das Problem bei mir ist, dass wenn ich Mittel- und kleinen Finger anspanne, auch der Ringfinger angespannt ist und seine Taste mitdrückt. Ich bekomme es hin, wenn ich 1-3-5 nacheinander spiele und die Tasten gedrückt halte, dass der Ringfinger seine Taste nicht weit genug nach unten drückt um den Ton auszulösen. Wenn ich aus dem Unterarm beschleunige, um für den Akkord alle drei Töne mit einem mal anzuschlagen, ist der Ringfinger-Ton aber hörbar.
Lieber aths,
der Ringfinger will also arbeiten und spannt sich mächtig an, obwohl er gar nichts zu tun hat! :p
Probier einmal Folgendes:
1. Spiel mit links nur eine Quinte, also den ersten und dritten Ton des Dreiklangs 5-1. Lass die Hand dabei so schlapp wie möglich und schlag die Quinte leicht und piano an. Nach dem Anschlag machst du deine Hand so leicht, dass sie von den beiden Tasten ganz von allein gemütlich hochgetragen wird, denn freundlicherweise gehen die Tasten unseres Instruments von ganz allein hoch. Du machst also nichts, außer die Hand so leicht zu machen und bist eher passiv.
Was geschieht nun mit deinem 4. Finger? Ich hoffe, er liegt schlapp in der Gegend rum und rührt sich nicht! :)
Wenn das so ist und du dieses Experiment ein paarmal wiederholt hast, kommt Schritt 2:
2. Schlage wieder piano und leicht die Quinte an. Während sie da liegt und klingt, schlägst du mit rechts, also der anderen Hand, dazu sanft die Terz an. Dabei geht ja automatisch vollkommen passiv der 3. Finger ebenfalls nach unten, weil er der Schwerkraft folgt. Die linke Hand macht selbst gar nichts weiter und fühlt nur, wie es sich anfühlt, wenn 1-3-5 unten sind, die Hand aber ganz leicht und schlapp ist. Ich hoffe, ich drücke mich verständlich aus: die Quinte wird also leicht mit links gespielt und die Terz, also der 3. Finger, mit rechts. Die linke Hand fühlt dann nur. Oft wiederholen.
Wie ist es jetzt mit dem 4. Finger. Schlummert er immer noch schön vor sich hin? Wenn ja, super! Wenn nein, bitte melden!
Schritt Nr.3:
3. Genauso, nun versucht die linke Hand aber anschließend, alle drei Töne zu halten mit dem geringstmöglichen Gewicht, also
so leicht wie möglich. Dabei übergibt also die rechte Hand die Terz an die linke.
Klappt das ohne Beteiligung des 4. Fingers?
Schritt Nr. 4 wäre dann der Anschlag selbst. Damit sollte man sich aber lieber etwas Zeit lassen.
Ein Aspekt dieser Übung ist, dass du vermutlich mit zuviel Gewicht und Kraft spielst und dich verkrampfst. Dabei geht alles sehr viel leichter, als man denkt. Auch diese Experimente sind nur ein Versuch, das Problem zu lösen, wie auch madlon geschrieben hat. Es gibt noch viele andere Lösungsmöglichkeiten, die aber schwierig sind, herauszufinden, ohne dich zu sehen und zu hören.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
chiarina