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Ganz so grundsätzlich kann man das aber nicht sagen. Wenn es genügend Mitbewerber gibt, die schwere Literatur wirklich gut und souverän vortragen, kann es passieren, dass derjenige, der "nur" mittelschwere Literatur gut und souverän vorträgt, trotzdem auf der Strecke bleibt und keinen Studienplatz erhält. Allerdings steht bei der späteren Berufstätigkeit als Klavierpädagoge nicht das permanente Konzertieren auf Spitzenniveau im Vordergrund, sondern das engagierte und methodisch-didaktisch kompetente Unterrichten, was natürlich bereits bei der Eignungsprüfung entscheidend bei der Bewerberauslese ist. Einen gewissen Mindestschwierigkeitsgrad muss die vorbereitete Literatur demnach schon haben. Zur Beruhigung: die von Dir benannten Stücke erfüllen dieses Kriterium grundsätzlich.Daraus lese ich:
Lieber "leichtere" Stücke gut gespielt, als schwere nur mittelmäßig, das ist natürlich gut zu wissen!
Auch wenn das für die hier genannte Aufnahmeprüfung nicht relevant ist, wäre die Jahreszahl kein absolutes Ausschlusskriterium. Es ginge im Falle von Literatur nach 1960 um die Auswahl von Stücken, die eine als innovativ angesehene Behandlung des musikalischen Vokabulars thematisieren: serielle Satztechniken, aleatorische Elemente, graphische Notationsweisen, unkonventionelle Praktiken der Tonerzeugung wie "Inside-Playing" und dergleichen. Da gibt es vor 1960 entstandene Kompositionen etwa von Boulez oder Stockhausen, die diesem Anspruch gerecht werden, während auch nach 1960 tonale und konventionell geschriebene Literatur verfügbar wäre, die genau das nicht zu zeigen vermag.In der Satzung der Eignungsprüfung für Master (KA) ist hier jedoch eindeutig verlangt, dass das Stück nach 1960 komponiert sein sollte.
LG von Rheinkultur