Häufigkeit von Klavierlektionen

  • Ersteller des Themas thepianist73
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Ich hatte bis zu vier mal die Woche Geigenunterricht, einmal Kammerorchesterprobe, einmal Tischtennis, Tennis so oft wie es ging (bis zu sieben mal) ...war alles kein Problem*. Spaß muss es machen und wenn man für eine oder mehrere Sachen brennt, bekommt man auch Alles in die Reihe.
Eben. Wenn man für Geige spielen, Musizieren im Ensemble, Tischtennis und Tennis gleichermaßen brennt, ist genügend intrinsische Motivation gegeben, wunderbar. Wenn die eine oder andere Tätigkeit dauerhaft mehr belastet als Lebensqualität bietet, empfiehlt sich das Setzen von Prioritäten. Problematisch wird es dann, wenn nach Jahren unter dem Strich nichts als Frust bei der Musik und Frust beim Sport festzustellen ist und alles andere ebenfalls nur doof ist - problematisch auch für andere Lebensbereiche wie den Beruf; ohne Problemlösungskompetenz, Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz erledigen sich auch die meisten Hobbys schon bald von selbst.

@Peter: Hast Du im nachhinein den Eindruck, die meisten oder alle Aktivitäten seien doof und verlorene Zeit gewesen? Nein? Dann ist doch alles bestens in Ordnung, wie Du ja auch selbst sagst. Und die positive Bewertung existiert unabhängig von irgendwelchen externen Leistungsnachweisen und Beurteilungen. Wenn das Gefühl zurückbleibt, Freude und Lebensqualität gewonnen zu haben, sind erworbene Zeugnisse und aufgestellte Rekorde Nebensache.

LG von Rheinkultur
 
Als der Klavierunterricht meiner Tochter (damals 12 J.) auf 80 Minuten wöchentlich aufgestockt wurde, haben wir uns auch überlegt, ob es Sinn mache, die Lektion auf 2 x 40 Minuten zu verteilen. Meine Tochter fand dann aber 40 Minuten schon ein bisschen zu kurz. Hinzu kam, dass es stundenplantechnisch damals nicht machbar war, da ihre KL nur an 2 Tagen pro Woche an dieser Musikschule unterrichtet hat.
Am Anfang war meine Tochter nach dem 80 minütigen Unterricht völlig platt. Aber nach ein paar Wochen hat sie sich daran gewöhnt.
Lektionen von 30 Minuten Dauer finde ich nur für ganz kleine Kinder sinnvoll. Bei fortgeschritteneren Schülern reicht das ja kaum zum Warmspielen. Begabte Klavierschüler können sich mit 11 und 13 Jahren locker länger als 30 Minuten konzentrieren. Und in diesem Alter vergessen sie ja auch nicht mehr so schnell, was der KL in der letzten Stunde alles gesagt hat. 2 x 50 Minuten oder sogar 2 x 60 Minuten wären sicherlich erstrebenswert. Aber da stellt sich natürlich wieder die Frage, ob das die Eltern überhaupt finanzieren können/wollen.

LG
Sonatina
 
Leutz, das Problem ist doch, dass dem heutigen gewöhnlichen Kind oder Jugendlichen durch diese Mega-Schedules eine gaaaanz wichtige Erfahrung oft verwehrt bleibt:

Sich mit etwas so in- und extensiv zu beschäftigen, dass man es nicht nur ein bisschen, sondern RICHTIG gut kann!

Unsere Gesellschaft erzieht völlig zum oberflächlichen Dilettantentum, zum Husch-husch-Abhaken von Dingen.

Und wie bereits gesagt wurde: Es fehlt die unverplante Zeit, die extrem wichtig für KREATIVITÄT ist.
 
Das Ausprobieren verschiedener Betätigungsfelder ist überhaupt nicht zu beanstanden
Dann sind wir uns ja einig. Ich habe aus einigen Posts herausgelesen, dass ein voller Kalender der Kinder generell zu beanstanden sei und dass die Eltern generell Schuld daran seien weil sie entweder nicht eingreifen oder gar selbst die Kinder in zu viele Aktivitäten hineindrängen. Genauso habe ich in manche Äußerungen reininterpretiert (möglicherweise zu Unrecht), dass besserverdienende Eltern ihre Kinder sowieso nur zum Instrumentenunterricht geben, um sich nicht selbst mit ihnen abgeben zu müssen. Und da fühle ich mich auf'n Schlips getreten, weil ich das Problem zwar auch sehe, aber zumindest den Anspruch habe, da nicht gedankenlos mit umzugehen.
 
Für viele Hobbies ist oberflächliches Dilettantentum total legitim bei Kindern (und sogar Erwachsenen). Nicht jeder will mit seinem Hobby die Welt verändern.

Kinder probieren sich in der Breite aus und werden schon von selbst auf die Idee kommen, ob ihnen was richtig gefällt und schneller als Du schaun kannst, fokussieren sie sich immens auf ein Thema und bleiben irgendwo hängen (hoffentlich!).

Wenn sie Klavier super finden, dann werden sie ruckzuck von selbst stundenlang daran hocken, von selbst mehr Klavierstundene infordern und dann evtl. sogar beruflich in die Richtung gehen.

Wenn sie das nicht tun, dann werden sie auch keine Virtuosen, wenn Du sie 5 mal die Woche zum KL jagst und es wird nur ein Hobby unter anderen bleiben. Manche Kinder verweigern sich dann schnell ganz, andere wollen gern so weitermachen auf kleiner Flamme und hören dann halt mit 16 oder so auf. Warum nicht? Besser als gar nie ein Instrument gelernt zu haben. Das muss man nicht verteufeln.

Viele Hobby-Fussballer wollen auch nicht in die Bundesliga sondern spielen für den Kasten Bier danach. Echt nicht schlimm.

Besser ein Kind probiert viel aus als sich nur zu langweilen - und hier die Balance zu finden ist in der Tat nicht einfach und individuell zu gestalten. Da muss man auch mal ein Hobby loslassen können oder das Kind ggf. auf neue Ideen bringen.

Mfg
 
Ich weiß, die armen zugepackten Kinder, ihr habt völlig recht.
Man sollte aber eins nicht vergessen: Kinder sind bereits im frühen Alter im Besitz eines Gehirns, mit dem sie selbstständig denken können. Wenn sie etwas machen wollen, wissen sie das von allein, und wenn sie es nicht wollen, wissen sie es auch.
Es gibt genügend Kinder, die es mögen, viele Aktivitäten unter der Woche auszuüben. Bei mir war es z.B. eher umgekehrt - ich hätte gerne zusätzlich zu meinen musikalischen Aktivitäten noch Theater gespielt und habs auch mehrmals "versucht", allerdings hab ich immer gemerkt, dass das zeit- und energietechnisch nicht drin ist und hab wieder aufgehört.
Die Aufgabe der Eltern ist es doch, immer wieder prüfend nachzufragen, ob dem Kind langweilig ist oder es sich gestresst fühlt und ihm helfen, die eigenen Bedürfnisse herauszufinden und es in seinen Überlegungen zu bestärken.
 
Bei mir war es z.B. eher umgekehrt - ich hätte gerne zusätzlich zu meinen musikalischen Aktivitäten noch Theater gespielt und habs auch mehrmals "versucht", allerdings hab ich immer gemerkt, dass das zeit- und energietechnisch nicht drin ist und hab wieder aufgehört.
Da passiert aber etwas ganz anderes, das den künstlerischen Aktivitäten eher förderlich ist: Man beschäftigt sich mit der Frage, wie man sich auf dem Podium präsentiert. Im Theaterbetrieb werden auf der Bühne Rollen gespielt, Charaktere herausgearbeitet, mit der Sprache und ihrer Gestalt vielfältig jongliert. Wenn man sich überlegt, wie intensiv man als Künstler mit künstlerischen Inhalten ringt, während man kaum in der Lage ist, bei einer kurzen Ansage ans Publikum eine gute Figur zu machen... - diesen Gegensatz könnte man mit einigen darstellerischen Fertigkeiten besser überwinden als mit der entschuldigenden Ausrede, man sei eben eher ein Experte für klingende Töne als für gesprochene Worte.

Es gibt eine ganze Reihe von Hobbys, die Erkenntnisse und Erfahrungen auf den Weg bringen, welche man auch im Beruf mit Gewinn einsetzen könnte. Keine vergeudete Zeit also, sondern ein gewinnbringender Blick über den Tellerrand hinaus, wenn man die Bühne auch aus einem anderen Blickwinkel kennengelernt hat. Das zeigt Perspektiven an Punkten auf, an denen mancher andere nur Stückwerk und Unbeholfenheit an den Tag legt.

LG von Rheinkultur
 
Im gar nicht so seltenen Extremfall bleibt das Übepensum tagelang liegen und wird erst mehr oder weniger kurz vor dem nächsten Unterrichtstermin angegangen. Natürlich mit entsprechend großem Substanzverlust, wenn das in der Vorwoche Gelernte nur noch lückenhaft präsent ist.

Genau so habe ich es als Kind gemacht - ich habe das Klavierspielen damals gehasst und dann meine Eltern bekniet, ein anderes Instrument (Gitarre) lernen zu dürfen. Da habe ich dann ganz von allein geübt, weil es mir einfach Spaß gemacht hat und ich motiviert war.

Ich habe als Kind nichts intensiv betrieben, sondern in einiges (besonders im Bereich Sport und Musik) reingeschnuppert. Meine Eltern gehörten zu der Generation der "Antiautoritären", die dem Kind z.B. viel Muße zum Spielen lassen wollten usw., was mir vermutlich auch nicht geschadet und insgesamt eine eher stressfreie Kindheit beschert hat.

Vermutlich gibt es da kein richtig oder falsch. Wenn meine Eltern beim Klavier dahinter gewesen wären- könnte ich jetzt super Klavier spielen? Oder hätte ich erst recht die Freude daran verloren? Wer weiß das schon. Letztlich bin ich froh um die vielen Grundlagen, die gelegt wurden, und ich konnte dann als Erwachsene mit dem Klavier (und mit Tennis) halt schon auf etwas aufbauen...
 
Leutz, das Problem ist doch, dass dem heutigen gewöhnlichen Kind oder Jugendlichen durch diese Mega-Schedules eine gaaaanz wichtige Erfahrung oft verwehrt bleibt:

Sich mit etwas so in- und extensiv zu beschäftigen, dass man es nicht nur ein bisschen, sondern RICHTIG gut kann!

Unsere Gesellschaft erzieht völlig zum oberflächlichen Dilettantentum, zum Husch-husch-Abhaken von Dingen.

Und wie bereits gesagt wurde: Es fehlt die unverplante Zeit, die extrem wichtig für KREATIVITÄT ist.

Ja, Hasenbein. Stimme im Grunde zu.

Es sind aber noch einige Dinge zu bedenken. Zum Beispiel die Frage: Wer ist es eigentlich, der unsere "Gesellschaft" so gemacht hat, dass sie solche Blüten ( :) ) treibt ? Die Leute selbst, die sich durch irgendeine "Hatz" dies aufoktroyieren lassen?

Es ist m.E. so: Die Anzahl der Beschäftigungen, die ein Kind oder Jugendlicher "tiefergehend" ( "deep" ) sich reinpfeift und dann nat. gut kann, die sollte so bemessen sein, dass sie dem intellektuellen Spektrum der Person entspricht... .

Sagen wir: 4 Bereiche. Nun kommt noch etwas hinzu: Wenn die Möglichkeit beim Schopfe gepackt wird, und sich das Kind oder der oder die Jugendliche also mit diesen 4 Kernbereichen ( z.B.: Klavier, eine Sportart, Computer und 1 bis 2 Haustiere so eingehend beschäftigt hat und - nach längerer Zeit nat. - so bewandert in diesen jeweiligen Thematiken ist, dass allein durch die intensive Beschäftigung mit diesen 4 Bereichen NEUE RANDBEREICHE erschlossen werden, die verbindend zwischen den Hauptbereichen sein können, oder aber neue Interessen wecken, so ist dieser Zuwachs an neuen Interessengebieten einerseits positiv-assoziativ wirksam für das bereits erlernte Wissen, andererseits motivierend, nach längerer Zeit dann einzelne neue Bereiche zu einem Hauptinteresse zu machen.

Doch was nicht berücksichtigt wird meist, - speziell von überehrgeizigen Eltern - : Erstmal muss man sich in WENIGEN Bereichen auskennen. Und DANN erst kommen langsam, über die Jahre, selbstständig WEITERE hinzu. Nicht gleich 15 Bereiche jemandem aufbürden - das ist Kokkolores.

LG, Olli
 
Eure Pauschalurteile kränken mich persönlich, ganz ehrlich. Man könnte meinen, Ihr habt alle keine Kinder oder Ihr habt so ein großes Selbstbewusstsein, dass Ihr glaubt, Ihr ganz allein macht alles richtig...............Selig sind die, die nur schwarz und weiß sehen. Ich beneide Euch trotzdem nicht!

Ich verstehe nicht, warum Du Dich von allgemein gehaltenen Aussagen dermaßen persönlich angesprochen fühlst. Komisch.
Wenn Eure Lebensführung Euch glücklich macht, wenn es Euch allen dabei gut geht, ist das doch super!
 
Man sollte aber eins nicht vergessen: Kinder sind bereits im frühen Alter im Besitz eines Gehirns, mit dem sie selbstständig denken können. Wenn sie etwas machen wollen, wissen sie das von allein, und wenn sie es nicht wollen, wissen sie es auch.

Hast Du selber Kinder? So einfach ist es nämlich wirklich nicht. Manchmal muss man Kinder an ein Hobby hinführen. Ich hätte damals aus eigenem Antrieb nie Klavierunterricht genommen. Und bin jetzt KL.
:-)

Dein letzter Absatz beinhaltet viel Wahrheit. Aber es gibt nun mal Eltern, die eben ihren Kindern alles bieten wollen, und das auf Kosten der Kinder. Und dann wird suggestiv nachgefragt, was die Hobbies angeht, und die Kinder trauen sich nicht, ehrlich zu antworten.

LG Antje
 

Besser ein Kind probiert viel aus als sich nur zu langweilen - und hier die Balance zu finden ist in der Tat nicht einfach und individuell zu gestalten. Da muss man auch mal ein Hobby loslassen können oder das Kind ggf. auf neue Ideen bringen.
Es ist auch entscheidend, wie die Vielfalt durch das Kind erlebt und verarbeitet wird: Entweder überwiegend positiv und mit erkennbarer Freude unabhängig von extern angelegten Leistungsmaßstäben. Oder aber überwiegend negativ und mit erkennbarer ständiger Unzufriedenheit, die auch bei Wechseln zu Alternativen nicht abnimmt oder sich binnen kürzester Zeit wieder einstellt. Allgemein verbindliche Grenzen zwischen Langeweile einerseits und Aktionismus andererseits (Anzahl, Beschäftigungsintensität und Erfolge von Aktivitäten) gibt es allerdings nicht.

LG von Rheinkultur
 
[...] Erstmal muss man sich in WENIGEN Bereichen auskennen. Und DANN erst kommen langsam, über die Jahre, selbstständig WEITERE hinzu. [...]

Nachtrag: Darum bin ich auch dafür, dass in der Schule, ab Klasse 1, zunächst nur die allerwichtigsten Fächer ( Pflicht ) unterrichtet werden:

Latein ( das wichtigste aller Fächer )
Deutsch
Informatik
Musik ( das wichtigste aller Fächer )
Sport
_________
Wahlfrei / AG: Englisch

Alle anderen Fächer lassen sich durch Querverbindungen "erwecken" und erschließen, sollten allerdings nur dann gewählt werden, wenn das Kind / der Jugendliche auch Lust dazu hat.

Früh spezialisieren auf das Wichtigste. Und dann nach Interesse, sagen wir ab Klasse 4, weitere assoziierte Fächer dazuwählen Können, wenn man interessiert ist.

Na, wie wär das ??? Also das wär doch geil, find ich!? :-D:-D:-D
( Leider scheint jedoch meine Idee nicht auf offene Ohren zu stoßen, bei einigen... ) :cry2::cry2:

Trotzdem, LG vom Olli
 
Hasenbein:
Es fehlt die unverplante Zeit, die extrem wichtig für KREATIVITÄT ist.
Wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke, würde ich diesen Satz mit einem nein und einem ja kommentieren.
Gerade die Kindergartenzeit habe ich als völlig vergeudete Zeit in Erinnerung. Größtenteils war es einfach langweilig und frustrierend, ein Warten auf den Abend. Ja, es waren schon Angebote da, man hat gemalt, etwas gesungen, basteln (bäh!) etc.. Aber es gab ja kaum einen Lerneffekt, da es viele kleine Kinder an einem Ort waren – die kann eine Kindergärtnerin nicht individuell verbessern, nichts zeigen, Interessen wecken und dann aber auch nähren. Man hat sich schon beschäftigt, aber im Grunde war es einfach langweilig und frustrierend, von Kreativität würde ich in diesem Zusammenhang nicht sprechen wollen. Ich denke aber, dass kleine Kinder sehr kreativ bzw. sehr lernfähig sind! Aber es braucht ein Gegenüber dafür, um es zu bestärken oder anzuleiten. Für so ein kleines Kind ist ja so ein Betreuungstag von z. B. 09:00 bis 17:00 Uhr eeeewig lang in der subjektiven Wahrnehmung und die kindliche Energie ist schier grenzenlos. Ich weiß es noch genau: in dem Alter war ich tagsüber wirklich nicht müde zu kriegen, unkaputtbar sozusagen. Wir durften nicht draußen toben, denn die Vollpfosteneltern beschwerten sich über jeden Schnupfen ihrer Zarten, so machten es sich die Kindergartentanten einfach und ließen uns drinnen. Also man hätte auf spielerische Weise so Vieles entdecken und lernen können, gerade auch auf musikalischem Gebiet. Aber ich habe von Arbeitskollegen, die ihre Kinder in der Kita haben, erfahren, dass da heutzutage sehr vieles an Programmen läuft, es scheint sich doch einiges zum Besseren verändert zu haben! Stichwort Spracherwerb: wer zweisprachig aufwächst, hat von vornherein zwei Muttersprachen (ein Privileg!) und die Sprachen liegen viel tiefer und in einer (gefühlt, bildlich gesprochen) „anderen“ Gehirnregion als die zwei danach erworbenen Fremdsprachen. Diese frühkindliche Lernzeit kommt nie wieder (Stichwort sensible Phasen und neuronale Plastizität). Gilt auch für viele andere Dinge, z. B. das Musizieren. Dennoch bin ich kein Verfechter davon, die Kinder von klein auf wettbewerbsmäßig zu drillen, auf keinen Fall! Dann lieber nichts tun und eine freie Kindheit haben wie wir sie hatten – Kinder entwickeln sich und reifen schon auch von ganz alleine, wenn sie eine friedliche und liebevolle Umgebung haben. Werden aber halt keine superdooper Übermenschen bezüglich irgendwelcher Spezialkompetenzen (Gegenfrage: werden alle supertoll geförderten wirklich etwas „richtig gut können“ ?). Da sehe ich in der medialen Diskussion über Erziehungsziele manchmal schon etwas Verkrampftheit. Man macht auch mit eher entspannter Erziehung nicht so viel falsch!? (zur Diskussion)
Später dann, als größeres Kind, ja, da stimme ich Hasenbein zu: die bewusst erlebte Langeweile der zuhauf unverplanten Zeit (Grundschule: Unterricht von 08:00 Uhr bis 11:15 Uhr!! Genial! Und ich kann trotzdem schreiben und rechnen!) setzt irgendwann Energien frei und kann kreatives Tun befördern bzw. kreative Ideen wachsen lassen – oder soziale Ideen, oder sportlichen Eifer, oder Leidenschaft für Latein, oder für Reptilienzucht (Aber auch hier: die wenigsten werden in einem Alter von 6 bis 14 Jahren ganz alleine konstant etwas (Kreatives) schaffen und durchziehen. Es braucht schon eine Verarbeitung in Form von elterlicher Beachtung oder eben Anleitung, Unterricht. Sonst verdaddeln auch Kinder in diesem Alter die Zeit mit heutzutage Smartphone, früher wohl eher Fernsehen oder die Xte Buchausgabe Hanni und Nanni.) Daher bin ich sehr dankbar dafür, dass es damals noch keine Gesamtschulen mit Ganztagsfremdanleitung gab! Dann wäre für die Entdeckung eigener Interessen kaum Zeit mehr gewesen, denke ich. Zum Beispiel gehört unsere Theatergruppe mit zu den besten meiner Erinnerungen, weil absolut kompetent geleitet. Wobei, @Rheinkultur, bezüglich Rhetorik der andere Weg auch richtig sein kann: wer am Schultheater damals eine Niete im Sprechen vor Publikum war, hat in diesem Bereich seine Niederlagen erlebt und ist dann eher nicht Lehrer etc.. geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hehe, Herzton, ich habe es auch gehasst im Kindergarten zu basteln! Ich wollte schon damals Klavier spielen! Endlich durfte ich mit vier Jahren Unterricht nehmen! Dann mussten wir mit 5 in der Vorschule Blockflöte spielen... BLOCKFLÖTE! Was eine Zeitvergeudung... ich habe dann direkt Einzelunterricht bekommen, hatte das Notenbuch nach 3 Wochen durch, das war's.... ich wollte Musik machen, Klavier spielen.... Mit 5 Jahren konnte ich dann schon lesen, bin auf Antrag eingeschult worden, die erste Klasse hätte ich mir direkt sparen können... während die anderen erstmal die Buchstaben lernen mussten, habe ich ganze Bücher gelesen... und ich wollte Klavier spielen... Gottseidank hatten wir einen tollen Lehrer, der uns von Anfang an bei der Stange gehalten hat, einmal pro Woche Unterricht, meist Samstag Mittag über Jahre lang. Das hat völlig gereicht. Ich habe nebenbei auch Fußball gespielt, habe aber immer versucht mir 2 Nachmittage die Woche frei zu halten. Irgendwann war der Fußball wichtiger als die Musik, zwangsläufig als Mitläufer mit den anderen... dann aber kam die Musik wieder durch und so ist es bis heute geblieben. Ich habe mir schon immer selber ausgesucht was und wieviel ich machen will und das bleibt auch so! Auch meine Frau weiss, dass sie mich vom Klavier nicht wegbekommt ;)
 
Jetzt mal unabhängig von Ganztagsschule, Freizeitstress und sonstigen Unwägbarkeiten, halte ich ein Lernangebot mit höherer Frequenz und etwas niedrigerer Dauer für effektiver. Ich mache damit in einem anderen /therapeutischen Bereich gute Erfahrungen( 2mal 45 min pro Woche) , da Lerninhalte präsenter sind, der Kontakt intensiver, Angebote besser aufeinander aufbauen können....allerdings lässt sich so etwas in Bezug auf Klavierunterricht wohl nur in Ausnahmefällen realisieren, schon allein wegen der Kosten. Für erwachsene Personen , die unter Umständen anders, effektiver Üben können , finde ich ein Termin pro Woche passend, dann auch gerne länger. Wenn man wirklich ins Detail gehen will, braucht es meiner Meinung nach mindestens 60 Minuten.
 
Ich denke auch, dass ein Kind von einer höheren Unterrichtsfrequenz profitiert.

Aber was haltet ihr von einem Beginn in einem früheren Alter?

@Pianojayjay, Dein Fall ist in D eher unüblich, also dass man mit 4 Jahren schon mit dem Klavier anfängt. Ich habe mit 8 begonnen und ich finde im Nachhinein, dass man sich mit mir viiiiel Ärger hätte ersparen können, wenn man im Kleinkindalter schon begonnen hätte. Da war der faule Dickschädel noch nicht ganz so dick ...
 
Ich halte einen frühen Zugang zu Musik für sinnvoll und Kinder haben daran auch viel Spaß, ob es ein Instrument wie Klavier sein muss.... Vielleicht unter Berücksichtigung der Entdeckungs - und Spiellust, je nach Kind sind sicher auch schon Inhalte möglich, die eine gewisse Aufmerksamkeitsspanne erfordern, naja und unter Umständen ist die Frustrationstoleranz noch nicht sehr hoch. Ich kann mir vorstellen, dass das von Kind zu Kind sehr unterschiedlich ist.
 
Hallo, Freddyboy.

Aus Rücksicht auf Deine sonnige, und hoffentlich allzeit froh und heiter quasi als Springinsfeld ( oder sollte ich lieber sagen: Hopsinskrut, gemäß Löns ? :-D:-D ) stattfindende Jugend und Unbekümmertheit, die sich aus Deinem Namen Freddyboy erschließen lässt, will ich mal nicht so sein, und Dir antworten:

Zunächst einmal zitiert man korrekt.

Das bedeutet für Dich folgendes, nämlich, dass Du Dir und anderen vergegenwärtigst, was ich sagte. Ich sagte:

Zitat von LMG:

Das von Dir in Klammern gesetzte Wort "englische" hatte ich nicht verwendet. Zusätze des Zitierenden sind kenntlich zu machen. Ebenso Auslassungen vor und nach zitierten Stellen, dies kann z.B. durch "[...]" und "[...]" geschehen. Bitte bedenke das zukünftig, sonst wird Dein Gerede zu unübersichtlich, da es sich, wie ich annehme, weitestgehend nur auf das Zitieren anderer beschränken wird.-

Ferner - und das ist sehr wichtig - scheinst Du nicht verstanden zu haben, warum ich die engl. Zitate brachte. Gerade mit den Zitaten des erwähnten Mannes verhält es sich so, dass ich sie besitze, die meisten anderen jedoch keinen Zugang zu ihnen haben... .

Der Grund - kannst Du noch folgen ? - für die engl. Zitate ist, dass zuvor jemand ( ich kann mich immer so schlecht erinnern, wer in Threads etwas schrieb, und grundsätzlich kann ich mich nur sehr schlecht an Threads und Aussagen erinnern :-D:-D.... bitte entschuldige mein voranschreitendes Alter ) geschrieben hatte, dass kaum jemand wüsste, wie Gruppenunterricht zu gestalten sei...

und das ist im Falle des von mir zitierten wichtigen Mannes ein Irrtum, wie er größer nicht sein kann.

Und daher auch die engl. Zitate. Und daher hast auch Du, "my boy Freddy", nun einen Wissensvorsprung vor allen anderen normalen Klavier-Foren der Welt.

Wie willst Du Dich dabei jemals bei mir bedanken können ? Kannst Du mir das beantworten ? :-D:-D:-D

LG, - LMG -
 

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