wanjabelaga
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- 4. Dez. 2007
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@fred
ganz schön überheblich der herr fred!
starker tobak, aber damit werde ich leben können ,-)
es gibt ein paar ansätze in deiner "kritik" denen ein körnchen wahrheit innewonnt. andere kommen allerdings nach zuhören zu völlig anderen ergebnissen:
hier mal eine andere stimme zu meiner improvisation ( zweimal ralf dombrowski von der süddeutschen zeitung, spiegel online und jazzthing):
2007: "...Den Anfang macht der in München lebende russische Pianist Wanja
Belaga ... begann er nach 16 Jahren Klavierpause mit freier Improvisation und entwickelt seitdem einen emphatisch assoziationsoffenen Stil, der durch melodisches Klangflächenspiel und individuelle Formgestaltung aus dem Rahmen fällt..."
2004 ( nach meinem ersten auftritt überhaupt): "... was er während einer knappen Stunde am Flügel präsentierte, war erstaunlich. Belagas Stil ist erfreulich unbeeinflußt von den Großmeistern der Improvisation. Er schöpft aus einem Fundus der Höreindrücke, der von Rachmaninoff bis Cecil Taylor reicht, emanzipiert sich aber im selben Augenblick von den Referenzen, da er sie im Zitat andeutet. Seine Musik fließt und brandet, im harmonischen Eindruck frei, melodisch einem postromantischen Idom der Abstraktion und variierenden Wiederholung verpflichtet. .... Pedalarm und notenreich jagt Belaga durch die Stimmungsräume, bevorzugt die mittleren und unteren Register und läßt sich kaum Zeit für retardierende Momente. Dabei hilft ihm die als Wunderkind einst zugrunde gelegte und nun reaktivierte Technik, auch höllisch komplexe Passagen wie selbstverständlich perlen zu lassen.... eins ist schon nach wenigen minuten klar: Belaga ist einer der unkonventionellsten Pianisten, denn die Münchner Szene derzeit zu bieten hat. und er hat eben erst angefangen sich an seine Kompetenzen zu erinnern."
ganz schön überheblich der herr fred!
starker tobak, aber damit werde ich leben können ,-)
es gibt ein paar ansätze in deiner "kritik" denen ein körnchen wahrheit innewonnt. andere kommen allerdings nach zuhören zu völlig anderen ergebnissen:
hier mal eine andere stimme zu meiner improvisation ( zweimal ralf dombrowski von der süddeutschen zeitung, spiegel online und jazzthing):
2007: "...Den Anfang macht der in München lebende russische Pianist Wanja
Belaga ... begann er nach 16 Jahren Klavierpause mit freier Improvisation und entwickelt seitdem einen emphatisch assoziationsoffenen Stil, der durch melodisches Klangflächenspiel und individuelle Formgestaltung aus dem Rahmen fällt..."
2004 ( nach meinem ersten auftritt überhaupt): "... was er während einer knappen Stunde am Flügel präsentierte, war erstaunlich. Belagas Stil ist erfreulich unbeeinflußt von den Großmeistern der Improvisation. Er schöpft aus einem Fundus der Höreindrücke, der von Rachmaninoff bis Cecil Taylor reicht, emanzipiert sich aber im selben Augenblick von den Referenzen, da er sie im Zitat andeutet. Seine Musik fließt und brandet, im harmonischen Eindruck frei, melodisch einem postromantischen Idom der Abstraktion und variierenden Wiederholung verpflichtet. .... Pedalarm und notenreich jagt Belaga durch die Stimmungsräume, bevorzugt die mittleren und unteren Register und läßt sich kaum Zeit für retardierende Momente. Dabei hilft ihm die als Wunderkind einst zugrunde gelegte und nun reaktivierte Technik, auch höllisch komplexe Passagen wie selbstverständlich perlen zu lassen.... eins ist schon nach wenigen minuten klar: Belaga ist einer der unkonventionellsten Pianisten, denn die Münchner Szene derzeit zu bieten hat. und er hat eben erst angefangen sich an seine Kompetenzen zu erinnern."
Ja das ist halt Deine Meinung und Dein Geschmack. Meiner ist etwas anders. So soll es auch sein. Über Geschmack läßt sich nicht streiten.
Trotzdem finde ich Deine Impros super -- weiter so!
LG // Tomi
@ wanja,
sicher würde es helfen.
Nehmen wir mal als Beispiel Deine Improvisation #13.
Du fängst auf der Dominante mit einer Art GT Arpeggio an, das unsauber pedaliert ist. Kurz danach vermischst Du SDM - Tonika- und Dominantklänge in einer Kakophonie. Es zeugt von Unkenntnis der harmonischen Materie, denn Du hast dies nicht bewusst eingesetzt. Es ist vielmehr ein Zufallsergebniss das keineswegs gesteuert ist. Das ist unter anderem auch daraus ersichtlich, dass Du keine Euphonie erzeugen kannst.
Man erkennt dass Du gewisse Tonarten bevorzugst (z.B. G Moll) und dass Dir einige im Jazz gebräuchliche Voicing bekannt sind. Diese z.T. spannungsgeladenen Voicing werden von Dir weder vorbereit noch korrekt aufgelöst. Sie werden vielmehr zusammenhangslos hintereinander gereiht. Auch wird die allgegenwärtige Dissonanz jäh durch Triaden unterbrochen. Das passt nicht zusammen.
Auch Melodisch kann ich Deinem Spiel nicht viel abgewinnen. Es klingt z.T. wie Fingerübungen, z.B. die sehr oft auftretenden chromatischen Läufe werden in beiden Händen bis zur Meisterschaft von oben nach unten gespielt ohne eine musikalische Aussage darzustellen.
Dein Spiel perlt z.T., kann aber wegen Absenz von Motiven nicht wirklich überzeugen.
Deine Aussage dass Dir die nötige Grundmusikalität und harmonische Ausbildung fehlt ist offensichtlich wahr.
Ein Stil wie Deiner kann nur überzeugen, wenn auch die Grundlagen spielerisch beherrscht werden. Bei Dir ist es offensichtlich, dass Eingeübtes willkürlich aneinander gereiht wird. Es fehlt der Faden, die Form, das Konzept.
Schlussfolgerung:
Dein Talent ist zweifelsohne das freie Spielen. Lerne in Form und Kadenz zu spielen ohne Deine Freiheit zu verlieren. Je mehr Du davon beherrschst, desto freier wirst Du. Mach’ es, es lohnt!