Hochziehen auf 440 in zwei Schritten - Fachfrage

So lange keine Baßsaite reißt, ist s doch wurscht.

Der "Klingeldraht" im Blankbezug, der kost ned viel - zumal, wennst die neue Saite ordentlich ausstreichst, muß die auch so schnell nimmer nachgezogen werden.

Was meinst Du mit Ausstreichen ? Letztens erklärte mir ein Mitarbeiter von Goecke&Farenholtz (Klaviergeschäft in Berlin) das Abklingen von Hammerstielen, was ich bis dato nicht kannte. Einleimen von HKs lass ich eh machen, damit hab ich nix am Hut. Man lernt nie aus mit den Fachbegriffen. Glatte Saiten hab ich alle da, also 13 -18 , und noch für Cembalo 0,1 und 0,2, schon oft was neu aufgezogen. Für die Befestigung von Schutzblechen o.ä. ist der Klingeldraht auch gut. Muss man nur die scharfen Kanten mit Heißkleber abrunden ;-) Und das klingt am Fahrrad herrlich ! Röslau halt :005:
 
Alles klar. Hab ich nie gemacht, aber halt dann öfters nachgestimmt. Man lernt nie aus. Ausstreichrolle klingt so ähnlich wie Nudelholz , irgendwie nach Weihnachtsbäckerei ;-)
 
Lass mich raten, Du hast ein TLA CTS 5 ? Klassiker
Nein, heutzutage gibt es viel besseres. Ich persönlich nutze Verituner. Da ist der Überspreizungsmodus so, dass man wählen kann zwischen Bass, Mitte und Diskant. Und für jede dieser Lagen gibt es eine andere Prozentzahl für das Überziehen. Wie bereits geschrieben: Bass 10 %, Mitte 26 und Diskant 36 %. Kann man aber ändern, wenn man will. Nach Gehör überziehen ist halt irgendwie. Aber nicht genau. Mit Verituner ist es unglaublich, wie genau so manche Saite da auf den Punkt landet. Manchmal ziehe ich 20 Cent hoch und im zweiten Durchgang ist so manche Taste dabei, die ich nicht mehr stimmen muss, weil sie nach dem ersten Überziehungsdurchgang genau da gelandet ist, wo sie hin soll.

Wenn man ein Instrument in zwei Durchgängen hochstimmt (zuerst Überziehungsmodus, dann Feinstimmung), dann hat man recht lange Ruhe. Klar, für Konzertreife muss man es natürlich kurz vor dem Konzert nochmal stimmen, aber das sollte man ja sowieso.

 
Ich bin so auf mein CTS 5 eingeschossen, daß ich als Nichtsmartphoneuser auf anderes gar keine Lust habe. Im Baß und Tiefmitten muss sowieso das Ohr entscheiden. Blüthilein ist gestimmt,und klingt schon phantastisch, selbst nach vielen Jahren nicht spielen. Etwas hart im Klang ist er noch, ein paar Dämpfer gehen nicht weit genug hoch, und eine Stoßzunge repetiert nicht recht, alles Kleinigkeiten.
 
Ich bin so auf mein CTS 5 eingeschossen, daß ich als Nichtsmartphoneuser auf anderes gar keine Lust habe. Im Baß und Tiefmitten muss sowieso das Ohr entscheiden. Blüthilein ist gestimmt,und klingt schon phantastisch, selbst nach vielen Jahren nicht spielen. Etwas hart im Klang ist er noch, ein paar Dämpfer gehen nicht weit genug hoch, und eine Stoßzunge repetiert nicht recht, alles Kleinigkeiten.

Das CTS 5 ist ein sehr nützlicher Helfer wenn es ums Hochziehen/Vorstimmen geht, das Nachstimmen bzw. nach Gehör anpassen geht anschließend recht flink von der Hand.

Auch bei der Temperaturlegung von Oberdämpfern spart es viel Zeit.

Im Grunde genommen könnt man auch das ganze Instrument mit dem CTS 5 stimmen, ist dann halt tot gestimmt.

Bei diesen ganzen Apps hat man natürlich sehr viel mehr Einstellmöglichkeiten, nur da sag ich mir, wenn ich die Arbeit die ich mir spare mit technischen Einstellungen verbringe, hab ich auch nix gewonnen.

Mein CTS 5 hab ich seit 2012 (vorher alles ausschließlich nach Gehör gemacht) und es ermöglicht mir beim Kunden, innerhalb von 120 Minuten das Instrument auf Kammerton (oder höher) hochzuziehen/vorzustimmen und zu stimmen.

Freilich empfehle ich eine Nachstimmung nach einem Vierteljahr, aber meist sind daß dann so kleine Ausreißer wie sie auch beim normalen Verstimmprozess vorkommen.

Nun muß aber auch zugestehen, daß ich nach dem Hochziehen/Vorstimmen erst einmal eine Raucher und gegebenenfalls noch Kaffepause einlege, bevor ich mich an die vorläufige Endstimmung mache.

Möglicherweise reicht diese kleine Pause den meisten Instrumenten aus, um nach dem Hochziehen/Vorstimmen zur Ruhe zu kommen.

Nun bin ich allerdings auch kein Industriestimmer, der das Instrument innerhalb von 20 Minuten hoch gejagt haben muß - ich laß mir Zeit.
 
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Bei diesen ganzen Apps hat man natürlich sehr viel mehr Einstellmöglichkeiten, nur da sag ich mir, wenn ich die Arbeit die ich mir spare mit technischen Einstellungen verbringe, hab ich auch nix gewonnen.
Beim Verituner kann man viel einstellen, muss man aber nicht. Im Gegensatz z.B. zu TuneLab. Das ist ja das schöne beim Verituner. Einschalten und loslegen. Und die Ergebnisse sprechen für sich. Vor allem der Overpull Modus ist super zum hochstimmen.
 

Ich bin so auf mein CTS 5 eingeschossen, daß ich als Nichtsmartphoneuser auf anderes gar keine Lust habe.
Ich hab den Verituner auch nicht auf einem Smartphone, sondern auf einem iPod touch. Ist wie ein iPhone, nur halt ohne Telefon. :005: Den benutze ich auch für nichts anderes, der bleibt im Werkzeugkoffer (bzw. Rucksack) und kommt nur zum aufladen raus. Bzw. natürlich zum arbeiten.
 
Beim Verituner kann man viel einstellen, muss man aber nicht. Im Gegensatz z.B. zu TuneLab. Das ist ja das schöne beim Verituner. Einschalten und loslegen. Und die Ergebnisse sprechen für sich. Vor allem der Overpull Modus ist super zum hochstimmen.

Ich hatte hin und wieder mal mit den Gedanken gespielt, einfach auch mal aus Neugierde heraus und auch damit mal etwas rum zu experimentieren.

Blöderweise verbraucht jede App die man benutzt Akkuladung - wenn ich dann zum Beispiel auf der Rückfahrt von Erlangen nach München zittern muß, wie lange meine Fahrkarte bei 2% Akkuladung noch abrufbar sein wird, dann ist des nix.

Freilich, könnt man ja ne Powerbox einstecken - aber wenn ich ohnehin schon versuche im Außendienst mein Werkzeug auf das notwendigste zu reduzieren, da kann ich nicht auf der anderen Seite wieder ne Powerbox mit mir rumschleppen.

Auch wenn sie nur 100g wiegt, das summiert sich.

Des weiteren, eine vernünftige App die kost ja auch einiges, ist also nur für die berufliche Verwendung sinnvoll und da wiederum sag ich mir, das CTS 5 kann an sich alles was es können muß.
 
Ich hab den Verituner auch nicht auf einem Smartphone, sondern auf einem iPod touch. Ist wie ein iPhone, nur halt ohne Telefon. :005: Den benutze ich auch für nichts anderes, der bleibt im Werkzeugkoffer (bzw. Rucksack) und kommt nur zum aufladen raus. Bzw. natürlich zum arbeiten.

Ok, dann ist das Notebook natürlich der nächste Kosten und Transportfaktor ;-)
 
Den iPod touch gibt es nicht mehr, man bekommt ihn aber refurbished für ca. 100 €. Das Teil wiegt nur 88 Gramm. Verituner kostet ca. 500 €. Wenn man bedenkt, dass man damit jahrelang täglich arbeitet, ist das nicht viel. Wenn man einen iPod dafür nutzt, dann braucht man sich auch keine Gedanken um die Akkuleistung zu machen, denn Verituner ist dann die einzige App darauf.

Ich hab fast 20 Jahre nach Gehör gestimmt seit 18 Jahren jetzt mit Verituner. Das hab ich nie bereut, höchstens, dass ich nicht eher darauf gekommen bin. Die Ergebnisse sind super, ich bin deutlich schneller damit und das Gehör schont es auch. Denn abgesehen von der gesparten Zeit man muss nicht ständig irgendwelche Intervalle anschlagen, sondern immer nur einzelne Tasten. Besser für die Ohren.

Übrigens: meinen Werkzeugkoffer habe ich gegen einen Werkzeugrucksack eingetauscht. Warum hab ich das bloß nicht viel früher gemacht? Viel besser, wenn man länger laufen muss oder mit dem Fahrrad zum Kunden fährt. Ich hab mir einen Rucksack von Würth gegönnt, der ist super stabil und hat viele Fächer und Taschen. Mit all meinem Werkzeug komme ich auf 11,5 Kg. Mit Koffer war ich bei gut 12 Kg. Aber ich schleppe tatsächlich so einiges mit mir rum, was man wirklich super selten braucht. Aber wenn doch, dann hat man es dabei.

@Henry wäre das nichts für dich? Du bist ja immer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.

 
@Henry wäre das nichts für dich? Du bist ja immer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.

Meiner ist ähnlich, halt nicht von Würth sondern von Parat.

Da sind mir nur irgendwann mal die Riemenschnallen gebrochen, so daß ich ihn nimmer genau eingestellt krieg - hab ich mich aber auch daran gewöhnt.

So um die 12 kg hab ich da auch immer drin - geht aber so ziemlich auf den Rücken mit der Zeit.

Merkt man besonders gut, wenn von der Haltestelle noch etwa 2km bergauf zurückzulegen sind, wobei 5 Etage ohne Lift auch schon langen würden ;-)
 
Da ist bestimmt kein Ersatz für Saitenrisse dabei. Brauchst du auch nicht, weil die App dich warnt bevor es knallt.

Gibt keine App die einen da vor warnt.

Vor reißenden Saiten ist man nie sicher - Ganze Saitenrollen mit zu transportieren, des ist arg, paßt auch nicht in den Rucksack.

Man kann sich allerdings einen kleinen Verschnitt verschiedener Saitenstärken zurecht machen und die mit sich führen.

Schwieriger wird es bei Wirbeln, selbst wenn Du von jeder Sorte nur 10 Ersatzwirbel hast, die wiegen richtig was.
 

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