E- oder Silent-Piano

Kapiert - merci!
 
Ich schlage dem TE vor, die beiden Instrumente nochmals zu vergleichen und dabei vor allem auf folgendes zu achten (die Liste leitet sich aus den technischen Unterschieden ab). Allerdings muss ich sagen, dass ich beide Instrumente nicht gespielt habe.

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  • Dynamik-Umfang getrennt nach KH und Lautsprecher- bzw. akustischem Modus. Mein Eindruck ist, dass der Dynamik-Umfang eines guten Digis deutlich besser ist, als der eines Durchschnittsklaviers (grade kürzlich ein gebrauchtes U1 ausprobiert, das brüllt einen an, ich bin fast vom Klavierhocker gefallen. pp ging gar nicht).
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Ich habe die anderen Punkte rausgenommen, weil ich gar nicht mehr zum Überprüfen gekommen bin. In dem Silentmodus vom B1 kam entweder kein Ton oder schon ein relativ lauter Ton,d.h. spielen von leisen Passagen ist überhaupt nicht möglich.

Vielleicht ist der Silent-Modus beim B1 (oder der B-Reihe, so viel ich weiss ist immer das gleiche System verbaut) noch sinnvoll, wenn man 10% der Zeit im Silentmodus spielt. Für mich ist es definitiv unbrauchbar.

Für mich sieht es gerade so aus, dass wenn man eine Hammermechanik im E-Piano will, es nur das NU1 oder die AvantGrand-Reihe gibt.
 
Für mich sieht es gerade so aus, dass wenn man eine Hammermechanik im E-Piano will, es nur das NU1 oder die AvantGrand-Reihe gibt.
Du hast Dir ja ein ordentliches Budget gesetzt, bei dem das NU1 anscheinend passt. Trotzdem finde ich, dass der Wert einer "richtigen Klaviermechanik" überbewertet wird.
  • Warum soll es wichtig sein, dass die Tasten aus Holz sind?
  • Ab welcher Komplexität darf sich eine Digi-Mechanik "Klaviermechanik" nennen? Die Mechaniken der Mittelklasse-Digis haben doch auch ein hammerähnliches Bauteil, das beim Drücken der Taste auf einer Kreisbahn beschleunigt wird und dessen Geschwindigkeit dann optisch abgetastet wird. Welche prinzipiellen Nachteile hat das?
Hast Du mal ein "normales" Digi mit einer linear gewichteten Tastatur (wie z. B. ein CLP-440) ausprobiert? Sind die Unterschiede spürbar? (Das ist wirklich als Frage gemeint, denn ich habe das NU1 nicht gespielt).

Ich bin auf einem Digi "zu Hause" (seit nem halben Jahr, mit geschätzen 8-10 Stunden Spielzeit pro Woche, übrigens eher zu 95% mit Kopfhörer :D). Das ist also meine Referenz. In den letzten Wochen habe ich sehr ausgiebig verschiedene Flügel ausprobiert und auch meine KL hat natürlich einen Flügel. Wenn das Platz- und Lautstärkeproblem nicht wäre, würde ich bestimmt umsteigen. Dafür gibts viele Gründe. Die Spielart gehört eigentlich eher nicht dazu, die finde ich auch auf meinem Digi sehr gut.

Ciao
- Karsten
 
  • Warum soll es wichtig sein, dass die Tasten aus Holz sind?
  • Ab welcher Komplexität darf sich eine Digi-Mechanik "Klaviermechanik" nennen? Die Mechaniken der Mittelklasse-Digis haben doch auch ein hammerähnliches Bauteil, das beim Drücken der Taste auf einer Kreisbahn beschleunigt wird und dessen Geschwindigkeit dann optisch abgetastet wird. Welche prinzipiellen Nachteile hat das?
Hast Du mal ein "normales" Digi mit einer linear gewichteten Tastatur (wie z. B. ein CLP-440) ausprobiert? Sind die Unterschiede spürbar? (Das ist wirklich als Frage gemeint, denn ich habe das NU1 nicht gespielt).

Ciao
- Karsten

Bei keinem mir bekannten Digi wird irgendetwas optisch abgenommen , das ist nur bei den SILENT - NU1 - und AvantGrand der Fall.
 
Bei keinem mir bekannten Digi wird irgendetwas optisch abgenommen , das ist nur bei den SILENT - NU1 - und AvantGrand der Fall.
Ok, da habe ich mich vielleicht geirrt. Es ändert aber nix grundsätzliches an meiner Frage, worin bei einem Digi der Vorteil einer "echten" Klaviermechanik gegenüber der Mechanik der meisten besseren Digitalpianos besteht (um für Dich mal bei Yamaha zu bleiben - inwiefern ist das mechanische Spielgefühl des NU-1 anders oder gar besser als das eines ähnlich teuren CLP 480 mit GH3-Tastatur? Und welche Bedeutung hat dabei der Werkstoff Holz?).
 
Probier mal ein CLP-480, eine KAWAI CA-65 und ein YAMAHA NU-1 nebeneinander - da hat meiner Meinung nach das NU-1 schon den klavierähnlichsten Anschlag - ist aber auch Geschmacksache und ein anderer fühlt sich eventuell am CLP-480 oder KAWAI wohler.
Eine Klaviatur mit Waagebalken wie NU-1 oder KAWAI gibts halt nur aus Holz - vielleicht hat ja schon ein Hersteller eine Carbon-Klaviatur in der Schublade.
 
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Trotzdem finde ich, dass der Wert einer "richtigen Klaviermechanik" überbewertet wird.
  • Warum soll es wichtig sein, dass die Tasten aus Holz sind?
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Es ist für mich nicht wichtig, dass die Tasten aus Holz sind.

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Hast Du mal ein "normales" Digi mit einer linear gewichteten Tastatur (wie z. B. ein CLP-440) ausprobiert? Sind die Unterschiede spürbar? (Das ist wirklich als Frage gemeint, denn ich habe das NU1 nicht gespielt).

Ich kann das nicht genau beschreiben. Wenn man die Taste drückt (oder zwei mal schnell hintereinander drückt) dann fühlt es sich eher wie ein Klavier an.

Ich habe bei meinem Instrumentenhändler rund ein Duzent E-Pianos probegespielt (auch Kawai und Roland), aber bei keinem anderen war es ein ähnliches Spielgefühl wie beim NU1.

Bei dem anderen war die Tastatur schon besser als bei meinem jetzigen DGX-640. Aber ich weiss nicht, warum ich für die CVP/CLP's rund 2000 € mehr ausgeben sollte als für mein jetziges.

Ich denke, wenn ich nun schon mal ordentlich Geld ausgebe, soll es sich auch eher anfühlen wie ein Klavier. Und dem kommt das NU1 am nächsten.

EDIT: Ich habe beim NU1 schnell hintereinander eine Taste gedrückt. Dabei kam nicht immer ein Ton. Ich setzte mich verwundert an ein CLP, dort kam immer ein Ton. Noch verwunderter setzte ich mich dann an ein richtiges Klavier, dort kam auch nicht immer ein Ton. Hat jemand dazu eine Erklärung parat ?
 
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Ich kann das nicht genau beschreiben. Wenn man die Taste drückt (oder zwei mal schnell hintereinander drückt) dann fühlt es sich eher wie ein Klavier an.
Na, wenn Du einen Unterschied spürst und der für Dich relevant ist, dann ist das NU-1 bestimmt eine feine Sache. Ich habe es selbst wie gesagt noch nicht gespielt, es hat mich einfach mal interessiert. Danke für die Rückmeldung.

Ich selbst finde den Unterschied von meinem gewohnten Roland-Digi auf einen echten Flügel bezogen auf das Tastaturgefühl nicht so gravierend bzw. könnte ich nicht klar sagen, was besser ist. Am auffälligsten ist für mich, dass sich mein Digi knackiger, präziser anfühlt. Ich vermute, das liegt daran, dass hier mehr "feinmechanisch" gearbeitet wird, alles schön in Achsen geführt, während beim Klavier ja einiges durch Filze gelagert ist und gerade bei den von mir gespielten Flügeln auch teilweise nicht mehr ganz neu. Flügel fühlen sich für mich immer etwas schwammiger an. Insofern ist das Digi in diesem Punkt vielleicht nicht ganz authentisch, aber trotzdem gut zu spielen und nicht unangenehm. Ein anderer Unterschied ist der Druckpunkt. Gerade bei Yamaha-Flügeln ist der sehr deutlich zu spüren und liegt auch relativ weit oben im Tastenweg. Obwohl mein Roland eine Druckpunkt-Simulation hat, ist der Unterschied schon gravierend. Und weil ich das nicht gewöhnt bin, irritiert es mich am Flügel. Aber: Bei weitem nicht jeder Flügel hat so einen ausgeprägten Druckpunkt, insofern sehe ich auch hier keinen Nachteil für das Digi.

Ciao
- Karsten
 
EDIT: Ich habe beim NU1 schnell hintereinander eine Taste gedrückt. Dabei kam nicht immer ein Ton. Ich setzte mich verwundert an ein CLP, dort kam immer ein Ton. Noch verwunderter setzte ich mich dann an ein richtiges Klavier, dort kam auch nicht immer ein Ton. Hat jemand dazu eine Erklärung parat ?
Tja, vielleicht liegt es daran, dass das NU-1 "nur" eine Klaviermechanik hat und eben keine Flügelmechanik!? Vielleicht hat ja die simulierte (liegende) Flügelmechanik im CLP auch Vorteile gegenüber der echten (aufrechten) Klaviermechanik im NU-1?

@klavierbauermeister: Vermutlich kann man aber das NU-1 wie ein normales Klavier regulieren? Würde das helfen?
 

Meiner Meinung nach kann man bei einem CLP "schlampiger" spielen - man muß die Taste nur minimal loslassen und sie erzeugt beim Anschlagen sofort wieder einen Ton .
Beim Klavier oder NU-1 muß die Taste ein bischen weiter hoch um wieder anschagsbereit zu sein.
 
Interessant. Der Verkäufer hat das "schlampiger" spielen (d.h. die Taste muss nicht so weit nach oben) als Vorteil angepriesen.
 
Ich habe beim NU1 schnell hintereinander eine Taste gedrückt. Dabei kam nicht immer ein Ton. Ich setzte mich verwundert an ein CLP, dort kam immer ein Ton. Noch verwunderter setzte ich mich dann an ein richtiges Klavier, dort kam auch nicht immer ein Ton. Hat jemand dazu eine Erklärung parat ?

Damit man den Ton auf dem Klavier erneut spielen kann, muss der Stößer erst wieder unter die Hammernuss rutschen, wofür man die Taste nach dem Anschlag weit genug nach oben kommen lassen muss. Du musst dazu die Finger beim Spielen ordentlich aufheben. Ich musste mich, "verdorben" nach Jahren auf dem E-Piano, auch erst wieder umgewöhnen.

Falls es dich genauer interessiert: Spielwerk von Flügeln und Klavieren
 
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Mein Eindruck ist, dass der Dynamik-Umfang eines guten Digis deutlich besser ist, als der eines Durchschnittsklaviers (grade kürzlich ein gebrauchtes U1 ausprobiert, das brüllt einen an, ich bin fast vom Klavierhocker gefallen. pp ging gar nicht).

...das ist jetzt total OT, aber:

Wenn pp auf einem Klavier gar nicht geht, dann liegt das sicher nicht nur an der Mechanik, sondern auch an dem, der sie bespielt. OK, man muss es sich nicht schwerer machen als nötig und bzgl. Dynamik gibt es wesentlich besseres als ein gebrauchtes U1, aber der letzte Schrei an Sensortechnik sollte eigentlich nicht die einzige angestrebte Lösung sein, wenn man kein pp hinbekommt. KEIN Mittelklasse-Klavier setzt den Anschlag eines mittelmäßigen Pianisten (zu denen ich gehöre) automatisch so um, wie der es sich im besten Fall vorstellt. So ein ganz kleines bisschen muss man sich seinen Dynamikumfang auch selbst erarbeiten... Oder nicht ?! Naja, wenn's auf dem Digi von alleine geht um so besser :drummer:

Gruß

TJ
 
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Tastenjunkie, das ist nicht sehr nett ;-). Ich kann Dilettant (bin selbst noch nicht mal einer) aber zustimmen und will Dir (teilw) widersprechen. Auf einem Unter- und auch vielleicht auf einem Mittelkalsseklavier (das dazu vielleicht noch suboptimal reguliert ist), ist ein ppp für Amatueure/Anfänger auch nicht erarbeitbar. Wobei ich aber gerne zugebe, dass meine KL auf dem Musikschul Yamaha (P?) deutlich leisere Töne hinlegen kann als ich ... Auf dem Teil schaffe ich gerade mal ein p, auf meinem Klavier vielleicht ein pp, auf dem Flügel ein ppp. Allerdings erlaubt mir mein vier Jahre altes Digi auch nur so ein lala p...
 
Ich würde dir empfehlen z.B Nu1 mit einem U1 zu vergleichen und vielleicht in der Preisklasse in der du suchst ein bischen mehr als einen Besuche beim Händler abstatten, um rauszufinden was das richtige Instrument ist. Jedes bessere DP hat ein akustisches Vorbild eines High-End Pianos und die Vorbilder unterscheiden sich ziemlich im Klang und Spielgefühl. Willst du lieber das Anschlagsverhalten eines Klaviers oder Flügels - von Yamaha, Kawai oder Steinway.... ?. Außerdem kann mit drei Sensoren eines DP nicht mit den 1 Sensor eines Silent-Systems vergleichen, da letzteres auch Zwsichenzustände erfassen kann. Da man das mit den einfachen Schalter (Sensoren genannt - hört hört) des DP nicht kann, muß man halt 2 oder mehr einbauen, um aus der Differenzbildung auf den Anschlag schließen zu können. Den Klang kannst du zudem oft durch soviele Parameter manipulieren, das du hier auch beim z.B beim Roland glücklich werden könntest. Jeder Hersteller hat seine Spitzengeräte und alle spielen Sie für mich anders, aber exzellent. Leider kann ich mir nicht 4 oder 5 Geräte ins Zimmer stellen.

Wenn ich schon so eingeschränkt wäre auf NU1 und B1 würde für mich die klare Wahl auf das Nu1 fallen, da dies das hochwertigere Gerät ist. Aber die Oberklassemechaniken von Roland, Kawai, Casio sind meiner Meinung nach nicht schlechter, aber anders. Für eine akustisches Gerät mit einer ähnlichen Qualität denke ich hat man einen Preissprung in die 10k Region.
 
Tastenjunkie, das ist nicht sehr nett ;-). Ich kann Dilettant (bin selbst noch nicht mal einer) aber zustimmen und will Dir (teilw) widersprechen. Auf einem Unter- und auch vielleicht auf einem Mittelkalsseklavier (das dazu vielleicht noch suboptimal reguliert ist), ist ein ppp für Amatueure/Anfänger auch nicht erarbeitbar. Wobei ich aber gerne zugebe, dass meine KL auf dem Musikschul Yamaha (P?) deutlich leisere Töne hinlegen kann als ich ... Auf dem Teil schaffe ich gerade mal ein p, auf meinem Klavier vielleicht ein pp, auf dem Flügel ein ppp. Allerdings erlaubt mir mein vier Jahre altes Digi auch nur so ein lala p...


Die Frage ist nicht: Welches Instrument brauchst Du um etwas (z.B. ppp) zu realisieren? Sondern die Frage ist: Wie gut kannst Du es auf dem Instrument realisieren, das gerade da ist? Und: Kannst Du Deine Fähigkeit diesbezüglich noch verbessern? Und dazu muss man eben nicht der viel zitierte Profi sein, der aus jeder Gurke alles rausholen kann, sondern man braucht Willen und Disziplin ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Wenn Du in dieser Richtung nicht motiviert bist, ist es kein Wunder, wenn Du auf der Stelle trittst.

Aber bevor ich mich wieder reinsteigere: Nicht so viel suchen, nicht so viele überflüssige Clavio-Beiträge schreiben, nicht so viel nachdenken ob das eigene Instrument noch verbessert werden kann... Nein! Einfach machen! Üben! Dran bleiben! Egal auf welchem Niveau, das bringt IMMER mehr.

An dieser Stelle möchte ich einen renomierten zeitgenössischen Klavierpädagogen zitieren: "Peng, aus! So einfach ist das!" ;-)
 
ähem ... pädagoge? Peng, aus?

Jörg: Gut erkannt! ;-)
 
Aber hast du schonmal daran gedacht, dass das sich über Hardware Gedanken machen und diese hier aufzuschreiben einfach ein eigenes Hobby sein kann? :shock:
Neben dem Klavierspielen? :klavier:

Gönn uns unser Hobby! ;-)

Grüße

Jörg

...gönn ich Euch von Herzen! Bin nur neidisch, dass Ihr Zeit für beides habt!
Da ich leider nicht Privatier bin, muss ich mich fast immer für Üben ODER Schreiben entscheiden.
Da ist die Priorität für mich klar! Hat Nachteile... aber auch Vorteile;)
 

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