
lavendel
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Ein Wundern: vor der Kölner Philharmonie stehen keine Trauben von Menschen, das Foyer ist ziemlich leer. Nur eine Garderobe ist geöffnet. Gegeben wird Janáček und Schubert, gespielt von Herbert Schuch, einem Pianisten mit rumänischen Wurzeln. Den anscheinend wenig Leute kennen, und die Komponisten sind wohl auch nicht der Publikumsmagnet. Dabei ist es doch spannend, mal Musik abseits des Mainstreams zu hören! Die Philharmonie ist jedenfalls gerade mal zu einem Viertel gefüllt – wenn überhaupt.
Auf die Bühne kommt jemand, der eher wie ein großer Junge wirkt als wie ein erwachsener Mann. Schlägt die ersten Töne an – und ich bin einfach nur verzaubert. Ein Pianist, der tatsächlich ein Pianissimo spielt. Und der trotzdem in lauten Passagen wie ein Derwisch am Klavier agieren kann. Toll. Leicht, tänzerisch, frech, witzig: alles ist lebendig bei ihm. Seine Stücke erzählen Geschichten. Liegt´s an den Stücken oder an dem Pianisten? Jedenfalls macht ihm sein eigenes Spiel offenkundig Spaß, und auch beim Verlassen der Bühne wirkt er lebendig – anders als viele der Interpreten, die (aus mir oft unerfindlichen Gründen) Publikumsrenner sind.
Auch das Publikum schien gebannt zu sein: so diszipliniert und leise kenne ich die Masse Mensch sonst kaum. Kein Husten, Schnaufen, Rascheln, Hampeln, Klatschen zwischen den einzelnen Sätzen, kein Vorpreschen beim Applaus, kaum, dass der letzte Ton verklungen war. Leiser Kommentar aus dem Publikum: „So ist das, wenn der Plebs zuhause bleibt“. Mancher Musik tut es einfach gut, wenn nur die „Feinschmecker“ kommen. Dieser Abend war ein solcher. Wunderbar.
lavendel
Auf die Bühne kommt jemand, der eher wie ein großer Junge wirkt als wie ein erwachsener Mann. Schlägt die ersten Töne an – und ich bin einfach nur verzaubert. Ein Pianist, der tatsächlich ein Pianissimo spielt. Und der trotzdem in lauten Passagen wie ein Derwisch am Klavier agieren kann. Toll. Leicht, tänzerisch, frech, witzig: alles ist lebendig bei ihm. Seine Stücke erzählen Geschichten. Liegt´s an den Stücken oder an dem Pianisten? Jedenfalls macht ihm sein eigenes Spiel offenkundig Spaß, und auch beim Verlassen der Bühne wirkt er lebendig – anders als viele der Interpreten, die (aus mir oft unerfindlichen Gründen) Publikumsrenner sind.
Auch das Publikum schien gebannt zu sein: so diszipliniert und leise kenne ich die Masse Mensch sonst kaum. Kein Husten, Schnaufen, Rascheln, Hampeln, Klatschen zwischen den einzelnen Sätzen, kein Vorpreschen beim Applaus, kaum, dass der letzte Ton verklungen war. Leiser Kommentar aus dem Publikum: „So ist das, wenn der Plebs zuhause bleibt“. Mancher Musik tut es einfach gut, wenn nur die „Feinschmecker“ kommen. Dieser Abend war ein solcher. Wunderbar.
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