Musikzeichensatz

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Cheval blanc

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4. Apr. 2020
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Ich bin auf der Suche nach einem Musikzeichensatz, mit dem ich einzelne Noten, Verzierungen, Schlüssel, Taktzeichen etc. in einen Fließtext einbauen kann. Die Zeichensätze der gängigen Notensatzprogramme (Finale, Sibelius, Dorico, capella etc.) eignen sich dafür nicht, weil sie zuviel Luft unten und oben benötigen und somit den Zeilenabstand des Fließtextes konterkarieren. Bislang behelfe ich mich damit, die erforderlichen Zeichen als Grafik abzuspeichern und einzufügen. Wenn ich allerdings die Schriftgröße des Fließtextes ändere, muß ich jede Grafik einzeln anpassen. Nun frage ich mich, ob das nicht bequemer geht?
 
Ich habe mir mal einen Zeichensatz mit FontLab selbst gebastelt, weil ich ein paar barocke Verzierungen brauchte, die es in meinem Musikzeichensatz nicht gab. Man kann dabei einzelne Zeichen des Ursprungszeichensatzes in den neuen Zeichensatz hineinkopieren und dann entsprechend bearbeiten. Ist aber alles andere als einfach, damit auf ein vernünftiges Ergebnis zu kommen, weil das Einstellen der Font-Metriken eine Wissenschaft für sich ist.

Das wäre eine Möglichkeit, allerdings eine, die viel Trial & Error erfordert und verdammt wenig Spaß macht - zumindest, wenn man sich (wie ich) nicht wirklich auskennt mit solchen Profi-Tools. Wenn man FontLab kaufen muss, lohnt sich das ohnehin nicht; ich hatte es damals über die Hochschule.
 
Erst schon mal ein Dankeschön für die Tips. Da werde ich am Wochenende was zu tun haben …
 
Erst schon mal ein Dankeschön für die Tips. Da werde ich am Wochenende was zu tun haben …
Wahrscheinlich, um festzustellen, dass dein bisheriger Weg mit den eingebetteten Grafiken zumindest so lange der einfachste Weg bleibt, wie du die Symbole nur verhältnismäßig sporadisch benötigst. Der Fughetta-Zeichensatz macht dasselbe wie die Zeichensätze von Finale oder Dorico und ist für den Einsatz im Fließtext genauso wenig geeignet; für die Latex-Sachen gilt Ähnliches.

Der einzige Weg bleibt die Erstellung eines eigenen Zeichensatzes, und selbst das ist nicht optimal, weil die korrekte Ausrichtung dann vom Textzeichensatz abhängt, der drumherum verwendet wird. Optimal wird das nur, wenn man den Quelltext des verwendeten Textzeichensatzes in FontLab bearbeitet und dort nicht benutzte Symbole (irgendwas im oberen UTF8-Bereich) durch Musiksymbole austauscht. Ist aber ein echt großer Aufwand und ohne typografisches Fachwissen kaum richtig hinzukriegen. Ich bin daran jedenfalls gescheitert.
 
Früher gab's für solche Anforderungen "Letraset": Rubbel-Buchstaben und -zeichen ... Ich schätze auch, daß der Weg, die benötigten Zeichen als Grafiken abzuspeichern und im Fließtext zu verankern, vorerst der am wenigsten aufwendige ist.

Was ich mittlerweile gefunden habe: Bach-Font von Yo Tomita, Damit lassen sich Notenwerte (also auch rhythmische Strukturen) in den Fließtext einbauen. Es gibt auch Notenschlüssel und Akzidentien. Immerhin! Schön wär's allerdings, wenn wenigstens die gebräuchlichsten Verzierungen (Praller, Mordent, Doppelschlag) vorhanden wären. Aber das Leben ist halt kein Ponyhof.
 
Wieso? Es ist doch auf der im Text verlinkten Seite "3. Font Definition" groß und breit zu sehen, dass auch jede Menge Verzierungszeichen im Font Bach 4.1 enthalten sind!

Bitte erst vernünftig lesen und recherchieren, dann meckern oder nachfragen...
 
Habe das oben verlinkte Paket mal getestet - man kann den Abstand jedes einzelnen Symbols nach links und rechts passend einstellen. Hier der
Code, angehängt das Ergebnis:


\documentclass[11pt,a4paper]{article}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{musicography}




\title{Komponieren im 21. Jahrhundert}
\date{}

\begin{document}
\maketitle
Wir beginnen mit \musSymbol{-0.05em}{0.8ex}{-0.05em}{\symbol{72}} und enden mit \musSymbol{-1em}{1ex}{-0.2em}{\symbol{77}} -- ein Ankn"upfen an die musikalische Tradition ist uns wichtig. Wir achten darauf, dass alle Arten von Noten von \musSixteenth{} bis \musWhole{} etwa gleich h"aufig vorkommen - damit werden sowohl die etwas langsameren als auch die schnelleren Zuh"orer angesprochen, schlie"slich schreiben wir nicht nur f"ur Spezialisten. Am Schlu"s verteilen wir noch viele \fl{}'s und \sh{}e, damit das St"uck f"ur Laien nicht spielbar ist. Sollte ein Pianist beteiligt sein, nehme man ihm durch gezielte \musSymbol[\musFontLarge]{0.55em}{0.0ex}{3em}{\symbol{35}}-Anweisungen alle Freiheiten - der Wille des Komponisten geht vor!
\end{document}
 

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Wieso? Es ist doch auf der im Text verlinkten Seite "3. Font Definition" groß und breit zu sehen, dass auch jede Menge Verzierungszeichen im Font Bach 4.1 enthalten sind!

Bitte erst vernünftig lesen und recherchieren, dann meckern oder nachfragen...
Sorry, ich war nur auf eine der Unterseiten gestoßen und bin von dort nicht weitergekommen. Also danke für den Hinweis. Aber demnächst vielleicht nicht ganz so schroff im Tonfall …
 

Ich bin auf der Suche nach einem Musikzeichensatz, mit dem ich einzelne Noten, Verzierungen, Schlüssel, Taktzeichen etc. in einen Fließtext einbauen kann. Die Zeichensätze der gängigen Notensatzprogramme (Finale, Sibelius, Dorico, capella etc.) eignen sich dafür nicht, weil sie zuviel Luft unten und oben benötigen und somit den Zeilenabstand des Fließtextes konterkarieren. Bislang behelfe ich mich damit, die erforderlichen Zeichen als Grafik abzuspeichern und einzufügen. Wenn ich allerdings die Schriftgröße des Fließtextes ändere, muß ich jede Grafik einzeln anpassen. Nun frage ich mich, ob das nicht bequemer geht?
In Dorico kann man man rechteckige Bereiche einer Partitur als Grafik exportieren, u.a. auch als svg. Und das lässt sich beliebig skalieren, ohne dass die Qualität leidet. Ich meine, Sibelius kann das auch, bin aber nicht sicher.
 

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