Klavier ein Winter in ungeheizter Lagerhalle - dennoch kaufen?

B

blueberry

Dabei seit
19. März 2025
Beiträge
3
Reaktionen
0
Hallo,

ich bin nun seit einigen Monaten auf der Suche nach einem Klavier und bin denke ich fündig geworden. Es ist ein Yamaha SU-118. Allerdings steht es seit einem Winter, mindestens seit Januar, in einer ungeheizten Lagerhalle.
Ich werde es mit einem Klavierbaumeister den ich auf bdk-piano.de gefunden habe, gemeinsam besichtigen.

Nun frage ich mich, nachdem ich das https://www.clavio.de/threads/klavier-und-fluegel-im-klima-stress.11432/ gelesen habe, ob das aber generell eine gute Idee ist.
Und vor allem, ob man Mängel vor Ort im Lager überhaupt feststellen kann oder ob die Probleme erst bei mir zu Hause beim Warmwerden auftauchen werden.

Was meint ihr ?
 
Du hast doch schon einen guten Thread gefunden.
In geheizten Räumen ist die Luftfeuchtigkeit im Winter eher niedrig. Wegen des Heizens.
Eine ungeheizte Lagerhalle hat dieses Problem nicht.

Weitere Details kann man ohne Kenntnis der konkreten Lagerhalle nicht sagen. Die Lagerung im ungeheizten Raum ist jedenfalls nicht von vornherein ein Ausschlussgrund. Der von dir beauftragte Klavierbaumeister sollte alle Mängel vor Ort erkennen können und kann dir viel mehr sagen als jeder Forumsteilnehmer.
 
Was mich erschaudern lässt ist diese Passage:

"Anders ist das bei länger andauernder großer Kälte mit tiefen Minus-Temperaturen. Da kann bei intensivem Heizen die Innenraum-Luftfeuchte leicht bis 30% oder sogar 20% absinken. Dann gilt die wichtigste Faustregel: Bei Außentemperaturen unter 0°C musst du innen systematisch und effektiv Luftfeuchte nachliefern und das Ergebnis fortlaufend am Hygrometer überprüfen.

Wenn du nichts tust, bekommst du schon nach Tagen oder sogar Stunden gruselige Verstimmungen in deinem Klavier oder Flügel, mit vernehmlicher Tendenz zu verringerter Tonhöhe und matterem Klang. Doch leider ist dies nur das harmloseste Ärgernis, womit unter solchen Umständen zu rechnen ist. Deutlich schwerer wiegt es, wenn womöglich der Resonanzboden (neue) Risse bekommt - aber immerhin, selbst dann kann man noch spielen.
Richtig fatal wird es erst, wenn das Stimmstockholz einschrumpft und die Wirbel nicht mehr hält, und wenn dann einzeln oder reihenweise die Saiten abrutschen. Und ganz furchtbar wird es, wenn wegen zusammengetrockneten Holzes alle wichtigen Verschraubungen lose werden. Dabei kann die Mechanik mitsamt Regulation und Intonation völlig aus dem Ruder geraten. Im schlimmsten Fall lösen sich auch Verleimungen, und auf die gesamte Statik und Stabilität des Instruments ist kein voller Verlass mehr...."
 
Das bezieht sich doch alles auf die Temperaturdifferenz draußen - drinnen. Das Problem hat eine ungeheizte Lagerhalle doch gar nicht.
 
Vielleicht habe ich einen Denkfehler, aber Winterluft ist doch trocken, oder? Und Minusgrade draußen in Kombination mit einer stink normalen Lagerhalle, sind doch extrem trockene Luftverhältnisse, oder übersehe ich etwas ?
 
1) Die Relativität der Luftfeuchtigkeit

Warme Luft kann viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Bei gleichem absoluten Wassergehalt kann deshalb warme Luft noch ziemlich trocken sein, während kalte Luft bereits Nebeltröpfchen bildet. Oder umgekehrt: Kalte Luft mit einem relativen Feuchtegehalt von 50% enthält, absolut gesehen, wesentlich weniger Wasser als warme Luft mit 50% relativer Feuchte.
Solange die kalte Luft nicht erwärmt wird, wird sie nicht trockener.
 
In der Antarktis vielleicht ein Thema, im Mitteleuropa sicher nicht.
 

Zurück
Top Bottom