Oktave spielen

M

Maiwind

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23. Juli 2009
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Hallo,
ich brauche Eure Hilfe!!
Beim Oktavespiel (vor allem beim schnellen Tempo) wird mein Arm allmählich steif und schon bald bin ich nichts mehr imstande weiter Klavier zu spielen, da mein Arm schmerzhaft krampft.
Ich habe schon mehrfache Übungsmethode( langsam, Betonung wechselnd etc...) selbst probiert aber habe immer das selbe Problem.
Ich spiele derzeit Beethoven Klaviersonata op.28 (Nr.15) und mit dem Trio von diesem Sonata fühle ich daher mich wohl nicht.
Woran liegt das Problem, ob Handgelenk ? Wie kann ich mit diesem Satz
besser werden?
Ich möchte gern Euren Rat zuhören.
 
Hi Maiwind,

was für ein ungefähres Tempo meinst du?

1/16-tel Oktaven in 60, 80, 100, 130 oder 160 BPM?

Nur damit ich's einschätzen kann, ob ich mich dazu äussern kann oder nicht.

Gruß
 
Beim Oktavespiel (vor allem beim schnellen Tempo) wird mein Arm allmählich steif
[...]
Ich möchte gern Euren Rat zuhören.

hallo,

ich wünsche Dir, dass Du Dir noch keine zu angestrengten und zu starren Bewegungen für rasche Oktaven angewöhnt hast - solche sind vermutlich zusammen mit zu viel gleichzeitiger Anspannung & Anstrengung die Ursache Deines "Oktavenproblems".

ich empfehle Dir folgendes:
- erst mal nur p bis maximal mf, dabei alle Oktaven staccato
- - stell Dir vor, die Oktaven würden von der Klaviatur abprallen (quasi zurückschneppern, wie man im Schwabenland sagen würde): diese Konzentration auf die Bewegung bringt Dich dazu, erstens nicht zu viel Kraft in einen Oktavenanschlag zu drücken, zweitens Deine Hand schnell auf die nächste Oktave vorzubereiten
- - - wenn das "abprallen" gelingt, dann kannst Du erst zwei, dann drei Oktaven und auch mehr in EINER Bewegung zusammenfassen: bewegen sich die Oktaven nach rechts oder links, steuert Dein Arm diese Bewegung; sind es repetierte Okraven, so kann man das Handgelenk etwas auf und ab bewegen während einer Gruppe von Repetitionen (z.B. 3 Oktaven mit aufwärts-, drei mit abwärtsBewegung)
- - - - mach das an etwas ganz anderem, lass die Oktaven in Deiner Sonate erst mal in Ruhe! z.B. in Beethovens c-Moll Variationen gibts eine sehr schöne mit Sechzehnteloktaven in der rechten Hand - oder spiel aus Jux die erste Invention von Bach in beiden Händen mit Oktaven (abprallend staccato - klar wird die Invention sonderbar klingen, aber darum gehts hier nicht)
- - - - - je kleiner die Bewegungen sind, umso mehr Zeit hast Du und umso schneller können die Oktaven werden

beim abprallen ist relevant, dass Dein Handgelenk sofort locker ist (keine Spannung halten) - irgendwann kannst Du dann Oktaven abprallen lassen wie wenn ein Tischtennisball herumklackert.

Gruß, Rolf
 
Hallo, so vielen Dank für Eure nette Hilfe.

Zuerst Bachopin, mein Tempo ist Dreiviertelnote ungefähr in 96.
In diesem Tempo muss ich alles 6 mal Achtel schnell spielen. Eigentlich kann man schon in 104 spielen, aber ich kann so schnell nicht.

Rolf, vielen Dank für Deine nette Hinweise.
Heute habe ich abprallen gleich probiert, es war am Anfang schwer, aber denke, wenn ich mich weiter paae Tage um diese Übung bemühe, dann wird es sicher besser. Die Noten, die Du mir empfohlen hast, schaue gerne ich bald.

Und Sebastian, dann welche Gymnastik brauche ich?
Ich mache bis jetzt gar keine Gymnastik am Klavier. Kanns Du mir Rat geben?

Viele Grüße an Euch .
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Maiwind (sehr schöner Name, tippe mal auf asiatische Wurzeln ;-) ) und Rolf,

das Tempo ist wahrscheinlich gerade in meiner Reichweite.

Aber ich hab' auch meine Probleme mit Oktaven (z. B. Chopin op10.5 Schluss) und kenne das mit dem Abprallen.
Ich hab' noch eine Assoziation dazu: Wie wenn man einen flachen Stein übers Wasser wirft. (Ist glaub ich von Feuchtwanger)

@Rolf:
1.) Was mir dabei nicht klar ist:
Kommt die Abprall Bewegung nun nur aus dem Handgelenk/Unterarm oder nur aus einer Bewegung der Finger (1 und 4/5)?
Oder muss man beides in lockerer Weise kombinieren (das denke ich)?

2.) Hälst du die Methode ganz (maximal) schnell jeweils nur 2 Oktaven zu spielen und damit den ganzen Lauf durchzugehen für effektiv?
Das hatte ich mal probiert, aber irgendwie keinen grossen Effekt

Danke und Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
1.) Was mir dabei nicht klar ist:
Kommt die Abprall Bewegung nun nur aus dem Handgelenk/Unterarm oder nur aus einer Bewegung der Finger (1 und 4/5)?
Oder muss man beides in lockerer Weise kombinieren (das denke ich)?

2.) Hälst du die Methode ganz (maximal) schnell jeweils nur 2 Oktaven zu spielen und damit den ganzen Lauf durchzugehen für effektiv?
Das hatte ich mal probiert, aber irgendwie keinen grossen Effekt

hallo,

zu 1)
darüber würde ich nicht nachdenken!! das abprallen ist eine quasi "Bewegungs-Absicht", eine Vorstellung, deren Sinn ist, die Oktaven locker zu machen und zu verhindern, dass mit zuviel Kraft/Energie in den Tastenboden hinein gedrückt oder geschlagen wird
das einzige, was man da sehen kann, ist, dass das Handgelenk bei (bzw. ganz ganz kurz nach jeder stacc. Oktave) ein bissle nach oben zuckt und sofort wieder locker ist (letzteres fühlt man natürlich, das sieht man wohl kaum)

zu 2)
nein.
sowas - irgendwelche Läufe in Oktaven - sollte man erst angehen, wenn man wie in 1) beschrieben lockere Oktaven kann. Dann fasst man z.B. drei oder vier Oktaven als EINE Bewegung zusammen (z.B. die letzten vier des laufs in den Zielton hinein) -- ein schönes Beispiel gibts da in der g-Moll Ballade von Chopin (die aufwärts Skalen in Oktaven r.H., cis-Moll & gis-Moll Skalen)
zusammenfassende Bewegungen für Oktaven: da ist natürlich eine freie ruhige Armführung wichtig; z.B. die endlos repetierte Oktavenfigur in der Polonaise op.53, wo das Handgelenk bzw. der Unterarm permanent ein Oval quasi "malt" (die Bewegung ist wie das zeichnen eines Ovals gegen den Uhrzeigersinn)

für kleinere zusammenfassende Bewegungen bei stacc Okt nimm Dir einfach die zweite Oktavenvariation aus Beethovens 32 Var c-Moll WoO

Gruß, Rolf
 

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