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Andras Schiff fand ich jahrelang auch richtig gut für Bach. Aber seit dem Bach-Kurs hat sich meine Wahrnehmung verändert. Ich finde, er klingt manchmal zu behäbig, nicht filigran genug. Wenn man z.B. den ersten Satz der 2. Englischen Suite vergleicht, und zwar gespielt von Schiff, Argerich, Perahia, Gould, Pogorelich, Hewitt und Stadtfeld, dann ragen die letzten vier in aufsteigender Teihenfolge heraus. Bei ihnen ist nichts Biederes, Behäbiges oder Braves, sondern eine Frische und ein kaleidoskopartiges Klangbild, das ich bei den anderen leider vermisse.Was stört dich denn an Andras Schiff?
Allerdings, wahrscheinlich muss ich das dazu erwähnen, mag ich auch sehr die Minimal Music von Steve Reich. Und seine Resulting Patterns sind es, die ich bei meinen Favoriten auch im Bach-Spiel wiederfinde. Das heißt, dass bei ihnen u.a. latente Zweistimmigkeiten (in Zusammenhang mit einer sehr differenzierten Artikulation) eher hervorgehoben sind als bei anderen.
Um einem möglichen Missverständnis vorzubeugen bzw. um es auszumerzen: Ich finde keinesfalls, dass Bach von den anderen schlecht gespielt wird, sondern es spricht mich einfach nicht (mehr) an.
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