mberghoefer
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Hallo zusammen,
hier im Forum gibt es zu allen möglichen Piano-Themen hervorragende Tips, die allerdings über zahllose Threads verstreut sind und deshalb bisweilen nur sehr schwierig aufzufinden sind.
Das hier wäre einerseits inhaltlich vielleicht nichts Neues (bloß strukturell), andererseits ist's womöglich auch gar nicht erwünscht/zulässig (?) - in dem Fall sollte ein Moderator das bitte einfach löschen - aber da ich beim Lesen von Fachbüchern diese häufig auf max 2 Seiten zusammenzufassen versuche, dachte ich, vielleicht kann man das mit Büchern zum Thema "Klavierspielen" auch tun und hier verfügbar machen. (ist das rechtlich ok?)
Hier mal ein erster Versuch.
Ward Cannel, Fred Marx: „How to play the piano despite years of lessons – what music is and how to make it at home”, 1976
Ein, wie ich finde, sehr amüsant geschriebenes Buch (die ersten Kapitel heißen „Who is allowed to read this book“ und „How not to play the piano“), das auf 200 Seiten von den Basics bis zu grundlegenden Ideen zur Konstruktion von Harmonien und dem Erstellen eigener Arrangements führt.
Dabei geht es prinzipiell nicht um vollständig ausnotierte Musik, sondern um Leadsheets, also die Kombination von ausnotierter Melodie (oft für nur einen Finger) und benannten Akkorden, die vom Klavierspieler/Leser dann nach eigenem Gefühl für Rhythmus und Begleitung arrangiert werden.
Ganz ohne jede Vorkenntnisse, als völliger Klavieranfänger, wird das m.E. schon nach wenigen Seiten zu schwierig/kompliziert, aber mit etwas Notenlesen können, Gefühl für „wo was ist auf der Tastatur“ und wie etwas klingen könnte oder sollte, ist das eine interessante Reise, bei der man wirklich etwas lernt – und sei es, dass man manchen Vorschlag aus dem Buch zwar versteht, aber vielleicht trotzdem nicht gut findet, weil man den Klang nicht mag.
Hier also mal Zusammenfassung,Teil 1
Tonleiter:
die 12 Töne einer Oktave liegen nebeneinander (C,C#/Db,D,D#/Eb,E,F,F#/Gb,G,G#/Ab,A,A#/Bb,B), zu jedem dieser 12 Töne gibt es eine Tonleiter, die 8 Töne umfasst (zb von E zu E) und so konstruiert werden kann:
(i=Intervall. 1i=die nächste Taste, 2i=die übernächste Taste)
Root(1) + 2i(2) + 2i(3) + 1i(4) + 2i(5) + 2i(6) + 2i(7) + 1i(8)
Akkorde:
(X=Root, Grundton der Tonart/Tonleiter)
X ......................1-3-5 (d.h. Root+4i+3i), zB E (E-Dur): E-G#-B
Xm, X-, Xmin ...1-3b-5 (d.h. Root+3i+4i), zB Em (E-moll): E-G-B
Xdim, X0 ..........1-3b-5b
Xaug, X+ ...........1-3-5# (jede Umkehrung ist ebenfalls ein +Akkord, zB E+ (E-G#-C)= G#+ (G#-C-E) = C+ (C-E-G#)
X7 .....................1-3-5-7b (der vierte ist immer 2i unter Root)
X6 .....................1-3-5-6 (der vierte ist immer 2i über der 5) (jeder X6 ist die Umkehrung eines Ym7, zB Eb6 = Cm7)
Xdim6 ..............1-3b-5b-6 (jede Umkehrung ist ebenfalls ein dim6-Akkord, zB Fdim6=Abdim6=Bdim6=Ddim6)
Xmaj7 ..............1-3-5-7 (der vierte ist immer 1i unter Root)
Wie man nach Leadsheets (Fake Book, Real Book,…) spielt. Vorschläge:
· Die Melodie eine Oktave höher spielen als notiert
· Bass als Oktave auf den Grundton, so tief wie möglich, auf den 1.Beat (bei 4/4 vielleicht auch auf 3)
· Akkord nahe Mittel-C spielen, in einer Umkehrung, die den Daumen (höchster Ton) im Bereich C bis E hält
· Gleichmäßig spielen ist wichtiger als alle richtigen Töne zu treffen.
· Der Akkord führt/bestimmt die Melodie, deshalb linke Hand (auch allein) üben: Langsam. Zählen. Anfangs nur Grundakkorde nutzen. Noten der Akkorde hinschreiben und Grundton markieren.
· Jeden Grund-Durakkord als 6er spielen (zB E6 statt E) macht ein Stück interessanter
· Jeden Grund-Mollakkord als 7er spielen (zB Cm7 statt Cm) macht ein Stück interessanter
· die beiden vorigen Vorschläge bedeuten, dass man anstelle von 24 Dur/Moll-Dreiklängen nur 12 Vierklänge in den Fingern haben muss
· Jeden dim-Akkord (auch dim7) als dim6 spielen, denn davon gibt es nur 3 verschiedene
· Maj7-Akkord statt Grund oder 6er kann interessanter klingen (zB Cmaj7 statt C oder C6)
· Block: Die Lücke zwischen Akkord und Melodie füllen, indem die rechte Hand mit mindestens 3i Abstand unter der Melodie ein oder zwei Töne aus dem Akkord mitspielt (zB nur auf den Beat). Diese Blocktöne sollten sich (anders als die Melodie) innerhalb eines Taktes nur wenig verändern, deshalb sollte der Abstand zur Melodie klein sein, falls sie steigt, groß falls sie absteigt.
hier im Forum gibt es zu allen möglichen Piano-Themen hervorragende Tips, die allerdings über zahllose Threads verstreut sind und deshalb bisweilen nur sehr schwierig aufzufinden sind.
Das hier wäre einerseits inhaltlich vielleicht nichts Neues (bloß strukturell), andererseits ist's womöglich auch gar nicht erwünscht/zulässig (?) - in dem Fall sollte ein Moderator das bitte einfach löschen - aber da ich beim Lesen von Fachbüchern diese häufig auf max 2 Seiten zusammenzufassen versuche, dachte ich, vielleicht kann man das mit Büchern zum Thema "Klavierspielen" auch tun und hier verfügbar machen. (ist das rechtlich ok?)
Hier mal ein erster Versuch.
Ward Cannel, Fred Marx: „How to play the piano despite years of lessons – what music is and how to make it at home”, 1976
Ein, wie ich finde, sehr amüsant geschriebenes Buch (die ersten Kapitel heißen „Who is allowed to read this book“ und „How not to play the piano“), das auf 200 Seiten von den Basics bis zu grundlegenden Ideen zur Konstruktion von Harmonien und dem Erstellen eigener Arrangements führt.
Dabei geht es prinzipiell nicht um vollständig ausnotierte Musik, sondern um Leadsheets, also die Kombination von ausnotierter Melodie (oft für nur einen Finger) und benannten Akkorden, die vom Klavierspieler/Leser dann nach eigenem Gefühl für Rhythmus und Begleitung arrangiert werden.
Ganz ohne jede Vorkenntnisse, als völliger Klavieranfänger, wird das m.E. schon nach wenigen Seiten zu schwierig/kompliziert, aber mit etwas Notenlesen können, Gefühl für „wo was ist auf der Tastatur“ und wie etwas klingen könnte oder sollte, ist das eine interessante Reise, bei der man wirklich etwas lernt – und sei es, dass man manchen Vorschlag aus dem Buch zwar versteht, aber vielleicht trotzdem nicht gut findet, weil man den Klang nicht mag.
Hier also mal Zusammenfassung,Teil 1
Tonleiter:
die 12 Töne einer Oktave liegen nebeneinander (C,C#/Db,D,D#/Eb,E,F,F#/Gb,G,G#/Ab,A,A#/Bb,B), zu jedem dieser 12 Töne gibt es eine Tonleiter, die 8 Töne umfasst (zb von E zu E) und so konstruiert werden kann:
(i=Intervall. 1i=die nächste Taste, 2i=die übernächste Taste)
Root(1) + 2i(2) + 2i(3) + 1i(4) + 2i(5) + 2i(6) + 2i(7) + 1i(8)
Akkorde:
(X=Root, Grundton der Tonart/Tonleiter)
X ......................1-3-5 (d.h. Root+4i+3i), zB E (E-Dur): E-G#-B
Xm, X-, Xmin ...1-3b-5 (d.h. Root+3i+4i), zB Em (E-moll): E-G-B
Xdim, X0 ..........1-3b-5b
Xaug, X+ ...........1-3-5# (jede Umkehrung ist ebenfalls ein +Akkord, zB E+ (E-G#-C)= G#+ (G#-C-E) = C+ (C-E-G#)
X7 .....................1-3-5-7b (der vierte ist immer 2i unter Root)
X6 .....................1-3-5-6 (der vierte ist immer 2i über der 5) (jeder X6 ist die Umkehrung eines Ym7, zB Eb6 = Cm7)
Xdim6 ..............1-3b-5b-6 (jede Umkehrung ist ebenfalls ein dim6-Akkord, zB Fdim6=Abdim6=Bdim6=Ddim6)
Xmaj7 ..............1-3-5-7 (der vierte ist immer 1i unter Root)
Wie man nach Leadsheets (Fake Book, Real Book,…) spielt. Vorschläge:
· Die Melodie eine Oktave höher spielen als notiert
· Bass als Oktave auf den Grundton, so tief wie möglich, auf den 1.Beat (bei 4/4 vielleicht auch auf 3)
· Akkord nahe Mittel-C spielen, in einer Umkehrung, die den Daumen (höchster Ton) im Bereich C bis E hält
· Gleichmäßig spielen ist wichtiger als alle richtigen Töne zu treffen.
· Der Akkord führt/bestimmt die Melodie, deshalb linke Hand (auch allein) üben: Langsam. Zählen. Anfangs nur Grundakkorde nutzen. Noten der Akkorde hinschreiben und Grundton markieren.
· Jeden Grund-Durakkord als 6er spielen (zB E6 statt E) macht ein Stück interessanter
· Jeden Grund-Mollakkord als 7er spielen (zB Cm7 statt Cm) macht ein Stück interessanter
· die beiden vorigen Vorschläge bedeuten, dass man anstelle von 24 Dur/Moll-Dreiklängen nur 12 Vierklänge in den Fingern haben muss
· Jeden dim-Akkord (auch dim7) als dim6 spielen, denn davon gibt es nur 3 verschiedene
· Maj7-Akkord statt Grund oder 6er kann interessanter klingen (zB Cmaj7 statt C oder C6)
· Block: Die Lücke zwischen Akkord und Melodie füllen, indem die rechte Hand mit mindestens 3i Abstand unter der Melodie ein oder zwei Töne aus dem Akkord mitspielt (zB nur auf den Beat). Diese Blocktöne sollten sich (anders als die Melodie) innerhalb eines Taktes nur wenig verändern, deshalb sollte der Abstand zur Melodie klein sein, falls sie steigt, groß falls sie absteigt.