Hallo ihr,
danke für eure Antworten. Es scheint diesen Effekt zu geben - daß es "klick" macht, und auf einmal ist man einen Schritt weiter...
ich kann mir allerdings auch nicht erklären, wann und wieso es passiert - nur
daß es manchmal passiert, scheint ein Faktum zu sein.
Die Beobachtung des "Lernens durch Schlafen" und "Lernens durch Noten mal weglegen" kam auch schon öfter im Forum auf - ich denke, auch da ist etwas wahres dran. Ich hatte auch eine ziemlich klavier-"faule" Phase von zwei Wochen vor einiger Zeit.
Den Vorwärtsschub - den "Boost" - scheint es also zu geben. Aber wo der "Boost" herkommt...
(Das Gehirn ist ja ein
Neuronales Netz. es wäre vielleicht denkbar, daß das zunächst etwas chaotisch programmierte neuronale Netzwerk "Klavierspiel" ab und zu "entrümpelt" wird - "optimiert" wird - vielleicht wird in diesem Prozeß sogar eine "verbesserte Kopie" des alten aufgebaut. Und geht diese dann in Betrieb, gibt's einen Boost - aber was der Stand wissenschaftlicher Forschung ist, weiß ich nicht. Dieser "Optimierungsprozeß" könnte auch im Schlaf stattfinden. Dann wäre vielleicht interessant, ob in der Traum- (REM-) oder Tiefschlafphase...)
Wie dem auch sei. Nur durch Üben erreichen wir "mehr" - das ist wohl unbestritten. Wobei es mir sehr wichtig zu sein scheint, daß man
stressfrei übt. Das "stressfreie Üben" (= bei mir: Beschäftigung über lange Zeit mit einfachen Stücken, langsam spielen, ohne Druck etc.) hat mir im Lauf der Monate die wunderbar warmen und trockenen Hände beschert, über die ich mich heute so freuen kann. Stress kann leicht zu klammen Schweißhänden führen...
Zu schnell vorwärts kommen wollen, sprich: sich selbst unter Druck setzen, oder unter Druck gesetzt werden, verbunden mit falschen Übemethoden (*), und es geht nur noch wenig voran...
Auch Pausen sind wichtig. Es spricht m.E. einiges dafür, daß wir die gebildeten neuronalen klavierspiel-Netze ab und zu optimieren müssen, damit es wieder gut weiter geht - und das geht am besten eben in einer Pause, wenn kein neuer Programmier-Input kommt. Für den einen reicht vielleicht eine Stunde, für den anderen ist ein Tag Pause besser - mag wohl beides zutreffen, ich weiß es nicht. Mal eine zweiwöchige Pause einlegen....? Keine Ahnung, aber wenn mir mein Gefühl sagt:"Eigentlich zieht es mich im Moment einfach nicht ans Instrument?!" - kann das vielleicht ein ungemein wertvoller Hinweis des Unterbewußtseins sein. Die eigenen Gefühle können einem so manches sagen, davon bin ich überzeugt. Auf sie zu hören ist manchmal
nicht verkehrt...
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(*) Eine falsche Übemethode ist, und dessen bin ich mir mittlerweile sehr sicher, und das sagen auch sehr viele hier, die es wissen müssen: aus Ungeduld zu schnell und zu hudelig üben. Eben ganz ganz schnell voran kommen wollen.
Besser ist, so langsam spielen, daß man
Sicherheit fühlt und spürt, und einen das Klavierspiel nicht anstrengt (Stress!).
Das kann man eine ganze zeitlang betreiben - - und irgendwann mal stellt man fest, daß sich alles verbessert: man erreicht einen schöneren Ausdruck, eine schönere Modulation in einem Lauf, und im ganzen Spiel. Man erreicht (und das geht nur langsam!!) eine höhere Spielgeschwindigkeit, wobei man die "Sicherheit" mit nach oben mit-nimmt :)
... und die wichtigste Regel bei alldem ist: immer wieder mal zwischendurch diese Regel über den Haufen zu werfen. Hudeln macht halt auch mal Spaß ;) und mit Spaß an der Sache lernt sich's wohl am besten. Wirklich vorwärts kommt man aber
letzten Endes und auf Dauer nur durch langsames, sauberes Üben.
und nun husch husch ans Instrument ;);) - nein, Quark.
Ich wünsche euch auch ab und zu einen "Boost" - und viel Freude mit dem
schönsten Musikinstrument der Welt, -
Schönen Gruß, Dreiklang