Hallo miteinander,
habe mir den Film heute auf arte angesehen.
Sicher war er durchaus interessant, jedoch kann ich diesem Film keinesfalls ein umfassendes Prädikatsurteil ausstellen:
Positiv herauszustellen ist zunächst die schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarstellerinnen Monika Bleibtreu (KLavierlehrerin) und Hannah Herzsprung (Inhaftierte Klavierschülerin). Die beiden haben exzellent gespielt, was leicht über die Schwächen des Films an sich hinwegtäuschen kann.
Was mir nicht gefiel war so einiges:
So stand das Klavierspiel z.B. nur scheinbar im Vordergrund: Im Laufe des Geschehens wurde klar, dass es eigentlich weniger um das Klavierspiel und die Leidenschaft der beiden für die Musik an sich ging, sondern diese Leidenschaft auch gegen eine andere austauschbar gewesen wäre.
Die Geschichte der beiden Hauptdarstellerinnen des Films, die nur langsam und schleppend entwickelt wird, wirkt äußerst konstruiert und zu dick aufgetragen. Für mich hatte es den Eindruck, als habe man hier bewußt eine Vielzahl von Problemfäden nacheinander zu einem wirren Knäuel zusammengeführt um daraus dann den hochdramatischen und anspruchsvollen Film zurechtzustricken. Das Ganze wirkte für mich wenig überzeugend und im Zusammenhang mit der filmischen Handlung nicht immer kohärent.
Sehr interessant und erschütternd fand ich jedoch die schon zu Beginn der Handlung von der Klavierlehrerin gegenüber ihrer Schülerin Jenny geäußerte Bemerkung, dass sie sie allein aufgrund ihrers Talents unterrichte und an ihrer Person keineswegs interessiert sei. Im Laufe des Geschehens zeigt sich dann immer mehr, dass die KLin diese Position nicht durchhalten kann und gipfelt dann, nach teilweise schleppendem Verlauf, im dramatischen Schlussteil des Films.
Insgesamt lohnt es sich sicher, diesen Film mal anzuschauen, auch wenn er seine Unzulänglichkeiten hat.
LG
Debbie digitalis