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chiarina
Guest
Die Frage ist, in welchem Sinne dann?
Hallo,
ohne mir anmaßen zu können /wollen, diese Frage zu beantworten, empfinde ich die Preludes doch als zyklisch, weil sie meiner Meinung nach auch in Chopins Werk klanglich eine Sonderrolle einnehmen.
Für mich sind die Preludes wie ein Reise durch nie erlebte, ganz besondere Klangwelten: auf dieser Reise öffnen sich immer neue Klangfenster - bei manchen Klanglandschaften darf ich etwas länger verweilen, bei manchen ist es wie ein Blitzlicht nur ein kurzer Eindruck und schon geht das Fenster wieder zu. Ein bisschen empfinde ich das wie den Film "Avatar" (entschuldigt den profanen Vergleich!), bei dem ich einfach nur über die fremdartigen, wunderbaren Bilder gestaunt habe, nur sind es bei den Preludes eben nicht eine fremde Welt, sondern gleich 24!
Natürlich kann man die Preludes auch einzeln aufführen, aber besonders die schnellen verlieren dann m.M. nach ihren Bezug. Ich kann sie nur im Kontext verstehen.
Außerdem steht ja das Regentropfenprelude klar im Mittelpunkt und die anderen Preludes gruppieren sich darum herum.
Früher habe ich mich mit ihnen auch im Verständnis etwas schwer getan, aber als ich dann die Aufnahme mit Martha Argerich hörte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Seitdem höre ich die Preludes irgendwie anders.
Es ist ja auch die Frage, ob man nicht auch bei anderen Zyklen wie z.B. dem Carnaval etwas weglassen könnte. Warum sollte es dort zwingender sein als hier?
Leider kann ich in den nächsten Tagen aus Zeitmangel nicht weiter mit diskutieren, aber ich bin gespannt, was ihr meint!
Viele Grüße
chiarina