt? Wenn man dort drin gesessen hätte?

Ich glaube, das sehr viele Reaktionen erklärlich und oft/immer in Bezug auf uns selbst zu verstehen sind.

Deshalb kann Empathie auch bedeuten: Einfach mal die Klappe halten.

Das sehe ich auch so. :)

@Barratt: ich glaube, Gomez meinte in Bezug auf die Opfer- und Täterrolle, dass es ein UNTERSCHIEDLICHES Ausmaß an Leiden gibt.

Liebe Chiarina, wir reden konstant von zwei verschiedenen Dingen: Du von der Überlegenheit des Sexualstraftäters gegenüber seinem Opfer, während seiner Tat und bis zu dem Zeitpunkt, an dem er unschädlich gemacht wird, für seine Opfer sogar noch über diese Zeit hinaus - ich von der objektiven Unterlegenheit eines Angeklagten bzw. verurteilten Straftäters vor den Blicken der Öffentlichkeit. Ich bitte Dich, das auseinanderzuhalten. Welche Perspektive nimmt die Öffentlichkeit gegenüber einem noch nicht mal rechtskräftig verurteilten Angeklagten ein? Neidvolles Heraufblicken?

Lieber Gomez,

wie gerade gegenüber Peter erwähnt, glaube ich, dass Frauen sich solidarisch verhalten, weil sie selbst betroffen sind, sei es durch eigene Erfahrungen oder durch Betroffene im engen Familien- und Freundeskreis.

Ich kann nachvollziehen, dass aus Tätersicht die Perspektive eine "von oben herab" ist und nicht eine aus der Defensive. Ich glaube aber, dass Frauen sich dieses früher fast selbstverständliche Nehmen des Überlegenen einfach nicht mehr gefallen lassen wollen. Das hat sehr individuelle Reaktionen zur Folge: die einen machen es unter sich aus, du sprichst von einem Mob ... .

Es ist richtig, dass wir in dieser Diskussion von zwei verschiedenen Dingen sprechen. Ich hatte dich nicht so verstanden, dass deine "Öffentlichkeit", der Mob, von dem du sprichst, die Opfer ausschließt. Ich wollte Gründe für das von dir beschriebene Verhalten nennen, um Verständnis zu wecken auch für Reaktionen in diesem Faden.

Was die Chance auf einen Neuanfang nach Absitzen der Strafe angeht: es ist tatsächlich schwierig. Ich sehe dabei einen Unterschied im Werk der betreffenden Person und in seiner beruflichen Position.

Ein Direktor einer Hochschule wie Mauser, der seine Funktion und berufliche Position missbraucht hat, um Frauen zu ge-brauchen, darf aus meiner Sicht diese Position nach Absitzen der Strafe nicht mehr innehaben. Wenn jemand seine Position und Funktion dazu benutzt hat, abhängige Frauen sexuell zu nötigen, kann er in der gleichen Position aus meiner Sicht nicht mehr arbeiten. Wie soll das gehen? Das Vertrauen ist dahin, vor allem, wenn keine Einsicht gezeigt wird. Aber natürlich ist das ein Widerspruch zum Neuanfang und einer Chance nach Absitzen der Strafe. Ich weiß nicht, wie man das lösen kann. Meinst du denn, jemand wie Mauser solle weiter auf seiner Position bleiben (abgesehen davon ist das auch kaum in die Tat umzusetzen, denn die Hochschule muss ja weiter geführt werden, während er im Gefängnis sitzt).

Aber seine Kompositionen oder Schriften sind meiner Meinung davon unabhängig. Sie behalten ihren Wert. Allerdings geht es auch um Geld und deshalb verlegt wahrscheinlich niemand mehr seine zukünftigen Werke - sie lassen sich nicht mehr verkaufen. Ich weiß nicht, ob das alles bei Mord o.ä. anders wäre. Auch hier weiß ich nicht, wie sich das lösen lässt.

Du ziehst ja andere Straftaten als Vergleich heran. Aber der Vergleich hinkt, denn 2018 z.B. gab es ganze 386 Mordopfer, aber 9324 erfasste Opfer von sexueller Nötigung und Vergewaltigung (wer weiß, wie hoch die Dunkelziffer ist).

Männer in hohen Positionen wie z.B. Weinstein, die diese Position vorsätzlich und über lange Zeit missbrauchen, um Frauen zu missbrauchen, werden auch nach Absitzen der Strafe nicht mehr eine so hohe Position bekommen. Selbst Uli Hoeneß hatte Schwierigkeiten, obwohl es "nur" veruntreute Steuergelder waren. Er konnte nur deshalb wieder neu anfangen, weil er sich öffentlich ausführlich entschuldigt hatte.

Die beiden fett gedruckten Kriterien in Verbindung mit einer Tat, die so weit verbreitet in der Gesellschaft ist und lange "geduldet" wurde, werden ganz anders bewertet als eine einmalige Tat im Affekt. So sind die Reaktionen m.E zu erklären. Im Nachhinein werden die Werke sicher nicht ihren Wert verlieren. Je nachdem, wie viel Verantwortung die Täter für ihre Tat übernehmen, vielleicht auch eher.

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich aber noch viel weniger verstehe ist diese grenzenlose Entrüstung, Empörung und öffentlich gezeigte Empathie mit den Opfern von Unbeteiligten.
vor..

Das ist doch ein Charakteriskum von Empathie. Nicht nur direkt Beteiligte, wie nahe Familienangehörige, sondert auch Nichtbeteiligte verfügen über die Fähigkeit, sich in somatische und psychische Befindlichkeiten eines anderen hineinzuversetzen.

Ich erleide nicht den Schmerz eines an Krebs erkrankten Menschen, den ich gerade kennenlerne und zu dem ich noch keine enge Beziehung aufgebaut habe, kann aber sein Leid mitfühlen. Er spiegelt es und mein Vorstellungsvermögen trägt ebenfalls dazu bei.
Das führt dazu, dass sich der kranke Mensch nicht allein gelassen fühlt. In der Gesellschaft anderer lässt sich Leid besser ertragen.

Wenn ich mit Freunden oder Familienangehörigen darüber spreche ( unter Beachtung der Schweigepflicht) bewirkt das eine Entlastung für mich.

Bei den im Thread behandelten Delikten, sexuelle Belästigung, Vergewaltigung, Mord, trägt die öffentlich gezeigte Empathie zur Sensibilisierung für dieses Thema bei.
M.E ein wichtiger Punkt!
 

das unterschiedliche Ausmaß an Leid, mit dem beide bis an ihr Lebensende leben müssen, zusammenzudenken.
Der Täter ist gleichermaßen Opfer wie das Opfer ... und das sollte keine Verharmlosung sein?
Klar, wenn man mit dem Mittel der Zitatverfälschung arbeitet. Ich schrieb:
[...] die unterschiedlichen Situationen, in denen sich Opfer und Täter nach der Tat befinden, und das unterschiedliche Ausmaß an Leid, mit dem beide bis an ihr Lebensende leben müssen, zusammenzudenken.

Warum kommt ausgerechnet von Dir in ausgerechnet diesem Gesamtzusammenhang die "Meinung" ausgerechnet einer Pornodarstellerin?
Ich arbeite in der Porno-Branche.
Ich würde alle Frauen in meinem Bekanntenkreis vor ihm warnen.
Was heißt hier warnen? Du mußt ihre Töchter vor mir verstecken.
Ich bin der Würger von Boston.
Du betreibst gerade in zwei einschlägigen Threads ganz dezidiert ein bestimmtes Imaging. An uns liegt es zu mutmaßen, was Dich dazu antreibt.
Mein Ziel ist die völlige Durchsexualisierung aller Lebensbereiche.

.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jeder Straffällige, jeder Knastinsasse ist ein unglücklicher Mensch, vom notorischen Schwarzfahrer, der seine Tagessätze nicht bezahlen kann, bis zum Massenmörder. Das kann man nüchtern feststellen, unabhängig vom Leid, das der Täter in die Welt gebracht und seinen Opfern zugefügt hat - wenn man davon absieht, daß der Knastaufenthalt nach richterlichem Ermessen abhängig ist von dem Leid, das der Täter seinen Opfern zugefügt hat. Aber das ist irdische Gerichtsbarkeit, und sie kann Opfern, Tätern, Angehörigen, Freunden oder sonstwem aus unterschiedlichen Gründen als ungerecht erscheinen.
Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
Kleine Karsamstags-Meditation: Jeder Mensch ist auf Vergebung angewiesen, im Zweifelsfalle auf ein Ausmaß an Vergebung, das irdisches Fassungsvermögen übersteigt.

.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn man davon absieht, daß der Knastaufenthalt nach richterlichem Ermessen abhängig ist von dem Leid, das der Täter seinen Opfern zugefügt hat

Das kann wohl nur jemand so schreiben, der wenig Einblick hat, wie Urteile zustande kommen.

Kleine Karsamstags-Meditation: Jeder Mensch ist auf Vergebung angewiesen, im Zweifelsfalle auf ein Ausmaß an Vergebung, das irdisches Fassungsvermögen übersteigt.

Ja. Nach meiner jahrzehntelangen Beobachtung sind diejenigen, die das am lautesten predigen, aber selbst eher selten dazu bereit.

(((Das ist ja sogar hier auf dem Forum zu beobachten. Es wird nachgetreten, wo es nur geht....:party:)))
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Lieber Gomez,

ich muss viel nachdenken über das Thema und darüber, was du dazu geschrieben hast.
Die Früchte dieser Denkarbeit sind folgende:
Ich verstehe dich so, dass du ein Problem mit der unterschiedlichen Bewertung von Schuld von Tätern und Opfer hast.

Das Leid, welches der Täter durch die Konsequenzen seiner Tat erfährt sollte, wenn ich dich richtig verstehe, nicht anders bewertet werden, als das des Opfers.

Viele Triebtäter waren in vielen Fällen selbst Opfer von Verwandten , Lehrpersonen u.s.w.
Die Frage, inwieweit ihre Schuld zu bewerten ist, in Bezug auf die Tatsache, dass ihre Tat durch Traumata oder auch Erkrankungen in der eigenen Biografie maßgeblich mit einzuberechnen ist, Schuld und Sühne , begleitet mich schon seit langem im Leben.
Ich fürchte, dass es auf manche Fragen keine klaren Antworten gibt. Das macht es schwer mit diesem Thema umzugehen.
Was treibt mich dazu mein Leben lang auf dieser Frage rumzukauen?

Ich denke, das ist der Wunsch nach Sicherheit. Und der Wunsch nicht allein zu sein.

Als ich vor vielen Jahren feststellen musste, dass es keine allgemeingültige Weltordnung, keine Gerechtigkeit und keine Barmherzigkeit geben kann, war ich erschüttert.

Aber, ich glaube an Menschen, daran, dass sich überall auf der Erde ein Mitmensch um mich kümmert, wenn es mir schlecht geht.

Das hält mich aufrecht.

Noch ein paar Worte zu meiner Bewertung von Tätern.
In meinen Augen irrt sich Barratt, wenn sie postuliert, dass der Mensch die Wahl hat, etwas richtig oder falsch zu machen, wenn er erwachsen ist.
Und schon ist da die Frage, wie hoch ist die Schuld eigentlich?

Ich bemühe mich, nicht vorzuverurteilen. Mein Mitgefühl mit den Opfern ist dennoch größer als das mit den Tätern(Opfern), das Leid, welches letztere aufgrund ihrer Tat erfahren im Strafvollzug ist nicht gleichzusetzen mit dem Leid der Opfer.

Herje, ich wünschte ich hätte deinen Sinn für Worte bei diesem sauschweren Thema!

Viele Grüße
Marion
 
Einer macht sich größer als er ist. Scheinriesenphänomen.

Andere machen sich kleiner als sie sind und übersehen oder ignorieren die Beleidigungen, Irrationalitäten, Logikbrüche und Vermeidungsstrategien des Scheinriesen.

Verstehe, wer will.
 
In meinen Augen irrt sich Barratt, wenn sie postuliert, dass der Mensch die Wahl hat, etwas richtig oder falsch zu machen, wenn er erwachsen ist.
Wenn Du wirklich glaubst, der Mensch hätte keine Wahl, dürfte es folgerichtig keine zu sühnende Schuld geben und der Täter nicht bestraft werden. Das stimmt aber jedenfalls mit meinem Ethikverständnis nicht überein. Außerdem hätten wir dann keine Chance, aus dem Opfer/Täter-Kreislauf zu entkommen.

Nein, der Mensch hat die Wahl, anders zu handeln als es ihm widerfahren ist. Sapere aude! Wozu soll das gut sein, wenn wir dann nicht die Entscheidungsfreiheit zu handeln hätten?
 
Außerdem hätten wir dann keine Chance, aus dem Opfer/Täter-Kreislauf zu entkommen.

Nein, der Mensch hat die Wahl, anders zu handeln als es ihm widerfahren ist. Sapere aude! Wozu soll das gut sein, wenn wir dann nicht die Entscheidungsfreiheit zu handeln hätten?

Ja, aber der Mensch muss sich halt auch mit der Ausprägung seiner Persönlichkeitsmerkmale rumschlagen. Und mit seiner Biografie.

Er hat die Wahl, aber nicht immer und manchmal kann er nicht anders.

Wäre es so , wie du annimmst, müsste ich mich nicht mit dieser Frage herumquälen, wessen Schuld ich als größer und wessen Leid ich höher bemessen würde und vor allem wie ich damit umzugehen habe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Es ist bei einigen Männern immer noch nicht selten so , dass auch hohe fachliche Kompetenz mit frauenfeindlicher sozialer Inkompetenz und anmaßender herrenkultischer Frechheit einhergehen kann.
Da hat die Frauenbewegung hier und weltweit noch sehr viel Arbeit vor sich.
Erfreulicherweise gibt es immer mehr aktiv tätig unterstützende
moderne Männer als wirkliche Frauenfreunde und Frauenrechtler.

Bestimmte Positionen, die Grenzen weit überschreiten, bedürfen wegen ihrer offensichtlichen Irrigkeit keiner weiteren ernstlichen Auseinandersetzung.
 

Zurück
Top Bottom