Regelmäßige Übungen für Anfänger

---- hat nichts mit dem Thema zu tun, aber dennoch:
Nein! Absolut nein!
Wenn die Interpretation ein Kunstwerk wäre, wären sämtliche Museen vollgehängt mit Interpreten/Interpretationen... sind se aber nicht, stattdessen hängen da - uninterpretiert ! - Gemälde, Skulpturen, Handschriften, Erstdrucke. Kapiert?
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Nichts habe ich kapiert! Warum werden die Starpianisten, Dirigenten als Künstler bezeichnet.
Zitat:
Am 2., 4. und 14. Januar 1926 veranstaltete die Künstler-Agentur Hermann Wolff & Jules Sachs drei Klavierabende mit Horowitz im Beethoven-Saal der Berliner Philharmonie. Sie wurden zu großen künstlerischen Erfolgen, und die Kritiken waren ausgezeichnet;
Nein sie hängen nicht in Museen und Galerien, sondern sie hängen in Konzertsälen ;-)
Tja, im schlimmsten Fall, kann man auch die vorhandene Tonaufzeichnungen an die Wand pinnen.

P.S. man kann über Spitzfindigkeiten wie, Kunst, Künstler und Kunstwerk philosophieren. Wenn z.B. der gute A. Brendel seine Mozart Einspielungen auf Datenträger (CD, Schallplatte) der Nachwelt hinterlassen hat …. was ist es dann?
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hört man nicht Alles ! Man ist viel zu beschäftigt mit allem möglichen. Beim entspannten Abhören einer Aufnahme kann man sich wesentlich besser auf das Ergebnis konzentrieren. Auch das sog. "Schönhören" wird vermindert. Alle Profis, die ich kenne machen und empfehlen das Aufnehmen.
Vielleicht solltest Du das auch mal versuchen.
 
---- hat nichts mit dem Thema zu tun, aber dennoch:

Nein! Absolut nein!
Wenn die Interpretation ein Kunstwerk wäre, wären sämtliche Museen vollgehängt mit Interpreten/Interpretationen... sind se aber nicht, stattdessen hängen da - uninterpretiert ! - Gemälde, Skulpturen, Handschriften, Erstdrucke. Kapiert?
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Sorry für OT,
hier ein Nachtrag speziell für @rolf
https://www.sueddeutsche.de/kultur/klassische-musik-glenn-gould-bach-1.4238586

Damit du nicht alles lesen muss hier Glenn Gould: Das Werk Bachs bleibt für sich ein historisches Kunstwerk, die Aufführung jedoch ist nun ein neues Kunstwerk, und die Aufführung im Studio der Prototyp aller Aufführungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gute Interpretation ist ein Kunstwerk, sonst ist es einfach nur ein Handwerk.
Gute Interpretation kann eine Kunst sein, nur kein Kunstwerk im eigentlichen Sinne, würde ich meinen. Eine künstlerisch begabte Interpretin schafft kein neues (Kunst-)Werk, sie interpretiert ein vorhandenes (Kunst-)Werk nur auf hohem künstlerischen Niveau, es sei denn sie hat es selbst komponiert, neu arrangiert oder was auch immer. Die eigentlichen Werke werden von Komponisten und eventuell noch von Textern geschaffen, damit andere Künstler diese vortragen können.
 
Ihr habt alle Recht, deutsche Sprache schwere Sprache. Ich habe einfach Werk nicht als Schöpfung, sondern als künstlerische Arbeit auf einem hohen Niveau gemeint.

So wie hier:
Bei Pollinis erstem Auftritt in der neuen Tonhalle Maag erlebte man jetzt freilich auch die Schattenseiten solch immensen Ruhms, nämlich einen Künstler, der sein gewaltiges Lebenswerk wie eine Hypothek mit sich herumträgt.

Tja, dann kann man sich auch fragen, was für ein Werk war es …. sicher keins fürs Museum.
Lassen wir die sprachlichen Spielereien, ich habe es begriffen.
 
Ich weiß nicht ob ihr das so wirklich nachvollziehen könnt aber ich arbeite 20h/Woche plus (Leistungspunkte umgerechnet in Zeitstunden) 45h fürs Studium und komme gerade mal so über die Runden. Dann möchten Freundin, Freunde und Familie auch mal was von mir hören...es bleibt wirklich keine Zeit

Weder Zeit noch Geld – das ist nicht die günstigste Voraussetzung, um sinnvoll ein komplexes Instrument zu erlernen bzw. ein passables Niveau zu erreichen. ;-)

Wenn man so wenig Zeit hat, sollte man diese wenige Zeit nicht mit Irrwegen verplempern. Leider hast Du schon früh den Weg der systematischen Klavierschule verlassen und Dich in freier Wildbahn selbst ausprobiert.

Vorschlag: Geh zurück zu dem Punkt, wo Du den Pfad Deiner Klavierschule verlassen hast und arbeite ab dort weiter.
 
Im Übrigen verweisen junge Künstler immer auf die sie prägenden Lehrer, was nichts anderes als ebenfalls "Immitation" ist, ein Liszt-Schüler

Wenn der Unterricht an einer Hochschule bei einem hochbegabten Studenten tatsächlich irgendetwas mit Imitation zu tun haben sollte, dann ist das ein Armutszeugnis. Man lese in diesem Zusammenhang mal die Berichte über den Unterricht von Liszt und/oder höre sich die alten Aufnahmen der Liszt Schüler an; diesen Grad an Individualität erwirbt man nicht durch Nachäffen!
Ich bin nun schon lange genug in diesen Bereich tätig und sehe, dass Imitation der kleinste Teil eines guten Hochschul-Unterrichts ist.

Allerdings habe ich vor langer Zeit im Haus meines Klavierprofessors eine berühmte Pianistin damit prahlen gehört, dass sie bis heute nichts tut, als die Anweisungen ihrer Lehrer zu befolgen. Welch eine erbärmliche künstlerische Existenz!
 

Wenn der Unterricht an einer Hochschule bei einem hochbegabten Studenten tatsächlich irgendetwas mit Imitation zu tun haben sollte, dann ist das ein Armutszeugnis. Man lese in diesem Zusammenhang mal die Berichte über den Unterricht von Liszt und/oder höre sich die alten Aufnahmen der Liszt Schüler an; diesen Grad an Individualität erwirbt man nicht durch Nachäffen!
Ich bin nun schon lange genug in diesen Bereich tätig und sehe, dass Imitation der kleinste Teil eines guten Hochschul-Unterrichts ist.

Allerdings habe ich vor langer Zeit im Haus meines Klavierprofessors eine berühmte Pianistin damit prahlen gehört, dass sie bis heute nichts tut, als die Anweisungen ihrer Lehrer zu befolgen. Welch eine erbärmliche künstlerische Existenz!
Ihr habt da gerade eine sehr spannende Diskussion.

Ich als Hobby Spieler habe mich schon auch mal gefragt: "Genügt es denn das nachäffen?"
Der KL sagt "spiel das so" , "diese Stelle so" und "hier machst du das so", der sogenannte Feinschliff.
Und dann? Dann macht man das so und so und imitiert eigentlich den Willen des KL nach, der sein Wissen von einem anderen Lehrer und seiner Erfahrung/Lehre hat und "innerem Inspiration" vermischt.

Und dann hört man sich das gleiche Stück auf Yt, oder wo auch immer, an und zwei Profis spielen das gleiche Stück unterschiedlich schnell und sonst ein wenig anders.:022:

Da soll sich ein Hobby Spieler auskennen.
 
@playitagain
Ist es nicht eher so, daß der KL auch erklärt, warum das „so“ gespielt werden soll? „So“ = reine Technik, die bildet die Basis.
Sie nützt aber erst wirklich, wenn sie bewußt von Dir eingesetzt werden kann. Dann kannst Du im Rahmen der Vorgaben des Stückes/ des Komponisten zum Stück entscheiden ob „so“ oder „so“. Sprich: Du kommst von der reinen Imitation weg, hin zur Interpretation.
 
Einem Vorschlag des Lehrers zu folgen bzw diese Idee auszuprobieren ist für mich kein "Nachäffen".
Man kann nachfragen, warum man es so machen soll, und gute Lehrerinnen/Lehrer werden das auch erklären können. Wenn das eigene Handlungsrepertoire gewachsen ist, kann man umso mehr ausprobieren und eigene Ideen entwickeln und umsetzen.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass es Menschen gibt, die mehr Energie in die Ablehnung von Lehrerinnen/Lehrern und deren Bemühungen stecken als ins Üben. :dizzy:
 
Wenn man den Begriff der Imitation differenziert, haben hier vielleicht alle Recht! :003:

Imitation ist durchaus ein wichtiges Handwerkszeug auf dem Weg des Klavierspielen und -lernens. Altenmüller weist in dem Zusammenhang auf unsere Spiegelneuronen hin:

"In Tierexperimenten konnte ein so genanntes „SpiegelneuronNetzwerk“ nachgewiesen werden. Wenn Affen ihren Artgenossen bei Bewegungen zusahen, entstanden auch bei den beobachtenden Tieren Aktivierungen der sensomotorischen Zentren, ohne dass sich diese Tiere bewegten. Auch beim Menschen findet man diese Spiegelneurone. Professionelle Pianisten, die in einem Video stumme pianistische Fingerbewegungen auf einer Klaviertastatur beobachteten, zeigten eine starke Aktivitätszunahme der sensomotorischen Handregion des Frontallappens, der sekundären auditiven Regionen des Schläfenlappens und des Kleinhirns, ohne dass sie selbst die Finger bewegten (Abb. 4b, Haslinger et al. 2005). In die Praxis umgesetzt bedeutet dies, dass man als Musiker auch durch sorgfältiges Beobachten anderer Musiker übt, sei es im Unterricht oder bei Konzerten!" - https://www.immm.hmtm-hannover.de/f...kationen/Altenmueller_Handbuch_UEben_2005.pdf

Ein Anfänger weiß in der Regel noch nicht, was klanglich auf und mit dem Klavier möglich ist. Wenn ich ihm dann vormache, wie es klingen kann und sollte, versucht der Schüler, den Klang und die Bewegung zu imitieren. Es ist erstaunlich, dass das fast immer gelingt und dass der Anfänger dabei sogar die Bewegungen nach seinen individuellen physiologischen Gegebenheiten anpasst.

Natürlich wird der Lehrer vorher oder nachher Klang und Bewegung erklären, reflektieren, vielleicht mit dem Schüler eine Übung entwickeln etc.. Aber gerade das Vormachen-Nachmachen, die Imitation, ist wichtig, um erst einmal ein Handwerkszeug zu erlangen.

Was nach meinem Verständnis @Alter Tastendrücker meint, betrifft die Interpretation. Und da bin ich seiner Meinung. Man spielt ein Stück auch als Amateur ganz anders, wenn man es aus sich selbst heraus hört und entwickelt. Spielt der Lehrer immer vor nach dem Motto "so sollst du es spielen/interpretieren", wird das Spiel des Schülers wenig Eigenes besitzen und ein Abklatsch des Spiels des Lehrers sein.

Ich gebe dem Schüler viel lieber Übestrategien an die Hand, die eine Imitation des Spiels des Lehrers gänzlich überflüssig machen. Mir ist es sehr wichtig, dass der Schüler seine Persönlichkeit in seinem Spiel ausdrückt und in der hörenden und fühlenden Auseinandersetzung mit dem Stück selbst entdeckt, wie er es spielen möchte!

Im Übrigen ist die Imitation auch für die Hände selbst sehr nützlich: die schwächere oder ungeübtere Hand imitiert die Hand, die etwas schon besser umsetzt. So lernt die eine Hand von der anderen.

Und manchmal je nach Robustheit des armen Schülers kann der böse Lehrer auch in humorvoller Weise den Schüler imitieren und dabei unzweckmäßige Angewohnheiten hör- und sichtbar machen. :D Sollte man aber nur sehr sporadisch oder gar nicht einsetzen. :)

Liebe Grüße

chiarina
 
Und manchmal je nach Robustheit des armen Schülers kann der böse Lehrer auch in humorvoller Weise den Schüler imitieren und dabei unzweckmäßige Angewohnheiten hör- und sichtbar machen. :D Sollte man aber nur sehr sporadisch oder gar nicht einsetzen. :)
Warum muß der Schüler dafür robust sein? Von einem Profi imitiert zu werden, ist für einen Amateur doch die höchste Form der Anerkennung. :004:
 

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