Klaviernoten mit "Fingernummern" erhältlich?

Da gab es doch einen Faden über Sinn und Unsinn von Etüden.
Wenn ich @rolf richtig verstanden habe geht es u.A. um das Erlernen von Bewegungsmustern. Wenn man die verinnerlicht hat, sind notierte Fingersätze weitgehend unnötig?
Toni
 
Nicht nur das - auch die Bewegungsvorlieben sind höchst unterschiedlich!!!!
was soll man sich darunter vorstellen?
etwa dass irgendwer vor einem Akkord sitzt und "buhu, vier Finger gleichzeitig, des mogi net" kräht?
oder dass einer aus skurilem Originalitätswahn sämtliche Terzen ausschließlich mit 1-2 spielt, dann so eklatant wie vorhersehbar an der Terzenetüde scheitert, aber dennoch unbeirrt über "Bewegungsvorlieben" philosophiert? ;-)

es gibt, da hilft kein lamentieren und kein schwadronieren, ein paar Bewegungsmuster, an denen kein Weg vorbei geht (egal ob man sich Vorlieben einbildet oder nicht) - das betrifft tatsächlich ein paar Fingersätze, für die es keine geschickten Alternativen gibt, als auch Anschlagsweisen (die für sich betrachtet nichts mit Fingersätzen zu tun haben, z.B. wie schlägt man ppp Akkorde an usw.)
 
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Tut ganz gut, mal in so alten Fäden zu lesen. Da sieht man mehr als deutlich: Es hat sich nichts verändert. :-)
 
was soll man sich darunter vorstellen?
etwa dass irgendwer vor einem Akkord sitzt und "buhu, vier Finger gleichzeitig, des mogi net" kräht?
Rolf, Schmarren. Ich meine damit, dass der eine lieber eng spielt und der andere weit. Da nimmt der Weitspieler dann halt 123, wo der Engspieler lieber 135 spielt.
 
es gibt, da hilft kein lamentieren und kein schwadronieren, ein paar Bewegungsmuster, an denen kein Weg vorbei geht (egal ob man sich Vorlieben einbildet oder nicht) - das betrifft tatsächlich ein paar Fingersätze, für die es keine geschickten Alternativen gibt, als auch Anschlagsweisen (die für sich betrachtet nichts mit Fingersätzen zu tun haben, z.B. wie schlägt man ppp Akkorde an usw.)
PPP Akkorde? Enger Tastenkontakt der Finger und Impuls aus dem Arm?
 
Learn to "play the piano". In playing the piano, all ten fingers are in motion; it will not do to move some fingers only and not others. However, if all ten fingers press down at once, there is no melody. To produce good music, the ten fingers should move rhythmically and in co-ordination.

Wisst ihr, woraus das ist ? Der Mao-Bibel. Der Große Vorsitzende hatte den totalen Durchblick. Also, liebe Koryphäen der Tastenkunst: niemals mit 10 Fingern gleichzeitig draufdrücken, gibt keine Melodie.

Aufgabe eines guten Lehrers ist es, mit dem Schüler Fingersätze, die besser Handsätze hießen, zu erarbeiten und den jeweils besten herauszufinden. Es ist ein Stück Erziehung zur Selbständigkeit.
Debussy überließ es grundsätzlich dem Spieler, individuelle Fingersätze zu finden. Da gibt es nirgends Nummern.
 
Hallo
Kennt jemand einen Vertrieb/Verlag von Klaviernoten (Klassik) mit Angabe der Fingernummern? Schliesslich erleichtern mir solche Nummerierungen das spielen von neuen Stücken. Manchmal höre ich etwas, dass ich zu hause wenigstens anspielen will und verknote mir da aber schon die Finger :) Danke für Tipps body .... PS: ja, ich besuche einen Kurs/Lehrer
Hinweise sind bereits reichlich vertreten. Vielleicht noch ergänzend, dass die Finger den Weg auch alleine finden. Was nützen Fingersätze, wenn zum Beispiel die eigene anatomische Struktur und Physiologie es (noch) nicht bietet? Sie können, müssen aber nicht bindend sein! Zum Beispiel zu kleine Hände, unzureichende Spannweite usw. usf. Da bleibt es unumgänglich die vorgegebenen (eher vorgeschlagen) Fingersätze abzuändern. Andersrum können die bereits vorgegebenen Fingersätze auch sinnvoll sein, um den entsprechenden Ausführungen der jeweiligen Komposition gerecht zu werden. Ohne Werbung zu machen aber so sind nach Deinen eigenen Ansprüchen durchaus gute Verlage wie Henle und Edition Peters zu benennen.
 

Ich danke euch für die zahlreichen Ratschläge ! :bye:
Nun, der Grund, warum ich mit Fingersätzen üben möchte ist, dass ich mich gelegtl wundere, wie ich so schnell von hier nach da greifen kann.....auch auf youtube fällt schon mal der Groschen....oder besser noch, wenn ich die schlauen Fingersätze nachlesen kann. Da sind halt doch wirklich raffinierte Sätze dabei, die man kennen sollte. Und wenn es nur dafür gut ist, die Fantasie für schlauere Sätze zu entwickeln. Alles selber erarbeiten kann frustrierend sein......ich stell mir jetzt keine Kerze an den Arbeitsplatz und tüftel aus, wie man elektrischen Strom für eine Glühbirne erzeugen könnte. Ich übernehme die Erkenntnisse der Vergangenheit.....ist gesünder ;-)

Liebe Grüsse
body....
 
Ich sehe in Noten mit vorgegebenen Fingersätzen nicht sonderlich viel Sinn. Jeder greift individuell und anders, sei es aus physischen oder anderen Gründen, da behindern vorgegebene Fingersätze nur. Ein paar Notierungen hie und da finde ich aber ganz in Ordnung und oft auch hilfreich!
 
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Das Argument mit den behindernden Fingersätzen hat sich mir nie ganz erschlossen. Für mich sind sie klein genug gedruckt um sie gegebenenfalls komplett zu ignorieren und dann stören sie mich auch nicht.. Offenbar lohnt es sich für die Verlage nicht zwei Ausgaben zu publizieren, einmal mit (und vielleicht sogar mit optionalen) und einmal ohne Fingersätze.
 
Ich sehe in Noten mit vorgegebenen Fingersätzen nicht sonderlich viel Sinn. Jeder greift individuell und anders, sei es aus physischen oder anderen Gründen, da behindern vorgegebene Fingersätze nur.
Warum wusste der dumme Chopin das noch nicht? Oder der Liszt? (der Debussy wusste es...)
Vielleicht hätte Chopin eine vierte Klaviersonate in der Zeit komponieren können, die er für das akribische notieren seiner Fingersätze in seinen 27 Etüden verpulvert hatte ;-):-D

Ich glaube (:-D), dass dem lieben Gott bei seinem Schöpfungsplan mehrere Fehler unterlaufen sind; einer davon besteht darin, dass von 1000 Klavierenthusiasten maximal 20 von alleine auf sinnvolle Fingersätze/Bewegunsmuster kommen (bei einem fehlerfreien Schöpfungsplan wären wir bei 980 zu 20 Vollnuppeln) :-D:-D:-D
 
dass von 1000 Klavierenthusiasten maximal 20 von alleine auf sinnvolle Fingersätze/Bewegunsmuster kommen (bei einem fehlerfreien Schöpfungsplan wären wir bei 980 zu 20 Vollnuppeln) :-D:-D:-D

Drum finde ich es eigentlich nicht so verkehrt, dass meine Lehrerin bei einem neuen Stück zumindest Vorschläge notiert, mit denen ich mich dann bis zur nächsten Woche beschäftige und Stellen, wo es für mich zunächst nicht gut in der Hand zu liegen scheint, dann mit ihr diskutiere. Manchmal funktioniert mein Alternativvorschlag dann auch gut - OK. Aber manchmal erschließt sich dem Laien der Sinn eines bestimmten Fingersatzes (z.B. für die Erzeugung eines bestimmten Klangs) auch nicht sofort, da man auch gern mal übersieht, dass bestimmte Töne an bestimmten Stellen liegengelassen oder gebunden werden sollen...
 
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1. ) Vielleicht hätte Chopin eine vierte Klaviersonate in der Zeit komponieren können, die er für das akribische notieren seiner Fingersätze in seinen 27 Etüden verpulvert hatte ;-):-D

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2. ) (bei einem fehlerfreien Schöpfungsplan wären wir bei 980 zu 20 Vollnuppeln) :-D:-D:-D

Zu 1: Sonaten - ist doch Kleinkram. Er hat immerhin wohl ein drittes Konzert geplant gehabt - kam aber nur bis zum Allegro. Genauer: Dem Allegro de Concert op. 46. :-D

Zu 2: Wie meinst Du denn das in Klammern? 980 Vollnuppel zu 20 ? Oder ( 980 Nichtvollnuppel ) zu ( 20 Vollnuppeln ) ? Oder gar 980 Vollnuppel zu 20 Vollnuppel? :-D :-D

Wie dumm müssen Menschen doch Deiner Meinung nach sein, rolf, hm? Die Welt ist verloren....

( Kleiner Tip, Rolf: Beethoven war nicht so nervig-akribisch mit Fingersätzen. Du weißt, dass z.B. in den Könemann-Sonatenbänden fast gar kein Fingersatz steht - weil nämlich Beethoven kaum einen hingeschrieben hat... . Waren jetzt die Leute damals schlauer als Du, Rolf, und konnten sich selbst Fingersätze ausdenken? :-D :-D :-D )

Also würd ich doch sagen, dass es durchaus möglich ist, sich eigene Fingersätze auszudenken. Wie gut oder schlecht die sind, wird sich dann herausstellen. Und sogar Komponisten müssen sich gefallen lassen, dahingehend hinterfragt zu werden. Auch Chopin. Grad gestern sah ich wieder - für meinen Geschmack - Unsinn, der von mir so auf keinen Fall gehandhabt wird ( in meinem Sonatinenbuch 1 ( Kleinmichel ) mit Kuhlau, Clementi, Dussek, usw. ), aber für andere kann es ja das höchste der Gefühle sein.

LG, Olli
 
Das Argument mit den behindernden Fingersätzen hat sich mir nie ganz erschlossen. Für mich sind sie klein genug gedruckt um sie gegebenenfalls komplett zu ignorieren und dann stören sie mich auch nicht...

Aber für Anfänger sind die Nummern unter Umständen verwirrend. Besonders, wenn ich sie durchstreiche und/oder durch andere ersetzen muss, wird das teilweise ein ziemliches Gekrikkel.
Spärlich gesetzte Fingersätze sind OK. Aber gerade bei Anfängerheften besteht manchmal das Problem, das über fast jeder Note eine Nummer steht. Das ist dann zuviel des Guten.
 

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