Ich brauche Hilfe mit dem Klavier

Hätte mich auch gewundert, wenn Audacity plötzlich sowas eingeführt hätte.

Kurz noch zu den Aufnahmen, @BillyScary : teilweise recht ordentlich, aber mehr auch nicht. Im Vergleich zum Präludium, bei dem du eher "rennst" (kann man machen, keine Frage), finde ich die Fuge zu behäbig.
Für eine Aufnahmeprüfung im Hauptfach würde das hinten und vorne nicht reichen. Nebenfach vielleicht.

Du kannst übrigens auch als Amateur Konzerte geben, das ist nicht verboten. ;-) Vielleicht nicht unbedingt mit Orchester, aber auch das wäre möglich, wenn du eines findest, das mit dir zusammen etwas machen möchte.
 
Vielen Dank für's Einstellen. Ich schließe mich den Vorrednern an: Verabschiede dich von dem Gedanken, das Klavierspiel zum Beruf zu machen. Damit wirst du garantiert nicht glücklich! Wenn du weiter Spaß am Klavier haben willst, lass es bei einem Hobby - davon kannst du ein Leben lang zehren.

Es ist halt so, dass da draußen Tausende talentierte und bestens ausgebildete Pianisten herumlaufen, die die Konzerte von Tschaikowsky, Rachmaninow, Liszt, Brahms etc. perfekt spielen können. Die wenigsten von ihnen treten tatsächlich mit Orchester auf, und auf einen weiteren Aspiranten, der sich in diese lange Schlange einreiht, wartet ganz sicher niemand. Dasselbe gilt für Recitals, Kammermusik, Liedbegleitung etc. Man kann das alles als Amateur machen - aber tatsächlich Geld verdienen können damit nur sehr wenige und sehr gute Profis. Die spielen dann aber auf einem technisch-musikalischen Level, das du bestimmt nicht mehr erreichen kannst.

Überlege mal: Du spielst jetzt 16 Jahre Klavier - das ist eine lange Zeit, und auf dem Weg zum professionellen Spiel hast du vielleicht die ersten 25% Prozent erreicht. Wenn du im selben Tempo weitermachst, brauchst du noch 48 Jahre, um sowas wie eine Konzertreife zu erlangen. Dabei ist noch nicht mal berücksichtigt, dass das Lernen mit zunehmendem Alter nicht mehr so schnell geht. Letzteres ist auch der Grund, dass fast alle Hochschulen eine Altersbeschränkung für künstlerische Studiengänge haben.

Musik ist vermutlich das schönste Hobby, was man haben kann. Als Beruf ist Musik nur für sehr wenige toll, für die allermeisten ist es auf Dauer sehr frustrierend!
 
@BillyScary, vielleicht kann @Pianojayjay Dir Tipps geben. Er ist hauptberuflich Jurist und tritt z.B. bei Benefizkonzerten auf.
 
Fürs Studium reicht das leider nicht. An deiner Stelle würde ich mir ein Hobby-Orchester suchen und/oder eine Band. Ich kenne einige ausgebildete Musiker, die jetzt Alleinunterhalter sind. Davon kann man gut leben, es macht aber oft keinen Spaß. Möglicherweise könntest du in Hotel-Lobbies oder in Restaurants für Hintergrundmusik sorgen. Man kann ohne Studium sehr viel erreichen.

Aber wie schon geschrieben wurde: Musiker zu sein, ist sehr oft mit Leid verbunden. Wenn du dein Leben lang Spaß daran haben möchtest, mach das als Hobby.
 
Die Frage ist ja auch : hast Du Erfahrung im Auftreten? Man kann zuhause im 37. Versuch ein Stück endlich so spielen, dass man sich damit in der Öffentlichkeit präsentieren kann, aber wie reagierst du vor der Prüfungskommission in der Aufnahmeprüfung oder wenn da hunderte von Leuten im Publikum sitzen, die im besten Fall noch Eintritt gezahlt haben und was für ihr Geld erwarten?

Marlene erwähnte es, ich bin Jurist aber spiele auch Konzerte. Ich habe aber mit 4 Jahren angefangen und hatte auch im Berufsleben noch jahrelang Unterricht. Und dann kommt man zu einem der internationalen Amateurwettbewerbe und sieht wie verdammt gut die Konkurrenz auch hier ist. Aber es braucht auch bei den Amateuren diese Wettbewerbe um weiter zu kommen, um die Möglichkeit zu haben bei den Amateurfestivals eingeladen zu werden.

Mein Tipp: nimm Ende August mal beim Kölner Klavierzimmer teil. Das geht zur Not auch mit einem online Video. Dort bekommt man ehrliches Feedback, da hier vor allem auch Pädagogen in der Jury sitzen. Und man darf auch eigene Kompositionen spielen!
 
Hallo, Ich möchte Ihnen von ganzem Herzen danken, dass Sie mir helfen, Informationen zu sammeln und einige künstlerische nächste Schritte unternehmen zu können, aber wie gesagt, ich habe das Konzert erlebt, ich habe auch mein eigenes Konzert gespielt und dort Es waren ungefähr 250 Leute an einem Ort versammelt und es war sehr gut gelaufen, sie hatten es in der Zeitung und in den Lockal news erwähnt, aber leider habe ich kein Geld dafür bekommen. Mir ist es sofort egal. Ich hätte etwas Fangen machen können, wenn es auch möglich gewesen wäre. Ich würde gerne sagen, dass ich auch Fälle von Menschen gelesen habe, die keine Ausbildung hatten und dennoch in diesem Bereich viele Dinge gemacht haben wie Daniel Höhr z.B. Und wie Pianojayjay gesagt hat ich kenne schon das Klavierzimmer in Köln, Vielleicht melde ich mich diesen August an und spielen einige Projekte sowie einige meiner eigenen Kompositionen. Bisher habe ich sieben meiner eigenen Tracks erstellt und möchte noch drei weitere vier komponieren, bis ich bei zehn bin, und vielleicht finde ich einen Weg in diese Richtung, um mir die Arbeiten vorzustellen. Ich erwähne auch, was ich in meinem persönlichen Konzert gespielt habe, Bach Präludium und Fuge in c Moll, Mozart Fantasie in d-Moll Beethoven Sonate erster Satz in Fa Moll, Schubert op. 90 n.2, Chopin Polonaise in g Moll, Etude op.10 n.1. und ein Prelude, zwei prelude von Rachmaninoff, Debussy sarabande, und Philip Glass Opening,
Nochmals vielen Dank für Ihre Unterstützung
 
@BillyScary , In Kneipen, Altenheimen und sozialen Einrichtungen wirst Du immer dankbares Publikum finden.

Da kann es auch durchaus mal etwas Trinkgeld geben.

Was auch eine Option wäre - Korrepetitoren werden händeringend gesucht - einzig blattsicher müsstest sein.

Aber nach anhörung Deiner Aufnahmen, gehe ich mal da von aus, daß dies vom Blatt abgespielt war.

Auch werden mitunter Barpianisten gesucht - da müßt man halt etwas andere Literatur spielen, also mehr so in die Jazzrichtung.
 
Ich würde gerne sagen, dass ich auch Fälle von Menschen gelesen habe, die keine Ausbildung hatten und dennoch in diesem Bereich viele Dinge gemacht haben wie Daniel Höhr z.B.
Daniel Höhr hatte aber mit 8 Jahren seinen ersten Klavierunterricht.

Ein bemerkenswerter Späteinsteiger, mit dem du mal einen Hörvergleich machen könntest, ist Paul Barton.
 
Ein bemerkenswerter Späteinsteiger, mit dem du mal einen Hörvergleich machen könntest, ist Paul Barton.
Paul Barton ist Späteinsteiger? Er sagt über sich selbst: "I am a professional artist. I taught myself to play the piano when I was twelve. My father and I played music in a small seaside town in the north of England. I've been playing all my life

Read more at: https://yourstory.com/2014/09/paul-barton"
 
Die vier Jahre zwischen 8 und 12 bedeuten im Kindesalter erheblich unterschiedliche Lernvoraussetzungen. Um z.B. eine Fremdsprache noch wie seine eigene Muttersprache erlernen zu können, darf man nicht älter als 9 Jahre alt sein.
 

Das Problem ist weniger, dass man nicht mehr gut wird, wenn man so spät (erst als Teen) anfängt, sondern dass die, die jung genug angefangen haben, noch so viel besser werden.

Ich habe den Eindruck das gilt für alle Künste. Zumindest ist das beim klassischen akademischen Tanz genauso.
 
...Um z.B. eine Fremdsprache noch wie seine eigene Muttersprache erlernen zu können, darf man nicht älter als 9 Jahre alt sein.
Ich persönlich kenne mindestens 3 Gegenbeispiele: Ein syrisches Zwillingspärchen kam im Alter von 12 ohne ein Wort Deutsch zu uns aufs Gymnasium. Nach 2 Jahren perfektes Deutsch, wenige Jahre später das beste bzw. drittbeste Abitur der Schule. Ein polnisches Mädchen kam mit 14 ohne jegliche Vorkenntnisse. Nach einem Jahr Stufenbeste, super Abi, perfektes Deutsch. Sensationelle Leistungen, ich ziehe meinen Hut!
 
Daniel Höhr ist ein toller Pianist, aber er hat früh angefangen und hatte jahrelang Unterricht bei renommierten Pianisten. Ich hatte die große Ehre letztes Jahr einmal für ihn einspringen zu dürfen und wir werden wahrscheinlich im Mai zusammen in Düsseldorf auftreten, darauf freue ich mich sehr!

Du musst einfach überlegen, was möchtest du mit deiner Musik erreichen. Geht es nur darum Fortschritte zu machen und hier und da aufzutreten, so nimm guten privaten Unterricht, nimm an Amateurwettbewerben teil, spiel Benefiz Konzerte. Möchtest du davon leben so muss man ganz klar sagen, dass dies nicht funktionieren wird. Die Musikhochschulen sind voller junger Talente, diese haben deine hier vorgestellten Stücke schon als Kinder gespielt. Ich fürchte da wirst du nicht mal die Aufnahmeprüfung bestehen. Viele Professoren haben ihre Jungstudenten/innen, die dann auf freie Plätze nachrücken. Wie schaut es denn drum herum aus? Bist du verheiratet, hast Du Frau und Kinder die Du ernähren musst?

Mein wohl gemeinter Ratschlag: man kann nicht alles im Leben haben, ich hätte auch gerne Musik studiert und wäre als Pianist um die Welt gereist. Das bleibt aber den wenigsten vergönnt. Hier Abstriche machen, einen Beruf ausüben der ein sicheres Einkommen garantiert und sich dann trotzdem der Musik intensiv widmen können. Das ist ein ganz großes Privileg, das ich habe und das ich zu schätzen weiß. Und ich kann ohne Druck Werke lernen, die ich lernen möchte, Konzerte geben, Wettbewerbe spielen...
 
Was sagt ein Hobby-Pianist zu einem professionellen Pianisten? "Eine Currywurst mit Fritten, bitte!"
 

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