Liebe Viva la musica,
ich kann verstehen, dass du verärgert bist über so viele KL-Seiten, die alle gleich aussehen. Du wünschst dir eine Handhabe, um die Qualifikation eines KL auf seiner Website besser beurteilen zu können, und zählst mehrere Dinge auf, die dir gefallen würden.
Du wünscht dir z.B. eine persönliche Geschichte, die den Weg zum Musikstudium beschreibt u.a.. Aber hat so etwas irgendeine Aussagekraft über die Qualifikation als Lehrer? Was würde es dir nützen? Manche Lehrer können sich schriftlich nicht sonderlich ausdrücken, sind aber nichtsdestotrotz gute Lehrer. Papier ist geduldig und ob das Geschriebene stimmt oder nur zwecks Marketing "erfunden" wurde, weißt du nicht.
Dann doch lieber Fachliches zum Unterricht und eine gute Beschreibung der Vita. . Zusammen mit der optischen Aufbereitung der Website kann immerhin ein Eindruck entstehen, der den Lehrer in die engere Wahl kommen lässt.
Du schreibst als Wunsch "Diese Klavierstücke im ersten Jahr." Ich würde so etwas niemals auf eine Website und noch nicht mal hier im Forum schreiben, weil es unmöglich ist, eine Auswahl zu treffen. Der Wege sind unendlich viele und hängen u.a. vom Alter, von den Fähigkeiten, von dem bisher erworbenen musikalischen Know-How und von den Wünschen des Schülers ab. Bei Kindern, Wiedereinsteigern, Jugendlichen sieht das auch wieder ganz anders aus und selbst in einer dieser Gruppen unterscheiden sich die Wege und Stücke beträchtlich. Ein Ausschlusskriterium wäre für mich "Bei erwachsenen Anfängern nehme ich die Schule X." Das spricht nicht für individuellen Unterricht.
Und so führt kein Weg daran vorbei, ein persönliches Gespräch mit jedem Lehrer zu führen, notfalls telefonisch, und ihm deine Fragen zu stellen. Wenn man einen wirklich guten Lehrer will, nimmt man das in Kauf und führt dieses Gespräch halt 10 Mal. Hilfreich ist es auch, erst zu telefonieren - dann bekommst du einen Eindruck -, und dann ggf. eine Probestunde zu nehmen oder ein persönliches Gespräch zu führen. Ich würde dir auch raten, den Umkreis deiner Suche auszuweiten. Ich habe teilweise Schüler von sehr weit her (200km...). Die kommen über meine Website - wenn man Begriffe wie Klaviertechnik, Klavierpädagogik, Anfangsunterricht Klavier in google eingibt, kommt meine Website an erster Stelle, bei anderen Begriffen wie Klavier üben oder Noten lesen immer noch auf der ersten Seite. Vielleicht findest du da Webseiten, die eher deinem Geschmack entsprechen.
Grundsätzlich gilt: wenn man eine Website erstellt, muss man als erstes wissen, welche Zielgruppe man damit ansprechen will. Eltern von Kindern wollen anders angesprochen werden als erwachsene Anfänger, Wiedereinsteiger, die früher nur kurz gespielt haben anders als sehr fortgeschrittene Wiedereinsteiger, Schüler, die auf eine Aufnahmeprüfung vorbereitet werden wollen anders als Profis, die sich Feedback für Konzerte holen wollen.
Man sollte also den ersten Blick auf die Website so gestalten, dass sich die Zielgruppe angesprochen fühlt. Eine zu einseitige Darstellung schreckt die anderen ab.
Weiterhin schreckt viel Text die allermeisten Leute beim Suchen ab. Sie wollen kurze, prägnante Hinweise, die sie möglichst auf einen Blick erfassen können. Visuelle Blickfänge helfen dabei.
Wenn ein potentieller Schüler eine Website anklickt, muss sie ihn auf den ersten Blick fesseln und ansprechen, so dass er bereit ist, auch noch einen zweiten Blick darauf zu werfen. Das Optische muss dazu stimmen und wesentliche Informationen sofort zugänglich sein.
So zumindest habe ich meine Website zu gestalten versucht. Gleichzeitig war mir wichtig, dass Interessent bei Bedarf immer weiter in die Tiefe gehen und sehr viele Informationen bekommen kann. Ich habe also meine Vita und meine Informationen zu meinem Unterricht sowohl in Kurz- wie in Langform geschrieben, damit derjenige, der sich kurz einen Überblick verschaffen will, nicht ellenlange Texte lesen muss. Wer Feuer fängt, kann sich dann tagelang aufhalten.
So einen Blick in mehr Tiefe hättest du gern, so wie ich dich verstanden habe.
Ich drück' die Daumen!
Liebe Grüße
chiarina
aber ich verstehe, dass einem das als Moderator irgendwann zum Hals raushängt
