Hörgerät fiept am E-Piano

Braucht man Hörgeräte nicht hauptsächlich im Straßenverkehr und im öffentlichen Leben.

Nicht unbedingt, es kommt auf den Hörverlust an.

Ich leide unter einer Hochtonschwerhörigkeit, diese ist die am häufigsten auftretende Form der Schwerhörigkeit. Die Wahrnehmung von Lautstärke und tiefen Töne funktioniert bei mir noch, daher trage ich die Hörgeräte nicht wenn ich unterwegs bin.

Im Haus ist das anders, besonders beim Klavier spielen. Ohne Hörgeräte klingen die Flügel wattig und dumpf. Und das Sprachverständnis ist eingeschränkt was sich bei meinen Treffen als Problem erweist. Denn besonders bei Gruppenunterhaltungen offenbaren sich meine Hörprobleme. Hintergrundgeräusche (Tellerklappern, Klaviermusik, Gespräche um mich herum) erschweren es mir den Gesprächen zu folgen.
 
Hallo, ich habe eine leichte Hochtonschwerhörigkeit und trage seit nun 5,5 Jahren Hörgeräte. Ich habe anfangs diverse Modelle ausprobiert, sowohl In-Ohr als auch Hinter-dem-Ohr Geräte, und habe mich schließlich für hdO Geräte mit Ohrpassstücken entschieden. Die anderen Modelle saßen nicht fest genug im Ohr, rutschten etwas hin und her und dadurch entstanden unangenehme Pfeiftöne durch Rückkopplungen.

Vor allem zu Beginn haben sich für mich die Töne meines Bechstein-Klaviers mit den Hörgeräten sehr unangenehm angehört, es gab starke Schwebungen bei den Einzeltönen und es hörte sich an wie ein verstimmtes Barpiano.

Zum Glück hatte meine Akustikerin eine Engelsgeduld und hat mir u.a. neben dem normalen Programm ein spezielles Musikprogramm installiert. Dieses hat mir aber beim Klavierspielen und Unterrichten letztlich gar nichts gebracht.

Sie hat dann den Rückkopplungsmanager zu einem Teil abgestellt und ich habe mich wohl im Lauf der Zeit auch an den Klang gewöhnt, so wurde es allmählich besser. Wenn ich ohne Hörgeräte Klavier spiele, klingt der Klang dumpf und nicht rein und auch wieder irgendwie verstimmt, vermutlich weil ich die hohen Töne nicht richtig hören kann.

Ich hoffe sehr, dass ich im kommenden Jahr ein paar neue Hörgeräte bekommen kann, und hoffe auf den Fortschritt der Technik.

Die jetzigen Geräte verstärken beim Telefonieren sehr die Hintergrundgeräusche, was mir manchmal regelrecht weh tut in den Ohren. Mein HNO meinte mal, "die Hörgeräte würden die Klirrfrequenzen verstärken", so hört sich das auch an.

Ich würde mich beim nächsten Mal auch wieder für hdO Geräte mit Ohrpassstücken entscheiden. Diese sitzen bei mir richtig fest im Ohr und ich muss nicht befürchten, sie unbemerkt zu verlieren, was mir mit Im Ohr Geräten beim Probieren mal passiert ist.
 
Ich bin seit 3 Wochen auf der Suche nach einem Hörgerät, wöchentliche Termine, mittlerweile das 2. Gerät zum Testen
Genau das ist das Negativbeispiel. Der Hörgeräteakustiker meiner Wahl geht da völlig anders vor: Das Ohrteil wird (kostenpflichtig) angepasst, aber das GERÄT selbst ist nur zum langsamen Eingewöhnen und steht auch gar nicht zum Verkauf, sondern dient ausschließlich diesem Zweck. Dann passiert auch das nicht:
Bei den heutigen Personalkosten und dem Fachkräftemangel in der Branche funktioniert so ein System jedoch immer weniger, da ja während der "Probierphase" die gleichen Kosten anfallen, als wenn die Hörgeräte schon gekauft wären! Bei einer Rückgabe der Geräte ohne Kauf, entstehen dann Kosten (welche dann auf die dann verkauften Hörgeräte natürlich wieder aufgeschlagen werden müssen)
Dieses (i.d.R. oberes Mittelklasse-)Gerät wird dann über Monate behutsam angepasst. Und ERST DANN, wenn man sich an das veränderte Hören gewöhnt hat, geht es an die Auswahl des „richtigen“ Geräts.

Dass ein großer Laden so nur schwer vorgehen kann/will, weil dann Leihgeräte im Wert von Hundertausenden ständig unterwegs sind, kann ich allerdings nachvollziehen. Nur muss ich das weder gutheißen noch selbst erleben.

Auch viele Akustiker haben ebenso nicht verstanden das es eine "Testphase" NICHT die "Gewöhnungsphase" an eine Hörgeräteversorgung ist (die bei Hörentwöhnung meist über Jahrzehnte, dann auch über mehrere Monate dauern kann).
Meinst Du jetzt, dass man erst das Gerät aussuchen und sich dann daran gewöhnen soll oder stimmst Du mir zu, dass man erst die lange Gewöhnungsphase durchlaufen muss, BEVOR man das Gerät auswählt?
 
Genau das ist das Negativbeispiel. Der Hörgeräteakustiker meiner Wahl geht da völlig anders vor: Das Ohrteil wird (kostenpflichtig) angepasst, aber das GERÄT selbst ist nur zum langsamen Eingewöhnen und steht auch gar nicht zum Verkauf, sondern dient ausschließlich diesem Zweck. Dann passiert auch das nicht:

Dieses (i.d.R. oberes Mittelklasse-)Gerät wird dann über Monate behutsam angepasst. Und ERST DANN, wenn man sich an das veränderte Hören gewöhnt hat, geht es an die Auswahl des „richtigen“ Geräts.

Dass ein großer Laden so nur schwer vorgehen kann/will, weil dann Leihgeräte im Wert von Hundertausenden ständig unterwegs sind, kann ich allerdings nachvollziehen. Nur muss ich das weder gutheißen noch selbst erleben.
Dieser Weg ist ein SEHR exotischer in der Hörakustik! Warum, hast du selber gut analysiert... Das ist für mich nicht nachvollziehbar wir das wirtschaftlich funktionieren kann / und mit dem Medizinproduktegesetz vereinbar ist... Aber er ist offensichtlich kundenorientert (wie aber auch viele andere Wege...) und holt DICH da gut ab.

Meinst Du jetzt, dass man erst das Gerät aussuchen und sich dann daran gewöhnen soll oder stimmst Du mir zu, dass man erst die lange Gewöhnungsphase durchlaufen muss, BEVOR man das Gerät auswählt?

Jetzt weiss ich besser, wie darauf kamst, das ALLE anderen Akustiker ja Verkaufsdruck aufbauen... NEIN, eine Gewöhnugsphase VOR dem Kauf des ERSTEN Hörgerätes im Leben ist nicht zwingend notwendig! Hunderttausende von zufriedenen Hörgeräteträgern haben einen anderen Weg beschritten als du das tust.

Leider lassen sich insbesondere in der Hörakustik jegliche Art von Erfahrungen beim Hörgerätekauf nur ganz schwer auf andere Menschen übertragen, da es halt nicht nur um die "Technik" geht, sondern um Menschen mit all Ihren Facetten.

Ergo, was für dich sehr positiv ist, kann für jemand anders komplett negativ oder sogar falsch sein. (und umgekehrt!)

Im schlimmsten Fall fühlen sich andere angegriffen, denen du damit implizit vorwirfst, etwas bei Hörgerätekauf falsch zu machen / falsch gemacht zu haben. ("Negativbeispiel....")

Deshalb wird es beim Thema Hörgeräte auch schnell mal emotionaler als bei anderen Themen.
 
Dieses (i.d.R. oberes Mittelklasse-)Gerät wird dann über Monate behutsam angepasst. Und ERST DANN, wenn man sich an das veränderte Hören gewöhnt hat, geht es an die Auswahl des „richtigen“ Geräts.

Erst dann? So habe ich das nicht erlebt, ich hatte beim ersten und vierten Mal das richtige Gerät bereits an den Ohren hängen.

@fisherman, in welchem Preissegment befindet sich Deiner Ansicht nach ein oberes Mittelklassegerät?

2015 hat mich meine Hochtonschwerhörigkeit zum Hörgeräteakustiker geführt. Er hat aufgrund der Gegebenheiten (Priorität: Klaviermusik und Gruppengespräche) ein Gerät mit Ohrpassstück ausgewählt. Laut Aussage des Akustiker seien es „intelligentes Geräte“, die mit kleinen Mikrofonen permanent die Umgebung abhören und sich dementspechend selber auf unterschiedliche Hörsituationen einstellen (z.B. Restaurant mit Gesprächen am Nebentisch, die das Gerät nach einer Weile ausblendet hat). Derartiges wurde mir bei meinen nächsten Testgeräten nicht mitgeteilt.

Die ersten Geräte wurde den Gegebenheiten angepasst, ich hatte damals keine Geräte eines Mitbewerbers in Erwägung gezogen. Denn ich war sowohl mit den Hörgeräten, als auch mit dem Akustiker zufrieden. Ausnahme: Die ausklappbaren Batteriefächer und das Auswechseln der Batterien war lästig. Aber etwas anderes gab es damals wohl noch nicht.

2021 habe ich die dicht schließenden Ohrpassstücke aus mehreren Gründen nicht mehr ertragen. Also bin ich zum Hörgeräteakustiker in der Stadt gegangen. Aber diese Geräte wurden nicht richtig auf die Flügel und Musik abgestimmt werden (was sich recht schnell herausgestellt hat). Die Geräte eines anderen Herstellers haben mich auch nicht zufriedengestellt.

Beide Geräte hatte ich bei meinem damaligen Clavio-Treffen verglichen. Auch alleine am Flügel sitzend konnten mich die Geräte nicht überzeugen. Das war erst bei den dritten der Fall und schon das erste Spielen am Klavier hat mich erstaunt. Danach habe ich die Kalibrierung mithilfe der App gemacht und es wurde noch besser.
 

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