So, jetzt will ich's aber wissen, outet Euch:
Bitte sehr:
Spielen Eure Kinder ein Instrument?
Ja. Der ältere (10) seit 3 Jahren Klarinette, der jüngere (8 ) seit 1 1/2 Jahren Gitarre.
Wenn ja - wie kam es dazu, haben sie selber aktiv drum gebeten, oder habt Ihr es "vorgeschlagen".
(Hier muss ich sehr weit ausholen, 'chronologisch')
Beide gingen während der 2 Kindergartenjahre in die musikalische Früherziehung.
Den älteren habe ich damals in eine Lektion mitgenommen und gefragt, ob er da mitmachen wollte. Obwohl er sehr introvertiertes Kind ist, hat er sofort zugestimmt und während dieser 2 Jahre ist er (ohne jemals zu murren) hingegangen, hat dort seine Liebe zur Klassik entdeckt und viele Instrumente ausprobiert. Einige Kinder aus der Gruppe haben anschliessend angefangen, ein Instrument zu lernen. Mein Sohn konnte sich nicht entschliessen... einmal kam (zögerlich) der Vorschlag "Blockflöte". Auf meine Nachfrage "warum", meinte er, dann wäre er bei derselben Lehrerin (!). Das liess ich
nicht gelten, schliesslich geht es um die Wahl des Instruments, nicht um die Lehrerin. Also liessen wir es vorerst bleiben. Besagte Lehrerin hat mir übrigens vorgeschlagen, ich könne ja
zusammen mit meinem Sohn ein Instrument anfangen. "Hmja", dachte ich, "wieso nicht" - kommt bloss drauf an WAS...
In der Zwischenzeit fing der jüngere Sohn bei der musikalischen Früherziehung an - er hat das bei seinem Bruder miterlebt und wollte das auch machen. Bei ihm hörte ich öfters "Ooooch, muss ich heute wirklich...". Da sind wir konsequent. Wenn man was anfangen will, wird es dann auch durchgezogen. :D
Im Herbst fand dann ein grosses Fest in unserem Quartier statt und mein älterer Sohn, mittlerweile in der 1. Klasse, sah und hörte (allerdings nicht zum ersten Mal, aber wohl bewusster) meine Kollegin Klarinette spielen. Das war DER Moment, wo bei ihm irgendetwas "Klick" gemacht hat. Von diesem Tag an hiess es nur noch: "Ich will Klarinette spielen lernen!"
Naja, ich hatte ja vieles erwartet: Akkordeon, Geige, Dudelsack *gg*, Panflöte, aber auf Klarinette wäre ich jetzt -ehrlich gesagt- NIE gekommen!
Dummerweise hatte er sich zwei Monate zuvor die beiden mittleren oberen Schneidezähne ausgeschlagen. Und ohne diese gestaltet sich das Klarinettespielen sehr schwierig :( Also Geduldsprobe, bis die neuen Zähne nachgewachsen waren. Fragte man ihn nach Geburtstags- oder Weihnachtswünschen, hiess es "eine Klarinette und neue Zähne!"
Inzwischen wurde er in der Schule für einen Chor vorgeschlagen und wollte da auch hin. Das ständige Auswendiglernen vieler (auch fremdsprachiger!!!) Texte wurde aber eine sehr mühselige Angelegenheit. Zu Beginn des zweiten Schuljahres war es dann endlich soweit: Der Klarinettenunterricht konnte beginnen... zu diesem Zeitpunkt hörte er auch mit dem Chorsingen auf.
((Ich hatte übrigens im Winter meine Liebe zum Klavier entdeckt und im April darauf mit Klavierstunden angefangen, doch dies nur nebenbei))
Seither spielt er Klarinette und denkt nicht im Traum daran, aufzuhören. Auch wenn der Übe-Eifer manchmal sehr zu wünschen übrig lässt... Eigentlich würde er gerne auch Orgel (Kirchenorgel!!!) spielen lernen. Dies ist aber im Moment nicht drin, da müsste er sich viel mehr "reinknieen" bei der Klarinette und auch in der Schule.
Beim jüngeren ist die Geschichte etwas schneller erzählt: Er hatte nach der musikalischen Früherziehung auch den Wunsch, mit einem Instrument anzufangen. Er ist der totale "Hansdampf in allen Gassen": Mal hiess es Geige, dann Trompete, Cello, Kontrabass :D, Klarinette (aha), Gitarre, Klavier - er konnte sich nicht entscheiden. Gut, also warteten wir. Ein halbes Jahr später war es dann Gitarre oder Klavier, schliesslich Gitarre. Und nun ist er wieder soweit, dass er auch noch Klavier spielen möchte. Da er aber ebenfalls nicht soviel übt, belassen wir es momentan bei Gitarre.
Falls "vorgeschlagen" - Hand aufs Herz, wirklich vorgeschlagen, oder doch mit sanftem Druck verordnet (möglicherweise unbewusst)? Weil Ihr es für wichtig hieltet? Oder irgendwie anders motiviert?
Die musikalische Früherziehung hätte ich meinem älteren Sohn wohl etwas mehr ans Herz gelegt, da es ihm auch ausserhalb des Kindergartens mal gut tat, mit anderen Kindern zusammenzusein (er war
nie in einer Krippe/Hort/Kita/Tagesschule). Dies war aber gar nie nötig, er wollte ja hin.
Sind Eure Kinder eher leicht zu beeinflussen (was das "vorschlagen" leichter macht) oder eher dickköpfig?
Der ältere nicht. Nur wenn etwas sowieso "auf seiner Linie" liegt. Ich konnte ihn z.B.
noch nie dazu bewegen, Jazz auf der Klari zu spielen. So gerne ich das hätte!!! In der Schule ist er auch eher ein Aussenseiter, er spielt nicht Fussball etc., hasst Popmusik... aber er steht dazu.
Der jüngere ist eher beeinflussbar. Was seine Freunde machen, will er auch machen... jedenfalls manchmal.
So - hoffentlich mag das Ganze überhaupt jemand lesen... ;)
Lg, Nessie