Beethoven - Pathetique 1. Satz

  • Ersteller des Themas Apfelmännchen
  • Erstellungsdatum

A

Apfelmännchen

Dabei seit
20. Apr. 2008
Beiträge
86
Reaktionen
1
Hallo zusammen,

es ist soweit... hier kommt "mein" 1. Satz der Pathetique von Ludwig v. Beethoven :)

Was mich ein wenig wundert, ist das hier im Forum anscheinend mehrere Leute die Sonate spielen oder gespielt haben, aber noch nie hat einer was hochgeladen :confused:

Ich muss vorab noch ein paar Worte dazu sagen:
Und zwar spiele ich das Stück jetzt schon länger, allerdings bereiten mir immer wieder die selben Stellen probleme. Besonders wenn ich die Sonate auf einem echten Instrument spiele... dann kommt man mal so richtig ins schwitzen (linke Hand)
Also überhört meine vielen falschen Noten einfach und rechnet es bitte der ungewohnten Spielart vom einem richtigen flügel an (im vergleich zum digitalpiano ;))

Ich stelle zwei Versionen rein.
Einmal bei meinem Lehrer aufgenommen (Kawai-Stutzflügel) und einmal ein Mitschnitt vom Musikschul-Konzert im März (Bösendörfer Konzertflügel)

Bei meinem Klavierlehrer (Wegen der länge zwei Teile):
1. Teil
[MP3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1242634104.mp3"]Pathetique_1mov_1Teil[/MP3]
2. Teil
[MP3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1242577103.mp3"]Pathetique_1mov_2Teil[/MP3]

Mitschnitt vom Konzert (auch zwei Teile)
1. Teil
[MP3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1242643952.mp3"]Pathetique_Konzert_1Teil[/MP3]
2. Teil
[MP3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1242645444.mp3"]Pathetique_Konzert_2Teil[/MP3]

ich habe vor lauter Aufregung natürlich ein paar mehr Fehler reingebracht, komme auch manchmal aus dem Rythmus, aber im großen und ganzen ist es in Ordnung.
Beide Aufnahmen sind noch lange nicht Perfekt, aber es steckt eben doch ne menge Herzblut drin.

Viel Spaß und Kritik herzlich erwünscht (aber bitte nicht wegen falschen Noten :D)
 
Hallo Apfelmännchen,
ich finde es bemerkenswert, wie gut du mit dem Flügel klarkommst, trotz Digipiano, das Du zuhause hast.
Und eine große Beethoven-sonate nach so relativ kurzer Zeit so zu bewältigen- wow.:p

Zu kritisieren wären vllt die Trillerstellen, ist aber auch schwer, mannomann!
Bei den Oktaven in der rechten Hand 2. Teil, wird das Tempo lansamer, bei ca. 1.05 bei der Bösi-Aufnahme.
Insgesamt ist Dein Tempo nicht ganz stabil. Ich habe auch etwas Mühe zu folgen bei Anfang des zweiten Teils, ich kenne aber die Noten nicht.

Die Vorschläge? am Anfang würde ich breiter nehmen, es klingt etwas hastig.

Schwierig finde ich es immer, Crec. mit acc. zu verbinden, das nimmt dem ganzen die Kraft.

Aber- wow, schon ziemlich beachtlich. Großes Lob von mir.

LG
VP
 
Ich habe, glaube ich, etwas nützliche Kritik beizutragen:

Ich hatte oft das Gefühl irgendwie in der Luft zu hängen. Ich glaube, man sollte versuchen so zu spielen, dass ein Hörer (ohne Noten) gut nachvollziehen kann, was da vor sich geht. Man selbst glaubt oft, dass es offensichtlich ist, was man spielt, weil man es ja in den Noten vor sich sieht, aber der Hörer hat eben nur den Klang um Strukturen, Entwicklungsprozesse etc zu verfolgen.

Insgesamt würde ich deshalb die Einleitung etwas "straffer" spielen.

Mir persönlich wäre auch das Allegro con brio noch etwas zu langsam. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass du mit dem Seitenthema besser klar gekommen bist als mit dem Hauptthema.

Mich würde noch interessieren, wie lange du schon an diesem Werk arbeitest.
Wie gefällt es dir denn persönlich? Bist du, abgesehen von den Verspielern, mit der Interpretation zufrieden?

lg marcus
 
Immerhin bist du schon durch den ganzen ersten Satz gekommen :)

Ab Allegro wirkst du in der ersten Aufnahme außerordentlich nervös. Das solltest du dir noch mal in einem langsameren Tempo vornehmen, damit du gleichmäßiger wirst.

Die linke Hand mit den Oktaven wird leichter, wenn du etwas Druck rausnimmst (also vor allem leiser spielen). Es ist hier leichter, die Dynamik mit rechts zu gestalten. Und die linke Hand leidet in diesen Teilen vor allem unter Temposchwankungen, daher umbedingt daran arbeiten. Wenn du diese schnellen Oktavtremoli stressfrei spielen möchtest, brauchst du ein gleichmäßiges Tempo.

Jetzt höre ich mir noch die live-Aufnahme an...

Ok, die lauten Akkorde am Anfang sind ziemlich abgeschnitten. Ist das Nervosität oder so gemeint? Ich finde es schöner, wenn man das Pedal dort etwas vorsichtiger wegnimmt.

Die Stelle ab Takt 27 - 34 spiele ich mit viel weniger Pedal als du. Das ist natürlich Geschmacksache aber immerhin gibt es da einige Pausen und keine Bögen, deswegen bin ich dort mit dem Pedal vorsichtig.

Zum zweiten Teil sage ich nichts, denn den habe ich noch nicht selbst gespielt.

Grundsätzlich meine Hochachtung! Die Live-Aufnahme gefällt mir noch besser, da wirst du wohl auch vom Publikum getragen!

PS: Den Allegro-Teil solltest du erst dann schneller spielen (wenn überhaupt), wenn du ihn gleichmäßig bekommen hast, denn ansonsten wirst du wenigstens links erhebliche Probleme bekommen.

Von mir gibt es eine vorläufige Aufnahme irgendwo in der Aufnahmesammlung meines Blogs.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vielen lieben Dank an euch alle für die nützlichen Tips :)
ich sauge sie auf wie ein Schwamm...

Also gut dann mal los:

- Es stimmt mein tempo schwankt noch ziemlich, aber das liegt einfach an der mangelnden Technik an den längeren tremolo-Stellen. (außerdem hat man so viel wiederstand in den Tasten beim Flügel... )
Aber keine Sorge ich höre das auch und probiere es so gleichmäßig wie es geht hinzukriegen.

- @marcus.
du triffst genau des Pudels Kern. als Zuhörer muss man das stück gut mitverfolgen können. Ich arbeite dran, aber so ein flügel bietet einem so viele gestaltungsmöglichkeiten! damit muss ich erstmal zurecht kommen.
Also den Notentext des Stückes kann ich schon länger, allerdings so richtig geübt habe ich den Satz etwa jetzt ein halbes Jahr.
Die einspielungen von mir finde ich selbst ganz gut gelungen, dafür das ich so ziemlich garkeine eingewöhnungszeit an die jeweiligen instrumente hatte.
Natürlich muss ich noch seeeeehr lange an den kritischen Punkten arbeiten, da kann ich mich nicht rausreden :smile:
Aber danke für die aufzählung der konkreten Punkte!

- @guendola
Beim konzert habe ich nicht so viel gemerkt, wegen der nervosität. Aber so im nachhinein finde ich die Einleitung vor Publikum garnicht mal so schlecht.
Danke für die Tipps, ich werde sie mir zu herzen nehmen!

Ingesamt fehlt es den Einspielungen einfach noch an Dymanik und Gleichmäßigkeit. Ich sollte mal von meinem E-piano zuhause aufnehmen, da klappst ein wenig besser, weil ichs gewöhnt bin.

Nochmals danke für die tollen Kritikpunkte!
 
[...] es steckt eben doch ne menge Herzblut drin.

Liebes Apfelmännchen!

Die Kritik überlasse ich gerne dem fachkundigeren Publikum. Bei mir reicht es gerade mal, um ein ganz großes Lob auszuprechen, weil ich mich von deiner Darbietung wirklich berührt gefühlt habe. Und das kann man sich nicht erüben. DAS HAT MAN/MÄNNCHEN! :D
Die kleinen Bemängelungen lassen sich im Lauf der Zeit beheben, auf die Aufnahme dann freue ich mich jetzt schon!

LG, Sesam
 
Hallo Apfelmännchen,

Wilhelm Furtwängler hat die frühen Beethovenschen Sonaten als sehr schwer bezeichnet. Sehr schwer vor allem auf unseren heutigen Flügeln, die schwerer gehen als Beethovens Klaviere. Heute braucht einer viel mehr Kondition für die Tremolobewegungen als früher. Da ist der Übergang vom E-Piano auf einen Flügel schon ein Problem. - Vor allem versuche nicht, diese Tremolobewegungen schneller zu spielen - ich habe mir so eine gewisse Verkrampfung bei solchen Stellen eingeübt.

Ich kann mir vorstellen, dass Du Dir eine Portion Oktavenetüden, Akkordstudien und Stücke mit großen Arpeggien usw. anlachen solltest, alles, was die Handspanne kräftigt und an solche Ansprüche wie die in der Pathetique gewöhnt. Da gibt es lohnende Sachen, frage Deinen Klavierlehrer.

Sehr schwer sind auch die abrupten Übergänge von leise zu laut, die Temperamentsausbrüche - mit denen kommst Du sehr gut zurecht.

Du spielst mit sehr viel rhythischer Energie - finde ich sehr gut! Versuche, diesen Rhythmus auch in den Läufen durchzuhalten, spiele die Läufe mal extrem rhythmisch betont, zum dran gewöhnen. Sie sind nicht gar so schnell, wie Du Dir das vorstellst!

Der Grave-Anfang und die entsprechenden anderen Stellen brauchen eine genaue Taktanalyse. Markiere mal die Achtelschläge in den Noten und spiele mal genau nach diesen Achtelschlägen. - Wenn Du dieses Metrum dann intus hast, kannst Du Dir in gewissem Rahmen Freiheiten erlauben und die Hörer kriegen dieses Metrum immer noch mit. Dann hängt nichts in der Luft.

Viel Freude an dem schönen Stück. Spielst Du auch den zweiten und dritten Satz? Die fallen Dir evtl. leichter als der erste.

Walter
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
hach sesam, das geht runter wie Öl :rolleyes:
schön, dass es dir gefallen hat!

@walter:
echt hilfreich deine tipps!
Das Stück ist vielleicht noch ein klein wenig zu hoch für mich, aber ich bin schon sehr daran gewachsen.
Sehr schwer finde ich auch, den musikalischen spannungsbogen über die komplette sonate zu halten, weil sie eben so lang ist.
Die Einleitung scheint bei mir generell ein problem zu sein. Ich habe sie desöfteren mit Metronom gespielt, auch mein klassik-lehrer hat immer sehr genau auf den achtelpuls geachtet. Trotzdem komme ich immer wieder raus, sobald ich es nicht täglich übe... sehr komisch.

Nein, bis jetzt habe ich nur den ersten satz der pathetique gespielt. Den dritten finde ich auch noch reizvoll, den zweiten ebenso.
Ich werde sie mir demnächst mal ansehen.

Und ich finds klasse, das ihr euch alle die zeit nehmt um meine einspielungen komplett anzuhören und dann auch noch schreibt was gut bzw. nicht so gut rüber gekommen ist.
Vielen Dank!
 

Zurück
Top Bottom