Klavierlehrer auf der Flucht

Dass die Musikschulen lieber Erwachsene nehmen, liegt wohl wirklcih an einer Mischung aus Lehrern, die lieber kinder unterrichten (das haben sie schließlich so gelernt) und aus öffentlichen Fördergeldern, die für die Ausbildung der Jugend gedacht sind....schon doof.... Da hilft wohl nur ein privater Lehrer...
Nur nicht aufgeben, das wäre Quatsch!"!!!!
 
Hallo Gonzine,

das ist ja nicht zu glauben...

Ich unterricht ja nun selbst - auch Erwachsene.

Natürlich ist es etwas "anstrengender", Erwachsene zu unterrichten.
Sie lernen nicht unbedingt langsamer, aber anders.
Und sie sind in aller Regel kritischer und hinterfragen mehr als Kinder.
Ja - man könnte sagen, es ist vielleicht schwieriger, Erwachsene zu unterrichten. Aber für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass es Lehrer geben soll, die regelrecht den Unterricht mit Erwachsenen verweigern.

Ich halte es für sehr wichtig, sich auch noch als erwachsener Mensch den Kindheitstraum zu erfüllen. Erwachsene, die noch Klavier lernen, werden bestimmt länger geistig fit sein und können es sogar auch noch schaffen,
Chopin zu spielen :-)

Ich wünsche Dir viel Glück bei der Suche.
Liebe Grüße
klavier-stunde
 
Hallo Gonzine,

wenn alles obige nicht greift könntest noch versuchen einen Studenten zu finden der Dir Unterricht gibt.
Ich (40) habe letztes jahr begonnen Klavier zu lernen. Mein Lehrer wird jetzt erst 18 Jahre und ist Schüler auf dem Gymnasium.
Er ist wirklich super gut und über die Kosten kann ich mich auch nicht beschweren.

Gruß

Thomas
 
Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten und guten Wünsche. Inzwischen habe ich eine Lehrerin gefunden, das hatte ich hier auch schon freudig mitgeteilt, der Beitrag ist aber wegen der Neuauflage des Forums nach dem Hackerangriff vorige Tage nicht mehr hier aufgetaucht.

Liebe klavier-stunde: Ich bin erleichtert aus Deiner Sicht als Lehrer(in) zu hören, dass erwachsene Schüler nicht unbedingt "nervige" Schüler im Klavierunterricht sind. Eigentlich sollte man ja auch erwarten, dass ein erwachsener Schüler motiviert ist und weiß, was er will.

Nun bin ich erstmal gespannt auf meine erste Stunde am kommenden Montag! Seit ein paar Stunden steht ein Klavier neben unserem Sofa und ich kann es noch gar nicht recht fassen, dass dieser "uralte" Kindertraum doch noch wahr geworden ist.

viele Grüße
Gonzine
 
Hallo Gonzine,

wie schön, dass Du jemanden gefunden hast.

Es wird Dir bestimmt viel Spass bringen.

Ich denke, einige Lehrer sind es auch einfach nicht gewohnt, Erwachsene zu unterrichten. Das war glaube ich bisher auch nicht so gebräuchlich,
ich halte es für einen Trend, dass immer mehr Erwachsene sich an das Klavierspiel wagen. Ich finde das sehr toll und ganz ehrlich: Ich überlege zur Zeit, ob ich nicht einfach noch einmal ein Streichinstrument anfangen sollte :-)

In diesem Sinn:
Viel Erfolg und berichte dann einmal!!!!
 
Hallo,

ich bin neu hier im Forum, lese aber schon eine Weile mit, denn ich habe den Entschluss gefasst, "auf meine alten Tage" (43) noch Klavierspielen zu lernen.
frustrierte Grüße
Gonzine
Hallo Gonzine,

auch ich bin neu hier im Forum, lese auch schon eine Weile mit, doch auf Deinen Beitrag muss ich doch antworten, denn ich kann das Beschriebene nur allzu gut nachvollziehen, denn mir erging es ähnlich! Aus purer Lust und liebe zum Klang dieses herrlichen Instruments habe ich mit 36 Jahren angefangen zu klimpern (das ist nun 4 Jahre her!). Da ich berufstätig bin, hatte ich immer unregelmäßig Zeit zum Üben. Die Fortschritte waren dementsprechend schwach. Eines Tages wurden mir Klavierstunden geschenkt. Der Klavierlehrer kam ins Haus und lies keine Stunde verstreichen, ohne mir genauestens anzudeuten, was er davon hält, dass ich noch "auf meine alten Tage" so etwas probiere. Meine älteste Tochter ist 9 und möchte nach mehreren Jahren Blockflöte nun auch mit Klavier beginnen. Selbst bei ihr brachte er eine erstaunte Bemerkung an, dass man mit 9 eigentlich schon angefangen haben müsste. :(

Also Entschuldigung, aber wir haben nicht vor Profipianisten zu werden. Ich kann ja verstehen, dass das Optimum mit einem bestimmten Alter zu erreichen ist, in dem die Koordination von Gehirn und Händen am besten ausgebaut werden kann. Aber ist das ein Grund, jedem der älter als 6 Jahre ist, das Beginnen auszureden?? :confused:

Nach diesen Klavierstunden habe ich erst einmal ziemlich frustriert kein Klavier mehr angefasst, bis ich zur Erkenntnis kam, dass ich nicht für einen Klavierlehrer spiele, sondern für mich! :) Seitdem macht mir Spielen und Lernen auch ohne Lehrer Spaß. Was ich mir nicht selber beibringen kann, lerne ich von meiner Tochter, die trotz allem nun unterrichtet wird :rolleyes: . Immerhin kann ich Tschaikowskys Russischen Tanz fehlerfrei und schnell spielen. Das macht Mut und mir Freude. Fazit: Nur nicht unterkriegen lassen!!!!!!!
 
Hallo Ozzy,

Du freust Dich zurecht über den russischen Tanz und darüber, dass Du ihn spielen kannst. Ich finde es schön, dass ein Klavierlehrer, der offensichtlich eine recht empirische Auffasssung der Bedeutung von Musik für Menschen vertritt, Dich davon nicht abhalten kann.

Das Merkwürdige ist: bei so (man vergebe mir meine Ausdrucksweise) verkorksten Lehrern, lässt sich oft ziemlich viel lernen. Man sollte nur wissen, wann man sich dann wieder distanzieren muss. Das scheint bei Dir ja der Fall zu sein.

Hau rein,
Halmacke.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
In diesem Sinn:
Viel Erfolg und berichte dann einmal!!!!

Hallo,

wollte mich nochmal kurz melden und von "meinem ersten Schultag" berichten, nachdem ich auf dem Weg dorthin von Euch so nett begleitet wurde:

Meine Klavierlehrerin war herzlich, ich war neugierig und zugleich unsicher. Neugierig darauf, wie die allererste Lektion aussehen würde, unsicher, weil es für mich inzwischen ungewohnt geworden ist, als absolute Anfängerin aufzutreten. Die Neugier hat aber schnell über persönliche Eitelkeiten gesiegt: Es hat Spaß gemacht, die ersten Melodien zu klimpern. Der Unterricht war entspannt, obwohl es ziemlich forsch voran ging, fand ich. Schon nach den ersten Einweisungen sollte ich eine ganz einfache Melodie beidhändig spielen und da ging erstmal alles kunterbunt drunter und drüber.

Beim Üben Zuhause fasziniert mich jetzt mein Hirn, das nur mühsam und sprunghaft das plötzlich geforderte Zusammenspiel zwischen rechts und links akzeptiert. An den beiden ersten Tagen ist es mir nicht gelungen, das supersimple zweihändige Übungsstück auch nur einmal fehlerfrei zu spielen, dann ging es plötzlich über Nacht wie von selbst. Da macht sich das "fortgeschrittene" Alter bemerkbar! Allerdings kann ich diese "Entdeckung der Langsamkeit" ganz anders als früher gelassen und nachsichtig hinnehmen, denn da gab es in der Vergangenheit schon ganz andere Herausforderungen zu meistern und schließlich weiß man doch mit Ü40 wer man ist, was man (außer Klavierspielen) kann und wohin man will. Am Klavier will ich vor allem Spaß haben, also nehme ich die Sprünge im Lernprozess als persönliches Naturphänomen hin und übe weiter.

Was bleibt ist die unverhohlene Bewunderung für alle, die das Glück hatten, während ihrer Kindheit das Klavierspiel zu erlernen und die mit Ü40 souverän musizieren, aber ich gönne es Euch allen, ehrlich!

viele Grüße
Gonzine
 
... Am Klavier will ich vor allem Spaß haben, also nehme ich die Sprünge im Lernprozess als persönliches Naturphänomen hin und übe weiter. ...
Res severa verum gaudium est.

Die Sache mit dem "Spasss" ist natürlich mit Vorsicht zu genießen. Die erwähnten Sprünge im Lernprozess werden dir in den nächsten Jahren noch oft zu schaffen machen (oder eher die Stagnationsphasen dazwischen) und den Oberflächenspaß mindern. Das ist jedoch normal und nicht etwa nur dein persönliches Altershandicap; aber das wirst du ja vielleicht auch schon kennen. Denke jedenfalls in diesen Dürreperioden nicht etwa, dass nun eben die Grenze des in unserem Alter Machbaren erreicht sei. Das ist erst der Fall, wenn der Arzt die Geräte abstellt.
 
Da liegen doch aber bei weitem noch nicht die Grenzen des Machbaren. Siehe Thread zur Neuen Musik.
 

Man könnte das ja dann so auslegen, dass alle Komponisten neuer Musik an einer Form des Alzheimer o.ä. leiden :confused:

Klavirus
 
Oh, halt, stop, in diese Ecke möchte ich auf keinen Fall geraten. Habe da doch schon einige sehr beeindruckende Sachen gehört, aber leider noch nicht ernsthaft damit auseinandergesetzt. Ins Klavier pusten oder Münzen über die Klaviatur werfen (Freejazz-Einlage Ulrich Gumpert) sind ja vielleicht auch nicht ganz so ernst gemeinte Accessoires, um das altehrwürdige Klassikgehabe ein wenig auf die Schippe zu nehmen.
 
Nichtsdestotrotz braucht man für solche Sachen eine gehörige Portion nicht nur Kreativität, sondern auch den Mut oder die Verrücktheit, diese durchzusetzen...

Ideen kann man viele haben, an der Realisierung scheiterts meist- tja weil sich sowas nicht gehört, oder aus anderen bürgerlichen Gründen :D
Folgerung: Wer's denn tut, muss schon verrückt sein (im positiven Sinn natürlich)

Klavirus
 

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