Wären die Fingersätze suboptimal, hätte sie es nicht so gut spielen können.
Schon, aber trotzdem könnte man manche Läufe ökonomischer ablaufen lassen, z.b. den allerletzen Lauf des ersten Teiles, den sie mit ein paar Daumenübersetzern mit Bewegung aus dem Ellenbogen heraus ausführt. So etwas kann sich bei schnelleren Läufen auch mal klanglich negativ auswirken. Ich spiele diese Stelle mit nur einem einzigen Miniübersetzer, nämlich 5-1-5-3-2-1-2-1. Teste den Unterschied mal selbst!
Ansonsten, vielen Dank für die Einspielung dieses wunderschönen Stückes, yourroseyellow. Du spielst es angenehm ruhig, wobei ich denke, dass diese Arabesque noch ein wenig deutlicher hervorgehobenere Wellenbewegungen verträgt. Das Stück schwillt eigentlich in der Dynamik immer wieder an- und ab, auch die Geschwindigkeit darf auch unabhängig vom angegebenen Rubato an einigen Stellen noch hörbarer anziehen und wieder abflauen. Bei impressionistischen Stücken ist auch insgesamt, vor allem in der Begleitung, mehr Klangteppich erlaubt. Mit ein bisschen mehr Mut zur individuellen Gestaltung würde es sich meiner Ansicht nach also noch interessanter anhören. Spiele es doch noch ein paar mal durch und überlege Dir, wo sich die Höhepunkte befinden könnten und teile uns dann Deine Vermutung mit.
Übrigens finde ich, dass vor allem der nicht ganz leicht einzuhaltene Rhythmus im dritten Teil sicherer geworden ist als im ersten, da warst du erst richtig eingespielt, nicht wahr?
Die Naturbilder im Hintergrund sind sicherlich Geschmackssache. Mir ist der Anfang mit den vielen Schnitten etwas zu unruhig, fände ein Standbild z.B. mit einem romantischen Herbststimmungsmotiv oder eine einzige Videosequenz, z.B. einen ruhig plätschernden Bach im Wald passender. Gefallen haben mir die Umschnitte zur Klaviatur.
Und nun freue ich mich noch auf den Mittelteil!
PS: Bin selbst nur Spätanfängerin, alle meine Hinweise erfolgen daher ohne Gewähr (dafür aber auch ohne Gewehr)!