Mag nicht mehr Holzhacken!

@ubik & sesam

sorry erstmal, dass ich mich hier in eine diskussion eingemischt habe, die wohl oberhalb meines derzeitigen vermögens abläuft. das ist ernst gemeint!

dass langsames spielen, ja sogar extreme zeitlupe, dem auswendiglernen und der sicherheit äußerst dienlich sind, habe ich nie bezweifelt und erlebe es tagtäglich.

das extreme schnellspiel hingegen habe ich aus dem "online-chang" (HS/HT) und bislang eigentlich sehr gute erfahrung damit gemacht. dabei halte ich es keinesfalls für ein ziel, extrem schnell zu spielen - vielmehr meinte ich folgendes: wenn man ein stück mit 150% spielen kann, dann sitzt es von der technischen seite so fest, dass man sich mit 80% leicht dem ausdruck widmen kann. liege ich da völlig falsch, ubik?

danke für rückmeldung hierzu.

lg, fisherman
 
das extreme schnellspiel hingegen habe ich aus dem "online-chang" (HS/HT) und bislang eigentlich sehr gute erfahrung damit gemacht.

Sobald du es so schnell spielen kannst, brauchst du es aber nicht mehr schnell zu üben, die Idee ist wohl die, daß man das, was man mit 150% Tempo spielen kann auch mit 100% Tempo spielen kann.

Das Problem ist nur, daß man 150% Tempo technisch anders spielen muß als 100%, das ist so ähnlich wie Sprint, Dauerlauf und Gehen, drei völlig unterschiedliche Bewegungen. Im Endeffekt besteht also die Gefahr, daß man das Stück windschnittiger spielt als es sein sollte - und das wirkt sich auf jeden Fall aus muß also korrigiert werden. Ob es dann noch eine Zeitersparnis gibt?
 
@guendola

Sobald du es so schnell spielen kannst, brauchst du es aber nicht mehr schnell zu üben, die Idee ist wohl die, daß man das, was man mit 150% Tempo spielen kann auch mit 100% Tempo spielen kann.

Das Problem ist nur, daß man 150% Tempo technisch anders spielen muß als 100%, das ist so ähnlich wie Sprint, Dauerlauf und Gehen, drei völlig unterschiedliche Bewegungen. Im Endeffekt besteht also die Gefahr, daß man das Stück windschnittiger spielt als es sein sollte - und das wirkt sich auf jeden Fall aus muß also korrigiert werden. Ob es dann noch eine Zeitersparnis gibt?

verstanden und logisch. danke! wenn ich mich recht entsinne, hat chang das so angedacht, dass einzelne hände mit überhöhtem tempo gepielt werden sollten, bevor man sie zusammenführt. gelten deine berechtigten bedenken auch für das "hands separated"-spiel?

lieben gruß, fisherman
 
verstanden und logisch. danke! wenn ich mich recht entsinne, hat chang das so angedacht, dass einzelne hände mit überhöhtem tempo gepielt werden sollten, bevor man sie zusammenführt. gelten deine berechtigten bedenken auch für das "hands separated"-spiel?

lieben gruß, fisherman

Chang ist doof. Hör nicht auf ihn.

Es hängt mit der Konzentration zusammen.

Wenn du etwas, was du vorher immer im gleichen Tempo geübt hast, plötzlich im schnelleren Tempo spielst, erfordert das eine hohe Konzentration.

Aber auch umgekehrt: Langsames Spiel fordert auch Konzentration, sogar mehr! Deswegen sage ich, dass man erst mal im langsamen Tempo spielt, bis man eine Hand auswendig kann und sie im vorgegebenen Tempo gespielt werden kann.

Und dann erst mit beiden Händen, aber auch wieder ganz langsam, im halben Tempo!

Ich denke, mit Changs Methode kommst du zwar schneller voran, die Gefahr, dass du dir Fehler anlernst, ist dafür erheblich höher!
 
@ fisherman: also ich finde gar nicht, dass du dich in eine Diskussion gemischt hast, die oberhalb deines Vermögens liegt. Oder glaubst du, die paar Monate, die ich dir voraus habe, qualifizieren mich für was Besseres?? Ausserdem sollten doch gerade wir Anfänger unsere Erfahrungen austauschen, die wir beim Lernen machen. Später ist doch jeder so eingefahren, dass man sich nicht mehr reinquatschen lässt. Und ich bin dir sogar dankbar für den Tipp, mal einfach zu spielen, statt drüber nachzugrübeln, ob das so auch richtig ist!
Zum Thema langsam oder schnell üben: Eigentlich favorisiere ich weder das eine noch das andere. Jedes so wie es angebracht ist. ABER: es sollte von Anfang an eine hohe Aufmerksamkeit dem Ausdruck gelten. Denn wenn ich schon beim ersten Blick auf die Noten versuche dem Ganzen einen künstlerischen Ton zu entlocken, dann spare ich mit hinterher eine Menge Arbeit des Umlernens. Ausserdem schult das meiner Meinung nach auch das prima vista Spiel. Selbst meine Hände bewegen sich anders, wenn ich möchte, dass eine Phrase so oder so klingt. Warum sollte ich mich nicht drum bemühen, von Anfang an hier Entsprechendes in die Finger zu bekommen, anstatt mich nur ums Treffen der richtigen Taste zu bemühen. Zum Beispiel die Übergänge einzelner musikalischer Abschnitte. Die Gefahr drüber hinweg zu bügeln ist viel gößer, wenn ich mir das beim bloßen "Zielschießen" auf Tasten mal so angelernt habe. Im nachhinein so etwas künstlerischer zu artikulieren ist doch dann viel schwerer, als wenn ich es gleich versuche. Und merken kann ich mir alles eh viel leichter, wenn ich die Bewegungen an einen bestimmten Klang koppele. Das ist wirklich so, die Bewegung fällt technisch auch einfacher. Oft ist schon ein bestimmter Klang, eine bestimmte Artikulation so zwingend, dass man gar nicht anders kann, als das Folgende richtig spielen. Das klappt nicht immer, aber meistens. Ich glaube das ist auch ein Geheimnis der Profis. Die sind so drinnen im Klang, da gibt dann eines das andere. Warum sollte man das beim Lernen eines neuen Stücks nicht auch versuchen?
Den Chang, oder wie der heisst, find` ich übrigens nicht so toll. Ich steh` eher auf old-fashioned. Aber das ist Geschmacksache. Ausserdem vertraue ich meinem Klavierlehrer und der sagt: Klavierlernen bedeutet: lernen Geduld zu haben. Das finde ich sympathisch in der heutigen Zeit. Möglichst effizient, ökonomisch und vor allem schnell -wie Herr Chang das propagiert- das reicht mir tagsüber in der Arbeit ;-)

Gruß, Sesam
 
@sesam

@ fisherman: also ich finde gar nicht, dass du dich in eine Diskussion gemischt hast, die oberhalb deines Vermögens liegt. Oder glaubst du, die paar Monate, die ich dir voraus habe, qualifizieren mich für was Besseres?? Ausserdem sollten doch gerade wir Anfänger unsere Erfahrungen austauschen, die wir beim Lernen machen.

danke für deine zeilen. ich meinte gewiss nicht den zeitlichen vorsprung; vielmehr denke ich, dass deine wahrnehmung, deine ansprüche an dich selbst und vermutlich auch deine ziele ein ganzes stück höher anzusiedeln sind als meine. das ist dann so, wie wenn einer ein liedchen pfeifen will und der andere strebt nach der opernarie:D.

nichtsdestotrotz pofitiere ich auch mit meinen kleinen zielen (wer ist denn der coole grauharrige herr, der da so locker am klavier sitzt...:D) von den diskussionen in den höheren ebenen.

liebe grüsse, fisherman (und den chang schmeiß ich auch wieder weg. hast recht - wir haben schon genug effizienzwahnsinn im deutschen alltag!)
 
@Sesam:

Ja, genau du hast es erfasst! Der Klang ist eigentlich das wichtigste beim Spielen. Aber genau deswegen darf man nicht schnell üben, sondern langsam.
 
@nehalaya

... willste uns verarschen? (nur spass!!!) das forum ist voll mit tollen threads.

lg, fisherman
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
verstanden und logisch. danke! wenn ich mich recht entsinne, hat chang das so angedacht, dass einzelne hände mit überhöhtem tempo gepielt werden sollten, bevor man sie zusammenführt. gelten deine berechtigten bedenken auch für das "hands separated"-spiel?

lieben gruß, fisherman

Natürlich, da besteht doch das gleiche Problem. Das schnelle Spielen kommt ja außerdem durch die Koordination, und das heißt, wie ubik erwähnte, Konzentration. So gesehen könnte schnelles Spielen die Konzentration schulen. Aber das kann man auch anders machen (z.B. beim Frühstück Sudoku lösen ohne früher aufzustehen oder zu spät loszukommen).

Ich fand die Idee von Chang ursprünglich auch gut aber ich habe mir damit drei Stücke versaut, die ich mühselig von Fehlern befreien mußte. Stattdessen spiele ich jetzt tatsächlich Tonleitern nach Metronom auf maximales Tempo. Das hilft glaube ich auf die Dauer viel mehr.

Aber es gibt so viele Konzepte zum Klavier üben, vielleicht ist Changs Methode in Verbindung mit anderen Ideen auch erfolgreich. Mir hat sie aber eher geschadet - wie oben schon gesagt.
 

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