gesucht: Partituren/Notenmaterial Edvard Moritz

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Liebe Clavios,

ich bitte um Verzeihung, dass es nicht um Klaviernoten geht!
Aber hier gibt es so viel Wissen, dass ich mich an euch wenden möchte. Vor allem @Revenge als Bibliotheken-Experte und @mick, der sowieso alles weiß, könnten mir vielleicht weiterhelfen.

Es handelt sich um die beiden Kammersinfonien Op. 30 und Op. 34, es gibt einen Hinweis, dass zumindest die erste bei Schott verlegt worden war. Bei Schott teilte man uns mit, dass viele Werke von Moritz an die Bayerische Staatsbibliothek weitergegeben wurden. Eine Nachfrage dort hat leider auch nicht viel gebracht: weder in der Übergabeliste noch im allgemeinen Notenbestand seien diese Werke verzeichnet. Zitat aus der Antwort: „Auch die Staatsbibliothek zu Berlin, die Library of Congress Washington und der WorldCat weisen diese beiden Werke nicht nach. Auch die Suche nach Handschriften im "Alten Schott-Archiv" und in "Muscat", dem Katalogisierungssystem von RISM, verliefen negativ“.
Man hat uns empfohlen, nochmals bei Schott nachzufragen, ob die Noten an irgendeiner anderen Stelle im Verlag, z.B. im Safearchiv, auffindbar seien. Dort werden wir nächste Woche anrufen.
Habt ihr eventuell sonst noch andere Ideen? Weiß jemand, ob diese Musik schon mal irgendwann, am besten in der Nachkriegszeit (dann sind die Chancen größer, dass die Noten nicht verschollen sind), aufgeführt wurde?
 
Da muss ich passen. Das einzige Werk von Edvard Moritz, das ich ein wenig kenne (bzw. einmal in einem Hochschulkonzert gehört habe), ist ein Quintett für Saxophon und Streichquartett. Daran kann ich mich ehrlich gesagt aber nur aufgrund der ungewöhnlichen Besetzung erinnern, musikalisch ist da kaum etwas hängengeblieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Kammersinfonien Op. 30 und Op. 34, es gibt einen Hinweis, dass zumindest die erste bei Schott verlegt worden war. [...]
Man hat uns empfohlen, nochmals bei Schott nachzufragen, ob die Noten an irgendeiner anderen Stelle im Verlag, z.B. im Safearchiv, auffindbar seien. Dort werden wir nächste Woche anrufen.[...]
Habt ihr eventuell sonst noch andere Ideen?

Hi @Musikanna ,

eventuell, aber nur mit kleiner Wahrscheinlichkeit.

Edvard Moritz lebte von 1891 bis 1974 - das ist schlecht.

Denn z.B. die Hofmeister-Monatsberichte in ihrer digital durchsuchbaren Form gehen nur bis 1900 Berichtszeit,

https://hofmeister.rhul.ac.uk/2008/content/database/browse.html

und der Rest ist lückenhaft als Seitenscan zu betrachten ( 1901 - 1947 ) :

https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=hof

Anzunehmen ist nicht, dass Moritz die Werke bis 1900 komponiert hat, sondern eher, Zitat aus HOLLÄNDISCHER Wikipedia,

dass beispielsweie op. 30 vor 1925 entstand, und evtl. so um diesen Zeitraum veröffentlicht wurde, was uns veranlassen könnte,

mal diesen engeren Jahres-Bereich, vielleicht so 1915 bis 1925, bei Hofmeister durchzuschauen, und falls ein Vermerk auftritt mit "Schott", dann diesen beim Anruf an Schott mitteilen. Samt Jahr, Angaben, usw.

Ferner gibt's für den Edvard Moritz auch noch andere Schreibweisen, wie etwa Eduard.

Hab ich aber noch nicht geprüft, und normalerweise wird in solchen Fällen auf eine Normierte Datei geprüft. Aber mal sehen.

So far erstmal vom: Olli, mit LG !
 
Rehi all,

melde mich nochmal kurz, egtl. mehr aus "Eigeninteresse" :-) , denn mich hat folgende Frage interessiert:

Welche Verlage können wir überhaupt mit "Hausmitteln" greifbar machen, die Werke von Edvard Moritz publiziert haben ODER, die zumindest welche gemeldet / angekündigt haben?

Ich prüfte erstmal den KVK, also unsere "moderne" Allzweckwaffe, und hab diese Liste gemacht, ich mach's als Zitat, damit es nicht so viel Platz wegnimmt hier:

Edvard Moritz und seine Verlage : Check über KVK:

Bei Zimmermann:

op. 41
op. 49
op. 104 b
op. 150
op. 169
Pavane
Quintett
Scherzo Fagott / Klavier

Bei Schott:

op.1
op. 5 ( ca. 1910 / 1920 )
op. 9 ( 1918 ), SchottArchiv_30419
op. 10 ( 1918 ) ergänzt: und op. 12 ( 1918 "ermittelt" )
op. 17 ( 1922 ), SchottArchiv_30825
Scherzo Vl / Kl F-Dur ( 1918 )

Bei Hansen ( Kopenhagen ) :

Karussell

Bei Litolff ( Braunschweig ) :

op. 60 ( 1933 )
Bei Benjamin ( Leipzig ) :

op. 27 ( 1926 )

Bei Southern Music ( San Antonio ) :

op. 96 ( 1967 )
op. 103 ( 1969 )

Bei Maxwell Weaner ( New York ) :

op. 106 ( 1942 )
Sonate Es-Dur für Altsax. und Kl. ( 1939 )
Keyb.- caricatures: 7 Impressions ( 1940 )
Divertim. f. 3 Klarinetten ( Weaner-Levant ) ( 1942 )
Fire and Ice ( Weaner-Levant ) ( 1939 )
Frontier ( from American sketches ) 1942
I feel me near...und weitere ( Weaner-Levant ) (1939 )
Solo Flight ( 1942 )

Bei Universal Music Agencies ( London ) :

op. 54 ( 1937 )

Bei Axelrod ( Providence, R.I. ) :

Andante for 4 saxophones ( 1940 )

Bei Birnbach ( Berlin ) :

op. 18
op. 19 ( 2019, repr. )
op. 20 a ( 2019 ! )
op. 22
op. 26 ( 2019 )
op. 28
op. 29
op. 32 ( 2019 ! )
op. 33 ( 2019, repr. )
op. 38 ( 1926 )
op. 74 ( wahrscheinl. )
op. 83 ( wahrscheinl. )

...zwischendurch was zum Relaxxxen :-):-):-) :

https://resolver.sub.uni-hamburg.de/goobi/PPN1666097969

und weiter geht's mit den Meldungen aus den Hofmeister-Berichten. 1915 bis incl. 1927:

Edvard Moritz und seine Verlage : Aus Hofmeister's Monatsberichte, durchgesehen von 1915 bis einschließlich 1927:

Feb. / März 1918:

Bei Schott ( Mainz ):

op. 1 ( Vier Klavierstücke..)
op. 3 ( Empfängnis / Suite )

April 1918 :
op. 4 ( Zwei Chöre )
op. 5 ( Fünf Lieder )

März 1919:

op. 12 ( Drei Intermezzi )

September 1920:

op. 6 ( Fünf Lieder )
op. 15 ( Vier Chinesische Lieder )
op. 8 ( Drei Duette )

Dezember 1921 :

op. 16 ( Scherzo )

Januar 1923 :

op. 17 ( Nachtmusik )


Bei BIRNBACH, BERLIN :

November 1924 :

op. 18 ( vier ernste Lieder )
op. 19 ( Drei heitere Lieder )
op. 20 ( Suite c-Moll )
op. 26 ( Fünf chines. Lieder )

Dezember 1924 :

op. 19 + 26 ( nochmal od. Ergänzg. oder so )

Januar 1925 :

op. 18, 19, 26 ( nochmal od. Ergänz. )

April 1925 :

op. 22 ( Vier Kompositionen...)
op. 28 ( Vier Fabeln … )

August 1925 :

op. 33 ( Nr. 1 ( Meditation ) bis Nr. 5 )

Oktober 1925 :

op. 31 ( „Unter der Linden“ )
op. 32 ( „Zwei Duette“...)

Februar 1927 :

op. 38 ( Fünf Lieder mit … )

Bei Benjamin, Leipzig :

Juli 1926 :

op. 27 ( Streichquart. A-Dur )

Bei Enoch, Berlin:

Januar 1927 :

op. 35 ( Nr. 1 bis Nr. 4 )

Ok.

Was man entnehmen KÖNNTE, bei aller Vorsicht, ist, dass die Verlage, die die meisten Werke im Beobachtungszeitraum erfasst haben, folgende sind:

Birnbach in Berlin, Schott, Zimmermann, sowie Maxwell Weaner in New York.

Also könnte man Birnbach auch mal anfragen, ob die noch etwas wissen, hier ein Link zum Kontakt, die scheint's nämlich noch zu geben:

https://www.birnbach-musikverlag.com/de/info/impressum.html

Außerdem sehen wir, dass die Erfassung nicht immer Reihenfolge-opusnr-mäßig chronologisch ist. Ist ja auch ganz klar.

Was wir annehmen können ( op. 1 taucht überall erst 1918 auf, auch auf der holl. WP ), ist, dass davor wohl nichts ist, aber dass NACH 1927 eventuell noch Chancen bestehen KÖNNTEN, einen Eintrag zu finden.

Man sieht auch, dass der Mann ja durch 2 Kriege durchgelebt hat, was bei Noten usw. problematisch sein kann, wg. Zerstöung ( WW2 ), oder Verbannung von best. Material zur NS-Zeit.

LG vom Olli! :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, Olli, das ist ja eine Fülle an Informationen, besten Dank! Habe es weitergeleitet, wir bleiben dran.
Liebe Grüße!
 
Rehi @Musikanna !
Ich glaube, wir können festhalten, dass die ZWEITE Kammersinfonie tatsächlich bei Birnbach, Berlin, verlegt wurde. :super:

Dazu gleich mehr, ich füge es und ein paar andere Schnippsel gleich hier ein.

Bis gleich!

___________________________________________________
Eingefügtes:

Ausgehend von dieser m.E. sehr guten Seite der Uni Hamburg, ( u.a. sind auch seine Namensformen dort genannt ),

https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002075

Finden wir unter anderen interessanten Hinweisen zur Person diesen:

[...] Orchester: [...]
  • op. 30, I. Kammersymphonie, o. J.
  • op. 34, II. Kammersymphonie, Berlin: Birnbach, o. J. [...]

Und zur ( vermutlich ) ERSTEN habe ich folgendes Zitat gefunden, und zwar im 17. Jahrgang der Halbjahresschrift "Die Musik", Jahrgang 17, 2. Halbjahr 1925, unten bei "Konzerte" / Berlin:


Das wird wohl die erste sein. Und wir haben einen Widmungsträger: Den Dirigenten Bruno Walter.

Dann gibt es noch einen signierten handschriftl. Brief, datiert allerdings 1928...hmm: Er ist - dato zumindest - hier erhältlich:

https://picclick.co.uk/Edvard-Moritz-Veut-Faire-Play-Sa-Kammersymphonie-À-174270374731.html

Zitat:
Document type : signed autograph letter
Number of documents: 1 - Nb pages: 1 - Format: In-4
Place : Berlin
Date: 08/20/1928
Recipient : Walther Straram
(1876/1933), conductor.

State : small tears in the margin, cracks.

"You certainly remember writing to me last year a very kind letter because of my Kammersymphony, which you liked very much and which you intended to give in your concerts in Paris". Edvard Moritz hopes that Straram can include it in his program. “I would be very happy to be able to hear it in Paris under your incomparable direction. I have just arrived from London and am staying in Berlin for the moment before leaving for a few concerts in America […] ”.
Zitat Ende.

Evtl. sind Kopien der Notiz im Umlauf - weiß nicht genau.

Zu Marrast / Straram:

https://en.wikipedia.org/wiki/Walther_Straram
___________________________________________________

So, mehr weiß ich im Moment nicht, wahrscheinlich wisst Ihr das aber auch schon. hmm... .

Was ich mir vorstellen könnte, dass es vielleicht vom oder über Bruno Walter, weil der ja ein berühmter Dirigent war, vielleicht irgendein Spezialarchiv gibt. Hab ich noch nicht geguckt, ob es eins gibt.

Die Daten und Verlag "Birnbach" für die Zweite sollten wir evtl. im Hinterkopf behalten.

Woher die Uni HH die Info hat, weiß ich noch nicht, eventuell DOCH noch ein späterer Eintrag im Hofmeister - oder die ILLUMINATEN ????? ;-) :-D:-D

Den Brief mit der "Notiz" an Straram / Marrast hab ich glaub ich auch im Schott-Archiv gesehen, kann mich aber irren bei den vielen Puzzle-Schnipseln.:-)

Was ist mit den Teilen...sind sie doch verschwunden, oder gibts noch ein paar vereinzelte bei einem Verlag oder einer Person?? hmm!

Jedenfalls herzliche Grüße vom Olli!!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Musikanna
Vielleicht ist es auch hilfreich, bei Sendern nachzufragen, die diesen Komponisten als Thema hatten. Oft können sie weiterhelfen, und freuen sich, wenn jemand Interesse zeigt.


Bei imslp gibt es nur dieses Quintett, das mick erwähnt hat.
 
Lieber Olli, vielen Dank! Die Information über Bruno Walter ist mir tatsächlich neu und kann möglicherweise weiterhelfen!

Den Brief an Straram hatte ich auch schon gefunden und daraufhin die ganzen Konzertprogramme Strarams (sind aufgelistet auf der ihm gewidmeten Website) durchforstet: leider sieht es so aus, dass er das erwähnte Werk nie aufgeführt hat.

Mit einem der Autoren des Artikels auf der lexm.uni-hamburg hatten wir bereits Kontakt, sie konnten nicht weiterhelfen, aber durch diese Anfrage wurde ein Fehler entdeckt und im Artikel berichtigt (Birnbaum statt ursprünglich Schott).

Wir haben dann das Thema erstmal nicht weiterverfolgt und uns auf die Beschaffung anderer, real vorhandenen Werke konzentriert. Aber langfristig wollen wir dranbleiben und das Schicksal der Kammersinfonien klären.

@antje2410 Danke, das ist eine sehr gute Idee!
 
Lieber Olli, vielen Dank! Die Information über Bruno Walter ist mir tatsächlich neu und kann möglicherweise weiterhelfen!

Den Brief an Straram hatte ich auch schon gefunden und daraufhin die ganzen Konzertprogramme Strarams (sind aufgelistet auf der ihm gewidmeten Website) durchforstet: leider sieht es so aus, dass er das erwähnte Werk nie aufgeführt hat.

Mit einem der Autoren des Artikels auf der lexm.uni-hamburg hatten wir bereits Kontakt, sie konnten nicht weiterhelfen, aber durch diese Anfrage wurde ein Fehler entdeckt und im Artikel berichtigt (Birnbaum statt ursprünglich Schott).

Wir haben dann das Thema erstmal nicht weiterverfolgt und uns auf die Beschaffung anderer, real vorhandenen Werke konzentriert. Aber langfristig wollen wir dranbleiben und das Schicksal der Kammersinfonien klären.

@antje2410 Danke, das ist eine sehr gute Idee!

Es könnte nat. sein, dass sich die Uni Hamburg irrt.

( Außerdem: BirnBACH :super: ( siehe weiter vorn Kontaktmöglichkeit...) - aber, ob Du es glaubst oder nicht, ich will auch immer "Birnbaum" schreiben :-)....)

Aber: Dass die Uni Hamburg nicht weiterhelfen kann, finde ich persönlich komisch, man sollte wissen, welche und woher man Quellen hat / zitiert.:
Wer hat das - und auf welcher Grundlage - eingebracht ?? Jemand muss das doch verifiziert haben, abseits aller "Verlags"-Statistiken nach Häufigkeit.
( Mehr als "Häufigkeit" hatte ich ja auch nicht zu Beginn. )

Nicht dass die hier den Thread lesen und anhand von WAHRSCHEINLICHKEITEN...!:005: - nee, glaub ich nicht, dass die das so machen.

@Musikanna : Wenn wir Weiteres hören, gerade bei einem so langlebigen und - wahrscheinlich gar nicht mal schlechten - Komponisten teils unangenehmer ZEITEN......ich denke auch, dass wir da dranbleiben sollten!

Würde mich auch freuen, Weiteres zu hören und nun also:

GANZ herzliche Grüße vom Olli !!:kuscheln:
 
Nachtrag: Es gibt über Bruno Walter eine page, die seinen "Nachlass" beschreibt.

Er hat, wie ich entnahm, mehrere Werke handschriftlich "bearbeitet / besser: kommentiert" , diese sind auf der Page

https://www.brunowalter.mdw.ac.at/

abrufbar bzw. gelisted.

Aber die Moritz-Sachen sind wohl nicht dabei...hmm.

LG, Olli! - so, ich muss nachdenken... :005::005::005:- kann 1 Jahr dauern ;-)
 
Ihr Lieben,
Dies ist mein erster Beitrag vor Vorstellung, eigentlich ein No Go, bitte nicht steinigen. Ich schiebe heute, spätestens morgen eine ordentliche Vorstellung nach. Zu meiner Entschuldigung, es dauert etwas sich hier einzulesen.....
Zum Thema, etwas andersrum gedacht.
Eine Anfrage bei "forgotten books",
ein Suchauftrag beim "ZVAB"
und die Suche bei "Archive.org", könnten weiterhelfen.
Liebe Grüße
Eberwyn
 

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