Chopin Nocturne op. 9/1

Bravo!! Bravo!! Bravo!!

Die Nocturnes hört man oft mit einer doch etwas übertrieben inbrünstigen, melodischen Schmacht vorgetragen... da bleibt dann viel musikalische "Tiefe" auf der Strecke. In deinem Spiel passiert das gar nicht, im Gegenteil, du schlüpfst so tief hinein und bringst Eindrücke zum Vorschein, die mich in ihrer Poesie sehr berühren.
Dankeschön!

LG, Sesam
 
Sehr schön und berührend, wie du dieses Stück spielst.

Danke!
 
Hallo Tobias,

wunderschön, stimmungsvoll, mit viel Gefühl und Gespür für die Feinheiten!
Und Du hast ein gutes Aufnahme-Equipment, das steigert den Genuss noch.:cool:
Ich freue mich schon auf Deine nächsten Einspielungen!
 
Sehr innig , ein Genuss zu zuhoeren wuerde gerne noch mehr von Dir hoehren, der Fluegel laesst zu wuenschen uebrig.
Bis bald
Cordialement
Destenay
 
Denke Euch vieren fürs Anhören und für die motivierenden Kommentare!! :)

Bevor ich mich (auf allen Vieren, hihi) zur Schlafstatt begebe, wollte ich noch fragen:


Ist es etwas bestimmtes, was Dich stört? Würde mich sehr interessieren!

P.S. Ich sehe gerade, Beitrag Nr. 1, Desteney! Wow, und das hier im Faden... Willkommen im Forum! :)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Sehr hübsch, das gefällt mir gut!
 
Eine sehr schöne und vielseitige Interpretation und ein Genuß Dir zuzuhören. Ganz besonders hat mir die ppp Stelle bei 3:40 gefallen. Dort hast Du das geschaffen, was in dem Namen "Nocturne" steckt und man konnte schon die Sterne glitzern hören. ;)

Kleine Anregung von mir:
Würdest Du es schaffen zu Beginn die linke Hand noch leiser zu spielen? Nur in den ersten Takten im Moll-Teil.
Links empfand ich diese im Anfangsteil beim Zuhören fast etwas zu unruhig, das war auch so am Schlußteil, wo das b-moll Thema wieder anfängt.
Ist allerdings Geschmacks- und Interpretationssache.

Bei den abgehenden Terzen bei 4.54 würde ich zusätzlich ein Decrescendo machen, die oberste Terz laut (=Höhepunkt) und dann mit den sinkenden Terzen nimmt es wieder ab, und nach und nach immer leiser werden, damit die Terzen bei dieser Stelle schön ineinander verklingen.

Ist aber nur eine Anregung von mir!

Das b-moll Nocturne mag ich übrigens sehr und man spürt hier Chopin als puren Romantiker.

Es gibt allerdings viele Interpretationen, die ich bereits gehört habe, die mir nicht gefallen haben, überwiegend von nicht professionellen Spielern,
aber bei Dir muß ich sagen war es wieder Mal eine wahre Freude zuzuhören.

Liebe Grüße, Mario
 
Halllo,

ich habe mir Zeitgenommen einige Deiner Aufnahmen anzuhoeren, ich kann nur sagen es macht grosse Freude Dir zuzuhoere, mach weiter so.
Betr. Schubert List Staendchen wuerde ich versuchen etwas (minimum) mehr Fluss reinzubekommen etwas mehr singen koennte nicht schaden.Souvenir de Paganini das Selbe ein bisschen mehr italienischer Esprit Du kannst dies, es steckt in Die drinne.
Betr. meine Anmerkung ueber den Fluegel so finde ich diesen etwas dumpf, ich betone aber es koennte evt. auch an der Aufnahme liegen.Ich wuerde Dich gerne mal auf einem alten Erard oder Pleyel hoeren ich bin ueberzeugt wenn Du darauf spielen wuerdest dies waere ein absoluter Hoehepunkt. Bei uns in Frankreich auch in Italien spielen immer mehr vorallem junge Pianisten diese Instrumente.Ich meine Du kommst aus Basel dort gibt es unter der Bezeichnung Altstadt Konzerte im Wildschenhof einen Erard Fluegel den Clara Schumann gespielt hat, gehe dort mal hin vielleicht kannst Du diesen spielen. Du wirst sehen
diese Fluegel ist einfach gigantisch , allerdings braucht es vielleicht etwas Zeit bis Du dich daran gewoehnt hast.Dort mal ein Konzert mit Dir zu hoeren waere sehr interessant. Gib doch mal die Namen der Fluegel in Googel ein und hoere Dir mal die verschiedenen Aufnahmen an vielleicht erkennst Du was ich meine, in Basel gibt es einen grossartigen Pianisten Jean Goverts , er spielt auf einem Erard und ich meine auch auf einem Streicher hoere Dir diese Aufnahmen mal an

a bientot
Destenay
 
Vielen Dank fürs Anhören und für die Vorschläge!

Destenay, ich wusste noch gar nicht von diesem Wildschenhof (bin ein Zugezogener :) ), aber werde auf jeden Fall mal nach einem Konzert dort Ausschau halten. Mir gefällt der Klang moderner Flügel, aber es schadet ja nie, mal über den Tellerrand zu gucken... Danke für den Tipp!
 
Hallo Pianovirus,

deine Interpretation gefällt mir sehr gut! Ich hatte beim Hören ein ähnliches Gefühl wie bei deinem Kupelwieser Walzer von Schubert/Strauss. Du kannst ja mal nachlesen, was ich in dem damaligen Thread dazu geschrieben hatte... ;)

Das einzige, was ich anregen würde, ist, den Themeneinsatz zu Beginn des Stücks und beim Wiedereintritt nach dem Mittelteil nicht zu sehr zu verzögern. Mir war das eine Nuance zu viel.

Aber insgesamt kann man dir nur gratulieren. Auch in dieser Aufnahme spürt man wieder deine interpretatorische Sorgfalt. Es ist schön, dass du das Forum mit so tollen Einspielungen bereicherst. 8)

Viele Grüße von
Fips
 

Vielen Dank fürs Anhören und für die Vorschläge!

Destenay, ich wusste noch gar nicht von diesem Wildschenhof (bin ein Zugezogener :) ), aber werde auf jeden Fall mal nach einem Konzert dort Ausschau halten. Mir gefällt der Klang moderner Flügel, aber es schadet ja nie, mal über den Tellerrand zu gucken... Danke für den Tipp!

Hallo, gute Einstellung fuer alles offen sein dies ist das A und O. Ich selber spiele auch moderne Fluegel dies ist klar, aber das Erlebniss mit diesen wunderbaren alten Fluegel ist unglaublich, der Klang man muss es erleben es ist eine grosse Bereicherung dies als Pianist zu erfahren es ist daher wichtig offen zu sein , dies macht ein Kuenstler. Auf dem Fluegel im Wildschenhof hatte eine polnische Pianistin die in Berlin an der Musikhochschule unterrichtet ein Konzert gegeben, sie war fasziniert und hatte grossen Erfolg. Sie teilte einem Bekannten von mir mit in Polen gaebe es nur drei solche Erard Fluegel, es sei hoechste Zeit das dies geandert wird. Ich habe dies schon angedeutet dies ist auch der Fall, hier in Frankreich reissen sich die Haendler, Pianisten aus der ganzen Welt um diese Fluegel die Preise knallen in die Hoehe da haellt kein moderner Fluegel mehr mit auch die alten Wienerfluegel sind immer gefragt. Solltest Du wirlkliches Interesse zeigen so teile dies mir mit, ich koennte dann schauen das Du auch ein Konzert geben kannst, dies waehre auch in Frankreich moeglich und anderswo.
Gruss Destenay :lol:

P.S. der Widschehof ist beim Petersplatz der bei der Universitaet ist , solltest Du weitere Fragen haben melde Dich
 
Hallo pianovirus,

auch ich finde Deine Einspielung sehr schön und in sich schlüssig. Mir ist dabei aufgefallen, daß Du sehr zurückhaltend bist bei den Hinweisen bzgl dynamischer und auch tempomäßiger Gegensätze. In dem Stück ist eigentlich eine Menge los, da geht es von ppp bis zum ff, auch schon mal appassionato oder con forza, und es gibt rallentando, stretto usw. So nimmst Du ganz zum Schluss beispielsweise das ces in Takt 80 sogar zurückhaltender, es steht aber ein > drüber. Das letzte Achtel vor dem Schlussarpeggio ist zu einem Viertel gedehnt.
Bitte nicht als Kritik verstehen, Deine Interpretation ist auch für mich wie aus einem Guss. Deshalb bin ich sicher, Du weißt warum Du das so machst. Da ich mich auch mit dem Stück näher beschäftigen möchte, interessiert mich Deine Meinung. Meinst Du, es ist auch möglich die großen Kontraste auch hervortreten zu lassen, oder wäre das dann des Guten zu viel, ist also Zurückhaltung angebrachter?
Es ist für mich kein so mehr gefälliges Stück ala Field. Nach meinem Empfinden ist es auch deshalb interessanter als die folgende Nr2 Es-Dur.
Ansonsten schließe ich mich der Meinung von Fips an.


Gruß
Manfred
 
Hallo Manfred,

und vielen Dank für die interessanten Kommentare!!

Ich muss gestehen, ich hatte schon lange nicht mehr in die Noten reingeguckt und das Stück so gespielt, wie ich es früher gemacht habe, ohne nochmal neu darüber nachzudenken.

Aber ich erinnere mich, dass das stretto im Mittelteil steht...stretto sollte hier meiner Auffassung nach aber nicht für Unruhe sorgen....Denn für mich ist das ganze Stück wie ein Blick auf eine Landschaft durch dichten Nebel hindurch, schmenhaft, verhalten und ohne große Aufregungen. Eher ein regnerischer Sonntagnachmittag als eine Sommernacht mit Gewitter.... Auch appassionato, ff, con forza hätte ich deshalb nur als relativ zum Rest gesehen, und bei > würde ich auch keinen zu starken Akzent setzen. Aber wenn man eine andere Grundauffassung des Stückes hat, muss man das natürlich ganz anders sehen!

Meine obige Begründung strapaziert die Bedeutung der eigentlich klaren Bezeichnungen vielleicht zu sehr. Ich werde mir auf Deine Bemerkungen hin mal ein paar Aufnahmen anhören, um eine Idee zu bekommen, was andere da so machen. Als ich im Frühsommer Maria Joao Pires live mit den Nocturnes gehört habe, wurde mir klar, wie sehr meine Spielgewohnheit des Stückes die Hörerwartung prägt, denn sie macht z.B. nicht so ein Eingangsrubato (was Fips erwähnte) sondern beginnt gleich im Tempo...das hat mir damals zuerst aufgestoßen, aber später wurde mir klar, dass das nur so war, weil ich es ganz anders im Ohr hatte.

Irgendwann dieses Jahr möchte ich endlich mal op 9/3 lernen und dann die drei Stücke als Gruppe nochmal neu studieren (auch Nr. 2 mag ich sehr, egal wie häufig es gespielt wird), deshalb bin ich um so dankbarer, durch Deine Kommentare ein bisschen zum Nachdenken über diese Dinge angeregt zu werden!

Liebe Grüße,
pianovirus
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
... z.B. nicht so ein Eingangsrubato (was Fips erwähnte) sondern beginnt gleich im Tempo...das hat mir damals zuerst aufgestoßen, aber später wurde mir klar, dass das nur so war, weil ich es ganz anders im Ohr hatte...
Da steht ja auch nur "express.", da machst nicht nur Du ein rubato, aber eben nicht so deutlich. Später beim Wiedereintritt sieht es ja anders aus, da ist die Verzögerung und das atempo ja in den Noten. Aber Du hast Recht, wir alle haben ja Hörgewohnheiten und die Sicht der Dinge kann und darf wohl auch unterschiedklich sein. Ich hatte mir mal auf youtube Pollini angehört, der hat keine Hemmungen, die Gegensätze deutlich zu machen.
Aber Nachdenken darüber macht auch Spaß.

Gruß
Manfred
 
Irgendwann dieses Jahr möchte ich endlich mal op 9/3 lernen und dann die drei Stücke als Gruppe nochmal neu studieren [...]

Diesen Gedanken hatte ich auch schon. ;) Ich habe ja op. 9,3 letztes Jahr im Konzert gespielt und dachte danach, dass ich beim nächsten Mal vielleicht die drei Nocturnes op. 9 als Gruppe spielen könnte. Aber momentan ist bei mir noch Brahms dran, so dass dieser Plan - wie so viele - nach hinten gerutscht ist...
 
Ich hatte mir mal auf youtube Pollini angehört, der hat keine Hemmungen, die Gegensätze deutlich zu machen.

Danke für den Tipp, werde ich mir zuhause gleich anhören!!

Zitat von Moderato:
Aber Nachdenken darüber macht auch Spaß.

Mir auch!

Diesen Gedanken hatte ich auch schon. ;) Ich habe ja op. 9,3 letztes Jahr im Konzert gespielt und dachte danach, dass ich beim nächsten Mal vielleicht die drei Nocturnes op. 9 als Gruppe spielen könnte.

Das hatte ich ganz vergessen, dass Du das gespielt hast! Da kann ich Dich beizeiten mal um Rat fragen :)

Zitat von Fips7:
Aber momentan ist bei mir noch Brahms dran

Das ist doch ein guter Grund für einen Aufschub! Ich hoffe, Du lässt es uns dann irgendwann mal hören!
 
Das hatte ich ganz vergessen, dass Du das gespielt hast! Da kann ich Dich beizeiten mal um Rat fragen :)
Ich helfe gerne, wenn ich kann. :)

@Brahms:
Das ist doch ein guter Grund für einen Aufschub! Ich hoffe, Du lässt es uns dann irgendwann mal hören!

Das hängt wohl davon ab, ob es mir gelingt, den Ringkampf mit der Fuge zu gewinnen. ;)
Die ersten dreizehn Variationen klappen schon einigermaßen (ich habe sie kürzlich in Wien im "Haus der Musik" mal vorgespielt). Jetzt bin ich bei der vierzehnten und die macht mich fertig mit ihren weitschweifigen Sexten-Läufen...

...an die ich mich nun setze.

Grüße von
Fips
 
Unheimlich gut! Hört sich richtig professionell an!
 
Ich habe heute etwas sehr schönes über b-moll gelesen... da ich diese b-moll nocturne liebe muss ich das in diesem tread loswerden:
(Hand 1837):
[...] Es kann ein heftiger Seelenschmerz darin gemalt werden [...]; doch ist meistens etwas beigemischt, was den Mangel des innern Friedens und ein Zerfallen in sich selbst beurkundet.

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