Prokofiev 4 Etüden Op. 2 - lohnend?

[Presto]

Hallo zusammen,

zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich in einem meiner Notenbücher (ja, bin etwas oldschool) die 4 Etüden von Prokofiev gefunden habe.
Nun überlege ich, ob es sich lohnen könnte, die Etüden mal einzuüben.

Wie würdet ihr das sehen? (Ich weiß, pauschal kann man sicherlich keine Aussage treffen, mir ist nur Eure Meinung wichtig).

Hat sonst noch jemand weitere Informationen zum Werk? (Allgemeine Infos, Schwierigkeiten, Erfahrungen…)

Danke für Eure Antworten.
Presto

 

[mick]

Schwierig sind sie, besonders lohnend finde ich sie nicht. Habe irgendwann mal die 4. gespielt und schnell wieder vergessen.

 

[mick]

Keine Etüde dem Titel nach, aber ähnlich angelegt ist das 4. Stück aus op. 4 (Suggestion Diabolique) - das ist im Gegensatz zu op. 2 ein tolles Showpiece.

 

[chopinfan]

Ich hatte mir vor einigen Jahren die erste und die vierte einmal angeschaut. Die zweite und dritte gefallen mir gar nicht. Bei der ersten habe ich nach der Hälfte die Lust verloren, die Noten zu entziffern. Bei der vierten hat meine linke Hand nach zwei Seiten die Lust verloren. Bei allen Etüden hatte ich den Eindruck, dass es sich um ziemlich pessimistische, düstere Musik handelt. Also Fazit: für mich viel zu schwer und gefallen tun sie mir auch nicht.

Die Toccata Op. 11 ist schöner zu spielen.

 

[Presto]

Danke Mick für Deine Antwort!
Die Suggetions kenne ich, obgleich ich keine von diesen gespielt habe.
Vielleicht wäre das in der Tat ein lohnenswerteres Projekt.
Nochmals Danke!

 

[.marcus.]

Wobei ich finde, dass man ja diese Einspielung der Nr. 3 von Kissin zumindest mal gehört haben sollte:



lg marcus

 

[Alter Tastendrücker]

die 4. gespielt und schnell wieder vergessen.

Ds ist die leichteste und vielleicht such die schwächste. Die dritte fand ich auch nicht so geil, bis ich Kissin damit hörte. Die erste ist - wenn man sie genau wie notiert spielt - extrem schwer und dann auch sehr applaustreibend.

 

[Presto]

Die erste ist - wenn man sie genau wie notiert spielt - extrem schwer und dann auch sehr applaustreibend.

Würdest Du sagen, schwerer als die von Mick genannte Suggestion Diabolique?

Danke Dir für Deine Einschätzung!

 

[Presto]

Wobei ich finde, dass man ja diese Einspielung der Nr. 3 von Kissin zumindest mal gehört haben sollte:



lg marcus

Wunderbar - aber so werde ich das niemals spielen können…

 

[.marcus.]

Wunderbar - aber so werde ich das niemals spielen können…

Das denke ich mir eigentlich immer, wenn ich eine Aufnahme höre von Kissin, Sokolov, Argerich, Schiff, Hamelin oder sonst wem

 

[Alter Tastendrücker]

schwerer als die von Mick genannte Suggestion Diabolique?

Wesentlich schwerer!

 

[Presto]

Wesentlich schwerer!

Das wollte ich jetzt eigentlich nicht hören….
Es juckt mich ja in den Fingern, das Projekt mal anzugehen…

 

[.marcus.]

Die erste ist - wenn man sie genau wie notiert spielt - extrem schwer und dann auch sehr applaustreibend.

An was denkst du da? (genau wie notiert)

 

[Alter Tastendrücker]

An was denkst du da?

All die kleinen rhythmischen und grifftechnischen Details in den großen Arpeggien!

 

[mick]

Die erste ist - wenn man sie genau wie notiert spielt - extrem schwer und dann auch sehr applaustreibend.

Mag sein. Aber wenn man bedenkt, dass man in der Zeit, die man dafür aufwenden muss auch eine späte Beethoven-Sonate, den Mephistowalzer oder eine Skrjabin-Sonate lernen könnte, dann erklärt sich mein "nicht so lohnend" etwas besser.

 

[chopinfan]

Es juckt mich ja in den Fingern, das Projekt mal anzugehen…

Wenn Du Amateur (?) bist (also keine absolute Perfektion und keinen Beifall brauchst) und Dich in diese Stücke verliebt hast (und die Noten hast Du auch schon parat), dann geh doch ran an den Speck! Du wirst bestimmt viel Freude dabei haben.

Mich hatte seinerzeit (das müsste vor ca. acht Jahren gewesen sein) die erste Etüde auch ziemlich fasziniert, aber auch die vierte, ausgelöst durch diese Aufnahme: