Also: Der Heimwerker nimmt die Bauanleitung (was) um die Kommode (wie) zusammenzubauen?
Da wirds dann spuerbar schlicht. Dennoch, Denkmodelle zur Verdeutlichung eines derart komplexen Vorgangs dienen ja auch oft der Klaerung. Verdeutlichung erfaehrt dies , um strukturell auf der Ebene der "Kommode" zu bleiben eher, wenn das Produkt, hier die Kommode eine anfaengliche Schoenheit ausstrahlt, eine Beruehrung erzeugt, die eine Beschaeftigung mit ihrer stofflichen Form initiiert. Begabung waere dann die entstehende Form in ihrer handwerklichen und ihrer strukturellen Dimension wahrnehmen zu koennen. Der persoenliche Eindruck , die Umsetzung, das waere dann die Musikalitaet. Man sieht, einfache Beispiele haben ihre Staerken aber ob sie der Dimension so wirklich gerecht werden?
Sie bleiben halt Denkmodelle und geniessen dabei den Charakter ihrer Schoepfer. Simplifizierungen sind so fuer jeden einzelnen ein erlaubter Schritt der Annaeherung, eine Verallgemeinerung sollte auf dieser Basis nicht stattfinden.
Vielleicht waere es ja auch hilfreich , diese hier verwobenen Begriffe , getrennt zu diskutieren.Meiner Meinung nach ist man sonst hilflos in der Vermischung von Emotion und Rationalitaet gefangen.
Wo bleibt bspw. hier das "vielversprechende, ewige Talent" ? Der "seelenlose Perfektionist"?
Viel Stoff, nicht nur, um die Themen wegen der sicher angeregten Diskussion anzusehen. Eine Klaerung koennte ja auch die persoenliche Einstellung verdeutlichen und weiterentwickeln.
Uebrigens, wenn ich es recht hoere, singt Glenn Gould doch immer leise in seinen Bachinterpretationen mit. Ist das, die oben beschriebene fehlende Emotion? Ich empfinde Gesang, wenn auch noch oeffentlich praesentiert , immer emotional. Dieses "cantabile" ist doch nachgerade die Aufforderung des Komponisten zu einer emotionalen , persoenlich engagierten Einstellung des Reproduzenten, oder?
mit lieben Gruessen Sigurd