Form der Hämmer nach dem Abziehen

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marhof

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Ich habe vor einigen Woche einen gebrauchten Mittelklasse-Flügel gekauft: einen Seiler, Baujahr 2001, 180cm. Der Flügel wurde in den letzten Jahren regelmässig aber nicht sehr intensiv gespielt.

Inzwischen ist er ziemlich verstimmt und ich werde ihn nächsten stimmen lassen. Nun wollte ich die Hämmer mal prüfen, ob die evtl. abgezogen werden müssen. Die Hämmer sind nur leicht eingekerbt und nur ganz leicht abgeflacht. So wenig, dass ich es nicht geschafft habe, die Einkerbungen und Abflachungen auf einem Photo gut sichtbar zu machen. Offenbar sind die Hammerköpfe vor einiger Zeit bereits abgezogen worden.

Was mich aber stutzig macht, ist die Form der Hammerköpfe und ich frage mich, ob diese wirklich so ist, wie sie sein sollte. Die Hämmer haben einen kleinen Scheitel der, von der Tastatur her gesehen unmittelbar vor der Aufschlagfläche des Hammers liegt. Der Scheitel ist also nicht auf der Achse des Hammers. Er ist nur schwach ausgeprägt und auf den Photos fast nicht sichtbar. Allerdings lässt er sich fühlen, wenn man mit dem Finger über den Filz streicht. Ich habe die Scheitel auf einem Photo mit einer ganz dünnen Linie gekennzeichnet.

Ist dies vom Klavierbauer so bewusst gemacht oder war da einfach der Lehrling am Werk?

Vielen Dank im Voraus für Eure Meinungen

Markus



Hämmer_Scheitel.jpg Haemmer.jpg Hammer_C_1.jpg
 
Der ist bewusst gemacht. Je nach Intoneur / Hammerkopf / Instrument / Klangvorstellung fällt der Scheitel unterschiedlich aus.

Hier kann man gut einen ähnlich "scharfen" Scheitel erkennen:
http://www.piano-030.de/leistungen/intonation
 
Warte mal auf die Meinung von Sr. Henry. Mein altes Auge kann sich täuschen. Vielleicht sieht Henry (seine Augen sind jünger) dasselbe wie ich.

Gruß altermann
 
Ja, Peter
Es hämmert an falscher Stelle.
Eine Nahaufnahme wäre aufschlussreich :super:
 
Ich kann nur auf Bild 1 wirklich was erkennen, aber ich gebe mal einen Laientip ab:

Die Hämmer treffen nicht senkrecht auf die Saiten, vielleicht, weil sie schon stark abgezogen sind.:denken:

Jetzt mal genauer geschaut und erkenne das Gleiche wie Joeach. Meintest Du das?

Ja, Peter
Es hämmert an falscher Stelle.
Eine Nahaufnahme wäre aufschlussreich :super:


Vielen Dank für Euren Input! Ich werde morgen mal versuchen, ein besseres Photo zu machen, was aber auf Grund des bescheidenen Kontrastes des weissen Filzes nicht ganz einfach ist.

Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass der Filz schon sehr stark abgezogen wäre. Es scheint mir noch viel Filz auf dem Hammer zu haben.

Hammer_Abel.jpg

Wenn ich euch recht interpretiere, geht ihr davon aus, dass nach Abziehen die Mechanik nicht nachreguliert wurde und daher der Hammer in einem falschen Winkel und damit auch an der falschen Stelle auf die Saiten trifft.
 
Jepp
Andere Ursachen sind auch möglich.
Mach mal ein Foto, wo man genauer die Anschlagabdrücke erkennen kann.
 
Der ist bewusst gemacht. Je nach Intoneur / Hammerkopf / Instrument / Klangvorstellung fällt der Scheitel unterschiedlich aus.

Hier kann man gut einen ähnlich "scharfen" Scheitel erkennen:
http://www.piano-030.de/leistungen/intonation

Ja, dieser Scheitel auf dem Bild ist doch recht spitz. Aber er ist wenigsten in der Verlängerung der Nase des Holzkerns. Bei mir ist die Situation irgendwie leicht unsymmetrisch.
 
Hab mein Auge noch mal auf das Foto gedrückt.
Wenn die Hämmer stark abgezogen wurden müsste doch der Hammer oberhalb des Scheitels auf die Saite treffen. Ich sehe aber unterhalb.
Mein Auge ist aber vom Rotwein leicht getrübt. Mein Gehirn eventuell auch.

Gruß altermann
 
Ja, Peter
Es hämmert an falscher Stelle.
Eine Nahaufnahme wäre aufschlussreich :super:

Ich habe nun versucht, bessere Photos zu machen. Ich habe dazu noch Kohlepapier gekauft und zwischen Saiten und Hämmer gelegt. Man sieht nun die Abdrücke des Kohlepapiers/der Saiten auf den Hämmern. Ich hoffe die neuen Photos sind nun aufschlussreicher. Ich glaube, man sieht nun wirklich etwas mehr.

Ich als Laie glaube folgendes zu erkennen:
- die Anschlagfläche ist ganz wenig links von der Hammermitte
- Die Anschlagfläche ist gegen links nach unten geneigt.
- rechts von der Anschlagfläche gibt es einen kleine "Buckel". Er ist kaum sichtbar mit den Fingern aber gut spürbar.

Die Mechanik ist wohl nicht korrekt eingestellt. Der Hammer trifft nicht im rechten Winkel auf die Saite - ich nehme mal an, dass dies nicht so gewünscht ist. Soweit meine laienhafte Einschätzung. Nun würde mich die Meinung der Experten natürlich interessieren.

Die Mechanik muss wohl reguliert werden, oder?
Ist es sinnvoll die Hämmer nochmals abzuziehen, resp. die Form wieder zu korrigieren?

Vielen Dank für Eure Hilfe

Markus

Hammer_1.jpg Hammer_2.jpg Haemmer-1.jpg
 
Ist schon eigenartig, dass sich zu diesem Thema kaum jemand meldet?

Gruß altermann
 

Na, wenn die Profis nicht wollen, dann hier mein Bastlerbeitrag:

Die Frage ist, ob der aktuelle Zustand eine nennenswerte Beeinträchtigung des Klanges bewirkt, der einen größeren Regulierungsaufwand rechtfertigt.

Genau das habe ich mich auch gefragt. Mir scheint das Ganze noch im normalen Toleranzbereich zu liegen.

Vielen Dank für Eure Antworten. Das Regulieren scheint in diesem Fall etwas aufwendiger zu sein, also von mir erwartet. Dann lasse ich die Mechanik wohl so wie sie ist - nicht dass da noch etwas "verschlimmbessert" wird. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der klangliche Effekt so stark ist, dass man die Distanz der Hämmer zur Saite zwingen verkleinert werden müsste.

Grüsse

Markus
 
Wenn Du sowieso den Klaviertechniker für das Stimmen rufen wirst, dann kann er Dir ja seine Fachmeinung bez. der Regulierung mitteilen. Ich würde es auf jeden Fall vom Profi vollständig herrichten lassen.
 
Zumindest sollte man nach dem Abziehen die "Hämmer auf Chor richten"... heißt... sie wieder mittig unter den Saitenchor stellen.
Das geht nunmal nur vernünftig bei nicht eingespielten Hämmern (neu oder frisch abgezogen).
Dass die Hämmer nach dem Abziehen in einem leicht veränderten Winkel auf die Saiten treffen, ist m.E. nicht sonderlich dramatisch... viel schlimmer ist es, wenn der Scheitel leicht schräg ist und die Saiten nicht gleichmäßig stark getroffen werden... das klingt meist gruselig ;)
LG Georg


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Wenn Du sowieso den Klaviertechniker für das Stimmen rufen wirst, dann kann er Dir ja seine Fachmeinung bez. der Regulierung mitteilen. Ich würde es auf jeden Fall vom Profi vollständig herrichten lassen.

Ja, dies werde ich auf jeden Fall machen. Wenn die Mechanik zwingend hätte reguliert werden müssen, hätte ich den Klavierstimmer/-bauer gebeten, direkt ein paar Stunden zusätzliche Zeit zu reservieren.
 
Nachreguliert werden sollte sowieso nach dem Abziehen... die Auslösung vergrößert sich ja ein wenig durch das Abziehen


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Zumindest sollte man nach dem Abziehen die "Hämmer auf Chor richten"... ... viel schlimmer ist es, wenn der Scheitel leicht schräg ist und die Saiten nicht gleichmäßig stark getroffen werden... das klingt meist gruselig ;)
LG Georg


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VIelen Dank für den Hinweis, Georg. Ich werde dem Klavierstimmer anweisen, zusätzliche Zeit fürs Regulieren einzuplanen. Kannst Du (ich weiss es ist schwierig) grob abschätzen, was der Zeitaufwand ist?

LG

Markus
 

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