Eine bislang recht beachtliche Sammlung. Was mich als langjährigen Praktiker auf dem Gebiet der Piano-Livemusik (Gastronomie, Hotellerie, Touristik, Kulturevents) interessieren würde, wäre eine Antwort auf die Frage, ob es sich tatsächlich um für jederfrau/jedermann zugängliche Instrumente handelt, bei denen die Verfügbarkeit klar ersichtlich ist, beispielsweise durch ein Plakat/Hinweisschild. Im anderen Falle würde der Betreiber entsprechender Einrichtungen, wo sich der Standort des Instruments befindet, zusätzlich noch Musiker engagieren, die dort regelmäßig oder zu Einzelterminen konzertieren oder einen musikalischen Hintergrund (Dinnermusik) gestalten. Da steht dann schon mal ein Aufsteller mit der Anweisung "Please don't touch" auf dem Instrument und wer als Passant mal spielen will, sollte vorab das Servicepersonal ansprechen. Ohne Rücksprache einfach Deckel aufklappen und losspielen sollte man besser unterlassen. Spezialisten für professionelle Unterhaltungsmusik am Piano nutzen auch diese Variante der Suche nach Engagements: Potenzielle oder bereits bekannte Spielorte aufsuchen und mit dem Betreiber oder den für ihn tätigen Führungskräften in Dialog treten. Erfolg bei solchen Initiativbewerbungen ist durchaus möglich.
Öffentlicher Raum im Sinne des Themas ist nicht immer identisch mit öffentlicher Zugänglichkeit für am Vorspielen interessierte Personen. Aber vielleicht wäre das mal ein interessantes Thema für einen neuen Faden: Institutionen, an denen gelegentlich oder regelmäßig Klaviermusik dargeboten wird, ohne dass es sich um typische Räumlichkeiten handelt für das Durchführen öffentlicher Konzerte. Solche Spielorte sind beispielsweise größere Hotels, gehobene Gastronomie, Shopping Malls/Einkaufszentren mit exklusiverem Warenangebot, Messe- und Kongresszentren, Seniorenresidenzen, Modehäuser mit hochwertiger Ausstattung, Kulturcafés und große Museen, Autohäuser mit Affinität zu luxuriösen Angeboten, Flughäfen (öffentlicher und/oder Sicherheitsbereich) und so weiter. Dort wird vielfach nicht konzertiert, sondern durch einen einfühlsamen und wach beobachtenden Spezialisten dezent und unaufdringlich für ein Ambiente zum Wohlfühlen gesorgt. Sich wohlfühlende Gäste sind oftmals eben auch aktivere Konsumenten, die mehr Geld in die Kassen der Betreiber bringen. Musik aus der Konserve geht auf den Hörer nicht ein, ein live spielender Unterhaltungsprofi hingegen schon, der ein mehrmals gewünschtes Stück jedes mal anders zu spielen vermag.
An einem meiner früheren Spielorte befand sich der Sänger
Chris Andrews unter den Gästen, der mir von dem aus seiner Erinnerung ungewöhnlichsten Ort mit Piano-Livemusik berichtete: die "Bank of Canada" in Toronto, in der es einen Gastronomiebereich mit Pianist gäbe, der wohl die Bankkunden beim Tätigen von Überweisungen oder Abholen von Kontoauszügen bei Laune halten sollte...!
LG von Rheinkultur