Merkwürdige Tonart

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Gegenfrage, wer hat sich dieses Pendant dazu ausgedacht?
 

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Gegenfrage, wer hat sich dieses Pendant dazu ausgedacht?

Naja, ein Pendant ist das eigentlich nicht. Hier stehen 7 Bb (Ces-Dur / as-Moll) gegen 12 Kreuze (His-Dur).

Ces-Dur und As-Moll kommen häufiger vor. Bei Beethoven z.B. im Trauermarsch der Sonate op. 26. Und für Harfe gibt es sogar jede Menge Werke in Ces-Dur - weil die Grundstimmung der Harfe (also ohne Pedale) nun mal Ces-Dur ist.

LG, Mick
 
Hübsch ist auch dieses Stück in ais-moll ... (bloß von wem?)

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Das ist aus den "Stimmungen, Impressionen und Erinnerungen" von Zdenek Fibich. Danach hatte ich mal im Rätselfaden gefragt. :-)

LG, Mick
 
Ces-Dur und As-Moll kommen häufiger vor.
Sogar generationenübergreifend: In einem der Rätselfäden habe ich vor einiger Zeit das in As-Moll stehende Klavierkonzert von Eduard Künneke (der keineswegs nur Operetten komponiert hat) raten lassen. Mit Max Bruch hatte er einen sehr konservativ eingestellten Lehrmeister, der die frühere 3. Orchestersuite (mit Solopart für Orgel, ebenfalls in As-Moll) in ein Konzert für zwei Klaviere und Orchester umgearbeitet hat.

Und für Harfe gibt es sogar jede Menge Werke in Ces-Dur - weil die Grundstimmung der Harfe (also ohne Pedale) nun mal Ces-Dur ist.
Bei diesem diatonischen Instrument liegt das in der Natur der Sache: Mit den sieben Pedalen kann der Spieler jeden Stammton gesondert einen oder zwei Halbtöne höher stimmen - je nachdem, in welcher Position das Pedal eingerastet wird. Da kann man eine Fülle von Skalen und Modi zusammenstellen, muss allerdings auf Chromatik im strengen Sinne verzichten.

LG von Rheinkultur
 
Ist so etwas eigentlich auch merkwürdig oder gängige Pianistenpraxis?

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Wenn der Komponist - wer immer das hier ist - diese Töne haben will, dann schreibt er sie eben so. Es sind ein bisschen viele Vorzeichen darin. Das macht die Sache lästig beim Entziffern. Aber ungewöhnlich sind solche Tonarten und die Tonartwechsel nicht.

Die Struktur des zitierten Notentextes scheint ja durchaus gut überschaubar zu sein.

CW
 
Das ist auch kaum verständlich.

Komponisten schreiben wie sie wollen und wie sie es für richtig halten. Ich bin kein Komponist, sondern nur Tastendrücker. Ich kann ein Stück nur spielen oder es bleiben lassen. Wenn das Stück mir gefällt, schrecken mich Tonartwechsel oder sieben Kreuze nicht.

Ob ein Stück in C-Dur oder in Des-Dur besser klingt, finde ich nur theoretisch interessant. Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich spiele es sowieso nur in einer, der Originaltonart. Ich bin kein Gitarrist mit 'nem Kapo am Instrument.

Und Tonartwechsel, auch mehrere, sind normal, weiß eigentlich jeder.

CW
 
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Es handelt sich dabei allerdings um eine Spielerei (oder jugendlichen Schabernack): Prélude par tous les 12 tons majeurs pour le Fortepiano ou l'Orgue von ... - Mehr wird nicht verraten!
 
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Komponisten schreiben wie sie wollen und wie sie es für richtig halten.
Sie schreiben aber auch mit der Absicht, dass ihre Schöpfungen gespielt werden wollen. Je weniger Aufwand ein Interpret in die Lektüre und in das Leseverständnis eines Notentextes investieren muss, desto mehr Zeit bleibt für die Erarbeitung einer technisch und musikalisch überzeugenden Interpretation. Und da nach der Komponisten-Aussage des israelischen Kollegen Josef Tal (1910-2008) eine Komposition erst fertig ist, wenn sie aufgeführt wird...!

LG von Rheinkultur
 
Gestern morgen bin ich beim Stöbern in meiner Bibliothek auf folgende "hübsche" Tonartvorzeichnung gestoßen:

Ich bin bei IMSLP leider nicht fündig geworden.

Gibt es in der genannten Bibliothek auch die „Études dans tous les tons majeurs et mineurs op. 26“ von Louise Farrenc? Denn falls ich bei meiner morgendlichen Vorzeichensuche keinen Fehler gemacht habe, dann würde die Nr. 10 hier vermutlich gut ins Thema passen.
 
Gibt es in der genannten Bibliothek auch die „Études dans tous les tons majeurs et mineurs op. 26“ von Louise Farrenc? Denn falls ich bei meiner morgendlichen Vorzeichensuche keinen Fehler gemacht habe, dann würde die Nr. 10 hier vermutlich gut ins Thema passen.

Ja, in der Tat. Bei der Etüde op. 26,10 handelt es sich um die "ordinäre" Tonart fis-moll. Harmonisch tut sich in den 60 Takten nicht viel, ab er man sollte natürlich vorher seine Arpeggien geübt haben.
 
Dieses Adagio wird als "fes-moll" aufgelistet - da handelt es sich also um einen virtuellen "Dreckfehler".

Danke!
 
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