Arpeggio
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Hm, also ich bin ein wenig gespalten, was den Klavierlehrer angeht.
1. Lumberjack, die Angabe über seine Vorgehensweise, "keine Rücksicht auf Tempo- oder Geschwindkeitsangaben" zu nehmen, kann mehrfach interpretiert werden. Eins ist klar: Normalerweise kann man vor allem als Anfänger neue Stücke nicht im vorgesehenen Tempo spielen. Aber dann hat man zwei Möglichkeiten und ich weiß nicht, welche davon dein KL unterstützt. Was ich für falsch halte: Man spielt ein Stück hinsichtlich seines Tempos völlig frei. D. h. man spielt die Teile, die gut laufen, schneller als die Teile, die schlecht laufen. Dann hat man nachher, wenn man irgendwann auch die schwierigen Teile technisch kann, das Problem, dass man die unterschiedlichen Tempi nur sehr schwer wieder angleichen kann. Also, falsche Methode. Was ich für sinnvoll halte: Man spielt anfangs das komplette Stück in einem langsamen, aber einheitlichen Tempo, am besten natürlich mit Metronom und indem man den Teil, der am schlechtesten läuft, als Maßstab für das Stück. Dabei ignoriert man ja auch gewissermaßen Tempoangaben, falls sie "Allegro con fuoco" oder so heißen :p Falls dein KL letztere Vorgehensweise damit meint, finde ich es durchaus richtig. Das ist auch eine gängige Taktik.
2. Das Digi-Piano leiser stellen, um drauf rumzuhämmern (ok, vielleicht etwas drastisch ausgedrückt, aber egal ;) ). Finde ich eine seltsame Taktik. Du sollst ja eigentlich ein Gefühl dafür kriegen, wie du deine Fingerkraft einsetzen kannst, um verschiedene Lautstärken unter normalen Umständen zu erreichen. Ich denke, so macht man sich ein wenig das Gefühl für die Unterschiede kaputt. Wenn ich mich für ein mp dann total reinhängen muss, um es hörbar hinzukriegen, habe ich bei normaler Lautstärke oder auf einem echten Klavier vielleicht weniger Gespür dafür, wie fest der Anschlag sein muss. Wie gesagt, das hier finde ich seltsam. Sinnvoller wäre es vielleicht, die Finger mit "Klopfen" zu trainieren, also auf dem Tisch oder dem zugeklappten Klavierdeckel die Stücke zu "spielen." Das hat mir viel für meinen Anschlag gebracht und hat sich fast zum "Hobby" entwickelt, mit dem ich anderen Leuten tierisch auf die Nerven gehe :mrgreen:
3. Eine feine, vorspielreife musikalische Nuancierung kann man wohl kaum beim ersten Üben hinbekommen. Insofern finde ich es auch nicht tragisch, zu Beginn zu sagen, man solle das "Musikalische" nicht so stark beachten. Es gar nicht zu beachten, halte ich allerdings auch nicht für richtig, es soll ja von Anfang an ein richtiger Eindruck des Stückes entstehen. Außerdem denke ich, dass man es fast nicht vollständig ausblenden kann. Wenn man versucht, ein neues Gedicht auswendig zu lernen, liest man ja auch nicht über Punkte und Kommas und Fragezeichen hinweg, aber die letzte Dramatik kommt erst zum Schluss, wenn man sich in dem Gedicht auskennt.
4. Ich weiß nicht, wie ich seine Musikkenntnisse einordnen soll. Ich persönlich tu mir auch schwer, mir Opus-Nummern oder nicht sehr spezielle Werktitel, die nur aus Gattungs- und Tempoangabe bspw. bestehen, zu merken. Ich muss aber auch nicht unterrichten. Allerdings macht es mich stutzig, wenn er von einem Komponisten, der ja nun doch nicht gänzlich unbekannt ist, noch nie irgendwas gehört hat.
Generell stimme ich noch fisherman zu, dass du anscheinend eher nach Gründen suchst, um ihn "verlassen" zu können, weil du ihn nicht magst, und Kulimanauke hinsichtlich der Meinung über Gutscheine.
Jedenfalls wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg beim Klavierspielen! Such dir einen Lehrer, der zu dir passt, und alles wird gut
1. Lumberjack, die Angabe über seine Vorgehensweise, "keine Rücksicht auf Tempo- oder Geschwindkeitsangaben" zu nehmen, kann mehrfach interpretiert werden. Eins ist klar: Normalerweise kann man vor allem als Anfänger neue Stücke nicht im vorgesehenen Tempo spielen. Aber dann hat man zwei Möglichkeiten und ich weiß nicht, welche davon dein KL unterstützt. Was ich für falsch halte: Man spielt ein Stück hinsichtlich seines Tempos völlig frei. D. h. man spielt die Teile, die gut laufen, schneller als die Teile, die schlecht laufen. Dann hat man nachher, wenn man irgendwann auch die schwierigen Teile technisch kann, das Problem, dass man die unterschiedlichen Tempi nur sehr schwer wieder angleichen kann. Also, falsche Methode. Was ich für sinnvoll halte: Man spielt anfangs das komplette Stück in einem langsamen, aber einheitlichen Tempo, am besten natürlich mit Metronom und indem man den Teil, der am schlechtesten läuft, als Maßstab für das Stück. Dabei ignoriert man ja auch gewissermaßen Tempoangaben, falls sie "Allegro con fuoco" oder so heißen :p Falls dein KL letztere Vorgehensweise damit meint, finde ich es durchaus richtig. Das ist auch eine gängige Taktik.
2. Das Digi-Piano leiser stellen, um drauf rumzuhämmern (ok, vielleicht etwas drastisch ausgedrückt, aber egal ;) ). Finde ich eine seltsame Taktik. Du sollst ja eigentlich ein Gefühl dafür kriegen, wie du deine Fingerkraft einsetzen kannst, um verschiedene Lautstärken unter normalen Umständen zu erreichen. Ich denke, so macht man sich ein wenig das Gefühl für die Unterschiede kaputt. Wenn ich mich für ein mp dann total reinhängen muss, um es hörbar hinzukriegen, habe ich bei normaler Lautstärke oder auf einem echten Klavier vielleicht weniger Gespür dafür, wie fest der Anschlag sein muss. Wie gesagt, das hier finde ich seltsam. Sinnvoller wäre es vielleicht, die Finger mit "Klopfen" zu trainieren, also auf dem Tisch oder dem zugeklappten Klavierdeckel die Stücke zu "spielen." Das hat mir viel für meinen Anschlag gebracht und hat sich fast zum "Hobby" entwickelt, mit dem ich anderen Leuten tierisch auf die Nerven gehe :mrgreen:
3. Eine feine, vorspielreife musikalische Nuancierung kann man wohl kaum beim ersten Üben hinbekommen. Insofern finde ich es auch nicht tragisch, zu Beginn zu sagen, man solle das "Musikalische" nicht so stark beachten. Es gar nicht zu beachten, halte ich allerdings auch nicht für richtig, es soll ja von Anfang an ein richtiger Eindruck des Stückes entstehen. Außerdem denke ich, dass man es fast nicht vollständig ausblenden kann. Wenn man versucht, ein neues Gedicht auswendig zu lernen, liest man ja auch nicht über Punkte und Kommas und Fragezeichen hinweg, aber die letzte Dramatik kommt erst zum Schluss, wenn man sich in dem Gedicht auskennt.
4. Ich weiß nicht, wie ich seine Musikkenntnisse einordnen soll. Ich persönlich tu mir auch schwer, mir Opus-Nummern oder nicht sehr spezielle Werktitel, die nur aus Gattungs- und Tempoangabe bspw. bestehen, zu merken. Ich muss aber auch nicht unterrichten. Allerdings macht es mich stutzig, wenn er von einem Komponisten, der ja nun doch nicht gänzlich unbekannt ist, noch nie irgendwas gehört hat.
Generell stimme ich noch fisherman zu, dass du anscheinend eher nach Gründen suchst, um ihn "verlassen" zu können, weil du ihn nicht magst, und Kulimanauke hinsichtlich der Meinung über Gutscheine.
Jedenfalls wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg beim Klavierspielen! Such dir einen Lehrer, der zu dir passt, und alles wird gut