Im Moment arbeite ich gar nicht an der Ausgestaltung der Stimmen, sondern an der Synchronität und am gleichmäßigen Tempo. Dabei spielen natürlich beide Hände zusammen. Leider ist das ja eine schnelle Invention und langsam gespielt "zerfällt" sie etwas, der Fluss geht verloren. Da ist es dann schwer, die Stimmen auszugestalten. Oder man muss in der Dynamik total übertreiben und dann später wieder zurücknehmen.
Vielleicht versuche ich das mit dem Da Damm da Damm da dö didel di mal. Das wird aber sicher schwer.
Für die Synchronität hilft es mir, zumindest gedanklich einen Akzent auf die schwere Zeit zu legen. Ich versuche also nicht,
alle Töne zu synchronisieren, sondern jeweils auf bestimmten Zählzeiten mit beiden Händen gleichzeitig
anzukommen. Die Töne zwischen diesen Synchronisationspunkten passen dann schon.
Um das zu unterstützen, kann man beim Üben
rhytmisieren. Dabei verweilt man auf diesen Synchronisationspunkten und macht sich z. B. die nächsten 4 Achtelnoten beider Hände in Ruhe gedanklich klar. Ist man bereit, spielt man diese 4 Achtel im Zieltempo, wobei man die Töne nicht einzeln, sondern als eine Figur denkt, die auf den nächsten Synchronisationspunkt hinführt; die jeweils letzten Töne sind das Ziel, wo man ankommt. Dann verweilt man wieder, usw. usf.
Ist ungefähr klar, was ich meine?
Edit: Ach so, und das Mitsingen von Stimmen (statt sie zu spielen) finde ich auch eine gute Sache, was die Gestaltung der Stimmen angeht und das Klarmachen der Struktur im Kopf. Es ist sauschwer - ich versuche gerade bei einem Stück, die Geigenstimme jeweils mitzusingen und das bringt mich jedesmal total raus. Aber für die Synchronisierung hilft das vermutlich weniger - das halt ich für ein eher motorisches Problem.