Leute, bitte! Wer den Unterschied nach ein paar wenigen Beispielen nicht sicher hört, sollte sich ein anderes Hobby zulegen. Zeit- und Energieverschwendung.
Das ist ABSOLUTER Quatsch...
Jeder der ein Musikinstrument lernt, hat andere Grundvorraussetzungen: Manche haben ein besseres Gehör, andere eine bessere Motorik, andere ein stärkeres Ausdrucksbewusstsein und wieder andere ein besseres Empfindungsvermögen. Aber vereinend ist: Nur sehr wenige sind in allen Parametern gleich gut aufgestellt. Aber die meisten eint dafür etwas ganz Entscheidendes: Sie wollen sich mit Musik beschäftigen, das Instrument erlernen und haben Spaß daran.
Diese Motivation kann viel bringen! Und in der Zeit, in der man sich mit dem Erlernen eines Musikinstruments und der Verbesserung seiner musikalischen Fertigkeiten beschäftigt, kann man vieles ausgleichen, was am Anfang (noch!) nicht so gut war.
Und vieles kommt halt einfach nicht von allein. Ein gutes Gehör setzt z.B. im Grunde voraus, dass man sich schon viel mit Musik beschäftigt hat und zwar oft im frühkindlichen Alter. Wenn ein Erwachsener "einfach so gut hört" ist das meist nichts gottgegebenes, sondern gründet auf stundenlanger Übung, welche jedoch in einem Lebensabschnitt stattfand, in welchem diese Übung noch nicht als Arbeit angesehen wurde.
Aber aus irgendeinem Grund haben "Erwachsene" (im Gegensatz zu Kindern) panische Angst davor, etwas nicht zu können. Und genau das spricht aus deinem Beitrag: Weil man Angst davor hat in etwas schlecht zu sein, versucht man es besser gar nicht erst. Und das ist das Dümmste, was man tun kann. Wenn man etwas können möchte, das einem Spaß macht und man nur noch nicht gut darin ist, muss man es halt einfach lange und intensiv genug machen, bis man darin gut ist. Fertig. Oder zugespitzter ausgedrückt: "Der Unterschied zwischen Verlierern und Gewinnern ist, dass letztere so lange verlieren, bis sie mal gewinnen, und erstere einfach früher aufgeben".
Und damit kommen wir zum nächsten Problem vieler Erwachsener: Der Glaube, dass Dinge "schnell erlernt werden müssen". Hierbei vergessen wir, dass unser Gehirn erstmal einige Jahre gebraucht hat, um Laufen und Sprechen zu erlernen. Und nun soll man einfach so nach zehn Sekunden große von kleinen Terzen unterscheiden können? Auch das darf Zeit brauchen, wenn es etwas ist, was der Schüler lernen möchte. Und er wird es lernen, wenn er es einfach fest genug will und am Ball bleibt...
Und nun mein letzter Punkt: Anstatt extrinsische Motivation in den Mittelpunkt zu setzen ("darf ich noch Klavierspielen, wenn ich das, was andere nach 5s können noch nach ein paar Jahren nicht kann"), sollte man intrinsische Motivationen in den Mittelpunkt setzen. Macht dir Klavierspielen Spaß? Würdest du gerne besser hören? Hast du das Gefühl, dass die Beschäftigung mit Musik deine Lebensqualität steigert? Weil DAS ist ja der Grund, warum du Klavier spielst. Und nicht damit du besser Terzen hörst, als andere aus diesem Forum...
Und abschließend, um deinen Beitrag ganz zugespitzt umzuformulieren und auf eine andere Situation zu beziehen:
"Leute, wenn jemand nicht Französisch sprechen kann, soll er es gar nicht erst versuchen! Nur wenige hundert Kilometer von hier entfernt, gibt es ein ganzes Land voller Leute, die einfach so Französisch sprechen können! Wenn du nicht einfach so Französisch sprechen kannst, solltest du dir ein anderes Hobby zulegen und aufhören Französisch zu lernen..."