Frei

Rein subjektive Kritik:
Meist ist Rubato-Improvisation doch, wenn man ehrlich ist, ein Sich-Herummogeln, ein Nicht-wirklich-Farbe-bekennen-Wollen.
Mir kommt es so vor, als suchst Du während dieser Stellen nach einem Thema. Ab und zu findest Du es und dann spielst Du ein paar Takte "intime". Diese gefallen mir sehr gut. Die "Suche" finde ich etwas langatmig.
 
Die erste Minute oder so ist echt prima! Keine Einwände, schön gespielt!

Danach hast Du nicht wirklich eine Idee, wie es sinnvoll weitergehen könnte, und daddelst hauptsächlich rum.

Liebe Leute, BITTE löst Euch doch mal von dieser unsäglichen Schnapsidee, die ganze Zeit über eine im Kreis gespielte kurze Akkordfolge zu improvisieren!

Und gerade Du, Dirk, wärst echt zu mehr in der Lage, als diese Einaudi-Yiruma-Pop-Methode zu verwenden.

Nicht immer nochmal das Gleiche, nur immer mehr aufgeblasen, spielen, sondern tatsächliche Entwicklung stattfinden lassen. Neue Themen, neue harmonische Färbungen etc. auftauchen lassen.

Keith Jarrett hören.

LG,
Hasenbein
 
Liebe Leute, BITTE löst Euch doch mal von dieser unsäglichen Schnapsidee, die ganze Zeit über eine im Kreis gespielte kurze Akkordfolge zu improvisieren!
Aber es geht schon, wenn man sie spielt wie dieser hier, und dabei
j
e
d
e
m
einzelnen Ton Bedeutung gibt, und subtile Spannung aufbaut.
Bill Evans'Akkordfolge ist nun wirklich sehr kurz.
Was der Threadsteller spielt, ist genau das, was der Jazzpianist Dick Hyman "Washing" nennt.
Gerade bei Stücken, die sich jedem Groove verweigern ( ist natürlich erlaubt), sind dafür andere Qualitäten gefragt.

View: https://youtu.be/Spa5wWFYJqc
 
Klar. "Peace Piece" funktioniert.

Aber man muss sich halt klar sein, dass Improvisation über eine ostinate kurze Akkordfolge immer nur ein besonderer Ausnahmefall sein kann und gekonnt sein muss, um nicht in die übliche Belanglosigkeit und Gedaddel abzugleiten.

Heutzutage hat sich derartige Improvisation, u.a. durch TEY, aber leider als der Normalfall in den Köpfen etabliert, weil es anfangs erstmal "einfach" umzusetzen ist und weder strukturellen Aufwand noch sonderliche Spontaneitäts- bzw. Hörfähigkeiten fordert.

Im Grunde ein Äquivalent zu Leuten, die für Jazzimprovisation die Mollpentatonik gezeigt kriegen und erstmal damit versuchen überall durchzukommen. Am Anfang als Einstieg schön einfach, dann aber schnell völlig unzulänglich.
 
Hi zusammen,

danke für Eure Rückmeldungen. Hasenbein, oh, du sprichst mir aus der Seele, Yiruma-Einaudi und wie der ganze Kram heißt - es ist doch wie verhext. Dieser ewige Spagat zwischen "dem eigenen Anspruch" und "dem Anspruch fiktiver oder tatsächlicher Kritiker" und "dem Geschmack des Publikums" gerecht werden - eine "Herausforderung", die mich echt beschäftigt.

Die Aufnahme stammt aus einem Spendenkonzert mit sehr gemischtem Publikum - tolle Sache, aber ich musste gegen (gut gemachten) Mainstream-Pop ankommen, da war eine Solo-Piano-Impro per se schon gewagt. Mehr als bisschen Joja Wendt und "TEY-Methode" hab ich mich nicht getraut (muss auch sagen, ich bin zu wenig im Jazz - was ich bedaure - um harmonisch und melodisch wirklich tief zu gehen). Da könnte man jetzt viel drüber sinnieren, leider bin ich aufm Sprung.

Auf jeden Fall danke nochmal und einen schönen Abend zusammen...

LG Dirk
 
Au weia - "Geschmack des Publikums"...

Mann, Du musst das spielen, was aus DIR heraus will! NUR dann kannst Du überzeugen (und zwar primär die wichtigste Person - Dich selber - und sekundär die Hörer).
Andernfalls bist Du nur ein Klimperfritze unter vielen.

Du bist musikalisch, hast Potential! Verschwende das ab jetzt nie mehr mit Flachsinn, den Du spielst, nur weil Du denkst (!), dass irgendwer das "so hören will"!

LG,
Hasenbein
 
Au weia - "Geschmack des Publikums"...

Mann, Du musst das spielen, was aus DIR heraus will! NUR dann kannst Du überzeugen (und zwar primär die wichtigste Person - Dich selber - und sekundär die Hörer).
Andernfalls bist Du nur ein Klimperfritze unter vielen.

Du bist musikalisch, hast Potential! Verschwende das ab jetzt nie mehr mit Flachsinn, den Du spielst, nur weil Du denkst (!), dass irgendwer das "so hören will"!

LG,
Hasenbein

Ok :-) Ich beherzige das. Ist wohl auch ne Typfrage (frage mich manchmal, wie mein Leben aussähe, wenn ich Deinen deutlichen Rat über das Klavierspiel hinaus ausdehnen würde ;-))

Guts Nächtle ausm Schwabenland :-)


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