Hörgerät fiept am E-Piano

fbuckert

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Hallo,
Ich bin zur Zeit erstmalig auf der Suche nach einem Hörgerät und probiere mich da durch. Das rechte Ohr ist völlig OK, aber das linke Ohr hat eine Einschränkung bei den höheren Frequenzen > 1kHZ.

Ich hatte schon mal ein In-Ear-Gerät und aktuell teste ich ein Hinterohrgerät. Im Prinzip komme ich mit den Geräten gut zurecht.
Mein Problem ist, dass ich auf meinem E-Piano (Korg SP280) und auch auf dem meiner Lehrerin (älteres Clavinova) im Ausklang der Töne ein Pfeiffen/Fiepen höre - deutlich höher als der der gespielte Ton. Ohne Hörgerät ist da nix. Das passiert auch bei tiefen Tönen, die eigentlich gar nicht verstärkt werden. Ganz schlimm ist das mit dem Haltepedal.

Bei dem Hinterohrgerät ist dieser Effekt deutlich stärker, als mit dem In-Ear.

Kennt jemand dieses Phänomen? Sind die Signalprozessoren möglicherwiese mit den vielen Obertönen überlastet?

Gruß
Friedrich
 
Was meint der Hörgeräteakustiker dazu?
 
@Universaldilettant kann wahrscheinlich helfen.
 
Die kannte das Phänomen nicht und konnte sich das auch nicht erklären.
Dann wechsle die Akustikerin! 99% von denen sind auf schnelles Geld aus - dabei ist die Anpassung eines Hörgeräts eine Sache, die - gut gemacht - gerne mal ein Jahr dauert. Da ist dann jeder Cent sauer verdient. Und das mögen die meisten halt nicht so gerne.
 
Ich hatte schon mal ein In-Ear-Gerät und aktuell teste ich ein Hinterohrgerät. Im Prinzip komme ich mit den Geräten gut zurecht.
Mein Problem ist, dass ich auf meinem E-Piano (Korg SP280) und auch auf dem meiner Lehrerin (älteres Clavinova) im Ausklang der Töne ein Pfeiffen/Fiepen höre - deutlich höher als der der gespielte Ton. Ohne Hörgerät ist da nix. Das passiert auch bei tiefen Tönen, die eigentlich gar nicht verstärkt werden. Ganz schlimm ist das mit dem Haltepedal.

Bei dem Hinterohrgerät ist dieser Effekt deutlich stärker, als mit dem In-Ear.

Kennt jemand dieses Phänomen? Sind die Signalprozessoren möglicherwiese mit den vielen Obertönen überlastet?
Der Effekt entsteht wohl durch das fehlerhafte Auslösen der adaptiven Rückkopplungsunterdrückung. Moderne Hörgeräte löschen unerwünschte Rückkopplungen der Hörtechnik (unter anderem) durch gegenphasige Signale aus. Wenn Sinusförmige Signale erkannt werden (welche in Sprache ja nicht vorhanden sind) löst das Gerät einen Gegenphase aus. Bei Musik kann es zu Fehlinterpretation kommen und echoartige Sinustöne (auch bei Obertönen) zu hören sein.

Je offener die Versorgung, desto schneller kommt es zu solchen Effekten (Ido ist da besser als HdO)

Ein probates Gegenmittel wäre z.B: ein "Musik" Programm, bei dem die gegenphasige Automatik komplett abgeschaltet wird.

Das sollte bei jedem Typ Hörgerät einstellbar sein (durch den Hörakustiker)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann wechsle die Akustikerin! 99% von denen sind auf schnelles Geld aus - dabei ist die Anpassung eines Hörgeräts eine Sache, die - gut gemacht - gerne mal ein Jahr dauert. Da ist dann jeder Cent sauer verdient. Und das mögen die meisten halt nicht so gerne.
Spricht jemand der den kompletten Berufstand kennen gelernt hat? 18000 Beschäftigte in gut 7000 Betrieben... Respekt, da bist du ja ganz schön rumgekommen ;-)

Hörgeräteanpassungen sind ein dynamischer Prozess, der zu einem gewichtigen Teil vom Hörgeräterträger selbst abhängt (Alter, Hörverlust, Hörentwöhnung, allgemeiner Gesundheitszustand, Technikaffinität etc...). Einen Zeitraum bis zur perfekten Compliance kann man da nicht verallgemeinern. Und ein vollständiger Ersatz der Natur ist eine Hörtechnik sowieso niemals... der eine akzeptiert das schneller und ist mit Hörgeräten dann zeitnah glücklich, andere verstehen es nie und schimpfen bis zum Lebensende über die verdammten Hördinger...
 
Ich habe ein sehr ähnliches Problem und habe dieses gegenphasiges Dingens trotzdem abstellen lassen. (Ich habe einen coolen Hörgeräteakustiker, der mir das sogar erklären kann.)

Diese gegenphasige Automatik springt nämlich immer wieder an und ab. Dieses ständige Switchen im Klangbild hat mich wahnsinnig gemacht.

Ich nehme das Fiepen hin, wenn an der Orgel die Mixtur schreit. Bei Piccoloflöte im Orchester fiept es zum Glück noch nicht.

(Ich habe noch echte Analog-Geräte getragen, die man mit Schraubenzieher eingestellt hat. Eine Zeitlang gab es gemischt digital-analog (muss Nullerjahre gewesen sein): das war für mich das beste Klangbild.

Das Volldigitale klingt wie CD-Player mit denselben Mängeln, die den CDs in den 1980ern gegenüber Vinyl zum Vorwurf gemacht wurden. Gepresster Klang. Einzig Basslinien bekomme ich besser zu hören als mit Geräten mit Analoganteil.)
 
(Ich habe noch echte Analog-Geräte getragen, die man mit Schraubenzieher eingestellt hat. Eine Zeitlang gab es gemischt digital-analog (muss Nullerjahre gewesen sein): das war für mich das beste Klangbild.
Der Umstieg damals war für viele ziemlich schwierig, alleine die Latenz der Digitaltechnik war eine Herausforderung, klanglich waren die ersten Geräte auch eher so semi...

Alle die ab da digital ganz neu eingestiegen sind haben sich an den ständig wachsenden Möglichkeiten aber erfreut (da waren die letzten 20 Jahre schon wirklich faszinierend in der Branche...)
 
Und ein vollständiger Ersatz der Natur ist eine Hörtechnik sowieso niemals... der eine akzeptiert das schneller und ist mit Hörgeräten dann zeitnah glücklich, andere verstehen es nie und schimpfen bis zum Lebensende über die verdammten Hördinger...
Du hast natürlich recht - es ist anmaßend, von den mir bekannten Fällen auf das Gros der HG-Akustiker zu interpolieren. Mea culpa!
Die Hervorhebung ist entscheidend! Aber Werbung und viele HG-Akustiker behaupten/suggerieren das Gegenteil. Und: In allen mir bekannten Fällen wurde Kaufdruck aufgebaut - das widerspricht angemessen langen Gewöhnungs-/Testphasen.
 
Aber Werbung und viele HG-Akustiker behaupten/suggerieren das Gegenteil.
Werbung lebt von einfachen, positiven Botschaften, mit der (manchmal uncharmanten) Realität würde man wohl niemanden motivieren sich den Tatsachen zu stellen und das Thema anzupacken.... erfahrene Kollegen werden das schnell relativieren, wenn man den Einzelfall (mit all seiner Komplexität) dann vor sich hat. (andernfalls wird man die geweckten Erwartungen nicht erfüllen können...)

Und: In allen mir bekannten Fällen wurde Kaufdruck aufgebaut - das widerspricht angemessen langen Gewöhnungs-/Testphasen.

Das Problem ist leider teilweise hausgemacht... in der Vergangenheit war es allgemein so üblich den Kunden ohne wirklich sinnvolle und wissenstiftende Beratung verschiedenste Hörgeräte über viele Monate zum Ausprobieren mitzugeben (in den 80ern war das von den gesetzlichen Krankenkasse sogar gefordert, es wurde dann das "Best of Three" bezahlt). Quasi Probierstube, statt Fachberatung...

Bei den heutigen Personalkosten und dem Fachkräftemangel in der Branche funktioniert so ein System jedoch immer weniger, da ja während der "Probierphase" die gleichen Kosten anfallen, als wenn die Hörgeräte schon gekauft wären! Bei einer Rückgabe der Geräte ohne Kauf, entstehen dann Kosten (welche dann auf die dann verkauften Hörgeräte natürlich wieder aufgeschlagen werden müssen)

Auch viele Akustiker haben ebenso nicht verstanden das es eine "Testphase" NICHT die "Gewöhnungsphase" an eine Hörgeräteversorgung ist (die bei Hörentwöhnung meist über Jahrzehnte, dann auch über mehrere Monate dauern kann).

Anstatt jetzt aber den Kunden mit einer fachlich kompetenten und emphatischen Beratung selbst so schlau zu machen, das er in wenigen Wochen eine Kaufentscheidung selbst fällen kann (und auf den im Kaufpreis inkludierten Service der Nachbetreung über Jahre zu vertrauen), wird anscheiend immer noch sinnlos monatelang "probiert", dann an falscher Stelle Kaufdruck erzeugt, überredet statt überzeugt und Vertrauen verspielt.

Und ich geb dir Recht, zu so einem Akustiker würde auch ich nicht raten wollen. Schade wenns in eurer Ecke da wohl mehr von gibt :-(
 

Vielen Dank für die konstruktiven Antworten, ich werde das mit meiner Akustikern mal besprechen.

BTW: Ich bin seit 3 Wochen auf der Suche nach einem Hörgerät, wöchentliche Termine, mittlerweile das 2. Gerät zum Testen - also ich fühle mich da nicht so gedrängt zum Abschluss.
 
Kaufdruck bei Brillen finde ich schon grenzwertig, aber bei so höchstpersönlichen Dingen wie Hörgeräte ist bei sowas der Ofen schnell aus. Ich war als Schüler mal zur Abwechslung bei G***s. Die Frau hat mir all' den gleichen Mist erzählt, den sie scheinbar in gleicher Wortwahl auch an leichtgläubige Senioren verzapft. Ich war irgendwo innerlich verletzt, meine Mutter hatte mich dann rausgepaukt. Wir waren wieder zurück zur nur regional verbreiteten Hörgerätekette. Ich hatte meinen Ausflug in der Filiale sogar gebeichtet :-D. Sie war auch am späteren Studienort vertreten, ich bin treu geblieben bis zum Wegzug in eine andere Weltgegend. - Jetzt bin ich bei einer ehemals familiär geführten Kette, die allerdings von a******n gekauft wurde. Aber mein Akustiker ist noch in dieser Familie ausgebildet worden (ich kenne ihn, als er noch ein zarter Lehrling war).

Ich sage übrigens bei einer Neuanpassung immer sofort, dass ich Musiker bin und im Zweifelsfall auf Sprachoptimierung verzichte (die Hörgeräte sind ja leider auf Sprache hin gebaut).

Der Horror mit zusätzlicher Altersschwerhörigkeit kommt bei mir noch... Meine Kurzsichtigkeit nimmt schon ab...
 

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