Kit Armstrong in Hamburg

Die Fürsten hielten sich Musiker als Domestiken. Bessere Butler, Kammerdiener. Fürst hat immer recht, Musiker hat nix.

Die hatten es hinzunehmen, wen n Fürst oder Fürstin bei der Musik lärmten, ihr Tun war nur Begleit des Abends.

Bis dann Beethoven in Wien (um 1815?) einen in der Türe laut labernden Grafen auf die Neue Zeit einnordete, mittendrin die Tastenklappe zuwarf und lauthals rief: "Für solche Schweine spiele ich nicht!"

Der Mund stand Fürstens offen.

Das wars dann mit der Laberei und impliziten Missachtung im Concerto...

Seither ist Klassik mit Stille, verpflichtend für die Zuhörer, verbunden.

Alles andere ist Honky Tonk, Ragtime, Dixieland, Blues, Boogie Woogie, Pop, Rock, Heavy Metal, House etc.

Jazz kann grenzwertig sein, in den "richtigen" oder "falschen" Jazzkonzertern kann der Huster, Raschler, Laberer sich ein DICKES Problem fangen..

Der Elektroniker kann seine 14.000 Watt Lautsprechertürme fürs Publikum hinstellen, ich habe hier einen Nachbarn, der das Profi tut. Der Musiker hat Monitorboxen, die ihm sein eigenes Spiel spiegeln, der kriegt das Geratsche des Publikums dann auch nicht mit. Das stört ihn nicht in der Konzentration.

Aber 2.500 Leute in der Konzerthalle, kein Mikro, und mein Nachbar knistert unentwegt mit dem Papier von MonCheri?

Ich werde zum Totschläger, wenn der das nicht unterlässt.

Juya Wang hatte mal in Dortmund konzertiert. Ganz vorn standen mehrere Schwerbehinderten -Rollstühle. Einer brauchte eine Beatmung. Dieses stöhnende "Atmen" der Technik am Rollstuhl störte Juya Wang - und einen Teil der vorderen Konzertbesucher. Sie hatte es in Absprache zunächst probiert zu spielen, deutete dann aber nach dem ersten Stück, nachdem fünf-sechsmal die Maschinerie sehr hörbar Luft geholt hatte, so Orgelblasebalg, an, dass das für sie nicht gehe. Der beatmete Rollstuhlfahrer musste den Saal verlassen.

Sehr zweischneidig. Politvollkorrekte könnten nun etwas von "Behindertenfeindlichkeit!" faseln. ... Aber wenn es um feinste Nuancen eines unverstärkten Spieles geht..?..

Das ist was anderes, als von 14.000 Watt aus lastwagengroßen Boxentürmen beschallt zu werden.

die Fürsten , Könige und der ganze Adel, was für ein schreckliches Volk (?) :rolleyes::p
Die Deutschen und Franzosen würde so wie ich es gelesen habe, gerne wieder einen König haben, währe das kleinste Übel und würde viel Kosten sparen. Nicht jeder Polit Affe bräuchte eine Luxus Carosse usw. als freuen wir uns darauf :D:
Aldi und Co. trimmen uns schon darauf, - Gutsherren Wurst , Gutsherren Hähnchen und die ganzen Gutsherren Rezepte.
Wiedereinsteiger, eine schöne Zeit kommt auf dich zu :D
Youja Wang, ist und bleibt ein Trampel, pfui Teufel !!! ich bin entsetzt wie mit so einem schwer kranken Menschen umgegangen worden ist, was der wohl gelitten hat!
dies währe bei Lang Lang nicht möglich gewessen. Schnell hätte man eine gute Lösung finden können.
Ich auf jeden Fall, währe aufgestanden und gegangen.
 
Zurück zu Armstrong: Habe schon viel über ihn gehört und gelesen, er scheint wirklich eine Art Genie zu sein. Vor einigen Wochen habe ich Bachs B-Dur Partita von ihm im Radio gehört, hat mich ehrlich gesagt nicht so begeistert. Er spielt in einem Monat in meiner Heimatstadt das 1. Klavierkonzert von Chopin, da bin ich schon sehr gespannt drauf.
 
Die Partita ist auf seiner aktuellen CD - die haut mich auch nicht vom Hocker. Aber die Orgelchoräle sind außerordentlich gut, ebenso die Musica ricercata von Ligeti. Einige der Orgelchoräle hat er kürzlich auch in München gespielt; dazu Haydn, Mozart (die f-Moll-Fantasie für Flötenorgel in einer sagenhaft schwierigen Transkription für Klavier solo - die Doppelfuge am Schluß ist in der Fassung für vierhändiges Klavier schon schwer!) und die c-Moll-Sonate von Schubert. Kit Armstrong ist auf jeden Fall ein Genie und immer hörenswert!
Das 1. Chopin-Konzert spielt er im Februar auch in München. Leider nicht mit einem unserer Orchester, sondern mit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg, das da sicher nicht ganz mithalten kann. Ich gehe aber trotzdem hin!

LG, Mick
 
Das 1. Chopin-Konzert spielt er im Februar auch in München. Leider nicht mit einem unserer Orchester, sondern mit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg, das da sicher nicht ganz mithalten kann. Ich gehe aber trotzdem hin!
LG, Mick

Das ist die Einstellung des FC Bayern: Mia san Mia:D! Sie sind wohl im Februar in ganz Deutschland auf Tournee. Schätze mal, dass in München dann auch das Klavierkonzert von Le Carneval romain von Berlioz und der 7. Sinfonie von Beethoven eingerahmt wird. Auf jeden Fall ein schönes Konzertprogramm.

LG
Christian
 
Ja - das Programm in München ist identisch. Das Chopin-Konzert ist auch sicher kein Problem für das Orchester - da gibt's kaum was zu tun. Aber Beethovens Siebte ausgerechnet hier zu spielen, ist für ein Gastorchester zumindest mutig. Carlos Kleibers Aufführungen mit dem BR-Sinfonieorchester sind - obwohl schon Ewigkeiten her - in der Stadt immer noch vollkommen präsent, und jeder Dirigent, jedes Orchester wird daran gemessen. Ähnlich ist es übrigens mit der 5. Sinfonie von Bruckner - da gilt in München Celibidache als unerreichbare, quasi göttliche Instanz.

Aber ich bin da ganz unvoreingenommen - ich habe ja weder Kleiber noch Celibidache selbst erlebt. Und alleine wegen Kit Armstrong lohnt sich das Konzert, da bin ich sicher!

LG, Mick
 
Die Partita ist auf seiner aktuellen CD - die haut mich auch nicht vom Hocker. Aber die Orgelchoräle sind außerordentlich gut, ebenso die Musica ricercata von Ligeti. Einige der Orgelchoräle hat er kürzlich auch in München gespielt; dazu Haydn, Mozart (die f-Moll-Fantasie für Flötenorgel in einer sagenhaft schwierigen Transkription für Klavier solo - die Doppelfuge am Schluß ist in der Fassung für vierhändiges Klavier schon schwer!) und die c-Moll-Sonate von Schubert. Kit Armstrong ist auf jeden Fall ein Genie und immer hörenswert!
Das 1. Chopin-Konzert spielt er im Februar auch in München. Leider nicht mit einem unserer Orchester, sondern mit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg, das da sicher nicht ganz mithalten kann. Ich gehe aber trotzdem hin!

LG, Mick

" Orchestre Philharmonique de Strassbourg " von wegen mit unseren Orchestern nicht mithalten. :p
Ein hervorragendes Orchester, da währe manch bekannter Pianist glücklich mal dabei sein zu können.
Ein Orchester mit grosser Geschichte Straßburger Philharmoniker
 
" Orchestre Philharmonique de Strassbourg " von wegen mit unseren Orchestern nicht mithalten. :p
Ein hervorragendes Orchester, da währe manch bekannter Pianist glücklich mal dabei sein zu können.
Ein Orchester mit grosser Geschichte Straßburger Philharmoniker

Ich will gar nicht sagen, dass das Orchester schlecht ist - sicher vergleichbar mit guten deutschen A-Orchestern wie die in Nürnberg oder Köln. Das ist eine hohe Qualität, aber nicht absolutes Top-Niveau.

Ich bin aber sicher, dass sie sich gerade auf einer Tournee von ihrer besten Seite präsentieren. Ich freue mich jedenfalls auf das Konzert werde meine Eindrücke hier wiedergeben.

LG, Mick
 
Ich will gar nicht sagen, dass das Orchester schlecht ist - sicher vergleichbar mit guten deutschen A-Orchestern wie die in Nürnberg oder Köln. Das ist eine hohe Qualität, aber nicht absolutes Top-Niveau.

Ich bin aber sicher, dass sie sich gerade auf einer Tournee von ihrer besten Seite präsentieren. Ich freue mich jedenfalls auf das Konzert werde meine Eindrücke hier wiedergeben.

LG, Mick

Lieber Mick,

man kann auch sicher davon ausgehen, dass kein Deutscher Veranstalter ein Orchester einladen würde, wenn es schlecht währe, dies könnte dem Veranstalter den Kopf kosten. Was meinste, was so ein Orchester mit dem Pianisten für einen Abend kostet ???? ;):D

Cordialement

Destenay
 
Grützi miteinander...
Um wieder zu Kit Armstrong zurückzukommen. Egal, mit welchem Orchester er nun spielt oder nicht spielt. Seine Konzerte sind absolut hörenswert. Das Debüt bei uns mit dem Zürcher Kammerorchester war wirklich eine Sensation. Neben technischer Perfektion konnte man über die ausgefeilte Musikalität staunen. Natürlich wurde Armstrong von großen Interpreten wie dem wunderbaren Alfred Brendel unterwiesen doch hat er in so jungen Jahren einen mittlerweile sehr persönlichen Stil kultiviert. Mir gefällt das...
Wer von Euch hat ihn denn noch im Konzert erlebt bzw. wie waren Eure Eindrücke ?
Tastenmiki
 
Gestern Abend hatte ich das Vergnügen, ihn erstmals live zu hören (siehe#22). Es war grandios und die mehr als ausverkaufte Festhalle (es wurden extra zusätzliche Stühle aufgestellt) war quasi aus dem Häuschen. Mick, Du kannst Dich ruhigen Gewissens auf die Straßburger Philharmoniker freuen, auch Beethoven war ein Gedicht. Eines der schönsten klassischen Konzerte, die ich bis jetzt besucht habe und wer noch die Möglichkeit hat, Karten für die Tournee zu bekommen, sollte unbedingt zugreifen.

LG
Christian
 

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