Dem Urheberrecht trägt man am Besten Rechnung, wenn man sich für einen Song und die Noten überhaupt nicht interessiert
Soll heissen, es ist zunächst nichts Unrechtes, Noten zu suchen und sich für das Werk eines Autors zu interessieren. Es gibt aber Kriminelle, die sich die Noten einfach irgendwo -z.B. in der Bücherei- ausleihen und dann kopieren, die gab es immer schon, und gerade Profis sind da keine unbeschriebenen Blätter.
Es gibt im Web auch Artikel von Universitätsprofessoren zu lesen, die Musik an der Hochschule lehren und die sich darüber beklagen, dass es unmöglich ist, diese Lehrtätigkeit auszuüben ohne das Gesetz zu verletzen.....
D.h. man kann dem derzeit geltenden Recht und dessen praktischer Anwendung durchaus kritisch gegenüberstehen, damit ist man noch kein Gesetzesbrecher.
Man tut einem Komponisten auch kein Unrecht, wenn man man sich für seine Werke interessiert. Wenn man sich wirklich intensiv damit beschäftigt, wird man früher oder später sowieso etwas kaufen. Weil aber Qualität und Preis der Noten so unterschiedlich sind, MUSS man das beste und das günstigste Angebot suchen. Dabei wird man im Web dann ganz automatisch auch zweifelhafte und eindeutig illegale Angebote finden. Ganz eindeutig illegal sind geschlossene Tauschbörsen, in denen Trading betrieben wird, d.h. die Mitglieder haben einen Angebotskatalog und eine Wunschliste. Wer daran teilnimmt, muss zunächst mal ein (illegales) Grundangebot erstellen. Sowas ist nicht nur illegal, man riskiert auch tatsächlich irgenwann einmal eine teure Abmahnung von einem Anwalt zu erhalten, wenn man dort mitmacht.
Andererseits ist es falsch, den Eindruck zu erwecken, dass es generell illegal sei, Noten zu suchen, statt einfach das erstbeste Angebot zukaufen.
Es gibt in den Niederlanden z.B. einen Verband von Universitäten, die international urheberrechtlich geschützte Noten (Leadsheets) kostenlos in einem frei zugänglichen Wiki anbieten. Die zahlen auch an die Rechteinhaber.
Die Adresse kann man mit etwas Recherche in anderen Musik und Pianoforen finden, insbesondere natürlich in nichtkommerziellen.
Es ist insbesondere auch falsch, wenn man hier lesen kann, /alle/ frei erhältlichen Noten seien fragwürdig und illegal. Sowas behaupten nur Leute, die keine Ahnung oder kommerzielle gegenläufige Interessen haben.
Noten mit Heroin zu vergleichen das ist ja nun wirklich absurd...
Es ist aber richtig, dass vorwiegend illegale und fragwürdige Angebote finden wird, wenn man danach sucht.
Insbesondere, wenn man in eine Bücherei oder zu eine Musikschule kommt, in der es Noten gibt, und in der ein Kopierer steht, sollte man aufpassen und solche zwielichtigen Orte schleunigst verlassen :D
Aber egal. Wenn man so etwas sucht, dann ist es nicht sinnvoll das hier zu suchen. Es ist hier nicht erwünscht und auch nicht erfolgversprechend....
Zuguterletzt kann ich eigentlich nur darüber lächeln, wenn die Musikindustrie und die Verlage sich als Schutzpatrone der eigentlichen Urheber positionieren wollen. Natürlich schützen diese die Super-Starautoren und die Rechte, an denen sie verdienen.
Aber viele eher unbekannte und auch einige der bekannteren bemerken zu spät, dass Sie durch raffinierte Verträge übervorteilt und um ihren gerechten Lohn gebracht wurden.
Die wirklichen Schutzpatrone sind und bleiben letztlich die Fans und Konsumenten. Das sollte man nicht vergessen.
Peter