Repertoire für Aufnahmeprüfung Klavier

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Juri2004

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6. Dez. 2020
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Hallo alle zusammen!

Ich bin momentan an einer Musikfachschule in Bayern, da aber nun schon langsam Aufnahmeprüfungen auf Hochschulen ins Gespräch kommen, würde ich much gerne vergewissern, dass mein Programm auch wirklich ausreicht.

Ich würde für eine Aufnahmeprüfung folgende Stücke spielen:

Bach Preludium und Fuge Nr. 11 in F Dur WTC I
Beethoven Sonate 9 in E Dur (alle Sätze natürlich)
Chopin Etüde Op. 25 Nr. 1 in Ab Dur
Brahms Rhapsodie Op. 79 Nr. 2 G Moll
Scriabin Etüde Op. 42 Nr. 4 F# Dur

Wenn ich diese Stücke überzeugend spiele, ist es möglich, damit eine Aufnahmeprüfung für ein Künstlerisch-Pädagogisches Bachelore Studium zu schaffen? Für ein Rein Künstlerisches würde es wohl eher nicht reichen, schätze ich? Wenn doch, wäre das natürlich was tolles, aber technisch sind diese Stücke wohl zu leicht im Vergleich zu der Konkurrenz oder?

Vielen Dank für alle Rückmeldungen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du das entsprechende musikalische und technische Spielniveau hast, steht dem Bestehen in einem künstlerischen Studiengang absolut nichts im Wege! Es allerdings gibt auch viele Studierende, die zunächst künstlerisch-pädagogisch studieren und anschließend künstlerisch - oder auch anders herum. Einen pädagogischen Abschluss zu machen, ist aber grundsätzlich sehr nützlich. Wenn man guten Unterricht in pädagogischen Fächern erhält, lernt man dort auch viel über sich selbst, das eigene Üben, Spielen und Reflektieren. Und unterrichten natürlich auch ;-)
 
Wenn du das entsprechende musikalische und technische Spielniveau hast, steht dem Bestehen in einem künstlerischen Studiengang absolut nichts im Wege! Es allerdings gibt auch viele Studierende, die zunächst künstlerisch-pädagogisch studieren und anschließend künstlerisch - oder auch anders herum. Einen pädagogischen Abschluss zu machen, ist aber grundsätzlich sehr nützlich. Wenn man guten Unterricht in pädagogischen Fächern erhält, lernt man dort auch viel über sich selbst, das eigene Üben, Spielen und Reflektieren. Und unterrichten natürlich auch ;-)
Danke für die Antwort! Das erleichtert mich sehr! Dann werde ich guter Dinge weiter an diesen Stücken üben und mir nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen ob ich vielleicht doch nicht das passende Repertoire habe 😅
 
Ich denke auch, dass das Programm völlig in Ordnung ist und eine Aufnahmeprüfung damit auf jeden Fall gut machbar ist!

Ein paar kleine Fragen/Anmerkungen von mir, die dich aber keineswegs verunsichern sollen!

1.) Warum spielst du zwei im weiteren Sinne romantische Etüden? Also Chopin und Skrjabin?

2.) Die beiden Rhapsodien op. 79 von Brahms haben abundan ein gewisses "Schülerstück"-Image. Ich wollte zu meiner Aufnahmeprüfung damals die Rhapsodie op. 79/1 spielen, und meine damalige Klavierlehrerin (selbst Professorin an einer Hochschule) hat mir davon abgeraten. Schließlich sind es dann op. 116 1-3 geworden.

3.) Hast du schon mit einem (Wunsch-)Professor der Hochschule Kontakt aufgenommen? Das solltest du eher bald als später machen. Der Professor kann dir dann auch Tipps zum Programm geben, sagen worauf du noch achten musst, usw. usf. . Da ich an einigen Hochschulen auch wirklich gute Professoren kenne, kann ich auch anbieten, hier per PN ein paar Empfehlungen zu geben oder so :-).

Liebe Grüße

Daniel
 
Ich denke auch, dass das Programm völlig in Ordnung ist und eine Aufnahmeprüfung damit auf jeden Fall gut machbar ist!

Ein paar kleine Fragen/Anmerkungen von mir, die dich aber keineswegs verunsichern sollen!

1.) Warum spielst du zwei im weiteren Sinne romantische Etüden? Also Chopin und Skrjabin?

2.) Die beiden Rhapsodien op. 79 von Brahms haben abundan ein gewisses "Schülerstück"-Image. Ich wollte zu meiner Aufnahmeprüfung damals die Rhapsodie op. 79/1 spielen, und meine damalige Klavierlehrerin (selbst Professorin an einer Hochschule) hat mir davon abgeraten. Schließlich sind es dann op. 116 1-3 geworden.

3.) Hast du schon mit einem (Wunsch-)Professor der Hochschule Kontakt aufgenommen? Das solltest du eher bald als später machen. Der Professor kann dir dann auch Tipps zum Programm geben, sagen worauf du noch achten musst, usw. usf. . Da ich an einigen Hochschulen auch wirklich gute Professoren kenne, kann ich auch anbieten, hier per PN ein paar Empfehlungen zu geben oder so :-).

Liebe Grüße

Daniel
1) Um ehrlich zu sein, habe ich gehofft, die skrjabin Etüde würde auch als modernes Stück gelten, da man ja auch ein stück der Moderne vorspielen muss. Zählt skrjabin dann doch eher zur Romantik? (Früher Skrjabin defintiv, das ist klar aber spezifisch diese etüde auch?)
Mir wurdedas Stück nun mal empfohlen 😅
Falls dieses nicht als Modernes Stück zählt, welches wäre denn noch eine gute Option?

2) Bei der Rhapsodie bin ich selber noch am überlegen, ob ich diese wirklich wählen soll, da auch einige andere meiner Freunde diese für Aufnahmeprüfunhen spielen, würde ich eher dazu tendieren diese Entscheidung noch mal zu überdenken, da es doch recht viele spielen. Welches Stück der Romantik wäre stattdessen zu empfehlen?

3) Noch habe ich keinen Kontakt aufgenommen zu Professoren, aber mein Lehrer auf der Berufsfachschule hat mir auch schon welche vorgeschlagen. Aber Empfehlungen nehme ich gerne an!

Danke für die Rückmeldung
 
1.) Also für mich ist dieses Stück noch sehr klar dem romantischen Idiom verpflichtet. Aber natürlich stammt es aus einer Zeit, in welcher die romantische Tonsprache allmählich in eine modernere Tonsprache umschlug.

Ich denke, dass es hier wichtig ist, die Eignungsprüfungssatzungen der anvisierten Hochschulen genau anzuschauen und auch mal einen Professor zu fragen. In der Satzung der Eignungsprüfung für Bachelor (KPA und KA) der HfM Würzburg steht beispielsweise:
Ein Stück der Moderne (incl. Wende 19./20. Jahrhundert)
Und in dem Sinne wäre hier die Etüde natürlich voll in Ordnung. In der Satzung der Eignungsprüfung für Master (KA) ist hier jedoch eindeutig verlangt, dass das Stück nach 1960 komponiert sein sollte.

Abschließend sei noch gesagt, dass sich bei Eignungsprüfungen natürlich viele Menschen um die wenigen Studienplätze kloppen, und alles was "aus der Masse heraussticht" sinnvoll sein kann. Wenn man moderne Musik überzeugend spielen kann, spricht das natürlich für eine gewisse Flexibilität und Vielseitigkeit. Und gerade diese Skrjabin-Etüde ist doch so nah an der romantischen Tonsprache, dass ich diese Wahl zumindest einmal überdenken würde.

Eine gute Wahl für ein moderneres Stück wäre – denke ich – z.B. etwas aus den Vingt Regards von Messiaen (z.B. die Nummer 11 oder die Nummer 1, aber es eignen sich noch einige andere), etwas aus der Musica Ricercata von Ligeti, etwas aus den "Piano Figures" von George Benjamin. Wenn es etwas "älter" sein darf, auch etwas aus den 6 kleinen Klavierstücken op. 19 von Schönberg, etwas aus der Kubiniana von Apostel. Ich hab hier auch im Forum mal die Empfehlung gelesen, ein paar Stücke aus den Douze Notations von Boulez zu spielen, aber die Douze Notations sind selbst schon so kurz, dass ich eine Auswahl hieraus als etwas merkwürdig erachte. Und die ganzen Douze Notations würde ich wegen der abartig schweren VI – auch wenn der Rest echt gut spielbar ist – nicht empfehlen, aber hier scheiden sich bestimmt die Geister.

2.) Also mir hat meine Klavierlehrerin damals empfohlen etwas "früheres" von Skrjabin zu spielen (z.B. die beiden Poemes op. 32), oder eine Auswahl aus irgendwelchen Klavierstücken von Brahms (op. 76, op. 116, 117, 119), oder eine längere Novelette von Schumann. In meinem Umkreis habe ich sonst auch erlebt, dass relativ häufig Stücke von Liszt gespielt werden (z.B. etwas aus den Petrarca-Sonetten).

Abschließend sei gesagt: Ich denke, dass die wichtigsten drei Punkte für ein Aufnahmeprüfungsprogramm die folgenden sind:

a) Es soll gut zu dir passen und deine Stärken, deine Vorlieben und deinen Charakter präsentieren.
b) Es soll eine gewisse Vielseitigkeit demonstrieren.
c) Es soll dich langanhaltend motivieren.

Wegen b) würde ich deswegen ein moderneres Stück wählen, als du es getan hast.
 
1.) Also für mich ist dieses Stück noch sehr klar dem romantischen Idiom verpflichtet. Aber natürlich stammt es aus einer Zeit, in welcher die romantische Tonsprache allmählich in eine modernere Tonsprache umschlug.

Ich denke, dass es hier wichtig ist, die Eignungsprüfungssatzungen der anvisierten Hochschulen genau anzuschauen und auch mal einen Professor zu fragen. In der Satzung der Eignungsprüfung für Bachelor (KPA und KA) der HfM Würzburg steht beispielsweise:

Und in dem Sinne wäre hier die Etüde natürlich voll in Ordnung. In der Satzung der Eignungsprüfung für Master (KA) ist hier jedoch eindeutig verlangt, dass das Stück nach 1960 komponiert sein sollte.

Abschließend sei noch gesagt, dass sich bei Eignungsprüfungen natürlich viele Menschen um die wenigen Studienplätze kloppen, und alles was "aus der Masse heraussticht" sinnvoll sein kann. Wenn man moderne Musik überzeugend spielen kann, spricht das natürlich für eine gewisse Flexibilität und Vielseitigkeit. Und gerade diese Skrjabin-Etüde ist doch so nah an der romantischen Tonsprache, dass ich diese Wahl zumindest einmal überdenken würde.

Eine gute Wahl für ein moderneres Stück wäre – denke ich – z.B. etwas aus den Vingt Regards von Messiaen (z.B. die Nummer 11 oder die Nummer 1, aber es eignen sich noch einige andere), etwas aus der Musica Ricercata von Ligeti, etwas aus den "Piano Figures" von George Benjamin. Wenn es etwas "älter" sein darf, auch etwas aus den 6 kleinen Klavierstücken op. 19 von Schönberg, etwas aus der Kubiniana von Apostel. Ich hab hier auch im Forum mal die Empfehlung gelesen, ein paar Stücke aus den Douze Notations von Boulez zu spielen, aber die Douze Notations sind selbst schon so kurz, dass ich eine Auswahl hieraus als etwas merkwürdig erachte. Und die ganzen Douze Notations würde ich wegen der abartig schweren VI – auch wenn der Rest echt gut spielbar ist – nicht empfehlen, aber hier scheiden sich bestimmt die Geister.

2.) Also mir hat meine Klavierlehrerin damals empfohlen etwas "früheres" von Skrjabin zu spielen (z.B. die beiden Poemes op. 32), oder eine Auswahl aus irgendwelchen Klavierstücken von Brahms (op. 76, op. 116, 117, 119), oder eine längere Novelette von Schumann. In meinem Umkreis habe ich sonst auch erlebt, dass relativ häufig Stücke von Liszt gespielt werden (z.B. etwas aus den Petrarca-Sonetten).

Abschließend sei gesagt: Ich denke, dass die wichtigsten drei Punkte für ein Aufnahmeprüfungsprogramm die folgenden sind:

a) Es soll gut zu dir passen und deine Stärken, deine Vorlieben und deinen Charakter präsentieren.
b) Es soll eine gewisse Vielseitigkeit demonstrieren.
c) Es soll dich langanhaltend motivieren.

Wegen b) würde ich deswegen ein moderneres Stück wählen, als du es getan hast.
Vielen Dank, das hilft mir doch sehr! Ich werde mir noch einmal Gedanken machen über das, was hier gesagt wurde 😁
 
Lieber Juri,

Ich bin mal ganz offen und ehrlich zu dir:
Wir kennen dich nicht, darum ist es absolut unmöglich, dir eine realistische Einschätzung zu deinem Spiel zu geben. Deshalb schrieb ich auch, dass man mit diesem Programm ohne Weiteres in einen künstlerischen Studiengang aufgenommen werden kann.
Aus deinen Worten lese ich eine gewisse Unerfahrenheit heraus, was nicht schlimm ist. Ich war auch unerfahren, bevor ich an die Hochschule kam :-D Die Berufsfachschulen bereiten einen für die Theorieaufnahmeprüfungen oft prima vor, da hast du möglicherweise einen Vorteil gegen andere Bewerber, die direkt von der Schule kommen.

Was den Klavierunterricht betrifft, kommt es sehr auf deinen Hauptfachlehrer an. Ich hoffe einfach, dass du guten, sinnvollen Unterricht nach professionellen Maßstäben erhältst, der den Anforderungen einer Aufnahmeprüfung gerecht wird.
Es gibt an den Hochschulen manchmal auch eine Studienberatung, zumindest von Würzburg weiß ich das. Melde dich dort gerne mal! In Bayern kann man übrigens auch noch an der Hochschule in Regensburg Klavier künstlerisch-pädagogisch studieren, das ist aber eine sehr kleine Hochschule mit kirchlichem Träger.

viele Grüße!
Stilblüte
 
Lieber Juri,

Ich bin mal ganz offen und ehrlich zu dir:
Wir kennen dich nicht, darum ist es absolut unmöglich, dir eine realistische Einschätzung zu deinem Spiel zu geben. Deshalb schrieb ich auch, dass man mit diesem Programm ohne Weiteres in einen künstlerischen Studiengang aufgenommen werden kann.
Aus deinen Worten lese ich eine gewisse Unerfahrenheit heraus, was nicht schlimm ist. Ich war auch unerfahren, bevor ich an die Hochschule kam :-D Die Berufsfachschulen bereiten einen für die Theorieaufnahmeprüfungen oft prima vor, da hast du möglicherweise einen Vorteil gegen andere Bewerber, die direkt von der Schule kommen.

Was den Klavierunterricht betrifft, kommt es sehr auf deinen Hauptfachlehrer an. Ich hoffe einfach, dass du guten, sinnvollen Unterricht nach professionellen Maßstäben erhältst, der den Anforderungen einer Aufnahmeprüfung gerecht wird.
Es gibt an den Hochschulen manchmal auch eine Studienberatung, zumindest von Würzburg weiß ich das. Melde dich dort gerne mal! In Bayern kann man übrigens auch noch an der Hochschule in Regensburg Klavier künstlerisch-pädagogisch studieren, das ist aber eine sehr kleine Hochschule mit kirchlichem Träger.

viele Grüße!
Stilblüte
Also zu meinem Hauptfachlehrer muss ich sagen, kann ich nur sagen, dass er sehr gut unterrichtet. In der kurzen Zeit Bei dem ich bei ihm bin habe ich mehr gelernt als je zuvor. Er unterrichtet auch an Hochschulen, also er kennt sich schon aus und hat durchaus Kontakte.
Ich wollte hier größten teils erstmal andere Meinungen anhören, da ich mich ungerne voll und ganz auf eine Meinung verlasse. Hier wurde mir zumindest bestätigt, dass es vom technischen level reichen würde. Das war mir mein größtes Anliegen, dabei wirklich sicher zu sein!

Bei dem Musikalischen habe ich weniger bedenken, da bereits jeder Lehrer den ich hatte, mein Musikalisches Talent gelobt hat 😁

Und für die restlichen Informationen möchte ich mich trotzdem bedanken, da diese durchaus hilfreich und informativ sind!
 
Man muss dennoch differenzieren: Ob dein technisches Vermögen für das Bestehen ausreicht, können wir nicht sagen. Zu leicht sind deine Stücke allerdings nicht. Dennoch sind das zwei ganz verschiedene Fragen! ;-)
 

Man muss dennoch differenzieren: Ob dein technisches Vermögen für das Bestehen ausreicht, können wir nicht sagen. Zu leicht sind deine Stücke allerdings nicht. Dennoch sind das zwei ganz verschiedene Fragen! ;-)

Okay, das ist verständlich! Dann hätte ich es anders formulieren müssen 😅

Mir ging es um folgendes:
WENN ich in der Lage wäre, diese Stücke sowohl Technisch als auch Musikalisch sehr gut umzusetzen, würden diese Von der Schwierigkeit ausreichen?

Die Antwort darauf scheint mir ein "Ja" zu sein, und das nimmt mir immerhin einen Grund zur Sorge😅

Ob es wirklich ausreichen wird, wird davon abhängen, wie ich mich die nächste Zeit noch bemühe und verbessere, aber dafür habe ich ja auch einen Lehrer, der mich dabei unterstützt! 😁

Vielen Dank für alle Antworten soweit! 😁
 
Bei dem Musikalischen habe ich weniger bedenken, da bereits jeder Lehrer den ich hatte, mein Musikalisches Talent gelobt hat
Mit der Aussage befindest du dich in bester Gesellschaft, denn das wird so ziemlich jeder Mitbewerber von sich behaupten. Nach meiner Erfahrung, die ich als Begleiter bei Prüfungen, Vorsingen, Probespielen etc. gesammelt habe, scheitert jedoch kaum jemand aufgrund seiner mangelhaften Technik. Es sind fast immer musikalische Defizite, die zur Ablehnung eines Bewerbers führen. Die Klassiker sind mangelnde rhythmische Genauigkeit, Unklarheit im Tempo, schlechtes Timing, fehlende Zielgerichtetheit in der Phrasierung, verwaschene Artikulation, flache Dynamik und vieles mehr.

Das Problem ist, dass man oft glaubt, all das richtig zu machen. Das liegt aber nur daran, dass man noch nicht gelernt hat, diese Dinge wirklich zu hören und zu empfinden. Wie das bei dir aussieht, weiß niemand hier, aber ein großes Talent ist wenig wert, wenn es nicht musikalisch entwickelt wird. Es ist jedenfalls nichts, auf das man sich in einer Vorspielsituation berufen kann.

Ein entwickeltes, ausgebildetes musikalisches Talent mit groben Mängeln in der Spieltechnik ist zudem sehr, sehr selten. Das liegt schon daran, dass eine gute Spieltechnik viel schneller und einfacher zu erwerben ist als eine gute Musikalität. Für extrem virtuose Literatur gilt das vielleicht nicht immer - aber davon ist dein Repertoire ja weit entfernt. Es kommt umso mehr darauf an, die Sachen wirklich gut zu spielen. Um dahin zu kommen, ist der beste Lehrer gerade gut genug!
 
Was das Repertoire angeht - die g-Moll-Rhapsodie von Brahms würde ich gegen etwas anderes tauschen. Wenn es Brahms sein soll, dann vielleicht die Es-Dur-Rhapsodie aus op. 119. Oder vielleicht die Ballade aus op. 118. Da dein Programm ohnehin recht lyrisch ist, passt ein etwas "männlicheres" Stück als die "Schüler"-Rhapsodie da ganz gut rein. Schumanns "Aufschwung" wäre auch geeignet und sicher machbar (ist eher etwas einfacher als die vorgeschlagenen Brahms-Sachen).
 
Mit der Aussage befindest du dich in bester Gesellschaft, denn das wird so ziemlich jeder Mitbewerber von sich behaupten. Nach meiner Erfahrung, die ich als Begleiter bei Prüfungen, Vorsingen, Probespielen etc. gesammelt habe, scheitert jedoch kaum jemand aufgrund seiner mangelhaften Technik. Es sind fast immer musikalische Defizite, die zur Ablehnung eines Bewerbers führen. Die Klassiker sind mangelnde rhythmische Genauigkeit, Unklarheit im Tempo, schlechtes Timing, fehlende Zielgerichtetheit in der Phrasierung, verwaschene Artikulation, flache Dynamik und vieles mehr.

Das Problem ist, dass man oft glaubt, all das richtig zu machen. Das liegt aber nur daran, dass man noch nicht gelernt hat, diese Dinge wirklich zu hören und zu empfinden. Wie das bei dir aussieht, weiß niemand hier, aber ein großes Talent ist wenig wert, wenn es nicht musikalisch entwickelt wird. Es ist jedenfalls nichts, auf das man sich in einer Vorspielsituation berufen kann.

Ein entwickeltes, ausgebildetes musikalisches Talent mit groben Mängeln in der Spieltechnik ist zudem sehr, sehr selten. Das liegt schon daran, dass eine gute Spieltechnik viel schneller und einfacher zu erwerben ist als eine gute Musikalität. Für extrem virtuose Literatur gilt das vielleicht nicht immer - aber davon ist dein Repertoire ja weit entfernt. Es kommt umso mehr darauf an, die Sachen wirklich gut zu spielen. Um dahin zu kommen, ist der beste Lehrer gerade gut genug!
Und genau für diese Details im Rythmus, Tempo, Phrasierung und so habe ich ja auch den Lehrer. Er ist SEHR genau was diese Sachen angeht und zerlegt alles ins kleinste Detail, bis alles passt. Da fühle ich mich besser vorbereitet momentan, als mit der Technik, da ich vor nicht all zu langer Zeit meine ganze Technik umstellen musste, was mich sowohl Technisch verbessert hat in manchen Aspekten, als auch leicht wieder zurückgeworfen 😅

Aber Danke für die Aufklärung... wenn daran noch mehr scheitern, werde ich umso mehr auf diese Sachen achten! 😁
 
Autsch… Das liest man zwar noch bei Wolters & Co., aber als junger Mann würde ich das an Deiner Stelle heute nicht mehr so formulieren 👋🏻

Beim Stammtisch in einer Männerrunde kann man das vielleicht auch noch bringen....


Aber zurück zum Thema:
Als junger Mensch dachte ich auch, dass es nur um die Stücke, die man vorspielt, geht. Je schwieriger desto höher die Chance, aufgenommen zu werden.
Das ist aber eine totale Fehleinschätzung von mir gewesen. Es geht um das "wie".

Von daher: Viel Erfolg bei der Vorbereitung.
 
Beim Stammtisch in einer Männerrunde kann man das vielleicht auch noch bringen....


Aber zurück zum Thema:
Als junger Mensch dachte ich auch, dass es nur um die Stücke, die man vorspielt, geht. Je schwieriger desto höher die Chance, aufgenommen zu werden.
Das ist aber eine totale Fehleinschätzung von mir gewesen. Es geht um das "wie".

Von daher: Viel Erfolg bei der Vorbereitung.
Daraus lese ich:
Lieber "leichtere" Stücke gut gespielt, als schwere nur mittelmäßig, das ist natürlich gut zu wissen!
 
Es ist auch wirklich sehr wichtig, Kontakt zum künftigen Lehrer aufzubauen. Wenn sich niemand für dich interessieren sollte, weil du so mittelmäßig spielst, weil dich niemand kennt, weil niemand dein Fürsprecher ist, sind deine Chancen geringer. Theoretisch kann es sogar passieren, dass du zwar bestehst, aber keinen Studienplatz bekommst, weil alle Lehrer ihre Klasse bereits gefüllt haben. Tu einfach alles, was in deiner Macht steht. Die Rolle von Zufall und Glück sind sowieso noch groß genug.
 

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