Ich soll vorspielen, aber alles sträubt sich in mir dagegen!

also ich habe mir vor solchen vorspielen nie einen großen kopf gemacht...einfach augen zu und durch...in der regel wissen die leute ja,dass man aufgeregt und keiner wird was sagen,wenn ein ton mal daneben geht...und in der regel fallen solche kleinen verspieler auch nicht auf...deswegen: einfach ans klavier setzen und nicht daran denken,dass man vor leuten spielt und das ding durchziehen,als ob man alleine üben würde
 
Hallo Astrid !

Ich spiele nun seit drei Jahren, und hatte noch kein einziges Vorspiel, weil ich mich davor gedrückt habe !
Ich hatte zwar auch die Möglichkeit einmal vorzuspielen, habe mich aber auch gedrückt, weil es mir auch so ging wie Dir ! Die Lehrerin hat es auch zu Hause mit den anderen Schülern, überwiegend Kindern bzw. Jugendlichen vor einigen Familienangehörigen veranstaltet. Mein Sohn, damals 6 Jahre hatte ganz mutig und fehlerfrei 4 kleine Übungsstücke sehr gut vorgespielt und ich kam mir irgendwie blöd vor, weil ich mich nicht getraut habe mit meinen 33 Jahren vorzuspielen. Jetzt bereue ich es ! Die Lehrerin meinte sogar damals, das ich die beste Schülerin sei, was nützt es aber, wenn man gut ist, wenn man Niemandem etwas vorspielt und es immer für sich behält ?
Ich habe auch immer das Gefühl, ich könnte das nicht, aber ich habe mir fest vorgenommen, falls sich nochmal eine Möglichkeit zum Vorspielen ergibt, werde ich es einfach tun ! Wobei ich jetzt eine andere Lehrerin habe, die, glaube ich keine Vorspiele macht, leider !
Bitte überlege es Dir und spiele vor, ich weiß wie schwer es ist, sich zu überwinden, aber Du wirst es sicher hinterher bereuen, wenn Du es nicht tust !!!!
Übrigens habe ich dieselbe Mozart Sonate geübt wie Du ! Du spielst doch die KV 545 2. Satzt oder ? Den 2. Satzt finde ich am schönsten. Bin grade dabei ihn zu wiederholen. Den ersten kann ich auswendig, den spiele ich aber auch seit letztem Januer, also schon 1 Jahr !

Alles gute für die Entscheidung und schreib, falls Du es machst, dann drücke ich Dir ganz fest die Daumen und bin in Gedanken bei Dir !

Alles Gute - Regine
 
Hallo Astrid,

hier kommt auch noch *mein* Senf zu dem Thema :wink: :

Wie ich die Sache sehe, ist das Hauptproblem doch, dass Du dich unter den anderen Schülern zu alt fühlst. Das Stück, das Du vorspielen sollst, kannst Du im Grunde aus dem Eff-Eff.

Kennt denn die Masse des Publikums Dein Alter? Eigentlich könntest Du dich doch sicher problemlos bei den Studenten einreihen, und brauchst Dich nicht als "Einzelpunkt" zu fühlen. Vielleicht hilft es, wenn Du dir das mal klar machst? Wenn da erwachsene Studenten mitspielen, passt Du da doch auch rein.

Dass Du wenigstens ein klein bißchen das Verlangen hast, vorzuspielen, ist doch ein gutes Zeichen!

Ich habe auch 6 Jahre lang jedes Jahr ein Vorspielen mitgemacht (angefangen mit 12 Jahren). Hatte auch jedes Jahr die Wochen davor Bauchweh; aber als es dann soweit war, war ich stolz, dass ich mitmachen durfte. Fehler habe ich natürlich gemacht, habe aber einfach weitergespielt und so getan, als wäre nichts gewesen *gg*. Und auch ich kann bestätigen: man fühlt sich einfach super danach :)
Das Alter unserer Vorspieler/innen reichte von 6 bis 30 Jahre!

Aber auch wenn Du diesmal nicht mitmachst: wie wäre es das nächste Mal? (Deine Entscheidung sollte deine Klavierlehrerin in jedem Fall anstandslos akzeptieren!)

LG und toi, toi, toi -
Mia
 
ach mensch!

Jetzt hatte ich mich gegen Ende der Woche eigentlich entschieden, nicht bei dem Vorspiel mitzumachen, weil es mich wochenlang vorher stresst und ich für mich persönlich keinen Nutzen gesehen habe.

Aber jetzt schreiben hier schon wieder so viele, ich soll doch unbedingt mitmachen!!!

Ich bin wieder am zweifeln!!!

Meine Klavierlehrerin macht zum Glück 2 Konzerte. Zuerst gemütlich an einem Sonntag bei ihr zu hause nur die Schüler unter sich ohne Zuhörer.

Da werde ich auf jeden Fall mitmachen und es so als eine Art Generalprobe ansehen.

Und dann schaue ich mal, wie es gegangen ist und dann kann ich immer noch überlegen, ob ich mitmache oder nicht.

Es ist doch so, dass (fast) jedes Kind Lampenfieber, Stress und Unlust hat vor einem Vorspiel. Es wird aber mehr oder weniger gezwungen doch mitzumachen.

Ich habe den Luxus, da ich kein Kind mehr bin, dass ich selber entscheiden kann, ob ich mitmache oder nicht. Das werde ich mir nicht nehmen lassen.

Liebe Grüsse und ich werde euch auf dem Laufenden halten :)

Astrid
 
Servus Astrid!
Also ich habe mit 43 nach 35 jähriger Pause wieder zum Klavierspielen begonnen, auch mit einer Klavierlehrerin, die mich zum VOrspielen eingeladen hat. Ich war älter als die Eltern ihrer anderen Schüler. Ich hatte von Beruf aus öfters Reden vor einem großen Plenum gehalten, das hat mich nicht so nervös gemacht, wie das Vorspielen. Meine Hände haben geflattert, das Stück, das ich spielte - ähnlich wie bei Dir - konnte ich schon ziemlich gut auswendig, aber fehlerfrei brachte ich es eher selten hin. So weit so gut. Ich bin trotzdem immer wieder hingegangen, habe damit erreicht, dass ich mit Fehlern besser umgehen konnte und kann. Ein paar Tipps kann ich Dir schon geben:
1. Trachte, dass Du ein paar Mal auf jenem Klavier spielen kannst, auf dem Du vorspielen sollst.
2. Übe zu Hause, in dem Du mit dem Rücken zu einer Wand spielst und mit dem Gesicht zur Tür.
3. Kaufe Dir einen Amazonit oder Kalifeldspat (ist nicht teuer) und trage ihn beim Spielen bei Dir (lege ihn aufs Klavier)

Nachdem ich diese Tipps beherzigt hatte, war ich beim nächsten Vorspielen nicht mehr nervös und brachte das Stück auch gut rüber.

Würde mich freuen, wenn Du Dir damit auch ein Erfolgserlebnis holst.

Alles Gute - Gerhard
 
Hallo Gerhard,

Dein Tipp Nummer drei interessiert mich. Denkst Du, dass so ein Stein wirklich beim Auftritt helfen kann, oder ist es halt so, dass Du findest, man soll sich irgendeinen Talismann zu legen?

Ich weiss wenig über solche Dinge und muss zugeben, dass ich sie meist als Aberglaube empfinde. Bin aber immer an Argumenten und neuen Aspekten interessiert und würde mich über nähere Erfahrungsberichte freuen.

Das hier Klick

habe ich schon herausgefunden.
 
Servus Rosenspieß!
Also das ist mehr als nur einTalismann oder ein Aberglaube. Es geht etwas in Richtung Esoterik - aber es ist nicht alles schlecht, was dort an Wissen aufliegt.
Ich zitiere aus dem Buch: Das große Lexikon der Heilsteine, Düfte und Kräuter - Methusalem Verlags-gmbH Neu-Ulm. ISBN 3-9804431-0-8.
Der Amazonit gehört zu den heiligen Steinen der Indianer Nord- und Südamerikas und wird als starker Schmuck- und Heilstein geschätzt. Der Amazonit dringt über das Hals- und Herzchakra in uns ein. Er aktiviert die kreativen und künstlerischen Eigenschaften in uns und vermag es auch, diese besser zu äußern. Darüberhinaus schenkt er seinem Träger mehr Toleranz und Geduld und befreit von Geiz, Egoismus und Gier.
Letztlich ist es wie überall - und die Erfahrung durfte ich machen - irgendwann spielt sich alles nur mehr im Kopf ab. So gesehen ist das ein Hilfsmittel, das Deine persönliche Weiterentwicklung unterstützen kann. Man sollte es nur nicht zur Ersatzreligion hochstilisieren.

Lieben Gruß
Gerhard
 
Danke für die rasche Antwort. Mit solch differenziertem Umgang mit dem Thema kann ich was anfangen. Bin gespannt, ob es noch mehr Beiträge dazu geben wird.

Zitat: "Darüberhinaus schenkt er seinem Träger mehr Toleranz und Geduld und befreit von Geiz, Egoismus und Gier."

......ich werde mir mal zwei Tonnen davon bestellen :lol:
 
Hallo Gerhard,

hast du irgendwelche Reaktionen bei den Zuhörern bemerkt, als du zwischen den vielen Kindern aufgetreten bist?
Hast du auch jemanden im Publikum gehabt? Falls ja, wie fand er/sie deinen Auftritt?


Ich habe übrigens einen Schneeflocken Obsidian (verleiht Energie, hilft aber auch gegen Magen-Darm-Beschwerden glaube ich) auf meinem Klavier liegen. Aber mehr, weil es ein Geschenk meines "Schwiegergrossvaters" ist, als aus Glaube.
Naja, ein bisschen Glaube an die Energie vielleicht schon, sonst hätte ich ihn ja nicht aufs Klavier gelegt :wink:

Mir passiert es schon beim Vorspielen bei der Lehrerin im Unterricht, dass meine Hände so zittern, dass ich manchmal die Tasten gar nicht mehr richtig treffe. Ist echt schlimm!!!
Das passiert interessanterweise auch eher, wenn ich glaube, das Stück besonders gut geübt zu haben und nicht so sehr, wenn ich es nur so halbwegs kann.

Wenn ich mir hier zu hause vorstelle, ich wäre jetzt im Konzert (oder es reicht eigentlich schon, mir vorzustellen, meine Mutter würde zu hören :shock: ) dann bekomme ich auch schon Herzrasen.....
Wie soll das dann wohl im Konzert werden???? :?

Liebe Grüsse
Astrid
 
Servus Astrid! Ja, meine Frau war mit dabei. Natürlich merkten alle meine Patzer. Aber es spielte keiner fehlerfrei, sodass wir alle am Ende des Vorspielens ein Thema hatten.
Und noch etwas, ganz aktuell - heute anlässlich meiner Klavierstunde: Ich übte über die Weihnachtsfeiertage wirklich sehr intensiv und regelmäßig. Ich spielte auch am hl. Abend in unserer kleinen Familienrunde vor, was gar nicht so schlecht ging. (Ein Künstler will doch zeigen, was er kann. Und, man lernt ja eine Fremdsprache auch, um mit Menschen aus anderen Länder reden zu können.) Wie schon gesagt, von ein paar Fehlern abgesehen, nicht so schlecht. Nur heute wollte ich meinem Klavierlehrer zeigen, wie gut ich die Stücke kann. Was soll ich Dir sagen - erbärmlich, so viele Fehler habe ich noch nie gemacht. Mein Klavierlehrer glaubte, ich hätte mir das Stück falsch eingelernt - und so ging es die ganze Stunde dahin. Nur Frust.
Jetzt hab ich darüber etwas nachgedacht und kam zu folgenden Schluss:
Meine Erwartungen/Anforderungen an mich selbst waren viel zu hoch. Ich wollte primär mir und dann dem Klavierlehrer beweisen, wie gut ich bin. Es fehlte mir einfach an der Demut. Das sind aber die wesentlichen Erkenntnisse, die uns letztlich alle weiterbringen. Nicht ein Stück fehlerfrei wieder zu geben.

Also Kopf hoch! Wir lassen uns nicht unterkriegen.

Lieben Gruß
Gerhard
 

Servus Astrid - ich möchte mich der Meinung von Wolfgang voll und ganz anschließen. Das meinte ich auch mit Demut. Übrigens habe ich einmal ein 2 Tages Musikseminar besucht (Duncan R. Lorien, URL: www.dlorien.com), ein Amerikaner, der 2 x pro Jahr durch Europa tingelt - hat mir sehr gut gefallen!), wo ich lernte, Musik sei kommunizieren (Daher auch der Hinweis mit der Fremdsprache). Man kommuniziert nicht mit sich allein, nur um des Kommunizierens willen. Wenn Du dem folgst, eröffnest Du Dir einfach eine neue Dimension.

Wünsche Dir nochmals alles Gute und gib Dir einen Ruck für den 2. Vorspieltermin. Du bist jetzt schon bestens vorbereitet.

Lieben Gruß
Gerhard
 
Ich verstehe Demut als Einsicht und Willen zum Akzeptieren von Gegebenheiten.
Sorry, ja, ich wollte mich auf den letzten Beitrag von Rosenspieß beziehen, bin durch das "@ Wolfgang" irritiert worden.
LGr Gerhard
 
Hallo Astrid !

Wie Du siehst, Du kannst gar nicht mehr zurrück, Du mußt jetzt vorspielen, sonst enttäuscht Du ja alle, die jetzt an Deiner Situation Anteil nehmen und Dir Glück wünschen !!!

Noch was anderes, ich habe grade ein Buch gelesen über Mental- Training, in dem sehr nett erklärt wird, das unsere Wahrnehmung stark über das Unterbewußtsein gesteuert wird. Wenn Du dir die ganze Zeit einredest, daß Du es nicht schaffst, wie soll es dann klappen ? Nur der Optimist, der an sich glaubt kommt an sein Ziel !
Man kann sich aber auch , genauso, wie man sich selbst verrückt machen kann, im umgekehrten Fall sich selbst beeinflussen, das man ruhig und selbstsicher an die Sache rangeht !
Du mußt Dein Ziel, das was Du möchtest, so realistisch und positiv wie Du kannst im geistigen Auge vorstellen und immer daran denken, wie es reibungslos abläuft ! Du darfst gar keinen Zweifel aufkommen lassen, das alles gut läuft, und Du wirst ohne Fehler spielen, weil Du es möchtest !

Wenn Du es für zu unrealistisch hälst, stellst Du Dir halt vor, das Du kleine Verspieler locker übergehst und ruhig weiter spielen kannst !
Nimm Dir jeden Tag 10 min Zeit, in denen Du nur an Dein positives Erlebnis denkst, und Dich schon darauf freust ! Konzentriere Dich in diesen paar Minuten nur darauf, wie das Vorspielen reibungslos abläuft !In Deinem Unterbewußtsein geht es dann, auch wenn Du es nicht merkst weiter, auch im Schlaf !

Das was Du tun konntest fürs Üben hast Du ja schon hinter Dir, es geht ja nur um die Psyche, und Du hättest bestimmt nicht im Forum gefragt, wenn Du nicht voespielen wolltest, oder nicht ?

Du möchtest vorspielen, also tu es auch !

Liebe Grüße - Regine
 
Oh man, ihr seid echt klasse!!!!!! :-D

Vielen, vielen Dank für euren Zuspruch!!!
Es hilft mir extrem, ich denke immerhin darüber nach, und gebe es nicht von vornherein auf.

Ich habe mich zwar immer noch nicht ganz entschieden, aber ich bin schon ein bisschen näher dran, als am Anfang.

Das mentale Training werde ich mal versuchen. Und ganz demütig fühlen werde ich mich auch :wink:
Mal sehen, obs hilft.

Liebe Grüsse
Astrid
 
Vorspiel

Liebe Astrid,
klar ist ja, dass jeder der etwas vorträgt möglichst gut spielen möchte.
Mulmig wäre mir dabei auch.
Allerdings ist ein Aspekt des ganzen auch das Musizieren selber.
Wenn Du also Lust hast "Sound" zu produzieren, wäre das eine gute Voraussetzung für ein Vorspiel.
Wer kann denn schon eine Mozart-Sonate perfekt spielen ? Also bei aller Vorbereitung, vergiss bitte nicht es geht um Musik, und um dein persönliches Gefühl.
Ein tieferes Verständnis für die Musik ergibt sich nach meiner Erfahrung erst
durch intensives Üben. Zur Technik des Übens habe ich hier auch schon sehr interessante Hinweise bekommen. Du kannst auch einfach mal "Klavier üben" googeln.

Ob du nun spielst oder nicht bleib auf jeden Fall dabei und erhalte dir die Freude daran.

LG
Holli
 

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