Der (unvollendete) Einspielungsfaden für alle (Niveaus)

  • Ersteller des Themas Kleiner Ludo
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Wir haben doch schon zwei. :-)

Mein persönliches Problem mit dem uploaden ist: Ich wüsste gar nicht, warum ich das machen sollte? Meine Aufnahmen werden nie so gut sein, dass es sich lohnen würde, sie zu veröffentlichen und für die konstruktive Kritik wende ich mich vertrauensvoll an meinen Klavierlehrer. Wozu sollte ich mich da der Meute zum Fraß vorwerfen? :-D
Das geht mir ähnlich. Ich hab ja schon Probleme, wenn ich ein Stück nur für mich aufnehme. Der Anspruch ist halt da , und den krieg ich gerade nach der jahrzehntelangen Pause nicht weg.
Aber es muß ja kein komplettes Stück sein. Ich werde wohl vielleicht gerade die Takte mal aufnehmen, die mir schwer fallen.
 


Der Flügel ist erst heute ins Studio gekommen. Ist das Instrument eines Freundes, das nach Aufarbeitung dann privat verkauft werden soll. Nach dem Stimmen konnte ich es mir nicht verkneifen, einfach mal diesen Brahms hinzurotzen, der weißgott unvollendet ist.
 
Ich wollte das Niveau mal etwas senken und den unbekannten Satz der Moonstein.. äh scheinsonate einstellen.

Was mir selber auffällt (außer halt Noten, die sich dazu- oder weggeschlichen haben): die auf- und abwärts laufenden Arpeggien hab ich so geübt, dass ich nach je einer Triole kurz Pause gemacht und dann die nächste gespielt hab. Dort scheint auch das Tripletfeeling angekommen zu sein (in meinen Ohren..), zum Ende hin klingt es aber wieder ein wenig wie in Zweiergruppen. Tempo könnte vermutlich auch etwas schneller sein (alla breva), aber gerade versuche ich, es erstmal in diesem Tempo auf die Reihe zu kriegen.
Spiele es aber auch noch nicht besonders lang und unabhängig davon, wie es ist, hat es schon beim Lernen Freude gemacht, die Musik unter den eigenen Händen zu erleben. Dann kommt mal hier, mal da ein Neopolitaner, zum Ende hin diese wundervolle Wendung zu E Dur oder zwischendurch ein subito piano. Das alles macht Spaß selbst zu erleben und ist ja auch neu, weil es sich vom passiven Hören (eines oft gespielten Stücks) unterscheidet.

 
Mir gefällt die Aufnahme schon ganz gut. Es wird deutlich, wo du hinwillst.

Ein paar Tipps:

Erster Zusammenklang: unbedingt mal das Klavier stimmen lassen :)

Die Phrasierung: Manche Töne sind zu laut, andere erklingen gar nicht richtig. Bei insgesamt leisen Stücken empfehle ich immer, beim Üben die Grundlautstärke heraufzusetzen (auf mf) und die Phrasierung im Hinblick auf die anschwellende (bis zum forte) und abschwellende Lautstärke (bis zum mezzopiano) überdeutlich zu machen. Dadurch werden die Konturen deutlicher und die musikalische Gestaltung wird klarer.
Benutze dabei auch mehr deinen Oberkörper und deine Arme. (Große) Bewegungen helfen beim Ausbalancieren und Dosieren von Gewicht und Muskelkraft.
Stell dir mal zwei Blätter Papier mit minimal unterschiedlichem Gewicht vor. Eins hältst du links, das andere rechts. Kannst du sagen, welches Blatt schwerer ist? Mit Sicherheit nicht. Wenn du beide Hande aber abwechselnd nach oben und nach unten bewegst, erkennst du ganz leicht, welches Blatt schwerer und welches leichter ist. So ist es auch beim Klavierspielen. Große Bewegungen und große Kontraste im Einsatz von Körpergewicht und Muskelkraft helfen sowohl bei der Technik als auch in der musikalischen Gestaltung.

Wenn sich dies für dich organisch und selbstverständlich anfühlt, kannst du die Gesamtlautstärke herabsetzen und auch die Konturen, also das An- und Abschwellen der Lautstärke reduzieren.

Das Klangergebnis wird von dieser Übemethode mit Sicherheit profitieren.
 
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Danke für die Rückmeldung, @Demian :D
Du willst also mit deinem Vergleich des Blattes sagen, dass mit größeren Bewegungen man auch die Kontraste besser fühlt/hört? Ich werde das ausprobieren, auch das mit dem Heraufsetzen der Lautstärke - du beschreibst da Dinge, an die ich noch nicht wirklich gedacht habe. Wird spannend, es nochmal etwas anders anzugehen.
Und ja, das hab ich auch nicht ganz verstanden, rechts das Pedal benutze ich :)
 
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Du willst also mit deinem Vergleich des Blattes sagen, dass mit größeren Bewegungen man auch die Kontraste besser fühlt/hört?



Ja, genau. Große Bewegungen und v.a. die stärkere Beteiligung der Arme führen zu einer viel differenzierteren Klanggebung. Z.B. ist der Unterschied zwischen forte und fortissimo und auch der Unterschied zwischen piano und pianissimo aus dem Arm viel leichter zu spielen als aus den Fingern. Je mehr Körpermasse beteiligt ist, desto leichter werden die feinen klanglichen Abstufungen.
 

Hier geht's auch mit sehr kleinen Schritten vorwärts. Erste Einspielung ohne Noten - mit den zu erwartenden kurzen Ausfällen. Bemerkenswert finde ich, dass der Flügel bei weitem nicht so voluminös klingt wie mein 1886er B daheim.

 
Konkret würde es sich mE vor allem lohnen, auf den dritten Ton der Triolen der Mittelstimme achten, der ist meist zu laut. Das ist zunächst ein technisches Problem, aber dann gewöhnt man sich leider auch an die falsche Betonung. Nimmst Du Klavierunterricht?
Du hast Recht, das war mir vereinzelnt aufgefallen und an einer Stelle wurde es auch besser, nachdem ich sie mir rausgepickt hatte (weiß ich durch Aufnahme). Diese Mittelstimme, wie du schon sagst, lohnt sich aber sicher "generell" anzugehen. So ganz bewusst war es mir bisher nämlich noch nicht.
Unterricht nehm ich - meine KL überrascht mich manchmal mit Dingen, die sie hört und ich (noch) nicht. Zum dritten Ton der Triole meinte sie aber noch nichts, das kann ich ja aber auch zum Thema machen.

Übrigens ist es super interessant mal zu hören, was andere dazu sagen. Es wirft ja zum Teil Dinge auf, die ich nicht wirklich merke bzw. zeigt, was ich anders machen kann.
 
Unterricht nehm ich - meine KL überrascht mich manchmal mit Dingen, die sie hört und ich (noch) nicht. Zum dritten Ton der Triole meinte sie aber noch nichts, das kann ich ja aber auch zum Thema machen.

Übrigens ist es super interessant mal zu hören, was andere dazu sagen. Es wirft ja zum Teil Dinge auf, die ich nicht wirklich merke bzw. zeigt, was ich anders machen kann.

Dann mache ich mal beim Thema Hören weiter. Mir erscheint es ein wenig, als ob die linke Hand für Dich nur Oktaven sind, um eben den gebrochenen Dreiklängen in der rechten Hand ein Fundament zu geben. Hörst Du die linke Hand auch in vertikaler Hinsicht? Z.B. bilden die ersten ersten fünf Takten der linken Hand eine Phrase, die ich bei Deinem Spiel nicht wahrnehme. Vielleicht hilft es, einfach mal nur die linke Hand unter dem Aspekt zu zu spielen und gezielt darauf zu hören.
Ansonsten merkt man natürlich, dass Du Dich mit dem Stück beschäftigt hast und Du auf einem guten Weg bist. Der erste Satz wird oft unterschätzt, aber weiteres wird Dir dann auch Deine KL sagen.
 

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