Frage zur Sonata Facile KV545 1st move

Ich sehe es so: Akkorde werden grundsätzlich nach ihren Intervallen bezogen auf den Basston bezeichnet. So heisst ein Dreiklang eigentlich Terzquintakkord, die 1. Umkehrung Terzsextakkord, die 2. Umkehrung Quartsextakkord, ein Septakkord Terzquintseptakkord, dessen 1. Umkehrung Terzquintsextakkord usw. Für einige Akkorde haben sich abgekürzte Namen eingebürgert, Akkordtöne, die mehr oder weniger selbstverständlich sind, werden einfach nicht mitgesprochen, Extremfall ist der Dreiklang, der einen völlig eigenständigen Namen bekommen hat.
 
(ohne sonderlichen Bezug zur "facile") gewohnheitsmäßig erwarten wir nach einem Durseptimakkord (meist ein Dominantseptakkord) die dazu gehörende Tonika, aber es gibt auch den Trugschluß (z.B. T-S-D7-Tp)
Und der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass es auch nicht zu selten Septakkordketten gibt (die dann oft in fallenden Quinten gehen). Auch da kann man lange auf die heiß ersehnte Tonika warten.
 
Liebe Harmonisten,

rolfs und Montes Beiträge kommen für mich so rüber, als müssten sie mich verbessern, weil ich Quatsch geschrieben habe. Drum bin ich jetzt ein bisschen gekränkt und muss mich noch mal rechtfertigen. Sorry dass ich so empfindlich bin.

@rolf: Ich hab ja nicht behauptet, dass nach einem Dominantseptakkord immer die Tonika folgen müsse. Genau das unterstellst Du mir aber unterschwellig. Ich hatte doch nur geschrieben, dass nach D7 recht zwingend G-Dur folgen müsse. Das bedeutet nichts anderes, als dass man es gewohnheitsmäßig erwarten würde, wie Du es sehr schön ausdrückst, und lässt natürlich Ausnahmen zu. Auch habe ich nicht behauptet, dass sich jeder Dominantseptakkord in die Tonika auflösen müsse, sondern meinte, dass man gewohnheitsmäßig einen Quintfall erwarten würde. Der wiederum keinesfalls zwangsläufig auf der Tonika enden muss.

Hintergrund der Diskussion war ja, ob die vorliegenden Töne fis, a, c als F#dim oder als D7 ohne Grundton zu interpretieren sind. Ich habe die Interpretation der Töne als D7 abgelehnt, weil danach h-Moll folgt, was kein Quintfall wäre, und weil noch weitere Hinweise auf F#dim deuten. Bei einem Trugschluss hätte sich D7 ebenfalls kaum in h-Moll aufgelöst. Dein Hinweis auf den Trugschluss ist also zwar interessant, aber fügt zur Interpretation nichts neues hinzu.

@Monte: Auch Du widerlegst, dass ein Dominantseptakkord sich immer in eine Tonika auflösen müsse, ohne dass das hier jemand behauptet hätte. Und dann bringst Du ein Beispiel, bei dem sich an einen Dominantseptakkord ein Quintfall anschließt (und dann noch weitere). Ja genau, auf Dominantseptakkorde folgt meistens ein Quintfall, und nur, wenn wir uns komplett in unsere Grundtonart bewegen, landen wir damit auf der Tonika (weil es dann nur einen Dominantseptakkord gibt, nämlich die Dominante mit hinzugefügter kleiner Septime).

So. Es war ja schon alles gesagt. Nun hat auch fast jeder alles gesagt. Sehr schön :-)

Ciao
- Karsten, der Harmoniesüchtige.
 
Liebe Harmonisten,

rolfs und Montes Beiträge kommen für mich so rüber, als müssten sie mich verbessern, weil ich Quatsch geschrieben habe.
erstens
hast du keinen Quatsch geschrieben, das merkt sogar ein blutünstig-brutales Scheusal wie ich
zweitens
gibt es kein Verbot, irgendwas zu ergänzen
drittens
na fein, dann mach halt beleidigt buhu... wenn das der facile hilft, soll´s allen recht sein
 
Ah, noch was für @rolf: Ich schätze Deine Meinung sehr, drum würde mich tatsächlich interessieren, ob meine Übehinweise zur facile nützlich und sinnvoll sind oder auch nicht. Nicht dass das alles Quatsch war und 40er und Monique das nun alles durchziehen.

Ich kann Kritik schon aushalten, aber halt nur an Dingen, die ich auch wirklich gesagt hab :super:
 
Ach, hat sich überschnitten. Danke @rolf für die Rückmeldung, alles ist gut!
:herz::herz::herz:
 
drum würde mich tatsächlich interessieren, ob meine Übehinweise zur facile nützlich und sinnvoll sind oder auch nicht.
viele Wege führen nach Rom, manche immer, manche zwingend aber nicht immer (das muss man tiefsinnig linguistisch durchdenken), manche gewohnheitsmäßig, manche ergänzen sich - es kann also nix schiefgehen und das Wetter ist momentan auch prima.
 
rolfs und Montes Beiträge kommen für mich so rüber, als müssten sie mich verbessern, weil ich Quatsch geschrieben habe. Drum bin ich jetzt ein bisschen gekränkt und muss mich noch mal rechtfertigen. Sorry dass ich so empfindlich bin.
Ach was, mein Beitrag bezog sich ja überhaupt nicht auf Dich. Habe doch nur Rolf's Hinweis ergänzt.
Im Übrigen: sei doch besser empfindsam statt empfindlich, das wird Deinem Klavierspiel sehr zu Gute kommen.

Bei einem Trugschluss hätte sich D7 ebenfalls kaum in h-Moll aufgelöst.
Warum nicht? Nicht jeder Trugschluss geht in die Parallele, h-moll wäre als Gegenklang doch auch ganz schön trügerisch :-)
 

Alles nur Betrug! :-D
 
Und, zum Nachdenken: Wie heißt dann die dritte Umkehrung eines Septakkordes?
 
Und, zum Nachdenken: Wie heißt dann die dritte Umkehrung eines Septakkordes?

Sekundquartsextakkord. Da im Barock die Sekunde nur in diesem Zusammenhang vorkommt (bei Vorhaltbildungen schreibt man stattdessen eine 9), verzichteten manche Komponisten auf die eigentlich obligatorische 4 und 6 und notierten nur die 2. Deshalb heißt das Gebilde verkürzt einfach Sekundakkord.

LG, Mick
 
mick, dass Du das weißt, war mir klar ...
 
Und da haben wir dann auch gleich den Vorteil dieser altertümlichen Sprechweise:
Sextakkord, Quartsextakkord
vs
Quintsextakkod, Terzquartakkord, Sekundakkord

-> man sieht gleich, ob es sich um einen Drei- oder Vierklang handelt. Spricht man nur von erster Umkehrung, zweiter usw., dann muss man immer noch dazusagen, ob es sich um einen drei- oder Vierklang handelt!
 

Zurück
Top Bottom