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Debbie digitalis
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- 3. Apr. 2009
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Hallo miteinander,
ich stelle - nach reiflicher Überlegung - dieses Schlagwort mal ins Forum, da ich denke, dass sich der ein oder andere hier darunter etwas vorzustellen vermag!
Der Begriff kam (meines Wissens) zusammen mit dem Buch "Diagnose Boreout" von den Autoren Rothlin und Werder auf, das 2007 veröffentlicht wurde.
Worum es geht:
Es gibt Menschen, die in Berufen (häufig Büros) arbeiten, in denen ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten bzw. Qualifikationen überhaupt nicht oder nicht hinreichend genutzt werden!
Was machen diese Menschen?
Wenn es Arbeit, die ihrem Qualifikationsprofil entspricht gibt, stürzen sie sich mit großer Begeisterung darauf und machen das auch gut. Ist die Arbeit unter ihrem Qualifikationsprofil, so erledigen sie diese Arbeit zwar auch, aber mit weniger Motivation!
Allerdings:
Was ist, wenn die angebotene Arbeit (egal welchen Qualifikationsprofils) nicht ausreicht, um den langen Arbeitstag zu füllen???
Man geht ja nicht zum Chef und sagt: "Hey Alter, was soll ich denn hier, ich habe hier ja gar nix zu tun!"
Das tut man nicht, weil man um das eigene Ansehen und noch viel wichtiger um seinen Arbeitsplatz fürchtet; man denkt: viele sitzen ja zuhause und lecken sich alle zehn Finger nach so einem Job!
Außerdem gibt es ja ab und zu wirklich was zu tun - und dann blüht man auf und die Arbeitswelt ist wieder in Ordnung! Man reißt sich den Allerwertesten auf und hofft, dass es so bleibt!!!.. Allerdings bleibt es leider nicht so!!!
Hingegen: der graue Alltag (für die Betroffenen!):
Im Büro sitzen und überlegen, wie man nun seine Daseinsberechtigung an diesem (Schein)arbeitsplatz am besten demonstrieren könnte:
Hier gibt es zahlreiche Handlungsalternativen: der kreativen Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt!!!
Handlungsmöglichkeiten für praktisch Gesinnte:
Man kann sich z.B. (zu beobachten eher bei der weiblichen Spezies) auf die gemeinsame Kaffeeküche stürzen und die Spülmaschine mindestens zweimal am Tag starten und ausräumen, die Kaffeepötte der verschiedenen Kollegen sortieren und Zettel an die Küchenschränke kleben, auf denen steht, wer welches Geschirr wann wohin räumen soll oder wo wenn überhaupt entnehmen darf!
Das ist etwas für vorwiegend praktisch orientierte (weibliche) Gemüter...
Alternativ wäre für die praktisch Orientierten (vorwiegend die männliche Spezies) noch möglich, zu überwachen, ob die Parkregeln auf der begrenzten Parkfläche eingehalten werden, sowie die Raucherordnung und ob der Hausmeister seinen Dienst ordnungsgemäß verrichtet....
Alle anderen (egal ob männlich oder weiblich), denen Solches zu trivial erscheint, bleiben in solch einer Situation auf sich selbst, ihr Büro und ihren PC zurückgeworfen!
Was tun???
Viermal am Tag mit den Qualmern die verfehmte Raucherecke im Freien aufsuchen??? Ein untauglicher Vorschlag, wenn man selbst nicht raucht und den Qualm nicht abkann! - Soweit geht die "Nächstenliebe" bzw. das Bedürfnis nach sozialen Kontakten am Arbeitsplatz nun auch nicht!
Somit:
Überlegen, was man in dem eigenen office anstellen kann, um selbst einigermaßen zufrieden zu sein und den Kollegen, Vorgesetzten und dem Unternehmen/der Organisation/Stiftung/Behörde ... was auch immer zu vermitteln, dass alles in Butter sei???
Gefragt sind kreative und originelle Ideen für die unauffällige Selbstbeschäftigung am Arbeitsplatz...
Was bietet sich da für den weniger praktisch orientierten Arbeitnehmer (bzw. die weniger praktisch orientierte Arbeitnehmerin) an (der/die weder Tassen spülen noch den Hausmeister bzw. die Putzfrau noch sonstige Hilfskräfte kontrollieren möchte)???
Stichwort:
Innere Emigration!!
Das Internet macht es möglich!
Öffne ein Fenster und die Welt liegt dir zu Füßen - auch am Arbeitsplatz!
Es gibt nicht nur blöde online-Spiele, sondern auch die Welt des Wissens, der Wissenschaft, Wikipedia und wahnsinnig viel anderes, Kultur, Kunst, Musik, Literatur etc. etc....
Was machen die Einfallslosen, Ängstlichen (nicht hinsichtlich praktischer Tätigkeiten Orientierten) in einer boreout-Situation???...
Sie öffnen ein Fenster mit einem firmeneigenen Formular und tun stundenlang - bei geöffneter Bürotür - so, als würden sie es ausfüllen! Wenn echte Menschen, seien es Kollegen, Vorgesetzte, Kunden oder Antragsteller, am Büro vorbeikommen, bietet sich die einzigartige Gelegenheit sich über das Arbeitsumwelt oder das Arbeitsgebiet zu unterhalten, etwas zu erledigen, oder sei es nur etwas auszudrucken - und dann ist zumindest dieser Arbeitsag wieder ein kleines Stück weitergerettet!...
Was machen die Ernsten, Intellektuellen, denen Simulieren nicht ausreicht???
Sie machen natürlich nicht die Bürotür auf und stellen ihre vermeintliche Geschäftigkeit zur Schau!...
Der Intellektuelle arbeitet und denkt in der Regel im Verborgenen und hinter verschlossenen Türen, da er ja so angestrengt denkt, nachdenkt und überlegt -
und das geht wederauf der Straße noch bei Publikumsverkehr!...
Also schmort der/die Intellektuelle in seinem boreout weiterhin hinter verschlossenen Türen!
Doch wie bekämpft er/sie seine/ihre Langeweile, seine/ihre Unterforderung und seine mangelnde Motivation???
Er/sie kann natürlich täglich sämtliche online-Ausgaben der großen Tageszeitungen studieren - nicht nur die Tagespolitik sondern auch die Feuilletons und sich damit umfangreich informieren - womöglich kommt ihm diese "Bildung" dann außerhalb der Arbeitszeit mal zu statten, wenn sich Möglichkeiten zu anregenden Diskussionen mit wirklichen Menschen in der Freizeit ergeben sollten!...
Doch auch das Weltgeschehen und Feuilleton ist für den Intellektuellen schnell abgefrühstückt und der Arbeitstag ist noch lange nicht zu Ende!
Was machen???
Zum Glück gibt es ja noch die permanenten weltweiten Wetternews und die Börsenkurse - auch kann er/sie zur Not private emails abrufen, beantworten und schreiben - sofern ihn/sie sein Arbeitgeber auf sein eigenes email-Konto zugreifen lässt....
Sollten auch diese Möglichkeiten ausgeschöpft sein und der Arbeitstag noch nicht zu Ende, dann kann - wer entsprechen talentiert ist - sich auch noch im Hacken von Internetseiten oder im Herstellen äußerst komplizierter, dreidimensionaler Origamifaltkörper (mit Hilfe des im office vorhandenen Kopierpapiers) versuchen!...
Wenn gar nichts mehr geht gibt es auch noch Abwechslung bringende Minutenprogramme wie z.B. Vorschläge zur Fitness im Büro: rücken- und figurfreudige kleine Gymnastikeinheiten, die man auf dem Bürostuhl sitzend, vor dem Aktenregal stehend oder als Hantelersatz dienende Wasserflaschen haltend unter fachkundiger you-tube-Anleitung (auch ohne die Kollegen störenden Ton) ausführen kann!...
Liebe Leute,
ich habe das Buch nicht gelesen!
Sondern nur einige Rezensionen dazu - und auf dieser Grundlage einfach mal frei phantasiert (allerdings nicht im Büro, sondern in meiner wertvollen Freizeit!!!:D:D) und würde mich freuen, wenn dieser post für euch Unterhaltungswert hat!
LG
Debbie digitalis
ich stelle - nach reiflicher Überlegung - dieses Schlagwort mal ins Forum, da ich denke, dass sich der ein oder andere hier darunter etwas vorzustellen vermag!
Der Begriff kam (meines Wissens) zusammen mit dem Buch "Diagnose Boreout" von den Autoren Rothlin und Werder auf, das 2007 veröffentlicht wurde.
Worum es geht:
Es gibt Menschen, die in Berufen (häufig Büros) arbeiten, in denen ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten bzw. Qualifikationen überhaupt nicht oder nicht hinreichend genutzt werden!
Was machen diese Menschen?
Wenn es Arbeit, die ihrem Qualifikationsprofil entspricht gibt, stürzen sie sich mit großer Begeisterung darauf und machen das auch gut. Ist die Arbeit unter ihrem Qualifikationsprofil, so erledigen sie diese Arbeit zwar auch, aber mit weniger Motivation!
Allerdings:
Was ist, wenn die angebotene Arbeit (egal welchen Qualifikationsprofils) nicht ausreicht, um den langen Arbeitstag zu füllen???
Man geht ja nicht zum Chef und sagt: "Hey Alter, was soll ich denn hier, ich habe hier ja gar nix zu tun!"
Das tut man nicht, weil man um das eigene Ansehen und noch viel wichtiger um seinen Arbeitsplatz fürchtet; man denkt: viele sitzen ja zuhause und lecken sich alle zehn Finger nach so einem Job!
Außerdem gibt es ja ab und zu wirklich was zu tun - und dann blüht man auf und die Arbeitswelt ist wieder in Ordnung! Man reißt sich den Allerwertesten auf und hofft, dass es so bleibt!!!.. Allerdings bleibt es leider nicht so!!!
Hingegen: der graue Alltag (für die Betroffenen!):
Im Büro sitzen und überlegen, wie man nun seine Daseinsberechtigung an diesem (Schein)arbeitsplatz am besten demonstrieren könnte:
Hier gibt es zahlreiche Handlungsalternativen: der kreativen Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt!!!
Handlungsmöglichkeiten für praktisch Gesinnte:
Man kann sich z.B. (zu beobachten eher bei der weiblichen Spezies) auf die gemeinsame Kaffeeküche stürzen und die Spülmaschine mindestens zweimal am Tag starten und ausräumen, die Kaffeepötte der verschiedenen Kollegen sortieren und Zettel an die Küchenschränke kleben, auf denen steht, wer welches Geschirr wann wohin räumen soll oder wo wenn überhaupt entnehmen darf!
Das ist etwas für vorwiegend praktisch orientierte (weibliche) Gemüter...
Alternativ wäre für die praktisch Orientierten (vorwiegend die männliche Spezies) noch möglich, zu überwachen, ob die Parkregeln auf der begrenzten Parkfläche eingehalten werden, sowie die Raucherordnung und ob der Hausmeister seinen Dienst ordnungsgemäß verrichtet....
Alle anderen (egal ob männlich oder weiblich), denen Solches zu trivial erscheint, bleiben in solch einer Situation auf sich selbst, ihr Büro und ihren PC zurückgeworfen!
Was tun???
Viermal am Tag mit den Qualmern die verfehmte Raucherecke im Freien aufsuchen??? Ein untauglicher Vorschlag, wenn man selbst nicht raucht und den Qualm nicht abkann! - Soweit geht die "Nächstenliebe" bzw. das Bedürfnis nach sozialen Kontakten am Arbeitsplatz nun auch nicht!
Somit:
Überlegen, was man in dem eigenen office anstellen kann, um selbst einigermaßen zufrieden zu sein und den Kollegen, Vorgesetzten und dem Unternehmen/der Organisation/Stiftung/Behörde ... was auch immer zu vermitteln, dass alles in Butter sei???
Gefragt sind kreative und originelle Ideen für die unauffällige Selbstbeschäftigung am Arbeitsplatz...
Was bietet sich da für den weniger praktisch orientierten Arbeitnehmer (bzw. die weniger praktisch orientierte Arbeitnehmerin) an (der/die weder Tassen spülen noch den Hausmeister bzw. die Putzfrau noch sonstige Hilfskräfte kontrollieren möchte)???
Stichwort:
Innere Emigration!!
Das Internet macht es möglich!
Öffne ein Fenster und die Welt liegt dir zu Füßen - auch am Arbeitsplatz!
Es gibt nicht nur blöde online-Spiele, sondern auch die Welt des Wissens, der Wissenschaft, Wikipedia und wahnsinnig viel anderes, Kultur, Kunst, Musik, Literatur etc. etc....
Was machen die Einfallslosen, Ängstlichen (nicht hinsichtlich praktischer Tätigkeiten Orientierten) in einer boreout-Situation???...
Sie öffnen ein Fenster mit einem firmeneigenen Formular und tun stundenlang - bei geöffneter Bürotür - so, als würden sie es ausfüllen! Wenn echte Menschen, seien es Kollegen, Vorgesetzte, Kunden oder Antragsteller, am Büro vorbeikommen, bietet sich die einzigartige Gelegenheit sich über das Arbeitsumwelt oder das Arbeitsgebiet zu unterhalten, etwas zu erledigen, oder sei es nur etwas auszudrucken - und dann ist zumindest dieser Arbeitsag wieder ein kleines Stück weitergerettet!...
Was machen die Ernsten, Intellektuellen, denen Simulieren nicht ausreicht???
Sie machen natürlich nicht die Bürotür auf und stellen ihre vermeintliche Geschäftigkeit zur Schau!...
Der Intellektuelle arbeitet und denkt in der Regel im Verborgenen und hinter verschlossenen Türen, da er ja so angestrengt denkt, nachdenkt und überlegt -
und das geht wederauf der Straße noch bei Publikumsverkehr!...
Also schmort der/die Intellektuelle in seinem boreout weiterhin hinter verschlossenen Türen!
Doch wie bekämpft er/sie seine/ihre Langeweile, seine/ihre Unterforderung und seine mangelnde Motivation???
Er/sie kann natürlich täglich sämtliche online-Ausgaben der großen Tageszeitungen studieren - nicht nur die Tagespolitik sondern auch die Feuilletons und sich damit umfangreich informieren - womöglich kommt ihm diese "Bildung" dann außerhalb der Arbeitszeit mal zu statten, wenn sich Möglichkeiten zu anregenden Diskussionen mit wirklichen Menschen in der Freizeit ergeben sollten!...
Doch auch das Weltgeschehen und Feuilleton ist für den Intellektuellen schnell abgefrühstückt und der Arbeitstag ist noch lange nicht zu Ende!
Was machen???
Zum Glück gibt es ja noch die permanenten weltweiten Wetternews und die Börsenkurse - auch kann er/sie zur Not private emails abrufen, beantworten und schreiben - sofern ihn/sie sein Arbeitgeber auf sein eigenes email-Konto zugreifen lässt....
Sollten auch diese Möglichkeiten ausgeschöpft sein und der Arbeitstag noch nicht zu Ende, dann kann - wer entsprechen talentiert ist - sich auch noch im Hacken von Internetseiten oder im Herstellen äußerst komplizierter, dreidimensionaler Origamifaltkörper (mit Hilfe des im office vorhandenen Kopierpapiers) versuchen!...
Wenn gar nichts mehr geht gibt es auch noch Abwechslung bringende Minutenprogramme wie z.B. Vorschläge zur Fitness im Büro: rücken- und figurfreudige kleine Gymnastikeinheiten, die man auf dem Bürostuhl sitzend, vor dem Aktenregal stehend oder als Hantelersatz dienende Wasserflaschen haltend unter fachkundiger you-tube-Anleitung (auch ohne die Kollegen störenden Ton) ausführen kann!...
Liebe Leute,
ich habe das Buch nicht gelesen!
Sondern nur einige Rezensionen dazu - und auf dieser Grundlage einfach mal frei phantasiert (allerdings nicht im Büro, sondern in meiner wertvollen Freizeit!!!:D:D) und würde mich freuen, wenn dieser post für euch Unterhaltungswert hat!
LG
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