Coda
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- 26. Dez. 2019
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Schönen Abend!
Recht wenig findet man hier im Forum zu Mendelssohns Op. 35 6 Präludien und Fugen, welches ich einfach großartig finde. Wenn es Romantik sein soll, spiele und höre ich Mendelssohn generell sehr gerne. Ich mag seine Klaviersätze, sie überfordern mich nicht, bleiben überschaubar und scheinen technisch einigermaßen machbar, mal so im subjektiven Vergleich zu anderen romantischen Komponisten, die mir gefallen; wobei es auch (für mich) sauschwere Sachen von Mendelssohn gibt, wie etwa das bekannte Rondo Capriccioso oder die Variations sérieuses, beide würde ich gerne mal spielen. Allgemein scheint op. 35, diese Huldigung an Bach, nicht wirklich viel gespielt zu werden, wenn ich das richtig sehe. Warum eigentlich?
Mir gehts in diesem Thread vor allem um das erste Präudium + Fuge in e-moll. Das Präludium habe ich unter anderem im Musik-Abi vor 13 Jahren gespielt - angedacht war natürlich auch die Fuge, aber die habe ich mit meiner Sehnenscheidenentzündung links leider nicht anständig bzw. ohne Schmerzen hinbekommen. So verblieb sie als unabgeschlossenes Stück in meinem Repertoire. Ich finde sie einfach großartig und liebe es, wie vorsichtig sie beginnt, zwischenzeitlich rasant an Fahrt aufnimmt und regelrecht explodiert, um dann nach einem wunderschönen Choral nahezu "sakral geläutert" im Thema zu enden.
Vor zwei Wochen habe ich die beiden wunderbaren Stück wieder ausgebuddelt. Sie machen noch immer so viel Spaß, vor allem die Fuge, welche für mich die eigentliche Herausforderung in jeder Hinsicht darstellt. Ich bin nicht versiert im Fugen-Spiel und finde diese Gattung generell wahnsinnig schwer. Von Bach spielte ich nur Inventionen und eine Sinfonia, aber leider haben wir seine großartigen Fugen im Klavierunterricht damals ausgelassen; somit war Op. 35,1 überhaupt die erste Fuge, die ich im Unterricht gespielt habe. Sie ist für mich ein ziemlicher Brocken und markiert wohl gut meine derzeitigen Grenzen im Klavierspiel eigentlich wollte ich vorletzte Woche einen Einstieg in Chopins Etüden versuchen, aber dann dachte ich: bekomm erstmal diese Fuge ordentlich hin. Damit haste genug Arbeit!
Wolters verliert nicht viele Worte über Op. 35,1, drum würde ich mich gerne hier mal über die beiden wunderbaren Stücke austauschen, z.B. anhand folgender Fragen:
- wer hat Op. 35,1 schon gespielt? Wie gefallen euch die beiden Stücke, wie findet ihr die Interpretationen (siehe Videos am Ende des Beitrags)?
- Tempo: ich finde, das Präludium sollte man nicht wie eine Etüde herunterrattern. Da gefällt mir ein etwas gemächlicheres Tempo besser. Auch bei der Fuge zu Beginn lieber etwas weniger Tempo (Perahia, s.u., ist mir da zu eher zu schnell); was meint ihr?
- wie schätzt ihr die Werke vom Schwierigkeitsgrad her ein? Vielleicht im Vergleich zum Rondo Capriccioso, das auch noch auf meiner Liste steht? Habe ich damit eine Grundlage für eine Chopin Etüde?
- technisch-gestalterische Herausforderungen? Das Präludium ist nicht so sehr mein Problem, aber die Fuge mit ihrem durchgehenden accelerando in Kombi mit den teilweise fummligen Griffen finde ich doch schon ganz schön anspruchsvoll.
- wie gehe ich im Präludium und auch in der Fuge mit dem Pedal um? --> Meine liebste Einspielung ist die von Murray Perahia, wenn mir auch die Fuge etwas zu schnell am Anfang ist. Er nutzt hörbar das Pedal, aber alles bleibt trotzdem so schön klar. Das Präludium wird bei mir immer etwas schwammig, ich wechsle, sobald die Melodie dazu kommt, bei jedem Viertel, sofern es passt, aber nicht öfter, das bekomme ich nicht hin.
Murray Perahia mit eher flotter Fuge:
View: https://www.youtube.com/watch?v=T7yTwaragbI
Auch eine interessante, mir aber "zu romantische" Interpretation, Fuge ist mir auch zu langsam am Beginn:
View: https://www.youtube.com/watch?v=i5RwReXly4c
Zum Mitlesen, schöneres Anfangstempo in der Fuge:
View: https://www.youtube.com/watch?v=_CrL1QlygIg
Es grüßt Coda!
Recht wenig findet man hier im Forum zu Mendelssohns Op. 35 6 Präludien und Fugen, welches ich einfach großartig finde. Wenn es Romantik sein soll, spiele und höre ich Mendelssohn generell sehr gerne. Ich mag seine Klaviersätze, sie überfordern mich nicht, bleiben überschaubar und scheinen technisch einigermaßen machbar, mal so im subjektiven Vergleich zu anderen romantischen Komponisten, die mir gefallen; wobei es auch (für mich) sauschwere Sachen von Mendelssohn gibt, wie etwa das bekannte Rondo Capriccioso oder die Variations sérieuses, beide würde ich gerne mal spielen. Allgemein scheint op. 35, diese Huldigung an Bach, nicht wirklich viel gespielt zu werden, wenn ich das richtig sehe. Warum eigentlich?
Mir gehts in diesem Thread vor allem um das erste Präudium + Fuge in e-moll. Das Präludium habe ich unter anderem im Musik-Abi vor 13 Jahren gespielt - angedacht war natürlich auch die Fuge, aber die habe ich mit meiner Sehnenscheidenentzündung links leider nicht anständig bzw. ohne Schmerzen hinbekommen. So verblieb sie als unabgeschlossenes Stück in meinem Repertoire. Ich finde sie einfach großartig und liebe es, wie vorsichtig sie beginnt, zwischenzeitlich rasant an Fahrt aufnimmt und regelrecht explodiert, um dann nach einem wunderschönen Choral nahezu "sakral geläutert" im Thema zu enden.
Vor zwei Wochen habe ich die beiden wunderbaren Stück wieder ausgebuddelt. Sie machen noch immer so viel Spaß, vor allem die Fuge, welche für mich die eigentliche Herausforderung in jeder Hinsicht darstellt. Ich bin nicht versiert im Fugen-Spiel und finde diese Gattung generell wahnsinnig schwer. Von Bach spielte ich nur Inventionen und eine Sinfonia, aber leider haben wir seine großartigen Fugen im Klavierunterricht damals ausgelassen; somit war Op. 35,1 überhaupt die erste Fuge, die ich im Unterricht gespielt habe. Sie ist für mich ein ziemlicher Brocken und markiert wohl gut meine derzeitigen Grenzen im Klavierspiel eigentlich wollte ich vorletzte Woche einen Einstieg in Chopins Etüden versuchen, aber dann dachte ich: bekomm erstmal diese Fuge ordentlich hin. Damit haste genug Arbeit!
Wolters verliert nicht viele Worte über Op. 35,1, drum würde ich mich gerne hier mal über die beiden wunderbaren Stücke austauschen, z.B. anhand folgender Fragen:
- wer hat Op. 35,1 schon gespielt? Wie gefallen euch die beiden Stücke, wie findet ihr die Interpretationen (siehe Videos am Ende des Beitrags)?
- Tempo: ich finde, das Präludium sollte man nicht wie eine Etüde herunterrattern. Da gefällt mir ein etwas gemächlicheres Tempo besser. Auch bei der Fuge zu Beginn lieber etwas weniger Tempo (Perahia, s.u., ist mir da zu eher zu schnell); was meint ihr?
- wie schätzt ihr die Werke vom Schwierigkeitsgrad her ein? Vielleicht im Vergleich zum Rondo Capriccioso, das auch noch auf meiner Liste steht? Habe ich damit eine Grundlage für eine Chopin Etüde?
- technisch-gestalterische Herausforderungen? Das Präludium ist nicht so sehr mein Problem, aber die Fuge mit ihrem durchgehenden accelerando in Kombi mit den teilweise fummligen Griffen finde ich doch schon ganz schön anspruchsvoll.
- wie gehe ich im Präludium und auch in der Fuge mit dem Pedal um? --> Meine liebste Einspielung ist die von Murray Perahia, wenn mir auch die Fuge etwas zu schnell am Anfang ist. Er nutzt hörbar das Pedal, aber alles bleibt trotzdem so schön klar. Das Präludium wird bei mir immer etwas schwammig, ich wechsle, sobald die Melodie dazu kommt, bei jedem Viertel, sofern es passt, aber nicht öfter, das bekomme ich nicht hin.
Murray Perahia mit eher flotter Fuge:
View: https://www.youtube.com/watch?v=T7yTwaragbI
Auch eine interessante, mir aber "zu romantische" Interpretation, Fuge ist mir auch zu langsam am Beginn:
View: https://www.youtube.com/watch?v=i5RwReXly4c
Zum Mitlesen, schöneres Anfangstempo in der Fuge:
View: https://www.youtube.com/watch?v=_CrL1QlygIg
Es grüßt Coda!