Die Gründe, warum ein Komponist berühmt wird oder unbekannt bleibt, kann ja die verschiedensten Ursachen haben. Daher kann man nicht vom unbedingt Popularitätsgrad auf die Qualität schließen. Vivaldi war lange Zeit aus dem kollektiven Bewusstsein gelöscht, sein Grab überbaut, bis Anfang des letzten Jahrhunderts ein Italiener ihn wieder ausgegraben hat. Heute kennt praktisch jeder Mensch die vier Jahreszeiten.
Andere hatten gar keine Chance berühmt zu werden, weil ihre Biographie tragischerweise früh oder sehr früh endete, z.B.
J. Scriabin (ertrunken), Stanchinski (Unfall oder Suizid), Barmotin (verschollen in den Revolutionswirren), Kuula (erschossen im Streit), Kalinnikov (Krankheit) und so weiter und so fort. Denn es ist ja schwierig (Ausnahmen bestätigen die Regel), mit einer geringen Opuszahl bekannt zu werden und längere Zeit zu bleiben. Theoretisch reicht natürlich ein Volltreffer in jungen Jahren (wie Rachmaninoffs cis-moll Prelude). Aber das ist vielleicht auch Glücksache?