dass Mikuli und spätere Ausgaben ein Auflösungszeichen hinzugefügt haben, das in den ersten Ausgaben nicht da war und dort wohl auch nicht einfach vergessen wurde. Ja was nun? :p
guten Tag,
hallo pianovirus und alle anderen, die sich für dieses Kreuz interessieren ( extra deswegen habe ich bei google nach Lösungen gesucht und dadurch dieses Forum gefunden).
Wie rolf ( und also abweichend von den meisten Interpretationen, die ich bisher bei youtube gefunden habe) spiele ich ais, da ich a als ausgesprochen störend empfinde ( s.a. unten genannte Gründe)
Meiner Auffassung nach wurde mit dem Auflösungszeichen in den späteren Ausgaben ein reizvolles Virus gepflanzt, das da aber nicht hingehört. Meine Zweifel an der Version, dass der Schöpfer des Werkes das Auftauchen dieses Virus selbst gewollt haben könnte, sind enorm. Meine Zweifel beruhen zum einen auf denselben Argumenten, die rolf schon vorgetragen hat und es kommen noch weitere hinzu.
Etwas rä#tselhaft erscheint mir übrigens die Bemerkung rolf´s, dass sich in Takt 11 Dis Dur finden soll, da in meiner Ausgabe ( Paderewski) 3 Doppelkreuze vorhanden sind, d.h. in meiner Ausgabe existiert in diesem Takt gis-moll. Vielleicht kann rolf sich dazu äussern, wie er auf Dis-Dur kommmt. -
Laut Google soll von der gis-moll-Etüde kein Autograph mehr existieren (angeblich "verschollen"), andererseits findet sich bei Keller ca. im Jahr 1960 ein Hinweis, man "wisse" ( angeblich) durch Mikuli, dass die ersten Ausgaben "fälschlicherweise" das später auftauchende Auflösungszeichen nicht enthalte, d.h. Keller suggeriert ( aber ohne es weiter zu begründen), dass das Problem seit Mikuli geklärt sei also a richtig sei und ais ein Fehler sei.
An anderer Stelle ( leider weiss ich nicht mehr , wo) habe ich mal gelesen, daß an einer Stelle in der gis-moll-Etüde unklar sei, ob in dem "Urtext" ein Auflösungszeichen oder ein Kreuz gestanden habe, da das Vorzeichen unleserlich geschrieben worden sei.
Da ich leider nicht mehr rekonstrieren kann, wo ich das gelesen habe, wäre aus meiner Sicht folgendes denkbar :
a) Jemand, der noch Zugang zum Autographen hatte ( bevor später verschollen ) hat es gesehen und sich später daran erinnert und sich dann für ein Auflösungszeichen entschieden, wodurch dann das Virus in Umlauf gebracht worden sein könnte.
b) Oder - in einer Ausgabe, in der kein Kreuz vor dem "a" steht könnte Chopin vielleicht einer Schülerin vor das a ein Kreuz gemalt haben um darauf hinzuweisen, dass dort auf jeden Fall ein ais gespielt werden soll.
Aber vielleicht können andere Interessierte zur Klärung dieser Frage ( unleserlich geschriebenes Vorzeichen ?) etwas beitragen - vielleicht weiss irgendjemand den Hintergrund, warum Mikuli sagt, es gehört an diese Stelle ein Auflösungszeichen.
LG
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